Noch eine Anmerkung zu den Margen.
Die amerikanischen Unternehmen weisen Gross Margin und die Operation Margin aus.
- Die Gross Margin ist der Anteil vom Umsatz, der nach Abzug der Produktionskosten übrig bleibt.
- Operation Margin ist der Anteil vom Umsatz, der nach Abzug von Betriebskosten und Produktionskosten übrig bleibt. Anders ausgedrückt der Anteil des Operation Income vom Umsatz.
Vom Operating Income werden Steuern und Zinsen abgezogen und gff. Sondereinflüsse verrechnet.
Das Ergebnis ist der Gewinn. In Amerika wird der Gewinn gerne als Earnings Per Share angegeben. D. h. dem Anteil einer Aktie am Gewinn bzw. am Verlust des Unternehmens.
Anhand des Gewinns und der Aussicht auf zukünftigen Gewinn werden Unternehmen an der Börse bewertet. Ein hoher Aktienkurs schützt vor Übernahmen, ermöglicht Zukäufe mit Aktien zu finanzieren und macht die Aktionäre glücklich.
Man kann natürlich argumentieren, was juckt es mich, ob es den Unternehmen gut geht, sie sollen billige Grafikkarten ohne Rücksicht auf ihre Rentabilität auf den Markt werfen. Das könnten sie. Aber nicht lange. Wie schon oft gesagt, 2015 ist AMD haarscharf am Zusammenbruch vorbeigeschrammt. Nur die Einnahmen der Konsolen und die Aussicht auf Zen hielten AMD am Leben.
elmex201 schrieb:
Nein hinkt der nicht! Der Kunde steht im Markt und kann sich entscheiden ob er für 700 Euro eine Midrange-Karte holt oder eben für 500 Euro eine Next-Gen-Konsole.
Ja, Kunden, die im Laden stehen, können anhand des Angebots entscheiden, was sie kaufen wollen.
Ihnen ist es egal wie der Preis zustande kommt. Aber momentan werden sie lange nach einer 500 Euro-Konsole suchen.
Konsolen sind eingeschränkte Plattformen. Ein Vorteil davon ist, dass oft Spiele besser auf die Hardware optimiert sind. Allerdings können die Einschränkungen nerven. Das gilt für die Hardware als auch für die Software. Die Subvention hat also doch Ihren Preis.
Was ich absolut unehrlich finde ist, dass Du hier einen UVP mit einem Marktpreis vergleichst.
Du weißt also ganz genau dass Deine Argumentation massive Löscher hat.
Die RTX3060 fängt übrigens im Preisvergleich bei 559 Euro an. Die 6600 XT wird sich ähnlich einpendeln. Beide Karten sollten mit den Leistungsdaten von Playstation 5 und XBox Series X mithalten können.
Tom_111 schrieb:
Ja, echt eine Sauerei, das die die Grafikkarten nicht verschenken.
Das ganze hat zwei Seiten:
- Es gab bei den Grafikkarten einen ordentlichen Leistungsschub, dabei hat sich das Preisgefüge verschoben. Aber man bekommt mehr Leistung fürs Geld.
- Die Preissegmente unter 300 Euro sind im letzten Jahr nicht gut bedient worden. Und gerade hier wird die Masse der Grafikkarten verkauft. Deshalb sieht die Masse der Käufer ein schwindendes Angebot.
Daraus speist sich eine Menge Unmut.
Eine der Ursache höheren Preise ist, dass momentan im Halbleitergeschäft jede Menge Engpässe und Unsicherheiten drin sind. In normalen Zeiten verringert dies die Marge. Aktuell kann man die zusätzlichen Kosten weitergeben, also geschieht dies.
Und noch Mal zu den UVP: Natürlich passt der UVP der 6600XT nicht ins Gefüge der anderen UVPs.
Aber er ist ehrlicher als die anderen UVPs. Und wenn sich die aktuelle Situation auflöst werden sich die Preise anpassen. Ob AMD dann den UVP angepasst ist irrelevant. Entscheident ist wie viel AMD von den ABI verlangt.
BigLA schrieb:
Willkommen in der neuen Normalität !😆
Das werden wir noch sehen.
Diese Normalität wird sich nur dann halten, wenn die Käufer dies akzeptieren. Gaming-Grafikkarten sind ein Stück Luxus. Das gönnt man sich, oder man gönnt sich stattdessen etwas anderes.
Quonux schrieb:
Mein Punkt war dass Raytracing/Pathtracing praktisch Zeitlos ist, Rasterizer und die meisten lustigen Hacks werden verschwinden, eben weil es günstiger ist nur Raytracing zu unterstützen.
Du verwechselt hier einfacher mit günstiger.
Eine Szene ausschließlich mit Raytracing zu berechnen erfordert immense Rechenleistung, liefert jedoch tolle Ergebnisse. Deshalb wird es in Filmen und beim Visualisieren von CAD eingesetzt. Aber für Spiele in Echtzeit mit komplexen Szenen steht die erforderliche Rechenleistung nicht zur Verfügung. Deshalb werden in Spielen Verfahren genutzt die komplizierter sind aber weit weniger Rechenzeit erfordern.
elmex201 schrieb:
Und alle PC Spieler sind Raubkopierer.
Zumal man z.B. mit Game-Pass auch eine ordentliche Bibliothek an Spielen für relativ kleines Geld bekommt. Mit Geld einer überteuerten GPU kann man sich den Game-Pass (gibts auch für PC) über mehrere Jahre sichern. Aber auch Du gehst mit Deiner Allerwelts-Binsenweisheit komplett am Thema vorbei. Was kommt als Nächstes? Im "Osten geht die Sonne und auf und im Westen geht sie unter"? Oder "Nachts ist es kälter als draußen"?
Und ausgerechnet Du hast Dich über den Tonfall von begin_prog beschwert.
pipip schrieb:
Nichts für ungut, aber du gehst hier immer von deinem Standpunkt aus.
Das ist doch vollkommen legitim.
pipip schrieb:
Die PS4 hat zum Release gegen Ende 2013 400 Euro gekostet. Der i7 4790 hat zum Release 2014 allein schon ca 270 Euo gekostet ...
Ja eine kompletter PC, der mit einer Konsole mithalten kann, kostet mehr als eine Konsole.
Auf dieses Argument habe ich die ganze Zeit bei elmex201 gewartet, aber ...
Wenn es nur darum geht: Kaufe ich mir einen PC oder eine Spielkonsole zum Spielen und die Gamegrafik soll Mittelklasse-Niveau haben, ist die Konsole ganz klar im Vorteil. Das ist einer der Faktoren warum so viele Konsolen verkauft werden. Es gibt viele weitere.
Aber genauso richtig ist, dass
- viele den PC auf dem sie spielen auch für andere Dinge verwenden. Ein PC ist nun Mal universeller als eine Konsole, deshalb ist er auch teurer.
- viele Leute Games spielen die keine hohen Anforderungen an Grafik stellt. Sie können sich einen PC hinstellen, der so viel wie eine Konsole kosten und können mit dem PC noch viel mehr ...
- viele Leute wollen unbedingt mit der Grafikleistung ans technisch mögliche Limit gehen. Das ist teuer, aber da kann keine Konsole mithalten.
- viele Leute Games spielen, die auf den Konsolen nicht verfügbar sind
- ...
Ich finde es gut und richtige, dass die Leute die eigene Sichtweise zu vertreten. Aber sie sollen bitte dabei berücksichtigen, dass andere Leute das anders angehen und deswegen zu anderen Lösungen kommen.
Die Realität ist, dass seit Jahren Gaming auf dem PC und auf den Konsolen stattfindet. Alle Jahre wieder wird eine Variante tot gesagt. Aber Totgesagte leben länger