Leserartikel [Sammelthread] AMD Ryzen/Threadripper Overclocking

Was ich bei PCGH im 9800X3D Optimierungsguide gelesen habe, dass ein bug im Curve Optimizer verursacht dass die Werte keine Wirkung zeigen und teils sogar Nachteile haben.
Die haben AMD den Bug gemeldet und ohne Curve Optimizer weiter gemacht.

Ich schau mir das auch mal an, ich meine bei mir war alles ok und die CO Werte haben sich positiv ausgewirkt.
 
digitalfrost schrieb:
Ich nutze dafür den AIDA64 Stability Test weil er extrem schnell Fehler findet. Man muss nicht Stunden- oder Tagelang Corecycler oder andere Tools laufen lassen sondern kann in relativ kurzer Zeit etwas finden, dass langfristig stabil ist.

Ich weiß nicht warum, aber der AIDA64 Stability Test reagiert extrem sensitiv auf negative CO Offsets beim Ryzen. Andere Stabiliätstests sind lange stabil, aber AIDA64 findet sofort Fehler oder sorgt sogar dafür, dass der PC sich aufhängt.

Der Schlüssel dafür ist, dass man die Haken bei


Anhang anzeigen 1566524

  • Stress CPU
  • Stress FPU
  • Stress Cache

setzt, und den Haken bei Memory rausmacht. Zusätzlich braucht man


Damit die Core VIDs korrekt ausgelesen werden muss im HWiNFO [x] Snapshot CPU Polling in den Hauptsettings aktiv sein:

Anhang anzeigen 1566526


Danach kann man im Sensor-Panel sich die Core-VIDs ansehen:

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Wie man am Max VID sehen kann ist Core 7 der schlechteste Core, dass wird bei den meisten genauso aussehen. Er hat die höchste Max VID und die höchste average VID.

Wichtig zu verstehen hier ist: In Allcore-Loads kriegt die gesamte CPU die höchste angeforderte VID, vollkommen egal ob es andere Cores gibt, die mit weniger VID auskämen. Es macht also außer für Singlethread oder Wenigthread Loads, keinen Sinn sich die Mühe zu machen einzelne Cores weit unterhalb des höchsten VIDs zu drücken.

Ich kann hier schonmal vorwegnehmen, dass ich den Core 7 nur mit -15 CO Offset fahren kann, die anderen Cores aber weit mehr negatives Offset vertragen.

Man fängt jedenfalls beim höchsten Max, oder dem höchsten average VID Core an und zieht im SMUDebugTool das Offset für diesen Core runter:

Anhang anzeigen 1566528

Das kann man solange machen bis der AIDA64 einen Fehler meldet. Danach einfach wieder +5 auf den Wert drauf und es sollte stabil sein.

Nachdem wir das gemacht haben drücken wir im HWiNFO auf die Uhr um die Werte zu resetten. Danach sehen wir, dass jetzt Core 6 der Core mit der höchsten VID ist:

Anhang anzeigen 1566530

Jetzt geht man einfach der Reihe nach die Cores durch, resettet immer wieder die Werte und versucht jeweils den höchsten Max oder Avg Wert runterzukriegen. Ansich kann man damit aufhören, sobald alle Cores mit ihren Max VIDs unter dem schlechtesten Core liegen, da bei einem Allcore-Load der schlechteste Core bestimmen wird wieviel VCore in die CPU geht. Aber es spricht auch nichts dagegen dieses Spiel mit dem 2. schlechtesten Core weiterzutreiben, wenn man Spaß dran hat.

Am Ende des Ganzen habe ich folgendes erreicht:

Anhang anzeigen 1566529


Anhang anzeigen 1566532

Man sieht an den VIDs nun, dass der Core 7 der schlechteste Core ist (die höchste max VID hat), Core 0+2+4+6 liegen ungefähr gleichauf. Core 5 ist der Beste, 1+3 sind auch gut.

Grundsätzlich geht diese Vorgehensweise natürlich auch mit einem anderen Stabilitätest als AIDA64, der Schlüssel ist das man die Höhe der Core VIDs berücksichtigt, weil die absolute Größe des -CO Offsets erstmal egal ist, wenn der Core trotzdem aufgrund seiner hohen VIDs die Vcore für die gesamte CPU anhebt. Man muss die höhe der VID Requests in das Undervolting einbeziehen.

Man sieht ja das Core 0+2+4 vs Core 6 sich um 5 im CO Offset unterscheiden, die effektiven VIDs aber quasi identisch sind. Und Core 7 hält leider die gesamte CPU zurück.
Danke für die detailierte Anleitung. Ich hab das jetzt mal so gemacht wie du, bei All Core -40 ist der Rechner direkt eingefroren, mit - 30 läuft es jetzt seit 20 Minuten ohne Fehler bei folgenden VID's, meine Kerne scheinen relativ ausgeglichen zu sein:

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So ich hab mal einen Run zum Vergleich gemacht, CB R23, Takt und VID mit HWInfo beobachtet.

9800X3D PBO und CO (mit allen Win 11 Sicherheitsfunktionen aktiv)

mit CO -29 +200 MHz ca. 5315 MHz bei 1,227 V 22700 Punkte
ohne CO +200MHz ca. 5050 MHz bei 1,240V 21700 Punkte (Idle Spitzen ca. 1,35V)
ohne CO ohne PBO ca. 5080 MHz 1,245V 21700 Punkte
mit CO-29 +0 MHz ca. 5225 MHz 1,155 V 22500 Punkte
mit CO -29 +100 MHz 5325 MHz 1,222 V 22600 Punkte

Auf jedenfall interessant. negativer Curve Optimizer zeigt gut Wirkung aber + MHz oben drauf gibt fast nix, teste weiter
 
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Ich werde heute oder morgen meinen neuen 9800X3D in Betrieb nehmen. Als first time AMD User frage ich mich, wie eine Stock System auszusehen hat. Gibt es überhaupt wesentliche Unterschiede zu Intel? Was würdet ihr bei folgendem System für ein Vorgehen empfehlen?
  • Ryzen 7 9800X3D
  • ASUS ROG STRIX B850-F GAMING WIFI
  • G.Skill Trident Z5 RGB 64GB 6400 MT/s (F5-6400J3239G32GX2-TZ5RK), wird übernommen
Wenn ich nichts ausser XMP/Expo (6400/6000) aktivieren muss auch gut. Würde mich interessieren, was ihr alles einstellt.

Primär geht es mir um ein korrekt aufgesetztes System mit allen Treibern, die mir die Stock Leistung nicht „versauen“. Sekundär vielleicht Optimierungen und Macken, die ihr Veteranen kennt.
 
Treiber ist einfach, nur den Chipsatztreiber.
Die Mainboardhersteller haben eventuell sogar aktuellere als AMD selbst.
BIOS aktuell ist auch klar.
Ryzen Master muss nicht sein, kann aber nützlich sein, da es die CPU nicht hart triggert beim Werte auslesen. Ich nehme auch gerne Core Temp, auch so gut wie keine Trigger Last, aber veraltet und liest den Takt falsch aus.

RAM mit 6000 sollte locker gehen, da kann man gut die SoC Spannung verringern um einige Watt zu sparen.
RAM mit 6400 funktioniert nur vielleicht, meiner schaffts nicht und braucht viel Spannung.

Wie du ein paar Posts weiter oben siehst, teste ich gerade ein wenig PBO und CO (Curve Optimizer) hin und her.
Mit PBO kannst du bis zu 200 MHz oben drauf packen und die Powerlimits erhöhen.
Mit dem Curve Optimizer verringerst du die Spannung.
Der schnelle Weg: Alle Kerne auf einmal einstellen, meiner schafft da -30
Der lange Weg : Jeden Kern einzeln einstellen. Es gab Leute die musste einen Kern mit -5 und den nächsten mit -30 einstellen.

Curve Optimizer negativ einstellen ist allgemein eine fiese Sache, es gibt kein Tool was das 100%ig gut testen kann.
Du stellst was ein und hast 2 Monate keine Probleme und plötzlich startet die Kiste einfach neu, dann weißt du das war zu viel.

Ich nutze y-cruncher, damit kann man relativ gut testen.
Zusätzlich ein bisschen prime95 testen.
Cinebench bringt nix, da gehen auch instabile Werte durch.

Also der einfache Weg, der relativ sicher funktionieren sollte wäre:
Curve Optimizer mal -15 probieren
SoC V mit 1,15V probieren (bei RAM mit 6000 MT/s)
RAM 6000 MT/s einstellen bzw. Profil wählen und ein paar Timings optimieren z.B. tRefi 65535 und tRFC je nach RAM.
Siehe Signatur für Beispiele oder den RAM OC Thread.

@Wolfgang.R-357:
Ich glaube nicht. Im Normalfall geht glaube ich eh nicht mehr als Offizieller Takt + max. 200 MHz über PBO.
Einer hier im Forum, kannst bei den Cinebench Tests gucken, schaffte mehr. Ich weiß nicht genau wie.
 
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Pizza! schrieb:
Curve Optimizer zeigt gut Wirkung aber + MHz oben drauf gibt fast nix, teste weiter
Durch was wird der Takt denn limitiert?

Temperatur? Strom?
Oder bist du schon im clock stretching?
 
Ich bin gerade dabei etwas genauer zu schauen.
Teils PL, teils Temperatur, ich komme da an die 90 Grad.
Bei OCCT und prime95 sogar 94 Grad.

Standard mit 5225 MHz hab ich CO -20/-25/-30 getestet.
Von -25 zu -30 wurde es nicht besser, trotz weniger Spannung.
Takt 5225, effektiver Takt 5206 laut HWInfo, wird nicht mehr egal was ich einstelle. Ca. 120 Watt. Ich lasse -25

Ich rödel aktuell +175 MHz durch, also 5400 MHz, etwas geringere Spannungsspitzen als +200 MHz.
Bin bei -38 angekommen und sieht bisher gut aus.
Takt ca. 5360 MHz und effektiv 5330 MHz
Fast 24K Punkte trotz aller Sicherheitsfeature von Win 11

Ich teste mal zocken
 
AVX Benchmarks und 120er Luftkühler. Wüsste sonst nicht was ich groß falsch gemacht habe.
Hab erst das Pad von Caseking genutzt (gutes Teil) und nun klassisch Wärmeleitpaste, Ergebnisse sehr ähnlich.

Ich hab nochmal den Cinebench R23 run mit -38 CO laufen lassen. Takt 5400 MHz, effektiv 5396 MHz.

Ich schmeiß mal die MH Wilds Beta an. Mal gucken was da passiert.
 
Ein Premium Luftkühler mit Push Pull betrieb....und die CPU zieht maximal 160W.

Ich weiß nicht, welchen kühler CB im Moment für die CPUs nutzt aber die haben nur 81°C erreicht.

Also ich würde da bessere Temperaturen erwarten, aber das können andere Besitzer eines 9800X3D besser beurteilen.

Ich würde es einfach mal ausprobieren...Seitenwand öffnen und die Lüfter mal auf 100% stellen.
Und sehen was sich ändert.

Eventuell ist die Wärmeleitpaste nicht vollständig verteilt oder es ist zähe Paste, die sich nicht richtig dünn gepresst hat?
 
Warum meiner anscheinend so viel wärmer ist kann ich nicht sagen. Ich hab gerade keine andere Wärmeleitpaste oder Kühler zum testen. Aktuell kann ich nichts verbessern.
Ansich hab ich keine Temperaturprobleme, beim zocken sinds nur 50-65°C.

Während ich mit dem Standardtakt die -25 fürn CO lasse, habe ich mit den +175 MHz weiter getestet.
Kerne jetzt einzeln weiter optimiert, nun -40 -38 -38 -43 -43 -43 -43 -43
 
Wolfgang.R-357: schrieb:
Hallo.
Gibt es wo eine Liste, wo man sehen kann wie viel MHz maximal bei Ryzen 9000 mit einem Kern geht?
Also generell, egal ob mit X oder X3D CPUs.
Mit normaler alltäglicher Kühlung, keine Super HighEnd tausend Euro WaKü oder gar Stickstoffkühlung.
Danke 🙂
Einzige offizielle Möglichkeit glaube, wäre es die Datasheets von der AMD DEV Resources Seite anzufordern. Dort müssten u. a. auch die max. Spannung und co stehen.
 
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