[Sammelthread] Intel Core Ultra 200 OC/UV mit DDR5 RAM OC

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Rear Admiral Pro
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(Thema ist grob fertig, mehr Beispiele sollen noch rein)

Hi,

ich war verzweifelt auf der Suche nach Infos zu Arrow Lake für OC und UV des Intel 285K.
Da es hier bei CB leider kaum Infos gibt wollte ich gern mal die örtliche Anlaufstelle erstellen.
Ich möchte eine grobe Einordnungen liefern, damit man weiß wo man anfangen soll.
Da ich einfach nicht wusste was ich ungefähr einstellen kann, darf oder muss.

Hilfreiche Infos hab ich auf Overclock.net und HWLuxx gefunden. Dank an amd_man_bavarian.
Ich hoffe auf ein paar weitere Experten (ich bin ja nicht wirklich einer), gebt gerne Infos was ich in den Startpost packen soll.
Sollte etwas falsch sein, einfach bescheid sagen, dann korrigiere ich es.

Das sich Arrow Lake doch ein wenig von der alten Generation unterscheidet, wollte ich hier ein paar Infos zusammentragen und nehme das Thema DDR 5 RAM OC inklusive CUDIMM gleich mit.



Bei den Core Ultra 200 CPUs gibt es eine Menge zu optimieren. Da wären die Performance Kerne (P Cores) und die Efficient Kerne (E Cores).
Für die P Cores dann die Load Line Callibration mit AC LL und DC LL.
Dazu kommen NGU, D2D und Ring im nächsten Kapitel und gibt es noch mehr Baustellen wie die Granular Ratio die man angehen kann.

Das Thema kann sehr komplex und kompliziert werden, da vieles über die V/F Kurven laufen.
Grob gesagt, für Takt X ist Spannung Y vorgegeben. Dies kann man mit adaptiver Spannung erhöhen und verringern oder mit einer fixen Spannung überschreiben.

Für die Hardcore Infos und Optimierungen gibt es https://skatterbencher.com/

Die kleineren CPUs wie Core Ultra 265K und 245K bieten teilweise sogar mehr OC Potential und niedriger Latenzen, da die geringere Anzahl an P und E Cores hilfreich sind.
Auch scheint es stark aufs Mainboard anzukommen. Jemand konnte 3ns Unterschied mit der gleichen Hardware aber unterschiedlichen Mainboards messen.


Zu den P Cores:
Das OC der großen Kerne ist begrenzt und lohnt sich für den Alltag nur bedingt.
5,8 GHz sollten für den besten Kern möglich sein.
Trotz verbesserter Effizienz der Core Ultra 200, fliegen auch diese CPUs bei Benchmarks schnell ins Powerlimit.
Das Standardlimit für den 285K liegt bei 5,7 GHz für 1-2 Kerne und 5,4 GHz auf allen Kernen.
5,3 GHz und weniger wenn auch die E Cores ausgelastet sind.
Die Spannungen liegen bei 1,1 bis 1,4V. Intels Limit liegt glaub bei ca. 1,51V. Ich würde empfehlen weit weg davon zu bleiben.

Die P Cores sollte man als letztes angehen, da sich E Core und RAM OC mehr lohnen und einfacher zu erreichen sind.
Besser ist es neben der Optimierung mit der LLC/AC DC LL, sofern möglich, noch ein adaptiven negativen Offset einzustellen. Mir war es möglich jeden einzelnen P Core mit -0,05 bis -0,08V zu verringern.

Da man selbst mit Standardeinstellungen problemlos die 250 Watt im Benchmark erreicht, ist eine gute Kühlung angebracht.
Für den Zockeralltag reicht auch locker ein Luftkühler, dann sollte man aber das Powerlimit eventuell je nach Kühler verringern damit man die extremen Ausschläge beim Verbrauch begrenzt. Ich konnte bei MH Wilds im Ladebirdschirm ca. 200 Watt sehen.

Mein Beispiel:
Ich konnte einfach den Multiplikator für die P Cores auf 57 stellen und bekam ingame 5,5 - 5,7GHz statt max. 5,4GHz zu sehen. Kostet natürlich mehr Strom, die durstigen Kerne wollen versorgt werden.
Für den Alltag belasse ich es beim Standardtakt. Durch UV hab ich ca. 1,21V bis 1,25V statt ca. 1,30V+ in Benchmarks.


Zu den E Cores:
Auch hier ist das OC relativ begrenzt. 200 MHz mehr sind gut machbar, 300 und mehr benötigt dann meist eine Anhebung der Spannung.
Standard für den 285K sind 4,6 Ghz bei 1,13 bis 1,17V. Für 4,9 GHz gehts in Richtung 1,21V und 5,0 GHz mit ca. 1,25V.
Die ganz Guten schaffen dann 5,1 oder 5,2 GHz.

Meiner macht mit Standardspannung 4,8 GHz, die 4,9 GHz sind ok erreichbar und bei 5,0 GHz muss die Spannung deutlich nach oben.
5 GHz wollen bei mir nicht mit 1,25V laufen. Das vertretbare Limit liegt im Bereich von ca. 1,275V, viel höher sollte man nicht gehen.



LLC / AC LL und DC LL

LLC, die Load Line Callibration hilft beim OC den Spannungsabfall (Vdrop) zu verringern. Durch einen zu starken Spannungsabfall kann es zu Instabilitäten kommen. Dementsprechend kann man die LLC erhöhen um die Spannung auf ein höheres Niveau zu bringen damit der Spannungsabfall nicht so groß ist. Dies hat aber den Nachteil das allgemein mehr Spannung anliegt, die CPU etwas mehr Verbraucht und heißer wird.
Aggressives LLC = mehr Hitze = mehr Verbrauch ! Vorsicht ist angebracht.

Durch das optimieren von LLC mit AC LL und DC LL kann man die Spannung in allen Bereichen auf einmal anpassen. Man bringt die anliegende Spannung der Kerne näher an die geforderte Spannung (ViD) der Kerne. Ergebnis ist eine verringerte Spannung und weniger maximal Verbrauch.
Also ähnlich zu klassischem UV und negativem Offset einstellen.
Nur besser, da LLC / AC und DC LL optimieren besser zu den V/F Kurven passt.

Asus Mainboards stellen die DC LL automatischen passend zu der LLC ein. Da muss man sich nur noch die
AC LL ertesten.
Beim alten 13700K hatte ich LLC auf 4, DC LL automatisch und AC LL auf 0.19 (so als Anhaltspunkt).

Da ich aktuell ein Gigabyte Z890 Elite Ice Mainboard habe und kaum Infos dazu gefunden habe, musste ich meiner Werte selber ertesten. Das F16 Bios ist übrigend hart verbugged, treibt mich in den Wahnsinn.

Meine Ergebnisse sind:
Bei LLC low sind AC und DC LL 100 im idealen Bereich
Bei LLC High sind AC und DC LL 78 im idealen Bereich


Ring / NGU / D2D

Ring Takt:
Standard: 3,8GHz (38), laut Sketterbench 39 beim 285K, bei mir sinds 38.
Spannung: max. 1,45V

OC meist bis 42 also 4,2 GHz möglich. 40 sollten relativ einfach machbar sein, 41 und 42 benötigen mehr Feintuning an weiteren Spannungen wie der VCCSA (System Agent Spannung)
Genaue Infos siehe https://skatterbencher.com/2024/10/24/arrow-lake-ring-overclocking/

NGU Takt:
Standard: 2,6GHz (26)
Spannung: max. 1,22V

OC bis ca. 36 also 3,6 GHz möglich. Mit Standardspannungen sollten 30-32 machbar sein.
Genaue Infos siehe https://skatterbencher.com/2024/10/24/arrow-lake-ngu-overclocking/

D2D Takt:
Standard: 2,1GHz (21)
Spannung: VNNAON 0,77 bis 1,0V

OC bis 40 also 4,0 GHz möglich. Mit Standardspannungen von 0,770-0,795V sollten 30-32 machbar sein.
Empfehlung: Nicht über 1,0V gehen.
Ich habe D2D auf 34 mit 0,810V
Genaue Infos siehe https://skatterbencher.com/2024/10/24/arrow-lake-d2d-overclocking/

System Agent Spannung VCCSA:
Für Ring 40, D2D 34 und NGU 26 (ist bei mir verbuggt Bios F16) hab ich im Moment 1,280V anliegen. Kann ich wohl noch niedriger einstellen.
Die Hardcore OC Leute gehen da wohl bis 1,45V. Für weniger sollten ca. 1,3V ausreichen.


DDR5 RAM OC

Intel profitiert sehr von RAM OC, da es die Latenzen stark verringern kann, was widerrum hilft mehr fps in Spielen zu bekommen. Mit normalem RAM sind Taktraten von ca. 8000-8400 MT/s möglich, es muss nicht zwingend CUDIMM sein.
Ab 8000 und darüber hinaus ist der neue CUDIMM RAM natürlich sehr hilfreich. Einige betreiben bereits 9000MT/s und mehr. Dafür sind aber hohe Spannungen nötig, was die Temperatur gut ansteigen lässt.
RAM kann z.B. bei 50 °C ewig stabil sein und bei 55°C plötzlich instabil werden. Wer also im Sommer bei hohen Temperaturen stabil testet ist da eher auf der sicheren Seite als im Winter bei 18°C Raumtemp.

Meinen alten 6400er RAM konnte ich mit AUTO Spannung von 1,36V betreiben, dazu einige Timings optimiert.
Ergebnis: 76ns im Aida64 Cache/Memory Benchmark

Aktuell 8200er 48GB CUDIMM RAM. Aktuell 70,7ns erreicht.
Die krassen Leute schaffen mit gut optimierten RAM, NGU und D2D auch 60-65ns.
Wer eine möglichst gute Latenz erreichen will, braucht nicht nur einen schnellenRAM.
Auch ein hoher Takt bei D2D, NGU und Ring bringen ein paar ns.

Ich hab lediglich bei den DRAM Spannungen im BIOS die VDD Spannung auf 1,40V (Standard diese RAMs) gestellt. VDDQ wurde automatisch mit eingestellt. Laut HWInfo 1,41V.
Bei noch mehr OC muss man eventuell noch andere Spannungen deutlich mit anheben.

Beispiel mit meinen Timings beim 8200er CUDIMM

8200 CL 38 48 48 66 @ 1,400V VDD
tRC 114 / tWR48 / tCWL 36 / tRRD S 8 / tRRD L 12 / tWTR S 8 / tWTR L 26
tRFC2 705 / tRFCpb 573 / tRTP 12 / tFAW 32
tREFI 65535

Command Rate 2, Gear 2

tRDRD sg 16 / dg 8 (dr und dd 4)
tRDWR sg 20 / dg 20 (dr und dd 4)
tWRWR sg 48 / dg 8 (dr und dd 4)
tWRRD sg 68 / dg 50 (dr und dd4)

Achtet auf die Temperatur, bei mir gehts locker auf 60°C beim testen. Hab einen Lüfter davor gepackt, nun unter 50°C.

Auf Stabilität testen

Hier die übliche Verdächtigen. Y-Cruncher, OCCT und prime95. Karhu und MemTest5 für den RAM.
(Cinebench eignet sich nicht dafür, CB R15 angeblich empfindlich bei UV)

Y-Cruncher ist super. Schnell, einfach und zuverlässig. Ist die CPU oder der RAM instabil, bricht die Berechnung einfach ab.
Y-Cruncher mit z.B. den Einstellungen 0 > 1 > 8 (für 32GB RAM)

Meine Ergebnisse mit Stufe 7 (2,5bio.) 43 Sekunden für die reine Berechnungszeit
und mit Stufe 8 96 Sekunden (ich hatte auch mal 94 Sek. aber vergessen wie ich das geschafft hab)

Mit Karhu schaffe ich ca. 380 MB/s.

Mit Cinebench R23 und 2024 kann man gut seine Einstellungen vergleichen.
Alleine LLC mit AC und DC einstellen hat bei mir die Punkte von 40300 auf 42000+ in CB R23 gebracht.
Mit einer starken Kühlung kann man deutlich mehr schaffen, da der TVB bis 70°C Standardmäßig arbeitet.

Rekord mit P Cores 57, E Cores 48 und 280 Watt Package Power 44448 Punkte für CB R23.
2596 bei CB 2024 (nicht auf Verbrauch geachtet)
Alles mit 120mm Noctua Luftkühler :D


Intel XTU ist auch sehr praktisch. Damit kann viele Einstellungen wie Spannung und Takt testen ohne dauernd ins BIOS gehen zu müssen.
Ich wollte aber alles ohne Software am laufen haben, ohne dass da ein Profil geladen werden muss.
Für den Anfang aber extrem hilfreich.
Achtung es überschneidet sich auch ein wenig mit den Einstellungen im Bios. Also Vorsicht wo man was einstellt.

Den Asrock Timing Configurator 4.1.17, um RAM Timings anzusehen, konnte ich bisher nicht zum laufen bekommen. Man muss wohl komplett Intel VT und alle Sicherheitsmaßnahmen von Win 11 wie Kernisolierung usw. deaktivieren um es zum laufen zu bekommen. Sofern man überhaupt einen Downloadlink dafür findet :freak:
Im HWLuxx DDR5 Thema hat jemand die Datei bereit gestellt, vielen Dank amd_man_bavarian 👍

Achja und wer sich fragt wo dieses Intel Apo Menü ist. Ich hatte den Treiber des Boards installiert und mich gewundert wo es ist, tja es ist eine App aus dem Windows Store 😅
Das ganze ist aber auch ohne diese App aktiv, sofern der DTT Treiber installiert ist.
 
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@Pizza!
Leerlaufvergleich zum 13700K? Was sagt die Packagepower? Mit welchem Netzteil?

Hier werden 25W mit dem 265K berichtet, was ganz ok ist:
"Mit iGPU liegt die Leistungsaufnahme des Systems im Idle mit einem Arctic Freezer 36 bei nur 25W."
 
Ich hab nix von Leerlaufvergleich gesagt :confused_alt:
Es war ein Beispiel von Asus mit LLC und AC DC LL optimieren.

Habs falsch verstanden, moment...
Bei mir war der 13700K glaub irgendwo bei 60 Watt, ähnlich zu jetzt.

Zu meinem System kann ich sagen. Altes be quiet! DP 12 750 Watt, 285K mit 4090 und 48 GB CUDIMM RAM

52 Watt mit 60 Hz ohne HDR (6400er RAM), 58 Watt mit 4K 120Hz und HDR bzw. 63 Watt mit 120Hz und HDR bei stärkerem RAM und System OC
 
9,5 Watt mit 6400er und 8200er RAM.
11 Watt nachdem ich das RAM OC des 8200er und ein paar Spannungen etwas angezogen habe.
Bin da auf Computerbase Niveau, die hatten auch knapp 9 Watt.
 
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Irgendwelche seltsamen Probleme? Oder wie gewohnt "rockstable"?

Grübel schon länger, ob ich es auch wagen soll...

Microcode 0x117 schon drauf?
 
Mit Standardsettings ist alles fein. XMP an und fertig.

Ich war überrascht wie gut das System damit läuft. Da ich die Timings vom alten RAM gut kenne, konnte ich direkt ein paar Verschärfungen einbauen.
Beim 7800X3D musste die RAM Spannung auf 1,41V für 6400.
Mit dem 285K lief es auf AUTO mit 1,36V

Zusätzlich zum LLC einstellen, konnte ich sogar noch ein negativen SVID Offset für jeden Kern einstellen.
Je nach Kern liege ich bei -0,05 bis -0,08V

Alles darüber hinaus wurde fummelig mit dem verbuggten F16 Bios.
Da ist Gigabyte bei AMD deutlich besser.

Allgemein kannst du eine Menge einstellen, aber dafür ist das Thema rund um den DLVR komplex.
Ist aber wie die vorherigen Generation im Benchmark ordentlich am saufen.

Der 8200er CUDIMM RAM war im Grunde nur Geldverschwendung, gut für die letzten paar % Leistung.

Nein 0x117 ist bei dem F16 Bios noch nicht dabei.
 
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