Ask-me schrieb:
Laut offiziellen Datenblättern gibt es doch, soweit ich es weiß, bei Crucial keine Angaben bezüglich der Anzahl der P/E Zyklen?!
Deswegen habe ich ja auch geschrieben: Lauf dem was in den S.M.A.R.T. Werten hinterlegt ist, denn beim SM2246 steht das gewöhnlich im Rohwert von Attribut 0xA8 bzw. dezimal 168. Der ist bei der BX100 eben 2000, zumindest war es bei allen so wo ich die S.M.A.R.T. Werte gesehen habe.
Ask-me schrieb:
Kannst du mir vielleicht noch die P/E Zyklen der MX200 verraten?
Nein die weiß ich auch nicht, da müsste man die S.M.A.R.T. Attribute über längere Zeit beobachten um das herauszufinden, denn von 100 auf 99 fällt die Restlebensdauer bei den SSDs sehr unterschiedlich. Die Sandforce fangen intern bei über 100 an, die zeigen sehr lange 100 an und dann fällt der Wert umso schneller bis auf 10, dann sind die spezifizierten P/E Zyklen erreicht und danach zählt der Wert entsprechend der verfügbaren Reserveblöcke noch weiter runter. Bei Samsung SSDs wird der Wert immer durch Abschneiden der Nachkommastellen abgerundet, die Samsung SSD haben also alle schon 99 stehen, wenn nur ein P/E Zyklus verbraucht ist, andere runden mathematisch korrekt, also bei 3000 P/E Zyklen fällt der Wert dann ab 16 auf 99, noch andere runden immer auf, dann werden dann bis 30 noch 100% Restlebensdauer angezeigt und ab 31 erst 99.
Man muss daher imme sehen wie viele P/E Zyklen hatten die NANDs als die Restlebenanzeige dann von 100 auf und nochmal von 99 auf 98 gefallen ist, den Unterschied dazuzwischen mal 100 ergibt dann die spezifizierten P/E Zyklen, wenn die ehrlich angegeben sind und nicht wie z.B. Corsiar bei der Neutron GTX total übertrieben hoch, so dass die SSD dann stirbt lange bevor der S.M.A.R.T. Wert der Restlebensdauer den Endwert von meist 1 erricht hat. Es gibt auch SSDs die geben die Zyklen gar nicht aus und man muss bei Tools wie CrystalDiskInfo die selbst eine Anzeige machen auch aufpassen ob sie das korrkte Attribut dafür heranziehen. Wie Du siehst ist schon dieser kleine Aspeckt nicht so ganz banal.
Aber ohne solche Beobachtungen kann ich nur raten und wenn ich mir das Abschneiden der MX100 im einzigen Endurance Test mit eine MX100 den ich kenne so ansehen, dann scheinen mit 2000 P/E Zyklen realistischer als 3000, aber vielleicht bekommt die MX200 ja höher gebinnte NANDs und die etwas schlechteren Qualitäten kommen in die BX100. Aber ob 2000 oder 3000 ist auch egal, die erreicht ein Heimanwender sowieso nicht, vorher geht was anderes an der SSD kaputt oder sie wird einfach ausrangiert. Hier ersetzen ja viele User schon ihre m4, m500 oder Samsung 830 und 840 weil sie zu klein geworden sind. Wer hat denn noch eine Postville oder C300 wirklich in Benutzung und wenn, dann stecken sie meist irgendwo als Systemplatten in einem Heimserver und bekommen kaum mal einen Logeintrag zu schrieben.
Ask-me schrieb:
Deswegen habe ich ja "qualitativ hochwertiger" geschrieben. Damit meine ich die Qualität der NANDs.
Da kann man auch nur raten oder muss den Herstellerangeben vertrauen und bisher haben die SSDs der NAND Hersteller diese immer übererfülllt, wie es sich gehöhrt. Gerade Budget SSD anderer Hersteller haben das eben leider nicht immer geschafft diese zu erreichen, wie z.B. die Kingston V300 bei
ssdendurancetest.com.
Ask-me schrieb:
So dachte ich es auch. Natürlich kann ich auch eine 850 Evo kaufen, jedoch wäre Sie, meiner Meinung nach, für dieses Anwendungsgebiet etwas "too much".
Es spricht ja auch nichts dagegen SSD mit weniger Haltbarkeit günstiger auf den Markt zu bringen, die HDD Hersteller machen es seid Jahren so, vor allem Segate war da schon früh dabei. Die Barracuda 7200.14 war lange die günstigste und dazu einer der schnellsten HDDs auf dem Markt, was sie nur sein konnte, weil die konsequent kostenoptimiert wurde. Dafür musste alles gestrichen werden, was für den vorgesehen Desktopeinsatz, den definiert (nicht nur) Seagate mit 2400 Betriebsstunden pro Jahr (15TB Workload in der Zeit) und einer HDD im Rechner, nicht nötig war. Die halten daher im Dauereinsatz nur knapp über 2 Jahre durch, haben dann aber mehr Betirebstunden als nach 7 Jahren beim vorgesehen Einsatz angefallen wären. Die Leute und meckern trotzdem über die Platte, meist mit den Zahlen von Backblaze als Argument, aber die werden und wurden eben überall eingesetzt, auch in NAS in Dauerbetrieb und das können sie nicht ab, jedenfalls nicht viel länger als die Garantie dauert.
Es gibt auch von Seagate die
Constellation ES.3, das ist eine Enterprise Nearline HDD, die kann mit unzähligen HDDs im gleichen Gehäuse verbaut werden, weil sie aufwendige Techniken hat um deren Vibrationen zu kompensieren, dazu hat die eine Workload Rating von 550TB im Jahr, das ist die höchste Klasse der 3.5" Platten und meint die Zulassnung für Dauerlast statt nur Dauerbetrieb, nur kostet die eben auch einiges mehr als
die einfachen Desktop HDDs. Bei den anderen HDD Anbietern ist es ähnlich, da hat auch jeder unterschiedliche Reihen die unterschiedliche Einsatubedingungen verkraften und unterschiedlich viel kosten, wie z.B. Toshiba:
Auch bei Enterprise SSDs ist es normal, dass die Hersteller die Haltbarkeit angeben, dort meist in DWPD (Drive Writes Per Day) und es eben unterschiedliche Klassen gibt, wobei die mit mehr Haltbarkeit auch mehr kosten, aber längst nicht für jede Anwendung nötig sind. Leider finde ich sie gerade nicht, aber es gibt irgendwo eine Studie wonach 2/3 der SSDs in Enterprise Storages im Schnitt keine 0,1 DWPD machen, da braucht man keine SSD mit 10 oder 25 DWPD, da reichen solche mit 0,3 DWPD aus. Deshalb verkauft Samsung ja auch TLC in Enterprise SSDs, weil die Kosten eben geringer sind und die SSDs daher optimal für den Einsatz, wenn auch in Deinem Sinne (und dem vieler ander Forenuser) weniger hochwertig.
Wenn Anbieter NAND verbauen die eben nur einige Hundert P/E Zyklen schaffen, dann habe ich im Prinzip kein Problem damit, die sollten es nur ehrlich kommunizieren! Aber zu behaupten die NANDs würde 3000 Zyklen halten und dann sind die lange vorher platt, das geht eben gar nicht.
Ask-me schrieb:
Ich habe auch die m4 SSD in Benutzung
Seit dem Firmware Update gab es keine gravierenden Fehler, oder?
Die FW Versionen 0309, 000F und letzte die 070H sind wohl in Ordnung, ggf. könnte es mit LPM Probleme geben die sich ja von der C300 bis zu den MX immer wieder mal zeigen, aber sonst gehen diese Verisonen. Die 010G war dagegen wohl etwas vergurkt und sollte nicht benutzt werden, da könnte die
Power Cycle Wiederbelebungsmethode öfter mal nötig sein. Die funktioniert auch noch bei den Nachfolgern der m4 mit Marvell Controler und ist leider trotz der Stützukondensatoren zuweilen nöitg.
Wie gesagt ist es etwas unangebracht jemandem der wegen der Probleme der FW der 840 Evo keine Samsung will nun ausgerechnet Crucial zu empfehlen, die haben selbst genug auf dem Krebholz. Die bauen trotzdem gute SSDs und ich empfehle sie auch gerne, wenn der Preis stimmt, aber man könnte damit jemanden vom Regen in die Traue schicken und das gilt auch für allen anderen Anbieter. Das sind eben extrem komplexe Geräte mit einer sehr umfangreichen FW, da kann es immer zu Bugs kommen und das hat es ja auch immer wieder bei HDDs gegeben, obwohl es die schon viel, viel länger als SSDs gibt, aber auch da entwickelt sich die Technik weiter und daher müssen auch da die Hersteller die FW immer wieder aktuallisieren und damit entstehen immer wieder neue Fehlerquellen.
Datensicherheit kann man eben nur durch Backups erzielen, absolute Sicherheit gibt es auch da nicht, es ist immer eine Frage des Aufwands und dort einen passenden Mittelweg zu finden der bei vertretbarem Aufwand einen ausreichenden Schutz bietet, der Rest ist immer Mut zur Lücke, nur ist die Lücke ohne jedes Backup eben groß wie ein Scheunentor.
Ask-me schrieb:
Welche SSD hat nur 500 P/E? Und welchen Vorteil bieten MLCs gegenüber TLC?
Die SanDisk Ultra II:
MLC wird meist benutzt um NAND mit 2 Bits pro Zelle (bpc) zu beschrieben, TLC meint NAND mit 3bpc. Bei gleichem NANDs fällt die Haltbarkeit mit mehr bpc, bei 3 statt 2 auf die Hälfte bis ein Drittel ab und lässt sich auch langsamer beschrieben, oder mehr wenn die Fehlerkorrektur des Controller damit nicht entsprechend umgehen kann. Zwischen ganz anderer NAND Technologie wie eben 2D mit 1xnm und 3D ist der Vergleich dagegen nicht möglich, da hat das 3D TLC NAND mehr Haltbarkeit als das 2D MLC und kann gleich schnell oder gar schneller beschrieben werden und den 2D TLC NANDs mit 1xnm wie sie in einer OCZ Trion 100 oder Crucial BX200 stecken, ist es haushoch überlegen, wie auch die Reviews zeigen und das ist nicht alleine der Verdienst des Controllers. Und ja, 2D NAND mit 15 oder 16nm Prozessen als TLC zu betreiben ist schon sehr auf Kante genäht, während
Intel bei 3D NAND ebenso wie
Toshiba schon an QLC arbeitet, also 4 Bit pro Zelle speichern möchte.
Ask-me schrieb:
Das ist eine OEM SSD, die würde ich nicht empfehlen! Die hat kein Option ROM, man kann nur Rechner von ihr booten die dies für diese speziellen SSDs auch unterstützen, sonst kann man sie nur als Datenlaufwerk nutzen und dann hat man keinen Support, also auch keine FW-Updates und keine direkt Garantieabwicklung von Samsung zu erwarten. Das muss wenn, dann alles über den Weg gehen den die SSD genommen hat, also vom Großhändler der sie Samsung abgekauft hat über den Importeur bis zu Händler wo man sie erstanden hat bzw. im Garantiefall den Weg erst zurückwärts und dann vorwärts. Wenn, dann numm die
950 Pro, das ist eine Retail SSD und die hat auch etwas um das Booten zu erleichtern, die soll sogar auf Boards booten können, der UEFI noch kein NVMe unterstützt. Du brauchst aber schon den passenden Unterbau für so eine SSD, ein aktulles Board mit einer schnellen i5 oder i7 CPU, sonst investieren lieber zuerst dort rein.
Es gibt für die MX200 übrigens seid heute eine neue MU03 FW:
Release Date: 12/08/2015
Change made to ensure that Identify Word 59, Bit 8 (Multiple logical sector setting is valid) is not reset after Device Sleep transition
Change made to ensure that SATA speed negotiation is not performed upon exiting of Device Sleep
Change made to ensure Controller Register settings are correctly saved prior to transitioning to Device Sleep
Change to SSD default operation to allow drive to respond to host while recovering from Error condition