AW: Battlefield 1
So nach 17h Beta und Level 38....
Obwohl es an sich viel Spaß macht und die Grafik wirklich wieder erste Sahne ist, sind trotzdem einige Designentscheidungen seitens DICE mehr als fragwürdig. Wie auch schon mit FLIR und IRNV bei BF4, die an Dummheit gar nicht mehr zu überbieten sind.
DICE, Geschichte, Setzen, Sechs. Das ist eine total willkürliche Auswahl an "Assets" und "Mechanics", verpackt in eine grafisch bombastische Darstellung, gepresst in die althergebrachte Battlefield Mechanik ohne jegliches Feingefühl für historische Fakten und Taktiken. Da die Show schon gelaufen ist, ist eine Änderung u.g. Punkte wohl nicht zu erwarten. Leider wieder einmal schade darum...
Und bevor der erste daherkommt und sagt, "Ja dann spiel doch Verdun": Prinzipiell macht es ja auch Spaß, die Grafik ist erste Sahne, das Spielgefühl ist technisch ausgereift, die Animationen top. Aber es fehlt wieder mal an der Logik das Ganze auch zu Ende zu denken. Wie so oft.
- fehl platzierte "historische" Waffenauswahl
Gerade beim WW1 mit Schwerpunkt Repetierer läuft das ganze total Ad absurdum, da nur eine Klasse über diese verfügt. Scout. Mit oder ohne Optik. Der Rest läuft mit Selbstladern, Maschinenpistolen und handgetragenen Maschinengewehren rum, als wäre dies eine Selbstverständigkeit gewesen. Das wirft die komplette Balance über den Haufen. Ist vielleicht lustig und actionreich, aber totaler Schwachsinn. Die DMG einer Waffe wird wie üblich auf seine Magazingröße reduziert, Stückzahlen und Verbreitung interessiert nicht, Hauptsache jeder n00b bekommt sein WW1 ACOG oder EOTech als Trench oder Artillery Version verkauft.
- Festlegung der Waffenarten auf eine Klasse
Gehört eigentlich zum oberen Punkt, soll aber nur verdeutlichen das viel zu viele Spieler mit Automaten herumlaufen, nach moderner CQB Manier. Es fühlt sich mehr wie ein WW2 Titel an. Kurz, der Repetierer sollte Standard für alle "Klassen" sein, die Maschinenpistolen und Scharfschützen zahlenmäßig weit reduziert werden, und die sMGs nur schwerpunktmäßig eingesetzt werden können. Die Klasse sollte sich weniger auf die Waffen konzentrieren, sondern mehr auf die für das Team nützliche Rolle.
- Zuweisung der Gadgets auf eine Klasse
Nur der Assault ist fähig Panzer zu bekämpfen mit drei verschiedenen Mitteln, die meisten machen allerdings davon Gebrauch? Und machen auch kaum Damage. Der Medic ist mit seinen Gadgets dank Selbstheilung (danke HALO) "fast" überflüssig, der Support ist Eigenvorsorger mit unendlichen Munitionsvorrat und Trittfallen, der Scout bekommt die sinnlose Flare und paar extra K Patronen. Die Zuweisung nach der "Rolle" scheint ziemlich sinnlos, da das Gameplay nicht forciert diese auch einzusetzen. Der K/D Faktor hat immer noch oberste Priorität für die Statistik.
- Geschütze ohne Deckung
Egal ob Maxim, FK96 oder diese AA Ding, alle sind ohne wirksame Deckung auf der Karte verteilt und können daher gar keinen Verteidigungsschwerpunkt bilden. Derjenige Schütze ist nur sinnloses Opfer des nächsten Marksman oder Sharpshooter.
- Fraktionen ohne Bedeutung
Ob der Charakter jetzt türkisch, deutsch oder englisch schreit, ist zwar lustig, aber ohne weitere Bedeutung. Gerade die nicht vorhandene Unterscheidung der möglichen Waffen verdeutlicht doch, das hier auf einigermaßen historisch korrekte Auswahl kein Wert gelegt wurde. Im Gegensatz zu BF1942, BFV oder BF2 damals. Also alles nach alter BF3/BF4 Art, in der Jeder alles hat. Battlefield Awareness = Zero. Alles hört sich gleich an, der Feind ist nicht zu orten.