Manfred W. schrieb:
Eine QLC SSD ist da immer noch um Welten schneller als eine HDD (rund Faktor 20).
Das bestreite ich ja gar nicht, aber beachte bitte den Kontext in dem der Text steht den Du zitiert hast.
fzst schrieb:
Oft is der m.2 Slot auch gleich unter oder über der Graka, was auch nicht gerade ideal ist ohne aktive Kühlung.
M.2 ist einfach nicht der passende Formfaktor für so schnelle PCIe SSDs, der war für Notebooks als Ablösung für mSATA (und miniPCIe) gedacht, für Desktops war SATA Express vorgesehen, also 2.5" Gehäuse wie bei U.2, welches für Server vorgesehen war. Nur war SATA Express schon wegen der Limitierung auf 2 PCIe Lanes eine Totgeburt, es gab nie eine SATA Express SSD zu kaufen und M.2 hat sich daher auch im Desktop durchgesetzt, trotz der Probleme mit der Kühlung, die durch Trends die gläserne Seitenscheiben in den Gehäusen und semipassiv gekühlte Grakas noch verschärft wurden. Bis auf Intels 750er und Optane 900P/905P gibt es aber keine Consumer SSDs im U.2 Formfaktor und die sind Ableger von Enterprise SSDs, dabei wäre es Zeit für eine Rückkehr zu 2.5" und U.2 oder OCuLink als Stecker für Consumer SSD, die ließen sich dann auch vorne im Laufwerkskäfig hinter dem Frontlüfter ordentlich kühlen und obendrein wäre mehr Leistungsaufnahme als bei M.2 (da sind maximal so 8,5W dauerhaft erlaubt) realisieren.
Die Hersteller dürften aber nicht begeistert sein ihre NVMe SSDs in zwei Formfaktoren anzubieten, denen dürfte der jetzige Zustand wo sie Notebook und Desktop mit dem gleichen Modell bedienen können, durchaus gefallen. Daher fürchte ich, wird sich daran so schnell nichts ändern und vor allem die Mainboardhersteller werden im Bemühen die M.2 SSDs zu kühlen, weiterhin alleine bleiben. Wusstest Du übrigens das auch einige M.2 SSDs bei der Temperatur schummeln und weniger als die tatsächliche Temperatur anzeigen?
Hier waren es 10° und ich finde den Review gerade nicht, aber bei einer waren sogar 20°C mehr mit der thermischen Kamera ermittelt worden. Da muss man also auch aufpassen, nur weil eine SSD laut den S.M.A.R.T. Werten kühler ist, muss dies nicht der Wahrheit entsprechen!
fzst schrieb:
Allerdings sind die "Mondpreise" welche Samsung aktuell auch für seine TLC SSD´s verlangt zum Teil schon ein wenig fragwürdig, einfach weil die Performance anderer Hersteller bei wesentlich niedrigerem Preis mittlerweile ziemlich vergleichbar ist und in einigen fällen sogar besser.
Da bin ich anderer Meinung, die WD SN750 ist die einzige die meiner Meinung nach mit der 970 Evo mithalten kann, aber die kostet gewöhnlich sogar ein paar Euro mehr und die anderen die deutlich billiger sind, haben alle irgendwo einen Pferdefuß, wie die mit dem Phison E12, die nun auf den E12S und meist anderen NANDs umgestellt wurden oder die
mit dem SMI SM2262EN die nur leer gut performen, aber voll lahmer als eine MX500 sein können.
fzst schrieb:
Die Z-NAND SSD´s schauen wirklich sehr interessant aus. Das, was mich als Consumer bei neuen SSD´s so richitg interessiert, sind kürzere Zugriffszeiten und bessere 4K Random Performance. Diese könnten wirklich auch für Casual-Nutzer noch spürbar mehr Performance bringen.
Die würden dem Heimanwender wirklich Vorteile bringen, schau Dir Review der Optane 900P/905P an, immer wenn es da um Praxistests geht die nicht nur aus dem Kopieren von großen Dateien bestehen, dann hängen die die ganzen anderen SSDs ab, wie z.B. hier:
Da liegt die Optane 905P vorne und mit einem deutlichen Vorsprung vor der MP600 obwohl die MP600 eine doppelt so hohe maximale Leserate hat als die 905P und auch alle anderen NVMe SSDs die dort gezeigt werden, schlage bzgl. der maximalen Leserate die 2600MB/s der 905P, aber bei den 4k QD1 Lesend macht die 905P dank der geringen Latenz ihres Medium (3D XPoint) alle nass, denn die meisten Zugriffe sind zu kurz als dass die anderen überhaupt auf hohe Transferraten kommen und da verhilft die geringe Latenz der Optane zu viel höheren Transferraten. Es ist wie beim Auto, die Optane ist gewissermaßen das spurtstarke Elektroautos das an der Ampel alle andere abzieht, dessen Höchstgeschwindigkeit aber geringer ist und nur wenn die Strecke sehr lang ist, können die anderen (die mit Verbrennungsmotor) durch ihrere hohe Endgeschwindigkeit wieder aufholen und bei sehr langer Strecke auch überholen. Die meisten Benchmarks sind da wie ein Highspeed Oval, der Alltag bei Heimanwendern aber eher ein Stadtrennen wie in Monaco.
fzst schrieb:
Da liegt wirklich noch Fortschritt drin auch wenn wir da wahrscheinlich schon bald an die Grenzen der von NAND kommen
Die Z-NANDs scheinen nahe an dem 3D Xpoint zu sein und weit besser als die üblichen NAND, nur kosten die eben auch viel mehr, einmal weil es SLC ist, aber auch weil die Page und Blöcke klein sind, was aber zu einer geringeren Datendichte führt und damit die Kosten ebenfalls treibt. Das Problem ist, wenn man weniger Latenz will, steigen die Kosten, aber ich hoffe das Samsung für die 980 Pro einmal die Latenz senkt, dies würde sie wieder deutlich attraktiver machen als wenn der Vorteil nur bei der Schreibperformance über viele GB liegt und zum anderen die Preise nicht zu hoch ansetzt.
fzst schrieb:
wie sich die SSD´s verhalten, wenn sie voller werden. Da werden alle TLC und alle QLC SSD´s wohl ähnliches leisten bei voller Kapazität. Die verschiedenen Controller werden da eher auf kurzfristige Spitzen im leeren, also optimalen Zustand, Einfluss haben und die NAND-Technologie an sich wird bestimmen, wie schnell die SSD im befüllten Zustand noch läuft.
Nein, schau Dir bei den Reviews von Anandtech an wie unterschiedlich SSD mit vergleichbaren NANDs in vollem Zustand performen, da macht der Controller schon einen gewaltigen Unterschied und der SM2262EN ist da ja ein klare Negativbeispiel, dessen Vorgänger SM2262 was da besser, aber die FW wurden dann extra so ausgelegt, dass der SM2262EN leer besser performt, nur ging das eben auf Kosten der Performance wenn die SSD voll ist. Aber da kaum ein Reviewer so bencht, landen die SSDs damit dann oft weit vorne, wie auch im Bild oben im Post. Es wäre interessant zu sehen wie die EX950 (die auch den SM2262EN hat) abschneiden würde, wenn die SSD zu so 80% oder 90% gefüllt ist, wie es bei den Anwendern nach einiger Zeit der Fall sein dürfte.
fzst schrieb:
als die zahlreichen "Reviews", welche einfach nur mit sequentiellen Benchmarks um sich schmeissen vorallem da Anandtech halt nicht so viele SSD´s testet
Wenn es keine Reviews oder nur Review gibt wo ein paar einfache Benchmarks wie ATTO oder CDM laufen, dann sagt dies ja auch schon eine Menge über die SSD aus, denn dann fragt man sich warum der Hersteller sie nicht zu einem Reviewer schicken wollte, der anspruchsvoller testet? Die Antwort ist meist, dass sie da nicht gut abgeschnitten hätte. Bei TheSSDReview war es eine zeitlang sogar so, dass die den Performance Consistency Test von PCMark nur bei SSDs gemacht haben, die dabei gut abgeschnitten haben, bei anderen wo man kein gutes Ergebnis erwarten konnte, fehlte der Test im Review einfach. Man muss auch immer zwischen den Zeilen lesen, was nicht da ist, sagt eben auch etwas aus.
fzst schrieb:
Genau, die Cachegrösse der QLC-Platten wird immer als Argument angeführt, mit welchem die Nachteile von QLC-SSD´s für den "normalen Nutzer" relativiert werden. Sprich es wird angeführt, dass man eh nie über den Cache rauskommt.
Ja und vor allem wenn man die Crucial bei der P1 die Daten länger im Pseudo-SLC Cache und sie dort auch noch schneller gelesen werden, dann führt es auch dazu, dass die Benchmarkergebnisse viel besser ausfallen, die bei den meisten Ergebnisse in Review rein im Pseudo-SLC Cache gebencht worden sein dürfte. Da verschwimmt wie bei der Datenkomprimierung (früher Sandforce, heute noch bei Phison, man erkennt es bei den Phison Controllern daran das die 4k Lesend bei AS-SSD besser als die 4k Q1T1 Lesend bei CDM sind, da bei AS-SSD wegen eines Bugs nur etwa 70% der Daten für den Test wirklich nicht komprimierbar sind), wo der praktische Nutzen weit geringer als der Vorteil in so manchem Benchmark ist.
Aber man kann schwer wirklich von gezielter Benchmarkoptimierung sprechen, wenn es auch im Alltag einen Nutzen bringt, man erkennt auf jeden Fall klar das die Hersteller bemüht sind in einfachen Benchmarks wie eben AS-SSD oder CDM jede Gurke gut abschneiden zu lassen, damit können sie gute Werte ins Datenblatt schreiben und leider sagen die Ergebnisse in solchen Benchmarks daher heute immer weniger über die reale Performance einer SSD aus.
Don Sanchez schrieb:
Bei welchen Anwendungsszenarien ist denn eine 970 Evo (Plus) im Vergleich zur 970 Pro nicht mehr ausreichend?
Wenn viele GB am Stück und schnell geschrieben werden sollen/müssen, z.B. beim Videoschnitt auf Rohmaterial. Die beworbenen Schriebraten der Evo (Plus) ist wie allen Consumer SSDs nur im Pseudo-SLC Schreibcache gültig und wenn der voll ist, dann fällt die Schreibrate deutlich ab. Die Pro haben keinen Pseudo-SLC Schreibcache und können von Anfang bis Ende mit der beworbenen Schreibrate vollgeschrieben werden, sofern sie vorher leer bzw. getrimmt waren.