News Schleswig-Holstein: Landtag stimmt fast einstimmig gegen Artikel 13

Myak schrieb:
Aber Fakt ist doch eins: ich darf meine Meinung im öffentlichen Leben schon lange nicht mehr frei äußern ohne gesellschaftliche Repressalien in Kauf zu nehmen.
mischaef schrieb:
Das ist Deine Ansicht, aber noch lange kein Fakt. Ich erlebe es anders. Ich halte mit meiner Meinung auch nicht hinter dem berühmten Berg, was manche aber nach wie vor nicht verstehen ist, dass es dabei weniger um das WAS, sondern viel mehr um das WIE geht.

Sorry mischaef, ich habe jetzt nicht die folgende Diskussion verfolgt, aber zu diesem Zeitpunkt war dieses Argument ziemlich schwach. Bevor ich jetzt ausschweifend erkläre warum, versuche ich es mal einfach so deutlich zu machen:

säkularer Iraner:
"Aber Fakt ist doch eins: ich darf meine Meinung im öffentlichen Leben schon lange nicht mehr frei äußern ohne gesellschaftliche Repressalien in Kauf zu nehmen."
staatstreuer islamistischer Mullah:
"Das ist Deine Ansicht, aber noch lange kein Fakt. Ich erlebe es anders. Ich halte mit meiner Meinung auch nicht hinter dem berühmten Berg, was manche aber nach wie vor nicht verstehen ist, dass es dabei weniger um das WAS, sondern viel mehr um das WIE geht."
 
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Lonely Shepherd schrieb:
versuche ich es mal einfach so deutlich zu machen


auch wenn dein sprachliches bild weit entfernt von "einfach" war. genau darum geht es.

das "wie" ist immer nur zeit und raum abhängig. das "was" ist es, worauf es ankommt. die mittel und wege sind grundsätzlich von mensch zu mensch unterschiedlich.

wenn man das selbe ziel verfolgt (manchmal auch als falschen motiven) und das ergebnis stimmt, dann ist die art und weise, wie du da hin gekommen bist, nebensächlich. :evillol:

natürlich würden böse menschen sagen, die dinge von denen ich rede sind manipulation auf hohem niveau....ganz ehrlich, mir scheiß egal.

auf das ziel kommt es an. von mir aus bin ich auch das arschloch, wenn wir da hinkommen, wo wir hin müssen. :heilig:

mfg

p.s.

den straftatbestand der beleidigung kann ich grundsätzlich nicht verstehen, aber jeder mensch ist halt unterschiedlich.

jeder der mich persönlich kennt weis, dass ich glaubhaft erklären kann, warum mir egal ist, was du sagst. mich interessiert nur wie du es sagst. trotzdem ist wichtig:

ich muss genug eier haben um mir deinen scheiß anzuhören. du hast das recht mir alles zu sagen was du willst.
das ist meine meinung.
 
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gaym0r schrieb:
Wieso kriegst du das nicht mit? Es geht ja nicht nur um dein persönliches Umfeld sondern auch um Personen der Öffentlichkeit.
Jeder Promi, der sich irgendwo mal öffentlich zu einem Thema äußert, muss damit rechnen von der Gesellschaft gesteinigt zu werden, weil er irgendwas nicht ganz politisch korrekt gesagt hat oder man seine Worte irgendwie umdeuten könnte.
Erinnerst du dich an das Interview mit Stefan Kretzschmar vor 2 Monaten? (
) Daraufhin wurde er von einigen Medien in die rechte Ecke gestellt oder als Kleingarten-Nazi bezeichnet.
Hat sich später nochmal bei Lanz dazu geäußert:
(ab 11:23 und 16:48)

Oder Hummels, der etwas über Gutmenschen twittert (nicht die Art Gutmenschen, welche die AfD gerne mal meint) und zack: Shitstorm.
Colin Kaepernick (der Typ der sich bei der Nationalhymne in den USA hingekniet hat) findet keinen Verein mehr weil aufgrund des Eklats den er ausgelöst hat (warum eigentlich der Eklat?)

Und so weiter... Willst du mehr?

Haben die höheren Kreise doch erreicht was sie wollten. Wer etwas kritisches abseits der Mainstream Meinung von sich gibt , wird auf den medialen Scheiterhaufen geopfert. Diffarmierung und Lügen bis die Balken sich biegen sind unteranderem die Methoden. Medien, Regierungskreise, Finanzwelt und Industrie (Teile von ihnen) bilden in meinen Augen mafiöse Strukturen. Die die grosse Stücke vom Kuchen besitzen, wollen nix an der Verteilung verändern ausser zu mehr Kuchenstücken für sie selbst. An die die in "Alternativen" denken, glaubt bloss nicht das mit denen was besser wird. Neo liberale aus dem Bilderbuch sind die.
Ist ein anderes Thema, aber was ist aktuell mit den Protesten in Frankreich? Was in unseren Medien nicht erwähnt wird scheint es nicht zu geben oder ? Lieber weiter mit Terrorismus, Ausländern und H4 Beziehern blenden.
 
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Maho1987 schrieb:
wird auf den medialen Scheiterhaufen geopfert

DEM....m8, dann schreibe lieber alles klein. solche anfänger fehler sind echt kontra produktiv.....

unsere meinung ist wichtig, man sollte sie aber auch so vertreten, dass die typen "oben" auch begreifen, mit wem sie reden. :evillol:

ich sage dann immer das selbe wie im SC....ich bin der typ mit den hörnern.

mfg
 
Maho1987 schrieb:
Haben die höheren Kreise doch erreicht was sie wollten. Wer etwas kritisches abseits der Mainstream Meinung von sich gibt , wird auf den medialen Scheiterhaufen geopfert.

Die herrschende Meinung ist immer die Meinung der Herrschenden - Karl Marx / Friedrich Engels aus "Die Deutsche Ideologie" Dem stehen gewisse online Plattformen im Weg, deswegen Artikel 13. Cannabis ist verboten, weil es illegal ist. #Forever CDU
 
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Ernie75 schrieb:
@Kacha Irgendwie komisch, Dein langer Post ist für an sich der beste Post des Thread, aber die Aussage, der Wähler sei kaputt ist da völlig konträr für mich. Das ist dann schon eine ziemliche Verallgemeinerung. Zumindest empfinde ich mich nicht als kaputt.
pmkrefeld schrieb:
Dumm nur dass der Wähler der Grundpfeiler der Demokratie darstellt.

Der Waehler ist kaputt insofern, dass er nicht informiert ist. Das System Demokratie funktioniert theoretisch gut, hat aber eben den informierten Waehler als Grunfvorraussetzung, wie auch @pmkrefeld schon sagt. Deswegen ist eben nicht das System, welches der Waehler ja befuerwortet, kaputt, sondern der Waehler. Von dem her, will man bessere Politik, muss man sich informieren. Oder man wechselt gleich auf ein anderes System, eine Technokratie koennte besser funktionieren, je nachdem wie es umgesetzt wird.
 
@Kacha Dann schreib doch einfach "zu uninformiert". 😉 Kaputt in Bezug auf Menschen ist ja eher anders zu verstehen, wenn auch auf einige Individuen gemünzt auch nicht falsch. Ich empfinde es eher als sehr arbeitsintensiv. Der Informationsfluss ist schlecht aus den Instanzen zum Wähler. Und die Grundbildung gelegentlich nicht ausreichend. Das bedeutet massive Erklärungsarbeit, welche seitens der Politik oft nicht neutral ist.

Hatte ja gesagt, ich berichte noch, unser Landatgsabgeordnete (SPD) ist durchaus der Meinung, daß die Methodik so nicht sinnig ist. Es wirkte eher so, als ob er nicht sicher sei, ob der Protest am Ende noch etwas bringe. Also eher etwas sorgenvoll. Und er hatte ein sehr offenes Ohr in dem kurzen Gespräch nach der Fraktionssitzung (das hat er allerdings grundsätzlich) für meinen Parteikollegen (von den Jusos) und mich.
Nicht dagegen zu kämpfen ist jedenfalls für mich keine Option. Jetzt ist die Frage, welches ist der effektivste Weg. Ich bin mir jedenfalls sehr sicher, daß sicher, daß sich etwas bewegt und selbst wenn es nicht reichen sollte jetzt, dann muss man es später eben zurückdrehen.
 
@Ernie75 Gut, ok, dann eben zu uninformiert. Informationen zu bekommen und sie zu bewerten ist arbeitsintensiv, ja, aber das ist der Preis, den wir fuer Demokratie zahlen. Wenn viele Menschen das nicht bereit sind zu zahlen, dann ist Demokratie nicht das richtige System. Es hat aber nicht nur die Politik in den letzten Jahren versagt neutrale Erklaerungsarbeit zu leisten. Einem Grossteil der Medien kann man da mittlerweile auch Komplettversagen attestieren. Dadurch, dass sie kein sinnvolles Finanzierungssystem auf die Beine bekommen haben muessen sie jetzt online Werbung verkaufen und das geht nur durch Klicks. Die Folge, Aufmerksamkeitshaescherei und schlechte/nicht neutral Artikel. Im Endeffekt haben wir Waehler hier aber auch eine Eigenverantwortung die wir wahrnehmen muessen. Aber so wie ich das sehe, mit den ganzen Systemen die wir haben, geht es immer mehr in Richtung null Eigenverantwortung. Und wenn keine Konsequenzen da sind, dann lernt man auch nichts.
 
Da bin ich völlig bei Dir. Gerade wenn man sich jetzt z.B. die Springer-Presse anschaut. Welt ist so ein Beispiel.
Letzten Endes tun die Menschen meist das, was ihnen beigebracht wurde und Medienkompetenz in Bezug auf die neuen Medien wurde eben so gut wie gar nicht trainiert. Jene, die sich intensiver damit auseinandersetzen, komm schon dahinter, es gibt aber eben auch viele, die nicht gelernt haben, unfundierte oder irrelevante Informationen zu erkennen und teils ist es bei der Flut an Inormationen auch gar nicht sicher möglich.
Politiker versagen regelmäßig bei der Erklärung von Standpunkten, weil sie meinen, es sich nicht leisten zu können, einen zu festen Standpunkt zu haben. Dann fehlen aber auch für die "nicht so informierten" Menschen die Orientierungspunkte. Und das führt zur weiteren Politikverdrossenheit.

Siehe auch die aktuelle Stunde heute im Bundestag. Die fand ich weitestgehend erschreckend.
 
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