In meinem Umfeld werden Apple Watches deutlich länger genutzt als beispielsweise Smartphones. Es gibt auch kaum einen überzeugenden Grund, eine neue zu kaufen. Warum sollte jemand mit einer Watch Series 5 auf eine Series 10 upgraden – abgesehen vom Akku? Wenn man die ein oder zwei neuen Sensoren nicht benötigt, gibt es schlichtweg keinen wirklichen Mehrwert.
Unverständlich ist für mich auch, warum es keine spezielle Apple Watch für Kinder gibt. Viele werden jetzt vielleicht die Nase rümpfen, aber ich kenne etliche Eltern, die sich eine kleinere, günstigere Watch mit abgespeckten Funktionen und austauschbarem Schutzglas wünschen würden.
Als iPhone- und Apple-Watch-Besitzer habe ich manchmal das Gefühl, dass Apple sich selbst in eine Innovationsfalle manövriert hat. Wirklich bahnbrechende Neuerungen bleiben aus, und wenn doch etwas Neues kommt, dann oft am Kunden vorbei – siehe Vision Pro. Ähnlich wie Intel hat sich Apple in eine bequeme Marktposition gebracht und scheint wenig Interesse daran zu haben, auf Kundenwünsche zu reagieren. Warum gibt es beispielsweise immer noch keinen Desktop-Modus für iPadOS? Wer sollte ernsthaft von einem M1 auf einen M4 wechseln? Ja, das neue Gerät ist X % schneller und hat OLED – aber das interessiert letztlich nur Hardcore-Nerds.
Auch bei iOS und macOS gibt es kaum echte Fortschritte. Bestehende Probleme in der Bedienung werden ignoriert, und fast jeder Mac-Nutzer, den ich kenne, verwendet mindestens fünf Zusatz-Apps, um das System überhaupt vernünftig nutzen zu können – sei es für Maus- und Trackpad-Optimierungen oder andere Funktionen.
Und dann Siri: einst eines der führenden Assistenzsysteme, heute nur noch ein Schatten seiner selbst. Während andere längst mit KI-gesteuerten Assistenten auftrumpfen, verschiebt Apple Verbesserungen auf 2027 oder später – weil sie den KI-Trend verpennt haben und es nicht in den Griff bekommen.
Ich hoffe, dass Apple irgendwann wieder die Kurve kriegt. Aber solange die Aktie steigt, scheint aus Aktionärssicht ja alles richtig zu laufen.