Tesla macht es vor wie es geht.
Das Model S ist seit 2009 auf der Straße und wird kontinuierlich weiterentwickelt. Wie lange die Entwicklung dauerte, weiß ich nicht,
der erste Roadster fuhr ab 2008 und war letztlich nur ein Technologieträger/Prototyp auf Basis des britischen Lotus Elise.
Es geht bei der Software nicht um das Infotainmentsystem, sondern um die interne Fahrzeugsteuerung.
Ein batterieelektrisches Auto stellt da ganz andere Anforderungen als ein Verbrenner.
Bei Tesla gibt es einen einzelnen, zentralen Rechner, der alles steuert, alles interne und die ganze Mensch-Maschine-Interaktion.
Nachdem man zunächst solche Automotive-Rechner zukaufte, entwickelt und baut Tesla die Dinger inzwischen selber. Hardware und Software.
Das ist eine große Stärke Teslas bzw. ein großer Unterschied zu anderen Herstellern, nämlich die viel größere Fertigungstiefe im eigenen Haus.
Beim Model 3 waren ja einige Experten der Meinung das Tesla in diesem Punkt allen anderen um Jahre voraus sei und das glaube ich auch.
Natürlich ist ein Tesla, obwohl ein tolles Auto, nicht der Weisheit letzter Schluss. Aber dort sieht man wo die Entwicklung hin gehen sollte.
Ich schätze es geht bei den Problemen auch nicht nur darum überhaupt eine funktionierende Steuerung hinzubekommen,
sondern auch nicht zu schlecht oder rückständig im Vergleich zu anderen Autos, die man genauso gut kaufen könnte, dazustehen.
Und warum ist das so kompliziert? In einem Elektroauto funktioniert halt alles elektrisch.
Mechanisches Gaspadel, nein. Es muss ja ein Elektromotor gesteuert werden. Bremspadal mechanisch, nein. Elektroautos rekuperieren, um den Wirkungsgrad zu erhöhen.
Batteriemanagement-System, um den Akku möglichst schonend zu laden und zu entladen, dann der Trend zu autonomem Fahren, dann OTA-Updates und vieles, vieles mehr.
PS: Ich wundere mich immer wieder wie sehr doch Wasserstoff als glorreiche Alternative immer noch in den Kopfen spukt,
obwohl man doch annehmen dürfte das jeder, der sich einigermaßen mit den Thema beschäftigt hat, und als Käufer sollte man das tun,
noch nicht gemerkt hat das der Wirkungsgrad von Wasserstoffautos unterirdisch schlecht ist und meilenweit hinter jedem batterieelektrischen Auto zurückfällt.
Das ist ja auch logisch und letztlich eine ganz einfache Überlegung. Mit Strom produziere ich Wasserstoff inkl. Wirkungsgradverlust,
diesen muss ich mit Diesel-LKWs zu Tankstellen verbringen, lagern, mit Verlusten, dann ins Fahrzeug tanken, wieder mit Verlusten
und dann im Fahrzeug wieder in Strom umwandeln, wieder mit Verlusten.
Da liegt es doch auf der Hand das es deutlich sinnvoller wäre den Strom direkt ins Auto zu laden, statt einem sinnlosen Umweg über Wasserstoff zu nehmen.