Mein Traum-Linuxdesktop muss noch erfunden werden: optisch minimalistisch (ganz normale Widgets, mit zurückhaltendem Theme, nur hilfreichen Animationen*), aber mit der Featurevielfalt von KDE (insbesondere ein guter Dateimanager ala Konqueror aus KDE3). Und bitte stabil. KDE nervt mit unruhiger Desktopoberfläche durch unnötige optische Spielerreien (Animationen) und ist nicht gerade eine Qualitätshochburg... Ich verwende z.Z. KDE4, aber das ich damit zufrieden wäre, kann ich nicht behaupten. Wenn unter Linux nicht die Welt als C++ Programmierer so schön komfortabel wäre (verfügbare Bibliotheken; linken? -lname; unter Windows seine PATH zu verwalten, ein Graus), wäre ich wahrscheinlich bei Windows.
Und die Entwicklung läuft aber genau in die andere Richtung: funktionelle Neuerungen sind in der Unterzahl, dafür darf man dann revolutionäre Änderungen vernehmen, wie das der Herunterfahren Dialog nun in QML geschrieben ist... (welcher übrigens bei mir leicht fehlerhaft nun dargestellt wird**. Da wird ein über 10 Jahre alter Dialog umgeschrieben, der seit über 10 Jahre das gleiche machen, nämlich auf Knopfdruck den Rechner runterfahren, dann wird das Ding umgeschrieben weil QML doch soviel wartbarer ist...).
* ja, es gibt welche. Beispiel: Bei Exposé fand ich hilfreich, das man durch die Animation sehen konnte, wohin das Fenster vom Vordergrund in die Fensterübersicht hingewandert ist. Gegenbeispiel: Die wandernde Markierung in Gwenview. Gibt es etwas penetranteres, dass die Markierung mit Zeitverzögerung von dem vorherigen Bild zum nächsten Bild gemächlich wandert, wen man in der Übersicht ist?
Noch zwei meines erachtens schlechter Beispiele: tooltip1.png: Der riesige Tooltip (ok, der ist leicht abschaltbar): Der Tooltip zeigt nur das an, was man dem Listeneintrag sowie schon weis; Es geht um Arbeitsflächeneffekte. Dafür werden die nächsten drei Einträge verdeckt, sodass man die Maus erstmal aus der Liste herausbewegen muss, damit man die Liste lesen kann, obwohl man vorhat, da irgendwann hinzuklicken, also wieder zurückbewegen muss. Total sinnlos....
Tooltip2.png: In der Taskleiste platziere ich gewöhnlich die Programme, die ich am häufigsten verwende, ich weiß also das Thunderbird irgendwas mit E-Mails zutun hat. Dafür dann aber mit längerlicher Animation evtl. die Statusleiste eines Programms, wo ich eigentlich hinklicken wollte: geht mal gar nicht! Weniger wäre mehr... Zumal dieser optische Hochgenuss erstmal implementiert werden muss und damit eine potenzielle weitere (unnötige) Quelle von Bugs sind.
Was ich an KDE3 mochte: Konqueror. Wow. Ein Dateimanager mit Tabs, der in den Tabs nicht nur Dateilisten, sondern auch PDFs, Binärdateien in Hexdarstellung, etc dank tollem KDE Komponentenframework. Und die Datei muss nichtmal lokal sein. Das waren mal die Features die mich an "Linux" begeisterten: Der Mehrwert! Den biete viele Minimaldesktopoberflächen nicht. Der Mehrwert von PCman-FM und Konsorten gegenüber dem Windows-Explorer geht gegen null.
Zum Abschluss noch ein paar hübsche Grafikfehler: Ohne Probleme eine Fensterliste anzeigen (taskleiste.png)? Nicht mit KDE. Eine Uhr darstellen, fehlerfrei? Nicht mit KDE (genau hinschauen, da ist der Pfeil für die ausgeblendenten Symbole zwischen der eins und der zwei. Nach einem Klick auf den richtigen Pfeil verschwindet der falsche uhr.png). Zumindestens abstürzen tut KDE4 nicht mehr ständig. Aber KDE5 ist ja in Vorbereitung, um das wahrscheinlich wieder zu ändern ;-)
** davon konnte ich leider kein Screenshot machen
PS: Mir ist bewusst, das es Konqueror auch noch in Version 4 gibt. Aber es fehlen ein paar Features, weiterentwickelt wurde da schon lange nichts mehr, also null Chance, das sich das ändert. Ein Blick in den Quellcode verrät, das manche Dateien noch gegen Qt3-Support libs linken und seit mehr als einem halben Jahrzehnt nicht mehr geändert wurde. Ob der noch in KDE5 dabei sein wird?