Hallo allerseits,
mich würde ehrlich gesagt mal interessieren, welches Notebook der 15" Klasse die großen Kritiker hier dann mit einer Empfehlung belegen würden? Welches aktuell auf dem Markt erhältliche Notebook schlägt denn das Retina Macbook Pro deutlich in den erwähnten Kritikpunkten und auch generell?
Oft werden ja die Thinkpads genannt. Genau das Gegenteil. Kein Design, Zweckmäßigkeit, Dicke mit vielen Schnittstellen für gute Kühlung ...
Wo? Im T530? Im W530? Laut notebookcheck wird das T530 schon im Leerlauf fast zu heiß für die Oberschenkel. Der Akku fühlt sich subjektiv so an, als würde er von alleine rausfallen.
Und die Workstation W530? Die schlägt jedes Macbook Pro Retina locker, wenn keine Steckdose in der Nähe ist.
Das wäre dann eine Empfehlung? Nachgewiesenes heftiges Throtteln im Akkubetrieb gegen mutmaßliches Throtteln, was kein anderer Test bis jetzt auch nur irgendwo aufgezeigt hat? (eher das Gegenteil, siehe Anandtech) Bei einer Workstation, die locker genausoviel kostet und mehr?
Schnittstellen? Wo sind denn die mehr als 2 USB 3 Schnittstellen? Soweit ich das gesehen habe wurde da genauso gespart ...
Und dann nimmt man zusätzlich noch die Nachteile wie schlechter Bildschirm, Dicke und Gewicht etc. in Kauf und schleppt das mit rum. Selbst das gute Full HD Display als Option bietet weder den Kontrast noch die Blickwinkelstabilität des Retina Macbooks. Von der Auflösung ganz abgesehen.
Ich habe selbst auch lange gesucht nach einem Notebook was in diesem Bereich diese Leistung und Mobilität bietet und dennoch ein gutes Display hat, im Normalbetrieb sehr leise ist ...
Wer bietet das? Und wo vor allem sind die so gepriesenen Notebooks, die noch mehr Leistung für weniger Geld bieten? Viele reden und reden, zeigen aber kein Notebook auf, was es besser macht.
Dell? HP? Wer hat denn den Macbook Killer für auch noch weniger Geld? Lenovos, die in wesentlichen Punkten schlechter abschneiden kosten dennoch gleichviel oder sogar mehr.
Kein Gerät ist perfekt. Es gibt sicherlich genug Kritikpunkte auch am Macbook. Jeder muss für sich selbst gewichten, was er braucht. Ich persönlich finde, daß von einem guten Display, schnellen, großen SSDs und einem im Normalfall leisen Betrieb alle Anwendergruppen profitieren.
Spezialanschluss xyz dagegen wird immer irgendeine Gruppe benötigen, aber die Mehrzahl der Anwender braucht weder VGA noch Ethernet so unbedingt und regelmäßig, daß sie für diese Gelegenheiten nicht einen winzigen Adapter mitschleppen könnten.
Und auch andere Hersteller können nicht zaubern und ein Notebook mit 512 GB High End SSD anbieten und für das gesamte Notebook nur 500 Euro verlangen ...
Den Kritikpunkt Spiegelung kann ich nachvollziehen. Sitze selbst gerade an einem matten Laptop.
Man darf allerdings auch nicht ausklammern, daß man diese Farbbrillanz und auch diesen Kontrast mit einem matten Display nicht hinbekommt.
Da muss man sich entscheiden. Möchte man tolle Farben, hohe Kontrastwerte etc. oder lieber Unanfälligkeit gegen Umgebungslicht?
Für absolut farbechte Arbeiten wird normal kein einziger Laptopmonitor ausreichen und man muss in einen absolut dunklen Raum mit speziellem Licht, wenn man das konsequent machen will. Das betrifft weniger als 1% der typischen Notebookbenutzer, die ein Foto lieber schön auf dem Display sehen wollen als 100% so wie im Druck.
Eine Option hätten sie hier anbieten können.
Insgesamt finde ich Kritik an diesem Notebook Meckern auf sehr hohem Niveau. Natürlich hat das Gerät auch ein sehr hohes Preisniveau, aber das kann man bei diesen Features durchaus auch fordern. Andere Hersteller sind im Gegensatz zum Glauben vieler hier nicht wirklich günstig in gleicher Ausstattung, meist gibt es sogar diese Ausstattung gar nicht. Wo kriegt man denn z.B. 512 oder sogar 768 GB SSD ab Werk eingebaut?
Erweiterbarkeit beim Laptop finde ich persönlich ohnehin lächerlich. Das ist bei einem Server oder einem Festrechner irgendwo interessant, aber nach 5 Jahren mit dem gleichen Laptop, werde ich kaum noch mehr RAM reinstecken. Dann ist die Kiste was Prozessor, Grafikkarte und generell alles andere betrifft dermaßen veraltet, daß es das dann auch nicht mehr bringt.
Das Gehäuse hätte von mir aus 1cm dicker sein können, um noch leiseren Betrieb zu ermöglichen oder einen noch größeren Akku einzubauen. Aber bestimmt nicht, weil ich bei einem Laptop jedes Bauteil einzeln austauschen können muss.
Und wieviele Anwender wechseln die Akkus durch bei einem Akku der bereits so je nach Anwendung bis zu 7 Stunden durchhält?
Bezüglich schaden ... wenn ich 3000 Euro für einen Laptop ausgeben kann, kann ich mir auch 200 Euro für einen Akkuwechsel nach 3 Jahren leisten. Ob es dann 150 oder 200 Euro kostet interessiert kaum, finde ich zumindest.
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Zum Test selbst:
Ich bin normalerweise großer Fan von Computerbase und mag die Artikel und Tests. Diesen Test finde ich aber ebenfalls wie viele hier schon gesagt haben sehr schlecht.
Das Bild mit der offensichtlich betonten Spiegelung in einer weißen Umgebung und mit ausgeschaltetem Gerät zeigt schon klar die mangelnde Objektivität bzw. Richtung an.
Ein Bildvergleich zwischen mattem Gerät, altem Spiegeldisplay und neuem Spiegeldisplay wie bei Konkurrenten unter Realbedingungen mit eingeschaltetem Gerät hat eine deutlich andere Aussage über die Seriosität und Objektivität eines Tests und auch viel mehr Nutzen für die Leser.
In den Kategorien überall Bestnoten, Kritikpunkte nur Mutmaßungen/Vermutungen (Throtteling), wo zahlreiche andere Seite eben bereits genau das getestet haben. Und danach trotz der Wertung keine Empfehlung.
Bildet man einen Querschnitt über zahlreiche andere Tests kommt raus, daß das Gerät im Gegensatz zu früheren Geräten eben NICHT drosselt und im Schnitt eher kühler läuft, besonders an der Unterseite, als ältere Geräte.
Keine Empfehlung hier heisst für mich, daß CB keinem Notebook der 15" Klasse eine Empfehlung geben kann. Macht eine Empfehlung dann noch Sinn?
Dem älteren Modell die Empfehlung geben ist meines Erachtens nach ebenso Unsinn. Vor- und Nachteile wurden hier mehrfach klar ausgeführt.
Schade, aber diesen Test finde ich sehr enttäuschend. Es gibt viele Kritikpunkte, die man vertreten kann. Die übertrieben betonten aufgeführten sind es jedenfalls weniger. Aber die Konkurrenz, nach der man eine Unterscheidung über Empfehlung, nicht-Empfehlung treffen kann ist schlicht nicht vorhanden. Lasse mich aber gerne eines Besseren belehren
Gruß
RIP