xel_pr3p schrieb:
Die Rentner fahren aber nachweislich nicht schlechter, im gegenteil, ich glaub die statistik sagt, dass diese altersgruppe sogar weniger unfälle verursacht.
Sie sind bei den Verkehrsunfällen unterrepräsentiert, wenn du das mit ihrem Anteil an der Bevölkerung vergleichst.
Aber: Sie fahren halt auch einfach viel weniger mit dem Auto, da sie ja nun nicht mehr täglich zur Arbeit pendeln, ihre Kinder irgendwohin fahren müssen etc.
Wird sehr schön - wenn auch noch verbesserbar - vom Statistischen Bundesamt dargestellt:
https://www.destatis.de/DE/Presse/Pressemitteilungen/2023/03/PD23_N013_46241.html
Waren ältere Menschen als Pkw-Fahrerinnen oder -Fahrer in einen Unfall verwickelt, so trugen sie in mehr als zwei Drittel der Fälle (68,2 %) die Hauptschuld. Bei den mindestens 75-Jährigen wurde sogar drei von vier unfallbeteiligten Autofahrerinnen und -fahrern die Hauptschuld am Unfall zugewiesen (75,9 %). Die Unfallursachen unterscheiden sich dabei von denen in jüngeren Altersgruppen. Pkw-Fahrerinnen und -Fahrern im Seniorenalter wurde beispielsweise häufiger als den unter 65-Jährigen vorgeworfen, die Vorfahrt bzw. den Vorrang anderer Fahrzeuge missachtet zu haben (21,5 % zu 16,7 %). Auch Fehlverhalten beim Abbiegen, Wenden, Rückwärtsfahren, Ein- und Anfahren trat häufiger auf als bei Jüngeren (22,2 % zu 18,4 %). Dagegen wurde älteren Menschen deutlich seltener zur Last gelegt, den Abstand nicht eingehalten zu haben (10,9 % zu 15,9 %), mit nicht angepasster Geschwindigkeit gefahren zu sein (5,3 % zu 13,1 %) oder ihr Auto unter Alkoholeinfluss (1,0 % zu 4,0 %) gesteuert zu haben.
Sie fahren also weniger rücksichtslos, aber dafür übersehen sie Dinge viel leichter.
Nicht in der Quelle, aber dazu passend:
Falschfahrer sind zu etwa 50% über 65 Jahre alt!
xel_pr3p schrieb:
vielleicht ist der staat deswegen mit etwagigen drangsalierungsansätzen, wie z.b. einer alljährlichen fahrtauglichkeitsüberfrüfung aller ü65jährigen nicht durchgekommen.
Wann hat er das denn überhaupt jemals versucht?
Wäre doch politischer Selbstmord, denn diejenigen die dann nicht mehr Autofahren dürften, dürfen und werden (!) wählen.
Weil das auch die klassische "das haben wir immer schon so gemacht..." Altersgruppe ist, würde es auch nicht helfen... (Fortsetzung nach dem nächsten Zitat)
xel_pr3p schrieb:
viele sind auf ihren lappen angewiesen, um zur arbeit zu kommen. es ist halt eine autozentrierte gesellschaft.
Alternativen einzuführen, die ihren Mobilitätsbedarf abdecken könnten.
Natürlich wird es nicht überall einen 10minütigen Bustakt geben können (auch wenn - um mal zum eigentlichen Thema das Threads zurückzukommen - autonome Fahrzeuge da natürlich enooooooorm helfen könnten, entweder als Taxiverkehr oder im Privatbesitz), aber der Besitz eines Autos kostet halt auch richtig viel Geld (Autokauf/Leasing und Abnutzung, Treibstoff, Versicherungen, Platzbedarf, Reparaturen/Wartung), das wird nur halt von Autobesitzern komplett ausgeblendet, das Auto ist ja schon da und eine gefühlte alternativlose Notwendigkeit.
Aber gerade die Älteren, die eben nicht mehr jeden Tag zur Arbeit pendeln müssen, könnten statt den Kosten für das Auto auch relativ problemlos ein Taxi beanspruchen, für die wenigen Fahrten die sie noch benötigen. Oder einen Lieferservice für Einkäufe. Je nach Grund für die Fahrt wird das ja iirc eventuell sogar sowieso von der Krankenkasse übernommen und außerdem könnten Gemeinden hier auch für Zuschüsse sorgen, indem die Fahrten für ältere Personen subventioniert werden (so wie es Busnetze ja auch sind).
Aber: Man will sich ja seine Freiheit nicht wegnehmen lassen und überhaupt, die Kosten für ein Taxi...
Während man gleichzeitig ~300€ im Monat für ne Tonne Blech in der Auffahrt zahlt, die selten genutzt vor sich hinrostet und man evtl. schon eine Gefahr für die Allgemeinheit darstellt.