Erstmal zu Ubuntu 20.04. Ich finde es ein tolles Release (kann hier nur für die Gnome Version sprechen - weil ich die anderen nicht teste). Ich hab die DailyBuilds schon eine Weile virtuell genutzt - hauptsächlich um das UU-Wiki ein bisschen zu supporten.
Dann mal zu ein paar Aussagen im Thread:
Highspeed Opi schrieb:
Ich finde eher das Gnome das schlechteste Beispiel ist, um es mit Windows zu vergleichen.
Jedes Mal wenn man ein weiteres Programm öffnet, wird man durch dieses gigantische und träge App Menü völlig aus dem Workflow gerissen. Die Suche nach einem Programm ist träger und langsamer als in Windows, wo man nach der Windowstaste 1-2 Buchstaben eingeben, Enter drücken und das Programm öffnet bevor die Animation vom Startmenü fertig ist. Bei Ubuntu kann ich nicht mal anfangen zu schreiben, bevor die Start-Animation abgeschlossen ist.
Gnome scheint für mich eher für die langsamen Nutzer gedacht zu sein, die es wie auf einem Tablet oder Smartphone haben wollen oder nicht häufig Programme wechseln, öffnen, beenden, etc.
Wann und auf was für Hardware hast du Gnome das letzte mal verwendet. Wenn deine Grafikchip aktive 3D Beschleunigung unterstützt war Gnome noch nie wirklich langsam - wenn deine Grafikkarte das nicht kann - sollte man kein Gnome verwenden.
Aber ganz ehrlich ich mache seit Jahren nichts anders als "Windows" Taste drücken 2-3 Buchstaben einen Programmes eingeben und Enter drücken - da gibts keine Warzeit keine Verzögerung oder sonst was - das funktioniert so unter Gnome, unter OS X (CMD+Space statt Windows) und unter Windows 10.
Highspeed Opi schrieb:
Welche Unternehmen oder Marken sind es denn, die Linux explizit unterstützen oder keine Steine in den Weg legen?
Ich persönlich habe extrem selten Treiber Probleme erlebt. Aktuell auch nur mit Linux (Mint, Ubuntu, Manjaro) mit einem reinen AMD System (5 3600 + RX 5700 XT), welche hoffentlich mit dem neuen 20.04 Ubuntu (und Mint) beseitigt werden. Ansonsten hatte ich nur zu Windows Vista ein Problem mit Creative Soundkarten Treibern, allerdings hatten da Viele Probleme, weil alle Entwickler zu faul waren sich weiterzuentwickeln und noch immer bei Windows XP blieben.
Klar kann es an der Konstelation liegen. Aber da quasi "jeder" Windows nutzt, dürften Probleme damit eher entdeckt und damit eher behoben werden.
Bei Linux gibt es bis heute Dinge (auch viele Kleingikeiten), die bei Windows seit Jahren Geschichte sind. (in der Masse) Und auch allgemein hinkt Linux wohl immer hinterher, was moderne Technik angeht.
Ob es nun an Linux selbst liegt oder nicht, ist dem Nutzer (mir) im Endeffekt egal.
Die Verwendung von Linux ist für den Nutzer aber entsprechend schlechter, wenn die Hersteller nichts für Linux entwickeln. Wenn mein Multimonitor Setup mit 144 Hz oder 240 Hz nicht funktioniert, die Maus einen Inputlag aufweist, der Scanner nicht möchte, nur zweitklassige Programme verwendet werden können (oder mit deutlichen Einschränkungen in einer VM, Emulator, Wine, etc.) usw. dann bleibt nur noch Windows übrig.
Wenn du die Programme die du im Alltag verwendest unter Linux als zeiklassig empfindest arbeitest du wohl einfach mit der falschen Plattform. Und solltest zu Windows oder OS X zurück.
Highspeed Opi schrieb:
Bei Linux hat man ein altes Auto wo man alles selbst reparieren kann, allerdings ohne Klima, ohne Bluetooth, ohne Navi, man muss Zeit investieren um es ständig auf der Strecke zu reparieren weil der Keilriemen kaputt ist, es Öl verliert, es ganz bestimmte Teile braucht, die man in keinem normalen Handel findet, usw.
Für Bastler eine super Sache. Für den produktiven Einsatz ungeeignet.
Ich bin a nicht so der Hardware Mensch - ich kaufe mir einfach alle 2-3 Jahre ein neues Thinkpad mit den jeweils besten Specs. Zurzeit rennt hier gerade das X1 Xtreme. Ich hatte wirklich noch nie Probleme Hardware Unterstützung - die Dinger laufen immer und zwar out-of-the-box.
Dann noch Grundlegend meine Menung zur allgemeinen Windows vs Linux Diskussion.
Gerade beruflich arbeite ich regelmässig auf allen 3 Plattformen. Linux (popOS), Windows 10 und OS X (in seiner jeweils aktuellsten Version.
Wenn ich an die Jahre 2004 und später zurückdenke war das ein echter Krampf. Es gab kaum plattformübergreifende Programme. Heute sehe ich das viel entspannter. Inzwischen ist es eigentlch völlig egal welches OS man gerade benutzt.
Moderne Programme die ich täglich brauche z.B Visual Studio Code, NodeJS, Slack, etc laufen alle mit identischen Funktionsumfang auf allen 3 Betriebsystemen. Ohne komische "Hacks" oder Gebastel - einfach installieren und let's got!
Und sind wir ehrlich die meiste Software läuft heute eh im Browser. Und Firefox oder Google Chrome laufen auch auf allen 3 Plattformen problemlos. In der Firma nutzen wir seit über 10 Jahren G Suite für Mail, Kalender, Datenablage und Office. Das läuft alles komplett im Browser.
Und egal ob man nun GSuite, Microsoft 365, etc verwendet - alle diese Profukte laufen im Browser - daher gibt es da auch absolut keine Kompatibilitätsprobleme. Auch für mein sehr rudimentäres privates Office-Zeugs - sprich alle 5 Monate mal einen Brief oder so - nutze ich einfach Google Docs.
Daher das Betriebsystem das "unter" dem Browser läuft wird eigentlich zunehmen irrlevant. Und als Web-Entwickler sehe ich auf eine tolle Zukunft mit immer mehr und neuen Applikationen die im Browser laufen ;-)