Termy schrieb:Naja, wäre ja nicht das erste Gesetz aus dem Analog-Zeitalter, welches nicht wirklich gut in die digitale Welt passt
Vielleicht ist es aber auch das Verhalten und die Herangehensweise der Digitalfirmen, die nicht zu den Gesetzen passt. Und die Gesetze waren vor den Firmen da.
Termy schrieb:Es ist eben ein gewaltiger Unterschied zwischen physikalischen Gütern und kostenlos beliebig vervielfältigbaren, nicht verschleißenden digitalen Gütern.
Nein, der Unterschied ist, bis auf die fehlende Abnutzung nicht besonders groß. Die einfache Vervielfältigung ist ein Argument für einen guten Kopierschutz, oder für eine Personenbindung der Nutzung, darum geht es hier aber nicht. Hier geht es aber um die Übertragung der Nutzungsrechte von einer Person auf die andere.
Abgesehen davon findet die von Dir genannte kostenlose Vervielfältigung der Güter hier bei den Anbietern statt, nicht bei den Käufern. Wenn also den An ietern das nicht passt, steht es Ihnen frei, nur begrenzt Lizensen zu vergeben.
Termy schrieb:Und so gesehen hindert dich ja keiner daran, deinen Steam-Account zu verkaufen. Also ganz so eindeutig ist die Lage auch abseits der Frage, ob die Gesetze überhaupt passen nicht wirklich.
Jetzt wird es doch ein wenig komisch und polemisch, es tut gar nichts zur Sache, was ich tun könnte. Und es redet hier niemand vom Verkauf eines Accounts, sondern von einzelnen Nutzungslizenzen. Und der muss ermöglicht werden. Aber natürlich kann man einem Menschen, der drei Autos in seiner Garage stehen hat, sagen, daß er diese nur im Paket inklusive Garage zusammen verkaufen darf.
Was ich übrigens befremdlich finde ist, daß selbst bei digitalen Gütern mit zweierlei Maß gemessen wird:
Bei der Diskussion um den Artikel 13 wurde von vielen (auch von mir) absolut dagegen angegangen, auch mit guten Gründen. Es wurde dabei aber absolut in Kauf genommen, daß zum Beispiel Zeitungsverleger, eben durch diese Digitalisierung auch wirtschaftlich zu leiden haben. Da wird die Verantwortung dann in die Hände der Firmen/Verlage gelegt und deren analoges Gut (deren Arbeitsaufwand bei der Beschaffung, Zusammentragen und Aufbereitung von Informationen) einfach als digitalisiert und frei verfügbar gesetzt, nur weil es auf deren Homepage angezeigt wird.
Hier in diesem Fall, werden die Auswirkungen auf die analoge Firma "Spielehersteller" jetzt als Argument genommen, warum diese Entscheidung des Gerichtes nicht gut ist. Und die Firmen werden verteidigt. Dabei sind auch diese nur analoge Firmen.
Man müsste mit der gleichen Konsequenz dann auch sagen daß diese sich dann mal überlegen sollen, wie kacke sie sich verhalten und warum sie das alles so dumm aufziehen. Ist doch deren Problem, wenn sie mir der Analogen Welt jetzt Probleme bekommen. Sollen sie halt ihre Spiele aus dem digitalen Vertrieb nehmen.
Wenn digitale Güter so anders sind, dann müssen sie auch frei verfügbar sein. Und zwar ALLE. So wie das Internet damals angefangen hat. Zur freien Verbreitung von Informstion. Auch Spiele und nicht nur Zeitungsartikel bzw. deren Inhalte.
Edith2:
AvenDexx schrieb:Und nun kommt sie sogar von den Spielern selbst! Da hat man ganze Arbeit geleistet und sich die Spieler perfekt erzogen. Das ist ja das Traurige an der Sache.
Das ist ja der bekloppte Teil an der ganzen Sache. So groß ist die Abhängigkeit schon, daß die Angst vor der Veränderung, das normalste der Welt, nämlich den Verkauf meines bezahlten Eigentums, hier dem "Wohl der Spielehersteller und Steam" untergeordnet wird.
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(Typo und Ergänzung.)