Artikel-Update: Technischer Ersteindruck von HDR: Gollum auf dem PC
ComputerBase arbeitet gerade an einem Technik-Test zu Herr der Ringe: Gollum, will und muss aber direkt zum Fall des Embargos und damit für viele Interessenten hoffentlich noch rechtzeitig warnen: Die PC-Version hat in der Tat und wie zuletzt schon beinahe üblich mit massiven technischen Problemen zu kämpfen.
Eines ist Shader-Compile-Ruckeln (es scheint sich darum und nicht um Traversal-Stottern zu handeln, wenngleich die Analysen noch laufen), das extrem ausfällt – nicht unbedingt in Bezug auf die Häufigkeit, aber auf die Intensität der Haker. So passiert es auf einem System mit GeForce RTX 4090 und Ryzen 9 7950X3D immer wieder, dass das Bild mitten beim Steuern der Figur stehen bleibt und die Kamera nach der kurzen Pause dann um 180 Grad gedreht den Spieler quasi orientierungslos zurück ins Spiel wirft.
Auch die Performance an sich ist niedrig und in Anbetracht der Grafikqualität schlicht und ergreifend schlecht. Herr der Ringe: Gollum ist kein schönes Spiel, doch selbst die GeForce RTX 4090 schafft es in Ultra HD mit maximaler Grafik nicht, durchweg die 60 FPS zu halten – mit DLSS Quality wohlgemerkt und damit der Renderauflösung WQHD! Auffällig ist dabei, dass die Framerate extrem variiert. In einer Szene lieferte das Testsystem kaum mehr als 50 FPS, ein paar Meter weiter sind es 150 FPS.
Raytracing ist langsam und wenig überzeugend
In der Vorabversion, die der Redaktion zur Verfügung stand, kann auch Raytracing nicht überzeugen. Raytracing wird in dem Spiel für die Reflexionen und einige Schatten genutzt, doch man bekommt wenig davon mit.
Die Reflexionen beschränken sich auf Wasser, was dann definitiv besser aussieht, wenn es denn im Spiel zu sehen ist. Die Schatten sind deutlich häufiger im Bild und sehen besser aus, doch fällt der Fortschritt gegenüber den Rasterizer-Schatten kaum auf. Dabei kosten die Effekte extrem viel Performance.
In einer Szene, die die Redaktion durchlaufen ist, hat die GeForce RTX 4090 mit RT anstatt 99 FPS mal eben nur noch 55 FPS geliefert – das sind 44 Prozent weniger FPS für einen in der Szene kaum sichtbaren Effekt. Das Spiel bietet dabei nur RT Ein oder Aus an, was heutzutage nicht mehr sein darf. RT-Effekte sollten nicht nur separat voneinander einstellbar sein, sondern darüber hinaus auch verschiedene Qualitätsstufen bieten. HdR: Gollum bietet das nicht.
Ein weiteres Problem gibt es beim Upsampling. Das Spiel bietet Nvidia DLSS 2 und DLSS 3 sowie AMD FSR 2. DLSS Super Resolution macht meist einen guten Eindruck und kann, sollte und muss in Ultra HD genutzt werden. Einzig manche Bloom nutzende Objekte können mit DLSS wie verrückt leuchten, dass ist dann störend. FSR 2 ist dagegen enttäuschend, hier stimmt schlicht irgend etwas nicht. Das gesamte Bild wird mit FSR 2 sehr unscharf, was mit der nativen Auflösung und DLSS nicht passiert. Da es auch keine Schärfe-Option gibt (für DLSS gibt es sie), ist FSR 2 aktuell nicht nutzbar, was für AMD-Grafikkarten ein großes Problem darstellt.
10 GB reichen aus – wobei es Matsch gibt
Bei den Anforderungen an den Grafikspeicher hält sich Herr der Ringe: Gollum dagegen zurück. Mehr als 9 GB adressierte der Titel im Test auch in UHD mit DLSS nicht, spätestens mit einer 10-GB-Grafikkarte gibt es also keine Probleme mehr. Dafür werden einige Texturen vor allem in den Zwischensequenzen erst mit einer kleinen Verzögerung geladen – für einen kurzen Augenblick sehen einige Objekte damit sehr matschig aus.
Auch die Steuerung von Herr der Ringe: Gollum ist mit Maus und Tastatur aktuell als hakelig zu bezeichnen, eventuell bringt in diesem Punkt ein Gamepad Abhilfe.
Ein weiterer Kritikpunkt sind die eingestreuten In-Game-Sequenzen, die nur mit 30 FPS laufen, was optisch sofort auffällt. Diese wurden vorab gerendert und dies auch noch in einer geringen Auflösung, was störend auffällt, da sowohl Qualität als auch FPS dieser Sequenzen stark abfällt.
Die Redaktion sammelt aktuell weitere Eindrücke von dem Spiel und wird dann im Laufe der nächsten Woche einen ausführlichen Technik-Test zum Spiel bereitstellen. Sollte bis dahin kein Patch erscheinen, kann das Fazit nur negativ ausfallen. Alle im Vorfeld geäußerten Befürchtungen hätten sich damit bestätigt.