Cr4y schrieb:
Was aus Elternsicht ein Notfall war, kann für das Kind einen unrechtmäßigen Eingriff in die eigene Privatsphäre sein - z.B. Kind ist 30 Min zu spät, weil es noch (unerlaubterweise) auf dem Nachhauseweg Süßigkeiten kauft und mit Freunden direkt isst. Eltern machen sich sorgen, und rufen auf der Uhr an, weil sie sehen, dass das Kind irgendwo im Park ist.
Auf die Gefahr hin mich zu wiederholen (Spoiler: Ich wiederhole mich zum wiederholten male) ES GEHT NICHT UM EINE DAUERHAFTE ÜBERWACHUNG DER KINDER!
Ich weis nicht wie ich das noch deutlicher formulieren soll. Mir fehlen wortwörtlich die Worte. Diese Funktion bleibt ungenutzt solange es nicht darum geht ein verschwundenes (Bitte lesen als: mehrere Stunden nicht auffindbares) Kind zu finden. Wenn Eltern nach 20 Minuten schon Panik bekommen und die Kripo kontaktieren dann ist das nicht die Schuld der Geräte sondern übervorsichtiger Eltern.
Herrgott warum bedeutet "die Möglichkeit ein verschwundenes Kind zu orten" für viele offenbar sofort eine Dauerüberwachung?
Wenn ich früher ohne was zu melden nach spätestens 2 oder 3 Stunden nicht daheim war haben meine Eltern auch die Eltern meiner Freunde angerufen oder später dann mich versucht aufs Handy zu erreichen. Manchmal vergisst man das. Ein kurzes Telefonat "Ja der u/Bloodwalker ist hier bei uns und spielt mit Timmy" oder mit eigenem Handy halt "Ah sorry Papa hab vergessen bescheid zu geben ich bin nach der Schule direkt zu Timmy, wir wollten bisschen zusammen spielen." Ist das auch schon Dauerüberwachung? Für mich nicht. Kurzer Check und alles ist in Ordnung.
Cr4y schrieb:
Die Frage ist doch: Weiß dein Kind von der theoretischen Möglichkeit der Überwachung
Also ich "wusste" das man mein Handy solange es an ist Orten kann. Zumindest grob. Und wenn ich ehrlich bin hat mich das niemals irgendwie beeinflusst. Hab auch scheiße gebaut und meine Eltern haben es mal erfahren und mal nicht. Aber darum geht es nicht. Meine Eltern hätten auch ständig anrufen können, fragen wo ich bin und was ich mache. Aber nochmal, Darum geht es doch gar nicht. Wer so tickt hat doch ganz andere Probleme und greift zu ganz anderen Möglichkeiten. Stichwort Kamera im Zimmer und so weiter.
Ich bin trotz Technik und theoretischer "Dauerüberwachung" sehr selbständig erzogen worden. Weil das eine nicht zwangsläufig das andere bedeutet. Aber zu einem selbständigen und, altersgerechten, unabhängigen Kind gehört heutzutage auch, dass es eben mit solchen Geräten lernt umzugehen. Selbstbestimmung und Privatsphäre bedeutet nämlich auch dass ich meine Eltern kurz anrufen konnte, sagen konnte "Papa ich komm heute später, ich bin verabredet" und damit war die Sache erledigt. Da musste niemand dauerüberwachen.
//Edit: Und bevor mir hier einer mit "Aber" kommt.
Auf ein "Mit wem bist du verabredet" kam ein kurzes "Das ist meine Sache ich bin heute gegen 8 zu hause" Und damit war das Thema erledigt. Meine Privatsphäre war geschützt und meine Eltern mussten nicht alles wissen, aber zumindest mussten sie sich keine sorgen machen und konnten ganz normal ihren dingen Nachgehen.
Und eine grobe Übersicht darüber zu haben das es den Sprösslingen gut geht ist auch Aufgabenbereich der Eltern. Letztendlich haben wir die Sorgepflicht und sollten verständlicherweise für Kinder auch Verantwortung übernehmen.
//Edit Ende.
Aber mit der Kommunikation mit Rauchzeichen wie sich das manche hier wohl wünschen funktioniert das erfahrungsgemäß nicht so zuverlässig. Hier konzentrieren sich Einige zu sehr auf die Nachteile einer möglichen Dauerüberwachung ohne auch nur verstehen zu wollen das solche Geräte auch Vorteile für die Kinder haben.
RizzoSpacerat schrieb:
Sie ist EXAKT die gleiche die Sicherheitsbehörden angeben wenn es um staatliche Hintertüren in Messengern geht.
Das ich aber keine Sicherheitsbehörde bin sollte aber an der Stelle vielleicht nochmal Erwähnung finden. Ich mein wenn du die da verschiedene Horrorszenarien ausmalst weil du zweimal zu oft 1984 gelesen hast. Deine Sache. Du musst es ja nicht nutzen und kannst gerne jeden der auch nur Ansatzweise versucht neue Technik auch den Kindern nahe zu bringen als Übervorsichtigen Überwachungsfetischisten sehen. Geschenkt.
Aber um ehrlich zu sein sehe ich das Problem eher bei dir. Ich wüsste auch gar nicht wie ich da überzeugen kann. Wenn du deinen Kinds erst mit 18 ein Handy in die Hand drücken möchtest und total Stolz darauf bist das deine Kids zwar wissen wie man eine Bewerbung auf der Schreibmaschine tippt, aber ihnen das leider kaum was bringt, weil in 20 Jahren, vielleicht, alles nur noch Digital abläuft. Geschenkt. Deine Sache.
Aber für dein eigenes Wohlbefinden solltest du deine Medienkompetenzen und deine Paranoia mal updaten. Dann musst du nicht bei jeder News zu Smartwatches schreiben dass wir alle "von denen" "da oben" dauerhaft überwacht werden.