News Volkswagen: Software-Chef muss nach zwei Wochen wieder gehen

Novasun schrieb:
Nein ist er nicht wie ja z.B. Gesichtserkennungs KI zeigt. Da ist auch keine Sau durchs Dorf getrieben worden. Sondern zu recht Grundsatzdiskussionen angestoßen worden.

Ich habe leider nicht verstanden worauf Du Dich mit "Ist er nicht" genau beziehst. Auch beim zweiten Teil schimmert es mir noch nicht, was Deine beabsichtigte Aussage sein sollte.
 
Lars_SHG schrieb:
Ja, die deutschen Hersteller haben derzeit Probleme in dem Markt, haben aber Jahrzehnte Vorsprung bei der Fahrzeugentwicklung und Abstimmung.

LOL ja klar. Als würden japanische Autos nicht existieren. Als würden koreanische Autos nicht existieren. Jahrzehnte Vorsprung, ich fall vom Stuhl.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: storkstork
OldboyX schrieb:
Dabei liegen die physikalischen Tatsachen Forschungsstand jetzt ganz klar auf der Hand:
- E-Autos sind um Größenordnungen effizienter wenn es darum geht Primärenergie über die gesamte Kette in Fortbewegung auf der Straße umzusetzen, als es Wasserstoffautos jemals sein werden.
Das ist physikalisch zwar richtig, allerdings nur rein auf das Fahrzeug selbst bezogen. Aktuell gibt es noch die viele Probleme mit dem Rohstoffabbau, dem Recycling der Akkus, etc.

Wasserstoff kann man völlig einfach mit überschüssiger Energie gewinnen und speichern, sogar Offshore. Das wäre dann besser als Benzinm und Diesel, aber auch besser als Lithium-Abbau zu betreiben.

Man müsste dann nicht mal mehr Strom exportieren. Eine "Wasserstoffauto" ist auch nur ein eAuto: Nur ist die Energie im Wasserstoff und nicht im Akku gespeichert, der Rest ist völlig identisch. Natürlich kann dann ein Großteil des Wundemittels "Batteriemanagement" wegfallen, aber auch eine Brennstoffzelle muss überwacht werden. Da tun sich die beiden Fahrzeug"arten" nicht viel.

OldboyX schrieb:
Dazu braucht man gar nicht Physik studiert haben, es reicht wenn man sich die Ketten anschaut und man feststellt, wieviel öfter die Wasserstoffkette durch ein ineffizientes Nadelöhr muss um zum Schluss dann doch wieder als Brennstoff in der Zelle für Elektrizität zu sorgen um einen E-Motor anzutreiben.
Wenn man den Raubbau am Boden für Lithium & Co. außer acht lässt, mag das stimmen. Man darf halt Effizenz nicht mit Nachhaltigkeit verwechseln: Über regenerativer Energiequellen erzeugter Wasserstoff wäre die beste Lösung für die Natur und würde auch die Akku-Rohstoff-Problematik eindämmen. Allerdings müsste man dann natürlich mehr Stahl & Co. verwenden, alles hat seine Schattenseiten.

OldboyX schrieb:
Die einzigen Vorteile von Wasserstoff wären: a) Schnelle Betankung und b) größere Reichweite. Beides Dinge, die nur für eine sehr kleine Gruppe von Autofahrern tatsächlich großartig relevant sind (die meisten schrecken nur aus Gewohnheit davor zurück).
Solange die Problematik mit den Ladesäulen herrscht, wird Diesel und Benzin für die meisten die einzige Alternative bleiben. Mit Kindern oder Haustieren im Schlepptau macht auch eine nur 1 Stündige Pause alle paar hundert Kilometer zur Nervenprobe.

OldboyX schrieb:
- Teslas gibt es bereits, sie verkaufen sich blendend und der Hauptgrund wieso sich Leute keinen Tesla zulegen sind heutzutage eher Preis und Ladeinfrastruktur als etwas das tatsächlich mit den Eigenschaften des Autos zu tun hätte.
Tesla hat es wie Apple verstanden Kunden zu ködern und zu binden, beide sind leider in einer Preisklasse, in der die meisten schlicht kein Fahrzeug kaufen wollen oder können: Model X ab 86.000, Model S 80.000 oder Model 3 ab 43.000 und dann keine VANs oder SUVs. Model Y ignoriere ich bewusst mal...

OldboyX schrieb:
- Die große Ingenieurskunst bei Verbrennern (Langlebig, laufruhig, leistungsstark) spielt bei E-Autos keine Rolle. Die sind immer Langlebig, laufruhig und leistungsstark. Andere Features haben längst die Köpfte der Menschen erobert als Gipfel der Technik (Smart Summon zum Beispiel).
Da täuscht Du Dich aber schon extrem, zu einem Fahrzeug gehört mehr als nur der Motor. Lenkung, Achsen, Variabilität/Flexibilät, etc. haben jede Menge Sprünge gemacht. Da gab es viele Innovationen. Tesla hat da sicher zugekauft und nicht völlig neu entwickelt. Auch technische Feinheiten wie ABS, ESP, Airbags, Gurtstraffer, eletkrische Fensterheber, etc. Das waren alles Leistungen, die die konventionelle Autoindustrie hervorgebracht hatte und garantiert auch einiges an Ingenierskunst gefordert hatte.

OldboyX schrieb:
Insofern sind an deiner Aussage meiner Meinung nach zwei Dinge falsch:
1. das "nur":
"Tesla ist nur bei der Software vorne" Der Vorsprung bei der Software ist aufgrund des Paradigmenwechsels von größerer Bedeutung als viele zugestehen wollen. Für alle vorhandenen und künftigen Modelle.
Sehe ich völlig anders. Ein eAuto ist ein Fahrzeug, Software sollte in erster Line dazu da sein, dass das Fahrzeug die Basisfunktionen richtig und zuverlässig erfüllt. Darunter fallen auch ESP, ABS, etc, aber nicht nur. Dass ein Tesla eine Route anhand der Ladestationen planen kann, ist für mich ein nützliches Gimmick, es geht aber auch ohne. Auch diese "Autopilot"-Geschichten, das braucht ein "normales" Fahrzeug einfach nicht.

OldboyX schrieb:
2. Batterietechnik, Elektromotoren (Tesla hat sehr gute Motoren), Aerodynamik sind alles Bereiche in denen man Tesla nichts vormacht.
Verwendet Tesla aktuell nicht noch herkömmliche Lithium-Akku-Technik? Den Rest können andere garantiert mindestens genauso gut.

OldboyX schrieb:
Die Frage ist, was genau dieser angebliche Vorsprung von den etablierten deutschen Herstellern nun sein soll? Bessere Karosserie? Bessere Qualität der Materialien in der Innenausstattung? Bessere Lackierung? Bessere Airbags? Bessere Dichtungen? Bessere Fenster?
Du reduzierst diesen Vorsprung auf "besser"... und ignorierst völlig, dass deutsche Hersteller vieles davon erst erfunden haben. Welche Innovation hat Tesla denn am Fahrzeug erfunden? Mal völlig unabhängig von Software, welche Hardware hebt Tesla in eine Liga der innovativsten Fahrzeugbauer? Mir fällt ehrlich gesagt nichts ein. Klar könnte man jetzt dennoch die Assistenzsysteme heranziehen, Kameras, Sensoren & Co. Aber das brauche ich ehrlich gesagt nicht, das ist überteuerter Ballast.

OldboyX schrieb:
Die Liste ist überschaubar und sie besteht vor allem kaum aus Dingen, die man nicht einfach zukaufen könnte bzw. die in erster Linie eine Preisfrage sind.
Richtig, andere haben sie erfunden und Tesla kauft dann zu. Das können andere Hersteller auch.

OldboyX schrieb:
Dieses Markenimage ist jetzt schon Realität und der Wert der damit kommt wird von vielen unglaublich unterschätzt.
Glaube ich nicht, man merkt es am Preis auf jeden Fall.

OldboyX schrieb:
Weil wir hier im Computerforum sind: So wie manche AMD Grafikkarten überhaupt erst auf dem Schirm haben würden, wenn sie günstiger und 30% schneller sind als Nvidia (und dann würde man noch an Langlebigkeit und Qualität zweifeln), so ist es aktuell mit Tesla und den anderen Herstellern von E-Autos.
Kann man so nicht vergleichen, weil beides nur GPUs wären. Eher mit iPhone und Android-Geräten: Völlig andere Infrastruktur, beide mit Vor- und auch Nachteilen. Ich komm mit Apple nicht wirklich klar, daher bevorzuge ich Android, so ist es bei den Fahrzeugen auch.

OldboyX schrieb:
Tesla Model 3 nach Abzug aller Einsparungen 38.000€. Den Preis muss der ID.3 schlagen, oder aber deutlich bessere Features bieten. Also wohl eher den Preis schlagen, nachdem was man so gesehen hat vom ID.3.
Den Preis schlägt er jetzt schon, er geht UVP bei 39.000 € los. In der Regel bekommt man 15 bis 20 % Rabatt und dann geht evtl noch was von der Mehrwertsteuer weg (3 %).

Allerdings hat man dann, egal ob von VW oder Tesla, nur die Basisausstattung.

BTW: Ich bin nicht gegen eAutos, die eingeschränkte Reichweite und das lange Nachladen sind für mich aber noch ein Grund die nächsten 5 bis 10 Jahre beim Benziner zu bleiben.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: Stuffz
Nach all der Diskussion starte ich hier mal einen Aufruf.

Hätte hier jemand Lust Software für VW zu programmieren? Ich wäre dabei und würde das Kofferraumlämpchen übernehmen. Das ist nicht zu verkennen. Früher war es ein Kabel, was von Batterie-Plus über die Glühbirne durch einen an der Heckklappe angebrachten Kontaktschalter über Masse angesteuert wurde.
Heute sollte das gleiche Lämpchen mindestens über ein Datennetz per 5G (darunter ist Echzeitdatenübertragung ja nicht möglich laut der Industrie) an den VW-Konzern angebunden sein, so das VW immer genau über den Öffnungszustand der Heckklappe bescheid weiß. Diese Daten würden im Falle eines Unfalls anonymisiert an den entsprechenden Server der Versicherung weiter geleitet werden, damit der Datenschutz gewährt bleibt.
In einem späteren kostenpflichtigen Softwareupdate wird auch die Funktion des Lämpchen an sich integriert - also Licht an - Licht aus. (v2.0). Spätere Bugfixes (V2.1 und höher) beseitigen Fehler, die dazu geführt haben dass das Lämpchen heimlich bei geschlossener Heckklappe weiter brennt und einem über Nacht die Batterie leer saugt.
Aufpreisplichtig - das gleiche Lämpchen in LED-Ausführung mit Begrüßungsfunktion.
Sollte dieses Lämpchen gegen ein neues ausgetauscht werden müssen (meistens kurz nach Ablauf der Garantie - dies ist in der Steuerungssoftware so hinterlegt) so lässt sich das Neuteil (Made in China, EK 3,82€, VK 199€) nur in einer VW-Werkstatt per Onlinedirektverbindung mit dem VW-Service-Center (in Indien zuhause) aktivieren gegen eine Gebühr von 54,95€.
Bei Einbau eines nicht zertifizierten Bauteils erlischt die Betriebserlaubnis des Fahrzeuges umgehend, was dazu führt, dass sich das Fahrzeug nicht mehr starten lässt.

Ihr merkt schon selber, wie komplex die heutige Fahrzeugelektronik ist.

Ach so - ja - die Geschichte mit der Schummelsoftware, die dieses Lämpchen ansteuert erzähle ich euch ein andermal.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
  • Gefällt mir
Reaktionen: DaBzzz und ComputerJunge
DarkSoul schrieb:
Das ist physikalisch zwar richtig, allerdings nur rein auf das Fahrzeug selbst bezogen. Aktuell gibt es noch die viele Probleme mit dem Rohstoffabbau, dem Recycling der Akkus, etc.

Aber die Ökobilanz ist auch insgesamt bei Wasserstoff einfach nicht besser. Gibt einschlägige Studien. Brennstoffzellen und alle notwendigen Zwischenschritte in der Kette, die wieder Equipment und auch Energie verschlingen sind nicht "ökoneutral".

Wasserstoff kann man völlig einfach mit überschüssiger Energie gewinnen und speichern, sogar Offshore. Das wäre dann besser als Benzinm und Diesel, aber auch besser als Lithium-Abbau zu betreiben.

Auch da ist die Frage, ob überschüssige Energie in Wasserstoff zu lagern ökologisch sinnvoll ist. Und selbst wenn ja, wäre es vielleicht trotz allem noch besser, den Wasserstoff in hocheffizienten Großanlagen wieder zu Strom zu wandeln und damit E-Autos zu laden, als ihn kleinteilig an Endabnehmer ins Auto zu verfrachten. Aber klar, eine gute Stromspeicherlösung würde ökologisch einiges bringen. Wasserstoff hat aber auch da erhebliche Nachteile.

Man müsste dann nicht mal mehr Strom exportieren. Eine "Wasserstoffauto" ist auch nur ein eAuto: Nur ist die Energie im Wasserstoff und nicht im Akku gespeichert, der Rest ist völlig identisch. Natürlich kann dann ein Großteil des Wundemittels "Batteriemanagement" wegfallen, aber auch eine Brennstoffzelle muss überwacht werden. Da tun sich die beiden Fahrzeug"arten" nicht viel.

Der Wasserstofftank ist ein erhebliches Problem. Aber ja, die Fahrzeugtechnik ist wohl nicht so großartig anders. Auch sehe ich Batteriemanagement nicht als Wundermittel, es ist nur ein Teil von Teslas Softwarepaket. Trotzdem sind die anderen Autohersteller einfach hintennach was die Software betrifft, und zwar ordentlich. Sentry Mode? Summon Feature? Automatic Door open? Model X-Dance?

Wenn man den Raubbau am Boden für Lithium & Co. außer acht lässt, mag das stimmen. Man darf halt Effizenz nicht mit Nachhaltigkeit verwechseln: Über regenerativer Energiequellen erzeugter Wasserstoff wäre die beste Lösung für die Natur und würde auch die Akku-Rohstoff-Problematik eindämmen. Allerdings müsste man dann natürlich mehr Stahl & Co. verwenden, alles hat seine Schattenseiten.

Ich bin kein Öko-Romantiker. Unsere Lebensweise ist nicht ökologisch verträglich und wir reden immer nur von "etwas weniger schlimm". Laut dem was ich so gelesen habe and für eine Masterarbeit als Quellen ausgewertet habe, ist aber Akkutechnik "less worse". Wasserstoff vielleicht im LKW-Verkehr und Öffibereich, für Privat-PKW eher weniger.

Solange die Problematik mit den Ladesäulen herrscht, wird Diesel und Benzin für die meisten die einzige Alternative bleiben. Mit Kindern oder Haustieren im Schlepptau macht auch eine nur 1 Stündige Pause alle paar hundert Kilometer zur Nervenprobe.

Nehmen wir an, man hat 500 km Reichweite. Wieso sollte ich dann mehrere Pausen brauchen? Wenn ich mehr als 1000km ohne Übernachtung fahren möchte, dann muss ich doch über "Probleme für Kinder und Haustiere" gar nicht erst reden oder? Und bei 1000km Fahrt einmal beim Essen stehen bleiben sehe ich als überhaupt kein Problem.

Tesla hat es wie Apple verstanden Kunden zu ködern und zu binden, beide sind leider in einer Preisklasse, in der die meisten schlicht kein Fahrzeug kaufen wollen oder können: Model X ab 86.000, Model S 80.000 oder Model 3 ab 43.000 und dann keine VANs oder SUVs. Model Y ignoriere ich bewusst mal...

Ganz deiner Meinung. Ich mag Apple's Modell auch nicht, aber es funktioniert. So gut, dass Microsoft versucht es an allen Ecken und Enden zu kopieren - und damit auch Erfolg hat.

Da täuscht Du Dich aber schon extrem, zu einem Fahrzeug gehört mehr als nur der Motor. Lenkung, Achsen, Variabilität/Flexibilät, etc. haben jede Menge Sprünge gemacht. Da gab es viele Innovationen. Tesla hat da sicher zugekauft und nicht völlig neu entwickelt. Auch technische Feinheiten wie ABS, ESP, Airbags, Gurtstraffer, eletkrische Fensterheber, etc. Das waren alles Leistungen, die die konventionelle Autoindustrie hervorgebracht hatte und garantiert auch einiges an Ingenierskunst gefordert hatte.

Ja, es gab Innovationen. Das ist schön und gut, ändert aber nichts am Paradigmenwechsel. Nichts davon vermisst du in einem Tesla oder ist dort ein Problem. Die Kernfeatures eines Tesla vermisse ich aber in einem e-Golf und einem e-Up. Und zwar ordentlich, denn die sind preislich mies, der Akku ist mies, die Reichweite ist mies und deren Softwareintegration fühlt sich im Vergleich zu einem Tesla an wie eben ein Nokia der alten Schule im Vergleich zum iPhone.

Sehe ich völlig anders. Ein eAuto ist ein Fahrzeug, Software sollte in erster Line dazu da sein, dass das Fahrzeug die Basisfunktionen richtig und zuverlässig erfüllt. Darunter fallen auch ESP, ABS, etc, aber nicht nur. Dass ein Tesla eine Route anhand der Ladestationen planen kann, ist für mich ein nützliches Gimmick, es geht aber auch ohne. Auch diese "Autopilot"-Geschichten, das braucht ein "normales" Fahrzeug einfach nicht.

Das ist genau der Punkt, in dem ich widerspreche. Das ist genau die Haltung die Nokia das Genick gebrochen hat. Wichtig ist, dass man Telefonieren kann, SMS schreiben, Fotos machen, etc. Touchscreen braucht kein Mensch... Den Rest kennt man ja.

Verwendet Tesla aktuell nicht noch herkömmliche Lithium-Akku-Technik? Den Rest können andere garantiert mindestens genauso gut.

Das ist ein Argument an der Realität vorbei. Ich glaube die haben Samsung Zellen, klar. Aber nur weil man einen Zylinderblock + Kolben auf dieselbe Toleranz fertigen kann wie ein anderer Hersteller, ist das noch nicht derselbe Motor. Und bei Batterietechnik ist das halt auch etwas mehr als alle Zellen zu verkabeln und "läuft".

Du reduzierst diesen Vorsprung auf "besser"... und ignorierst völlig, dass deutsche Hersteller vieles davon erst erfunden haben. Welche Innovation hat Tesla denn am Fahrzeug erfunden? Mal völlig unabhängig von Software, welche Hardware hebt Tesla in eine Liga der innovativsten Fahrzeugbauer? Mir fällt ehrlich gesagt nichts ein. Klar könnte man jetzt dennoch die Assistenzsysteme heranziehen, Kameras, Sensoren & Co. Aber das brauche ich ehrlich gesagt nicht, das ist überteuerter Ballast.

Was zählt denn bitte wer's erfunden hat dafür, ob sich etwas am Markt durchsetzt oder nicht? Apple hat am iPhone glaube ich auch genau nichts neu erfunden. Trotzdem war die Art von Telefon ab da die Zukunft und wer das nicht wahrhaben wollte, der war dann weg vom Fenster. Ich bin kein Tesla Fanboy, bei Gott nicht. Ich glaube daran, dass den E-Autos die Zukunft gehört und bislang hat Tesla davon die meisten und am Längsten am Markt. Persönlich fände ich es schade, wenn das Verschlafen eines Trends die deutsche Autoindustrie hart trifft.

Richtig, andere haben sie erfunden und Tesla kauft dann zu. Das können andere Hersteller auch.

Es zählt das Produkt am Markt und da muss man Elon Musk nun mal Recht geben. Where are they?
e-Up und e-Golf haben bei einfachem Nachschauen auf der Volkswagen Österreich Seite nicht mal Angaben zur Reichweite - wieso wohl?

Kann man so nicht vergleichen, weil beides nur GPUs wären. Eher mit iPhone und Android-Geräten: Völlig andere Infrastruktur, beide mit Vor- und auch Nachteilen. Ich komm mit Apple nicht wirklich klar, daher bevorzuge ich Android, so ist es bei den Fahrzeugen auch.

Den Preis schlägt er jetzt schon, er geht UVP bei 39.000 € los. In der Regel bekommt man 15 bis 20 % Rabatt und dann geht evtl noch was von der Mehrwertsteuer weg (3 %).

Allerdings hat man dann, egal ob von VW oder Tesla, nur die Basisausstattung.

Agreed.

BTW: Ich bin nicht gegen eAutos, die eingeschränkte Reichweite und das lange Nachladen sind für mich aber noch ein Grund die nächsten 5 bis 10 Jahre beim Benziner zu bleiben.

Ich glaube ich wurde in diesem Punkt missverstanden. Tesla schafft es, dass Leute eine Fahrzeugklasse durch E-Autos ersetzen, die ich in erster Linie nicht als "kleinen Stadtflitzer" oder "kleines, günstiges Zweitauto" einstufen würde. Aber genau da wäre für den Anfang der größte Markt. Wenn ich nicht finanziell gezwungen wäre, ich würde mir nie im Leben einen Verbrenner holen als 2. Auto im Haushalt, das eigentlich nur im Umkreis von maximal 30 km gefahren wird. Aber ich kann auch nicht 10k € einfach so fürs grüne Gewissen ausgeben. Sobald diese Nische aber besetzt wird, dann gute Nacht Verbrenner in diesem Fahrzeugbereich.

Für alle Urlauber und "von Holland nach Italien Durchfahrer" wird es noch dauern, besonders wenn man einen Wohnwagen ziehen muss. Aber ich denke, dass es auch da Lösungen geben wird (der Wohnwagen könnte eine Batterie verbaut haben, zum Beispiel).
 
Pana schrieb:
Auf der anderen Seite hat ein modulares System aber auch Vorteile, da einzelne Module getauscht, ersetzt oder sogar je nach Konzernmarke variiert genutzt werden können.

Du wirst vermutlich auch künftig keinen zentralen StellMotor haben der Scheibenwischer, Fenster, Sitze etc. antreibt sondern dies als Module. DIe Software dazu wird vermutlich künftig nicht mehr vor Ort im Modul sein, wird aber vermutlich ähnlich modular wie bisher einfach "eingeklinkt" werden. Insofern sehe ich da keinen Vorteil der alten Systematik.
Vorteilhaft war das alte System solange man besch...eidene Softwarequalität vermuten musste. Da war es wichtig das die Krüppel sich nicht gegenseitig kaputt machen und beim Update des Navi nicht versehentlich der Warnblinker tot gemacht wird.

Für mich entscheidender: Ein ABS als eigenes Steuergerät kann bisher nicht derjenige Manipulieren der mittels manipuliertem DAB mein Navi übernommen hat.
 
OldboyX schrieb:
Für alle Urlauber und "von Holland nach Italien Durchfahrer" wird es noch dauern, besonders wenn man einen Wohnwagen ziehen muss. Aber ich denke, dass es auch da Lösungen geben wird (der Wohnwagen könnte eine Batterie verbaut haben, zum Beispiel).
Die Autoindustrie entwickelt an mir sowieso vorbei, wir sind früher immer mit 2 Fahrzeugen in den Urlaub gefahren (z. B. an die Nordsee von Südbayern aus, oder in die Normandie/Provonce). Daher haben wir uns durchgerungen ein MVP zu kaufen, eine aussterbene Fahrzeugart. Es werden nur noch SUVs weiterentwickelt, mit weniger Stauraum. Doch die werden eben häufiger nachgefragt, und die Autohersteller bauen anscheinend nur noch, was hohe Nachfragen hat oder irgendwelche überteuerten Protzkarren, die gar keine hohe Verkaufszahlen haben aber wohl gut für das Image sind. Für mich sieht die Fahrzeugwahl in 5 bis 10 Jahren aktuell eher düster aus... sorry, dass ich auf den Rest nicht einging. Ich brauch den ganzen Schnick-Schnack der Stromer halt nicht und würde meinen 6er Golf auch weitere 9 Jahre fahren wenn das mit den 2 Autos im Urlaub nicht wäre.
 
DarkSoul schrieb:
Das ist die falsche Frage. Wenn Du Dich mit der Geschichte des Elektroautos vertraut machen möchtest:
https://de.wikipedia.org/wiki/Geschichte_des_Elektroautos

Danach darfst Du gerne eine andere Frage stellen.

In dem Post, den ich zitiert habe, hieß es "jeder kann gut Elektro-Autos bauen". In meinem Satz habe ich das "gut" nicht wiederholt, ja ok, aber das ich eben nicht nur irgendein E-Auto meine, sondern eben ein gutes, alltagstaugliches, konkurrenzfähiges und vor allem Modernes war wohl aus dem Kontext klar. Ob VW oder irgendwer vo 30, 50 oder 100 Jahren da mal was hatte, vielleicht sogar Pionier war, ob es gut war oder nicht ist heute halt schlicht irrelevant.

In den letzten 20 Jahren war es eben so, wie du sagst:
Weil die deutschen Hersteller gepennt haben, sie haben Stur auf Verbrenner gesetzt.

Und in der jüngsten Vergangenheit musste man dann feststellen, dass man sowas eben doch nicht mal kurz nebenher raushaut, wenn es gut sein soll, sondern schon etwas mehr Arbeit investieren muss.

Und damit ist man dann beim Heute angekommen, wo die deutschen Hersteller allesamt Probleme damit haben, mal ein E-Auto anzubieten, dass wirklich im Massenmarkt überzeugen kann.

Und was weiterhin nur so mit halbem Elan behandelt wird, ist leider das Ladenetz, wo man eigentlich auch wunderbar bei Tesla abschauen könnte und sehen könnte, dass es ein flächendeckendes, kompatibles, preiswertes und vor allem einfaches Ladenetz geben muss, damit die E-Mobilität Fuß fast.
Alles außerhalb des Tesla-Netzes ist dagegen Chaos pur, mit Abomodellen, Roamingpreisen, Anbieterkarten und sonstwas. Da hilft es auch nicht, wenn man mit einer VW / BMW / Mercedes Card quasi überall laden kann, und bei Ionity einen günstigen Preis bekommt. Das Bild von "kompliziert und teuer", dass durch diverse Berichte mittlerweile in den Köpfen vieler angekommen ist, muss man da erstmal rausbekommen, und das dauert & ist schwierig. Die Chance, das direkt ordentlich und mit gutem Image zu machen, wurde hier von allen Beteiligten maximal verpennt.

Der eGolf lief ganz normal. Dass VW jetzt mit den neuesten Modellen Softwareprobleme hat, hat nichts damit zu tun, dass sie keinen Skill für eAutos haben. Das hat ganz andere Gründe.
Ich hab in Sachen Software ja auch nix vom e-Golf gesagt, sondern nur vom Golf 8. Und ja, Software und e-Auto sind nicht das gleiche. Es sind 2 Themen, aber eben die 2 Zukunftsthemen für einen Autohersteller, ohne die man keine guten Autos mehr wird bauen können. Und bei modernen Software scheint es bei VW aktuell massiv Probleme zu geben.

Keine Ahnung wovon Du da sprichst, wie ich schrieb hatte VW schon gut funktionierende eAutos. Auch Tesla kann nicht zaubern und das im Forum gerne verwendet Wort "Batteriemangement" kann auch keinen Akku ersetzen. Ohne Techniken wie Rekuperation kann man die Reichweite mit Software alleine nur bedingt steigern, sieht man wenn man dann im Winter die Heizung zuschalten muss: Das gleicht eine Software nicht aus, da muss Hardware wie Wärmetauscher ran. Große Sprünge in der Reichweite wird es erst mit einer neuen Akkutechnologie geben, dass Deutsche keine eAutos bauen können halte ich für eine nicht haltbare Aussage.
Hat irgendwer je was anderes behauptet? Natürlich reißt nur Software es nicht. Aber nur gute Hardware genausowenig. Ja, man braucht Rekuperation, Batterieheizung & Kühlung, Wärmepumpe für die Heizung usw. usf. alles in Hardware. Aber um den Nutzen diese Hardware zu maximieren, braucht es gute Software. Die beste Batterie hilft nicht, wenn man das Temperaturmanagement nicht hinbekommt und die Batterie zu warm oder zu kalt ist. Dann kann das Auto nicht die maximale Leistung abrufen, beim Laden bekommt man nicht die maximale Geschwindigkeit usw. Und das ist dann nicht nur ein Regelkreis mit PID Regler oder sonstwas. Da muss dann z.B. die Navigation mit reinspielen, damit das Batteriemanagment weiß, wann der nächste Ladestop kommt und dafür sorgen kann, dass dann die Batterie die richtige Temperatur für maximalen Ladestrom hat.

(Ganz nebenbei würden natürlich auch Verbrenner von einer modernen Software profitieren, das ist jetzt ja keine Elektro-Einbahnstraße.)

Und naja, VWs bisherige e-Autos: Ja, sie funktionieren. Gut oder alltagstauglich? Vielleicht für eine Nische.
Beim e-Golf so spontane Nachteile: kleine Batterie --> Reichweite < 200km. In der Golfklasse, mit der so mancher auch gerne in den Urlaub fährt. Kein 3-Phasen AC Laden. Schnellladen nur bis ca. 35kW (wahrscheinlich auch durch die kleine Batterie bedingt), außerdem aufpreispflichtig.
Beim e-Up das gleiche Trauerspiel beim Laden, die Reichweite mit ca. 250km und Kleinwagen statt Golfklasse schon passender.

Ja, VW hat da mal gezeigt, dass sie grunsätzlich verstehen, wie man eine Batterie und einen E-Motor einbaut. Die Verbrauchswerte sind auch ganz ordentlich. Aber wirklich verstanden, wie man ein alltagstaugliches E-Auto baut, mit der nötigen Reichweite, Ladegeschwindigkeiten und co? Frühestens mit dem ID3. Aber ob der hält, was versprochen wird, weiß man halt erst, wenn er raus ist.

Vor allem die schlechten Ladelösungen beim eGolf und eUP verstehe ich nicht. Seit e-Autos mehr diskutiert werden sind die 2 Top Kritikpunkte "Reichweite" und "Ladezeit vs. Tanken". Klar, ein größerer Akku treibt den Preis gleich richtig. Aber ein 3 Phasen Lader für AC? Ja klar, auch etwas teurer, aber jetzt nicht so unglaublich. Aber wenn das Auto dafür statt mit 7,2kW zumindest mit 11 oder sogar 16-22kw lädt, ist viel gewonnen. 50% oder 100km in 1h am Heimanschluss klingt schonmal ganz gut. 50% in 2,5h wirkt eher lahm. Und wie immer bei Autos zählt Wahrnehmung und verbundene Emotionen sehr viel.

Also, was auch immer VW mit den bisherigen Autos wollte: Den Massenmarkt erreichen oder etwas wirklich gutes bauen war es wohl kaum, oder wenn es das Ziel war, ist man krachend gescheitert.
 
Zuletzt bearbeitet:
Knatschsack schrieb:
Ich habe leider nicht verstanden worauf Du Dich mit "Ist er nicht" genau beziehst. Auch beim zweiten Teil schimmert es mir noch nicht, was Deine beabsichtigte Aussage sein sollte.
Das der Computer der beste Entscheider ist. Er ist kein guter Entscheider streng genommen. Denn er spiegelt die Entscheidung des Programmierers wieder. (siehe Gesichtserkennung die rassistische Vorurteile der Programmierer abbildet - wie nachgewiesen - wenn du die Berichterstattung über das Thema in den letzten Monaten verfolgt hast)
und die Diskussion bezüglich KI als Entscheider über Leben und Tod ist und war berechtigt. Weil du meintest da würde eine Sau durchs Dorf getrieben. Nein wurde es nicht. Die Frage ist essentiell. Die Ki kann nur nach "Kosten" entscheiden. Wie diese aussehen sollen etc. pe. pe. schwingt in der Frage mit - wie soll eine KI in kritischen Situationen entscheiden. Im Zweifel - ist das Leben des Fahrers mehr wert als das Leben eines anderen Verkehrsteilnehmers. Du hast recht - wenn man entsprechende "Kosten" definiert hat, entscheidet die KI nach diesen Daten/Algorithmen sauber. Zuvor muss aber in der Gesellschaft diskutiert werden wie das auszusehen hat.
Ja und das wurde medial begleitet. Aber völlig zu recht.
Ergänzung ()

Stuffz schrieb:
... und diese Welle schlug schon binnen wenigen Wochen auf die Realität auf und rollt nun scheinbar zurück. So verstehe ich den Artikel. Und dass es vorher nicht aufgefallen ist? Nach dem was ich so im Kontext des Diesel-Skandals gehört habe, würde mich da nichts mehr überraschen. Wer würde sich in so einem Laden trauen, dem Kaiser die Wahrheit über das neue Kleid mitzuteilen?

Auweja, na mit der gleichen Keule kann ich auch vorwerfen, meinen Kommentar nicht gelesen zu haben.

Da interpretierst du in den Text aber mehr rein, als da steht. Aufgeräumt wurde nur mit der Art und Weise wie der Herr versucht hat dies umzusetzen. Da steht nirgends drin, das z.B. ein Audi Vorstand gesagt hat wir brauchen keine einheitliches OS....

Du hast noch immer nicht erläutert wieso deiner Meinung nach ein einheitliches OS für VW keinen Sinn macht.
Ich gehe sogar soweit das sich Bosch /Conti - wie sie alle heißen das auch als sinnvoll erachten (werden). Mit dem einheitlichen OS werden nämlich saubere Schnittstellen kommen. Und es kann dann halt nicht mehr jeder gerade machen was er will. [bzw. kann er schon - weiß dann aber sofort wieso er den Auftrag nicht bekommt].

Das ist im übrigen an sich ein völlig normaler industrieller Prozess. Es gibt auf einem Feld neue Innovationen. Dadurch gibt es im ersten Moment aber meist auch Wildwuchs. In der zweiten Phase einigt sich die Industrie dann auf Standards. Das einheitliche OS bei VW wird für Standards sorgen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Autokiller677 schrieb:
Und naja, VWs bisherige e-Autos: Ja, sie funktionieren. Gut oder alltagstauglich? Vielleicht für eine Nische.
Beim e-Golf so spontane Nachteile: kleine Batterie --> Reichweite < 200km. In der Golfklasse, mit der so mancher auch gerne in den Urlaub fährt. Kein 3-Phasen AC Laden. Schnellladen nur bis ca. 35kW (wahrscheinlich auch durch die kleine Batterie bedingt), außerdem aufpreispflichtig.
Beim e-Up das gleiche Trauerspiel beim Laden, die Reichweite mit ca. 250km und Kleinwagen statt Golfklasse schon passender.
Man muss aber fairerweise auch dazu sagen: Ein Tesla wurde explizit dafür entwickelt und ist deutlich größer als die genannten Modelle von VW. Somit haben die auch deutlich mehr Platz für den Akku, was sich natürlich stark auf die Reichweite auswirkt: laut Internet 50 bis 75 kWh des Model 3 vs 24,2 bis 35,8 kWh des Golfs. Mit der doppelten Kapazität würden die Fahrzeuge von VW auch ähnlich weit kommen wie ein Model 3.

Außerdem hat VW auch das Problem mit einer nichteinheitlichen Ladetechnik, was Tesla selbst in die Hand genommen hatte. Da hat die Politik in Deutschland gepennt, ist aber nichts Neues. ;)
 
Novasun schrieb:
Du hast noch immer nicht erläutert wieso deiner Meinung nach ein einheitliches OS für VW keinen Sinn macht.
Klar habe ich das, man muss nur folgen können. Also, etwas malerisch dargestellt, die "rich-OS"-Leute wollen sich nicht mit den Eigenheiten der Echtzeitbusse herumschlagen, und die Ein-Dollar-Mikrokontroller werden kaum in der Lage sein, einen Java-Script-Stack einzubauen. Aber alle haben ihre Daseinsberechtigung. Und niemand will ein Linux in der Tür booten, nur um sie aufmachen zu können, so als Beispiel.
Novasun schrieb:
Ich gehe sogar soweit das sich Bosch /Conti - wie sie alle heißen das auch als sinnvoll erachten (werden). Mit dem einheitlichen OS werden nämlich saubere Schnittstellen kommen. Und es kann dann halt nicht mehr jeder gerade machen was er will. [bzw. kann er schon - weiß dann aber sofort wieso er den Auftrag nicht bekommt].
Für die Kleinen und Kleinsten ist es kein "werden" sonst seit bald 10 Jahren Stand der Technik.
https://www.autosar.org/standards/
Für die Mittelgroßen eigentlich auch, da sind es ein paar Platzhirsche unter OS-Herstellern, die den Markt ordnen.
Für die Großen spielen wir in etwa der gleichen Liga wie Smartphones bis Spielkonsolen, und es gelten die dort üblichen Standards.
 
Novasun schrieb:
Das einheitliche OS bei VW wird für Standards sorgen.

Mit der Einschränkung, das VW dann die Schnittstellen aus ihrem OS auch unter entsprechender Lizenz veröffentlichen muss & das halbwegs kompatibel mit der Architektur anderer Hersteller sein muss. Ansonsten gibt es einen Standard für VW / VW + alle Submarken, und ander Hersteller wie BMW, Mercedes und co. basteln wieder was eigenes.

Wenn man Herstellerübergreifend einheitliche Schnittstellen zu Steuergeräten und co haben will, braucht man nicht nur ein einheitliches OS, sondern auch ein Konsortium mit möglichst vielen Autoherstellern drin, die dort Standards schaffen & sich zur Benutzung verpflichten. Beim DigitalKey hat das ja offenbar geklappt (siehe WWDC von Apple zu iOS 14 und das entsprechende BMW Modell, dass damit jetzt rauskommt - der Standard stammt aus einem Konsortium und wird auch von anderen Herstellern implementiert).
 
@Novasun
Ich meinte nicht, dass der Computer der Beste sondern der neutralste Entscheider ist. Er wird vorbehaltlos das ausführen, was programmiert wurde. Du hast Recht, auch rassistische oder sexistische Algos werden ohne Gewissen ausgeführt. (siehe dazu Beispiel 2)
Mein Beispiel bezog sich aber auf das autonome Fahren mit herkömmlichen Mitteln und nicht per KI. KI habe ich absolut nicht gemeint, da diese Black Magic erstmal beherrscht werden muss. Es ist bisher noch nicht gelungen KI zu analysieren oder sogar absicherbar zu machen, was ja beim autonomen Fahren Grundlage für eine Strassenfreigabe ist. Mittlerweile ist man wieder davon abgerückt das ganze Fahrzeug per KI zu steuern und eher einzelne Funktionsblöcke wie Wahrnehmung oder Prediktion mit KI zu unterstützen als 2. Pfad bei der Entscheidungskette.

Bei einer Situation bei der ein Unfall nicht verhindert werden kann, kann der Computer anhand einer Schadensabschätzung den kleinst möglichen Schaden finden und darauf seine Aktion planen. Es gibt z.B. Datenbanken der Versicherungen, bei denen Unfallssituationen und deren Folgen abgetragen sind. Aus denen kann man sich bspw. bedienen.
Ein Mensch führt in der Schrecksekunde höchstens eine reflexartige Reaktion aus, der Computer hat "Zeit" die Situation zu analysieren und den geringstmöglichen und machbaren Schaden zu finden und das so durchzuführen. Das geht auch prädiktiv für diverse Szenarien aus der man dann im Fall der Fälle das passende Szenario nur auswählen muss.

Beispiel 1: Er wird wohl lieber 3 Leute leicht veletzen als 1 Person schwer weil mgl. Auftrag, kleinstmöglicher Schaden.
Beispiel 2: Aber wenn ein tötlicher Unfall nicht verhindert werden kann, wird er auch das Kind nicht verschonen aber dafür den Opa, wenn die Auflage ist, dass alle Personen gleich sind. D.h. ich erwarte nicht, dass man dem Computer "Vorbehalte gegenüber bestimmten Menschengruppen" austreiben werden muss, sondern vermutlich gesellschaftlich Regeln aufgesetzt werden, dass evtl. bestimmte Personengruppen bevorzugt werden (Kinder, Alte, Frauen). Aber auch das wird der Computer genauso umsetzen, ohne eigene Meinung. Wie Du sagest, das ist eine Kostenfunktion. Das ist nur ein Problem was eine Gesellschaft definieren muss aber kein technisches. In China wird mglw. das Parteimitglied verschont während dann ein Bürger mit einem niedrigen Score (weil er z.B. kriminell war) verletzt wird.
 
DarkSoul schrieb:
Man muss aber fairerweise auch dazu sagen: Ein Tesla wurde explizit dafür entwickelt und ist deutlich größer als die genannten Modelle von VW. Somit haben die auch deutlich mehr Platz für den Akku, was sich natürlich stark auf die Reichweite auswirkt: laut Internet 50 bis 75 kWh des Model 3 vs 24,2 bis 35,8 kWh des Golfs. Mit der doppelten Kapazität würden die Fahrzeuge von VW auch ähnlich weit kommen wie ein Model 3.
eGolf: 4270 x 1790 x 1482 mm³ (LxBxH)
Model 3: 4694 x 1849 x 1443 mm³ (LxBxH)

Der eGolf ist 43cm (~10%) kürzer und ein bisschen schmaler, und die Batterie ist gleich mal 30-50% kleiner? So ganz kommt das nicht hin. Da passt vielleicht nicht die 75kWh Batterie rein, die das M3 als Maximalausbau hat, aber 50 wären sicher gegangen.

Der e-UP ist deutlich kleiner, das stimmt, aber verbraucht auch ca. 20% weniger. Da muss die Batterie also für eine ordentliche Reichweite nicht so groß werden.

Außerdem hat VW auch das Problem mit einer nichteinheitlichen Ladetechnik, was Tesla selbst in die Hand genommen hatte. Da hat die Politik in Deutschland gepennt, ist aber nichts Neues. ;)
Naja, sonst bekommt die Autoindustrie fast alles bei der Politik in Deutschland durchbekommt, was sie will. Wenn man wirklich gewollt hätte, wäre da bestimmt was besseres gegangen.

Und sonst: Wenn ein Start-Up wie Tesla es schafft, neben einer Autoproduktion (die viel weniger auf Zulieferern beruht als sonst in der Branche üblich) noch ein einfaches, einheitliches Ladenetz hochzuziehen, hätte ein Konsortium aus VW, BMW und Mercedes z.B. das wohl dreimal locker hinbekommen. Und mit entsprechender Marktmacht gleich noch den weltweiten Standard vorgeben können.

Die Politik hat dem ganzen in D sicher nicht geholfen, in dem Bereich haben einfach alle gepennt bzw. nicht den Willen gehabt, es ordentlich zu machen. Und da gehören eben auch die Autohersteller zu.
 
DarkSoul schrieb:
Du reduzierst diesen Vorsprung auf "besser"... und ignorierst völlig, dass deutsche Hersteller vieles davon erst erfunden haben. Welche Innovation hat Tesla denn am Fahrzeug erfunden? Mal völlig unabhängig von Software, welche Hardware hebt Tesla in eine Liga der innovativsten Fahrzeugbauer? Mir fällt ehrlich gesagt nichts ein. Klar könnte man jetzt dennoch die Assistenzsysteme heranziehen, Kameras, Sensoren & Co. Aber das brauche ich ehrlich gesagt nicht, das ist überteuerter Ballast.

Wer welches Konzept erfunden hat ist dem Markt aber reichlich egal.

Was Tesla zu einem sogar höchst innovativen Fahrzeugbauer macht ist weder eine spezielle Hardware noch eine exklusive Erfindung, es ist die Vision und deren kompromisslose Umsetzung wie man heutzutage reine Elektroautos mit konkurenzfähigen Leistungsdaten wirtschaftlich produzieren kann.
Erst die Gesamtheit aus Produktion im Maßstab der Gigafactory (dabei geht es insbesondere um die Akkus, nicht um das Autofließband), zu 100% rein auf Elektro ausgelegtem Auto, guter Software und Batteriemanagement, Aufbau einer Ladeinfrastruktur und völlig anderem Vertriebskonzept hat Tesla in die Lage versetzt den Elektromarkt derart voranzutreiben.
Rein technisch hätten das wohl auch anderen vollbringen können aber denen fehlte offenbar die Vision, die Risikobereitschaft oder der Wille es zu tun.

Ich glaube nicht dass wir ohne Tesla bzgl Elektromobilität heute auf dem selben Stand wären, und ganz sicher würden die etablierten Autobauer nicht so intensiv in der Richtung investieren.

Ich glaube ohne diesen Druck wäre Herr Diess gar nie VW Chef geworden und für die deutsche Wirtschaft kann man nur schwer hoffen dass unsere Autobauer die Kurve schnell und erfolgreich genug bekommen.
 
NoD.sunrise schrieb:
Rein technisch hätten das wohl auch anderen vollbringen können aber denen fehlte offenbar die Vision, die Risikobereitschaft oder der Wille es zu tun.
Tesla hat einfach zur rechten Zeit das passende Produkt gehabt. Fehlende "Risikiobereitschaft" kann sich ein Konzern wie VW leisten, denn daran hängen sehr viele Arbeitsplätze, die dadurch auch gefährdet sein könnten. Wenn Tesla versagt hätte ein Produkt auf den Markt zu bringen, das nicht gekauft wird, dann hätte das deutlich weniger Menschen in die Arbeitslosigkeit gestützt als das bei VW der Fall gewesen wäre. Daher hat VW mit der "Elektrifizierung" der vorhandenen Fahrzeuge einen Kompromissweg beschritten, der zeigte, dass der Absatz zu gering ist, als dass man sich voll aufs elektrische Pferd stürzen könnte.

Durch die immer weiter verschärften EU-Gesetze ist mittlerweile aber auch VW gewzungen den Flotten-CO²-Austoß drastisch zu senken. Allein durch den Absatz von eAutos klappt das aktuell aber nicht, daher haben sie bei Fahrzeugen mit rückläufigen Verkäufen (z. B. Golf Plus, Touran, Sharan), den Rotstift angesetzt: Erst verbauen sie nur noch "kleinere" Motoren, was die Flotten-Bilanz absenkt und dann fliegen die ganz aus dem Programm.

Ironischerweise werden SUVs mit deutlich stärkeren Motoren weiterhin verkauft, der Markt verlangt halt danach, egal was die EU gerne hätte. Das wird noch spannend werden...
 
DarkSoul schrieb:
Daher hat VW mit der "Elektrifizierung" der vorhandenen Fahrzeuge einen Kompromissweg beschritten, der zeigte, dass der Absatz zu gering ist, als dass man sich voll aufs elektrische Pferd stürzen könnte.

Naja, so ganz passt das nicht. VW (und auch die Versuche anderer Hersteller) haben in erster Linie gezeigt, dass es neben hochoptimierten Verbrennern keinen großen Markt für lieblos in eine Verbrennerkarrosserie gebastelte E-Autos gibt. Daran hat sich auch bis heute nichts geändert. Genauso wie sich der Verbrenner in der Variante "Kutsche mit Motor drangebastelt" nicht durchgesetzt hat.

Wenn man gegen ein so perfektioniertes Produkt wie einen modernen Verbrenner antritt, wird man mit einem vorsichtigen "low-investment, low-risk" Ansatz halt nicht weit kommen. Insbesondere, wenn das E-Auto in manchen Kategorien wie Reichweite erstmal schlechter sein wird, muss man dann an anderer Stelle umso mehr überzeugen.
Bei Tesla waren das ein paar Punkte: Beschleunigung auf Rennwagen-Niveau, extrem viel Stauraum für eine Limousine der Größe, radikal neues Instrumentenkonzept (für 2012) inkl. dem Gefühl "hier fahre ich die Zukunft".
Und dazu entsprechend geschickt geworben & Hype aufgebaut.
Am Anfang gabs Goodies wie kostenloses Laden dazu (da hat sich der Mehrpreis des Autos schnell armortisiert), später mit dem Empfehlungsprogramm konnte man sich auch wieder kostenloses Laden verdienen, oder sogar ein neues Auto bekommen. Damit hat man die Kunden massiv motiviert, sich als Botschafter der Marke ins Zeug zu legen.

Wenn man einfach nur hingeht und sagt: "Hier sind 2 Golf, einer kommt nicht so weit, braucht länger zum Tanken und kostet auch noch mehr, dafür ist es gut für's grüne Gewissen" holt man außer ein paar Super-Umweltbewussten niemanden ab.

Den Vogel abgeschossen in Sachen "lieblose E-Autos" hat für mich immer noch Ford: https://www.adac.de/rund-ums-fahrzeug/autokatalog/marken-modelle/ford/focus/iii-facelift/238074/
Einfach 0 Anpassung für's E-Auto machen und den Akku in den Kofferraum packen. Wer aus sowas schließt, E-Auots verkaufen sich nicht, will auch unbedingt auf dieses Ergebniss kommen. Es würde auch keiner einen Focus kaufen, bei dem der Benzintank im Kofferraum ist, wenn es andere Autos gibt, wo der eben unter den Sitzen ist und der Kofferraum dadurch schön groß.
 
Zuletzt bearbeitet:
  • Gefällt mir
Reaktionen: DarkSoul
DarkSoul schrieb:
Fehlende "Risikiobereitschaft" kann sich ein Konzern wie VW leisten, denn daran hängen sehr viele Arbeitsplätze, die dadurch auch gefährdet sein könnten. Wenn Tesla versagt hätte ein Produkt auf den Markt zu bringen, das nicht gekauft wird, dann hätte das deutlich weniger Menschen in die Arbeitslosigkeit gestützt als das bei VW der Fall gewesen wäre. Daher hat VW mit der "Elektrifizierung" der vorhandenen Fahrzeuge einen Kompromissweg beschritten, der zeigte, dass der Absatz zu gering ist, als dass man sich voll aufs elektrische Pferd stürzen könnte.

Das sehe ich in der Gewichtung und Ursächlichkeit etwas anders. VW machte zuletzt einen Gewinn von 16 Milliarden Euro, 2002 (Ein Jahr vor der Tesla Gründung) waren es 4,7 Mrd.
Elon Musk konnte Tesla mit seinem Namen, seinem Privatvermögen und Investoren anschieben - warum hätte VW nicht genau das selbe können sollen? Es sagt auch niemand dass die all-in hätten gehen müssen, ein Konzern dieser Größe kann sowas auch nebenher stemmen und das ohne eine Insolvenz zu riskieren.

Mir scheint es vielmer so dass es den Autobauern einfach viel zu gut ging, wozu investieren und Risiken eingehen wenn man die alte Kuh noch so gut melken kann? Wozu Infrastrukturen schaffen wenn man darauf warten kann dass der Staar das irgendwann mal bezahlt? Wozu sich selbst Konkurrenz machen mit einem völlig neuen Konzept welches den Vorsprung im Verbrennergeschäft (im Aktien Sprech "Burggraben") hinfällig macht? Wozu 20 Jahre in die Zukunft blicken wenn Boni und Dividenden heute gezahlt werden?

Das was jetzt ganz real Arbeitsplätze gefährdet ist die Gefahr hinterherzulaufen und letztlich abgehängt zu werden.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: SIR_Thomas_TMC, BOBderBAGGER und DarkSoul
Novasun schrieb:
wie soll eine KI in kritischen Situationen entscheiden

Raider heißt jetzt Twix und die neuronalen Netze von Früher heißen nun "KI". Geändert hat sich aber nix, Twix schmeckt wie Raider und die sogenannte "KI" trifft weiterhin keine Entscheidungen. Sie durchläuft wie es von jeher war ein Programm anhand immer komplexerer Eingangsdaten, aber sie entscheidet nichts. Eine Entscheidung würde einen Willen vorrausssetzen und das ist heute noch genauso Science Fiction wie vor 50 Jahren.
 
Hayda Ministral schrieb:
Eine Entscheidung würde einen Willen vorrausssetzen und das ist heute noch genauso Science Fiction wie vor 50 Jahren.
Doch. Der Algorithmus entscheidet. Er vergleicht zwar nur Kosten. Aber eine Entscheidung trifft er. Siehst du in deinem Navi jeden Tag. Intern werden die Kosten für mehrere Routen berechnet und verglichen. Im Navi kannst du sogar normalerweise vorgeben nach welchem Kostenfaktor er entscheiden soll (Zeit oder Strecke). Je nach deiner Wahl zeigt er dir als Ergebnis seine "Entscheidung" an. P. S. Du weißt schon in der Hirnforschung deuten die letzten Ergebnisse darauf hin das nicht dein freier Wille entscheidet. Das machen wir uns nur vor. Die Entscheidung fällt viel früher und das in einem Hirnareal das null mit bewussten Gedanken zu tun hat.
Die ganze Fragestellung wird noch wichtiger bei automatisierten Waffensystemen.
Süd Korea ist da sehr weit. Die haben autonome MG Nester entwickelt. Die KI erkennt voll automatisch Soldaten und ob diese Waffen tragen. Sie könnten vollautomatisch die Bekämpfung einleiten. Bisher sitzt aber ein Operator im Bunker und fällt die letzte Entscheidung.
An diesen Systemen entbrannte ein Streit. Was wenn Nordkorea als Staat zusammenbricht. Viele Menschen - so die Annahme würden dann in den Süden flüchten. Sie würden versuchen die Grenze zu überwinden. Zivilisten würde das System nicht bekämpfen kommt dann von den Befürwortern. Die Gegner halten dagegen - auch Soldaten würden flüchten bzw. den Zivilisten helfen durch Minenfeldee gefahrlos zu kommen. Was dann.
Und hier würde vermutlich die KI versagen. Wenn die Situation hinreichend komplex ist - oder eine eindeutige Unterscheidung 0 oder 1 nicht möglich ist wird es schwierig bis unmöglich. Bei der Diskussion im Auto ging es im Kern um das selbe. Was wenn das System einen Unfall verhindern soll aber nur kann wenn es zwischen Pest und Kolara wählen kann. Auch die Frage welches Leben ist im Zweifel mehr wert spielt da mit rein...
 
Zurück
Oben