TheCounter schrieb:
Dir ist bewusst, dass du dann ein allgemeines Fotografie- und Filmverbot verhängen musst? Wenn du wüsstest, wie oft du schon fotografiert oder gefilmt wurdest und diese Daten auf den Servern von Google, Facebook und Co. liegen.
Das gibt es quasi indirekt schon, hält sich nur niemand dran! Die einzige Ausnahme ist die sogenannte "Panoramafreiheit" im öffentlichen Raum. Schöne Beispiele zu allem außerhalb der Panoramafreiheit bzgl. Personen und "dem Recht am eigenen Bild" finden sich in den üblichen Verhaltensregeln der "Street Photography".
Das Recht am eigenen Bild“ bezeichnet und ist ein Teil des sogenannten Persönlichkeitsrechts eines jeden Menschen. Eine Zustimmung wird erforderlich, sobald die Person aufgrund der abgebildeten äußeren Erscheinung erkennbar ist.
Dein zweiter Satz macht es nicht besser. Was ist das Argument? Es ist in Ordnung weil sich eh keiner daran hält? Oder gar: ist doch eh schon zu spät? Was sind das für Argumente, ich versteh es nicht!
CastorTransport schrieb:
Es dürften auch keine Drohnen mehr mit Kameras abheben.
Nein, stimmt nicht. Siehe Panoramarecht und der Punkt "sobald die Person aufgrund der abgebildeten äußeren Erscheinung
erkennbar ist" beim Recht am eigen Bild.
"In Deutschland darf niemand gegen seinen Willen gefilmt werden. Ebensowenig ist es erlaubt, Aufnahmen von anderen Personen oder Autokennzeichen ungefragt ins Internet zu stellen oder anderweitig zu veröffentlichen. Dies wäre ein Verstoß gegen das Recht auf informationelle Selbstbestimmung."
Und dieses wird hier aus Selbstschutz & Eigeninteressen von unzähligen Forenmitgliedern mit Füßen getreten!
Persönliche Freiheit über alles? Danke Neoliberalismus!
Freiheit ist ein hohes Gut, aber man sollte nie: die eigene Freiheit hört dort auf, wo die Freiheit einer anderen Person beginnt.
Von einem Gericht sauber und konsequent zu Ende gedacht [Auszug aus Az. 6 O 486/18, eventuell anfechtbar, man wird sehen ob es dem BGH standhält]:
„Dies würde dazu führen, dass die Bevölkerung sich gegenseitig und wechselseitig mit entsprechenden Bodycams und Kameras aufzeichnen würde, da jeder damit rechnen muss, von einer Anzeige oder einem Strafverfahren gegen sich von anderen Personen, etwa Beleidigungen oder Vergewaltigungen, überzogen zu sehen. Im Hinblick auf die Rechtssicherheit, da der Normalbürger nicht wissen kann, ob die Rechtsprechung später dann seine Kameraaufzeichnungen für verwertbar hält oder nicht, erscheint es für das erkennende Gericht nicht sachgerecht und nachvollziehbar, warum einzelne Kameraaufzeichnungen dann erlaubt sein sollen und andere nicht bzw. warum dann einzelne Kameraaufzeichnungen verwertbar sein sollen oder nicht. Wenn der Gesetzgeber Dashcam-Aufzeichnungen bei Verkehrsunfällen durch Privatpersonen zum Nachweis einem etwaigen Verschuldens (sic!) des Gegners erlauben will, so sollte der Gesetzgeber ein entsprechendes Gesetz zur Ausstattung von Kraftfahrzeugen, welche am Straßenverkehr teilnehmen, machen.“
Sowas ist entweder
gesetzlich verankert und verkehrsrechtlich geregelt oder es ist nicht erlaubt. So geht Rechtstaat, falls das noch ein begriff ist.
ric84 schrieb:
Wie soll es dann sonst funktionieren?
So, wie es seit dass Automobil massentrauglich ist, funktioniert hat.
ric84 schrieb:
Am besten offen stehen lassen und die Einladung an alle Diebe verschicken?
Pure Polemik. Das Argument ist auf einem Niveau mit den Waffenbarren in den USA: wenn nur alle eine Waffe hätten wären sie geschützt und gäbe es keine Verbrechen mehr. Wenn nur alle Autos so wie Tesla aufzeichnen würden, gäbe es keine Autodiebstäle mehr. Das ist so falsch wie kurz gedacht.
Ich widerhole mich wohl, aber es ist wirklich extrem gruselig wie naiv hier fremde Narrative unreflektiert Nachgeplappert werden. Meine Güte!
Gut dass dies nur ein Forum ist. Viellicht doch besser bei PC-Technik bleiben, bei gesellschaftlichen Fragen würde wohl irreperabler Schaden angerichtet werden. 😟