Original erstellt von Fairy
Vergiss bitte nicht, das die Regierung Kohl/CDU, 16 Jahre lang, nicht in der Lage war, Deutschland zu bluehenden Landschaften zu verhelfen.
Das Wort von den blühenden Landschaften war sicherlich mit der größte Blödsinn, den der dicke Helmut seinerzeit verzapft hat. Allerdings war das unmittelbar nach der Wiedervereinigung genau das, was die Leute hören wollten, also unterstelle ich jetzt einfach mal, daß unser tolles, sein Mäntelchen in jede Brise hängendes Schröderlein in vergleichbarer Situation nichts anderes erzählt hätte. Selbst heute - mehr als 10 Jahre später - scheut man sich doch seitens der Politiker, den Menschen reinen Wein einzuschenken, was für die neuen Länder bedeutet, daß der Anpassungsprozeß locker eine Generation, also 25 bis 30 Jahre, dauern wird.
Diese Regierungskonstellation aus CDU/CSU/FDP hat und dahin gebracht, wo wir sind, naemlich ans Ende jeder innovativer Entwicklung in Europa.
Wenn ich mir die erste Hälfte dieser Regierungszeit ansehe, dann stimmt diese Aussage einfach nicht. Nach dem Machtwechsel 1982 ging es zunächst in fast allen Belangen deutlich bergauf, vor allem in Sachen wirtschaftlicher Entwicklung und Sanierung des Staatshaushalts. Und bei dem ganzen Bonzen-Gerede hier darf man eine grundlegende Tatsache nicht vergessen: Nur die Wirtschaft kann Arbeitsplätze schaffen, die Politik kann lediglich verhindern, daß die Wirtschaft dieses tut. Und nur, wenn in der Wirtschaft Geld verdient wird, kann dieses Geld auch für andere Dinge - soziale Zwecke, Bildungswesen etc. - verwendet werden. Bildlich gesprochen: Man muß den Bär erst erlegen, bevor man dessen Fell verteilen kann. Eine Erkenntnis, die sich in den Gewerkschaften und im linken Flügel der SPD noch nicht herumgesprochen hat, von Grünen und PDS ganz zu schweigen. Einer der wenigen Grünen, der das begriffen hat, nämlich Oswald Metzger, darf dann auch sicherheitshalber bei der nächsten Bundestagswahl gar nicht mehr antreten.
Wobei ich das Verhalten der Gewerkschaften in höchstem Maße unsozial finde: Statt sich auch darum zu kümmern, daß möglichst viele Menschen Arbeit haben, geht es doch fast nur darum, den aktuell Beschäftigten möglichst große Einkommenssteigerungen und sonstige Wohltaten zukommen zu lassen. An für sich nichts schlechtes, aber: Wenn das dann die wirtschaftliche Leistungsfähigkeit der Arbeitgeber übersteigt (z.B. weil die höheren Lohnkosten auf die Preise umgewälzt werden müssen und dann die Produkte nicht mehr konkurrenzfähig sind) und diese dann Leute rauswerfen müssen, dann liegt das ja nicht an den Gewerkschaften, sondern an den bösen Unternehmen. Wohlgemerkt, ich rede hier nicht von Esser, Sommer und Co., sondern von kleinen und mittelständischen Unternehmen, deren Eigentümer definitiv nicht zu den Höchstverdienern gehören.
Was machen aber unsere (SPD-) Politiker? Bei Holzmann und zuletzt Babcock-Borsig kommen sie angerannt, die kleinen Unternehmen passiert gar nichts, bzw. diese Unternehmer werden noch an den Pranger gestellt.
Nach der Wiedervereinigung sah es dann sicherlich anders aus, aber, Moment mal, was davon waren denn tatsächliche Politikfehler, und was war lediglich in der sachlichen Notwendigkeit der Sondersituation Wiedervereinigung begründet?
Die letzten Jahre waren dann aber tatsächlich nichts mehr, auf der einen Seite ein in Größenwahn und Altersstarrsinn verfallener Helmut Kohl, und auf der anderen Seite ein nicht weniger größenwahnsinniger Oskar Lafontaine, der die wenigen Reformansätze dann per Bunderat blockiert hat, und zwar ohne Sinn und Verstand, lediglich des Blockierens willens.
Aber hat denn die rot-grüne Regierung in irgendeiner Weise gezeigt, daß sie fähig und bereit ist, uns vom letzten Platz wegzubringen? Meine Ansicht nach nicht, und damit gehört diese Regierung für mich abgewählt.
Ich kann mich all denen anschliessen, die sagen, lasst uns das kleinere Uebel waehlen, auch wenn es weh tut, aber andere Moeglichkeiten haben wir nicht.
Sehe ich auch so, nur mit einer anderen Schlußfolgerung!
Ciao, Tiguar