News Warnung der Glasfaser-Konkurrenz: Wie die Deutsche Telekom vom Ampel-Aus profitieren kann

incurable schrieb:
Und Du (und Deine Nachkommen) zahlst also lieber auf 100 Jahre hinaus höhere Entgelte, weil irgendjemand mal irgendwann "Erster" geschrien und danach mit erfolgreicher Lobbyarbeit alle Kunden im Ausbaugebiet Geisel genommen hat?
Dann sollte die Telekom aber auch fairerweise zum Ausbau verpflichtet werden, wen sie andere (kleinere) Anbieter vergrault. Genau dies tut die "tolle" Telekom nämlich, wen ein Konkurrent wagt, ein eigenes Glasfasernetz aufzubauen. Zack steht sie auf der Matte und "will" plötzlich auch im Gebiet ausbauen, woran sie vorher kein Interesse gezeigt hat. Der andere Anbieter zieht dann u. U. seine Ausbaupläne zurück und wen man die Telekom dann frägt, wann sie den gedenken ihre Ausbautätigkeiten zu starten, kommt nichts mehr :mad: und das Gebiet sitzt lange Zeit ohne Ausbauperspektive da.
 
Meine Telefondose ist brach gelegt , gehe über Kupfer /koaxial rein ins NETZ.
 
Hier in dem Viertel in Dortmund (für Ortskundige: nördlich der B1, südlich vom Defdahl, östlich der Voßkuhle und westlich der B236), in dem ich wohne, wurde ringsherum überall Glasfaser von der Telekom verlegt. Es standen auch schon im Abstand von über einem Jahr zweimal so Granaten von Vertriebsmitarbeitern von der DTAG im Treppenhaus und wollten mir FTTH verkaufen. Der erste gab mir eine Handynummer, bei der ich mir bei Interesse melden solle, als ich ihm sagte, dass ich keine Verträge im Treppenhaus abschließe, ohne genaue Details zu kennen. Unter der Rufnummer war nie jemand erreichbar. Der zweite, wie gesagt mehr als ein Jahr später und damit weit nach der vom ersten Mitarbeiter prognostizierten Verfügbarkeit von FTTH, erzählte mir, die Bagger kämen in der nächsten oder übernächsten Woche, wir würden noch Infos bekommen, weil die Autos weg müssten. Außerdem müsste mir als 1&1 VDSL Kunde klar sein, dass Kupfer ja nicht mehr gewartet würde, weil die Telekom Glasfaser ab jetzt präferieren würde. Wenn ich also eine Störung hätte, würde ich wahrscheinlich Wochen lang warten. Nach dem Blödsinn habe ich den Märchenonkel verabschiedet.
Ist jetzt auch schon wieder 1 Jahr her. Was gibt es natürlich nicht? Glasfaser...

Ich habe dann mal mit dem Breibandkoordinator der Stadt Dortmund telefoniert und nach einer Zeit der Recherche konnte er entdecken, warum hier keiner Glasfaser verlegen will: Hier bietet Vodafone (ehem. Unitymedia) über Koax-Kabel Gigabit Anschlüsse an und daher besteht kein wirtschaftliches Interesse am Glasfaserausbau. Richtig gut. Also auf absehbare Zeit entweder so einen Murks-Kabelanschluss oder halt VDSL 250. Wirklich gut. Internet ist Neuland.
 
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incurable schrieb:
Und Du (und Deine Nachkommen) zahlst also lieber auf 100 Jahre hinaus höhere Entgelte, weil irgendjemand mal irgendwann "Erster" geschrien und danach mit erfolgreicher Lobbyarbeit alle Kunden im Ausbaugebiet Geisel genommen hat?
Ergänzung ()

Hunderte zusätzliche Geschäftsführerposten wären erfolgreicher Lobbyismus. ("Bürgerarbeit"? Ich fall tot um.)

Aha, weil du ja auch für immer gebunden bist? Hast du Ahnung wovon du sprichst? Wir haben vor Jahren ausbauen lassen, für umme wurde das Glasfaser geschossen und nach zwei Jahren durften wir den Provider wechseln…
Also meine Nachkommen müssen also nen scheiss! Die Einzigen wo das zutrifft sind die verschissenen „Kohl“ CDU Kabel. Telekom und Bundespost mussten abgeben. Kabelanbieter wie Vodafone etc. nicht. hust Lobby-CDU
 
rezzler schrieb:
Oft genug kommt halt nach dem ersten keiner mehr, gerade wenn die Telekom der erste ist.
Wenn niemand zweitausbauen will, dann liegt das in der Regel an der erwarteten Wirtschaftlichkeit.

Dem Lobbyistenverein geht es aber darum (1) bestehende Konkurrenz aus dem Markt zu drägen und (2) wirtschaftlich als sinnvoll erachteten eigenen Glasfaseranbau anderer Anbieter zu verhindern.
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High Definition schrieb:
Aha, weil du ja auch für immer gebunden bist? Hast du Ahnung wovon du sprichst? Wir haben vor Jahren ausbauen lassen, für umme wurde das Glasfaser geschossen und nach zwei Jahren durften wir den Provider wechseln…
Also meine Nachkommen müssen also nen scheiss!
Deine Nachkommen zahlen bis St Nimmerlein an den Netzeigner, ganz egal, wer über besagtes Netz Leistungen anbietet.
Ergänzung ()

Tom_123 schrieb:
Ausbauperspektive
Wenn ein Ausbaugebiet nur dann wirtschaftlich ist, wenn der Glasfasereigner Konkurrenz ausschließen und garantiert an jedem Kunden im Ausbaugebiet mitverdienen kann ist es wahrscheinlich nicht die sinnvollste Entscheidung, den Ausbau durch ein privatwirtschaftliches Unternehmen durchführen zu lassen.
 
Zuletzt bearbeitet:
@Noxolos also die Telekom bevorzugt sogar die dichter bebauten Gebiete, wo ein Kabelnetz bereits vorhanden ist. Daran wird es also nicht liegen.

Darüber hinaus hast du in Dortmund ja noch die Chance, dass ein anderes Unternehmen sich der Sache annimmt. Das muss nicht alles die Telekom machen. Und wirklich dringend ist es bei deiner Versorgungslage auch nicht.
 
JensG schrieb:
Mit technikaffiner Familie wird es aber sehr dünn.
Aber auch nur mit technikaffiner Grossfamilie, die 24h am daddeln oder streamen ist.
 
Können wir uns einfach drauf einigen das der Ausbau des Netzes trotzdem gut und sinnvoll ist, auch wenn man selbst kein Nutzen daraus hat?
 
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Pauschalisieren klappt ja wieder prima. Stell dir mal vor, es gibt tatsächlich Orte, wo trotz Verfügbarkeit von DSL und Kabel kein vernünftiges Streamen und Daddeln über beide Anschlüsse möglich ist. Überbuchtes Kabelsegment und DSL 6000 zum Beispiel ist gar nicht so selten in manchen Regionen.
 
@DLMttH das Viertel liegt zwar recht stadtnah, die Bebauung besteht jedoch überwiegend aus Einfamilien- und Doppelhäusern. Die Telekom hat hier rundherum ausgebaut und ausgerechnet hier den Bereich ausgelassen. Was ihre Drücker nicht daran gehindert hat, hier nach Opfern zu suchen. Die Aussage, dass sich hier kein Anbieter für den Ausbau interessiert, weil es Gigabit Kabel geben würde, kam ja nicht von mir, sondern vom Breitbandkoordinator der Stadt Dortmund.

Ich habe den Bereich mal mit einem zarten „Magenta-Strich“ markiert in der Karte der Telekom (die flächig markierten Stellen haben Glasfaser 1000):

IMG_9158.jpeg
 
Zuletzt bearbeitet:
DLMttH schrieb:
Überbuchtes Kabelsegment und DSL 6000 zum Beispiel ist gar nicht so selten in manchen Regionen.
Überbucht wäre nichts problematisches, Überlastung wäre ein Problem ;)

Andererseits sind da alle an Internet interessierten eh schon sehr lange bei Kabel, VF sollte also schon lange ausgebaut haben. So rein theoretisch.
 
DLMttH schrieb:
@Noxolos also die Telekom bevorzugt sogar die dichter bebauten Gebiete, wo ein Kabelnetz bereits vorhanden ist. Daran wird es also nicht liegen.

Darüber hinaus hast du in Dortmund ja noch die Chance, dass ein anderes Unternehmen sich der Sache annimmt. Das muss nicht alles die Telekom machen. Und wirklich dringend ist es bei deiner Versorgungslage auch nicht.
Bei mir in Berlin das gleiche wie bei @Noxolos. Ein Mitarbeiter von einem der 3 Unternehmen, die in Berlin den FTTH-Ausbau für hunderttausende Haushalte angekündigt hatten, verriet mir auch, dass man Gebiete mit Häusern mit weniger als 4 WE zu mühselig findet - zu viele Einzeleigentümer.

Mein Planungsbezirk hat laut Gigabit-Portal des Berliner Senats eine Glasfaserquote von 0,x%, und dabei wird es auf absehbare Zeit wohl bleiben, denn die Glasfaserbauer treten sich offenbar lieber bei den Wohnungsbaugesellschaften auf die Füße als sich in EFH-Gebiete und Villengegenden zu trauen.

Aber es könnte schlimmer sein, Vodafone hat ja immerhin Glasfaser bis in den Fibernode an der Straßenecke gelegt, und das Kabelsegment hat schon eine "GPON-artige" Größe und gibt rund um die Uhr Gigabit her. Da würde ein Umstieg auf Glasfaser eh nur noch marginale Verbesserungen bringen.
 
robert_s schrieb:
die Glasfaserbauer treten sich offenbar lieber bei den Wohnungsbaugesellschaften auf die Füße als sich in EFH-Gebiete und Villengegenden zu trauen.
Das erscheint mir logisch, schließlich macht man die Umsätze pro Kunde, nicht pro erschlossenes Grundstück.
 
@incurable Wenn man sich bei den Wohnungsbaugesellschaften gegenseitig unterbietet, um dann die Fasern zu den weniger kaufkräftigen Zeitgenossen zu legen, fallen die Renditen aber auch entsprechend schlechter aus. Insofern ist es dann auch wieder nichts mit dem "schnellen" Geld.

Aber manchen Glasfaserbauern scheint es ja auch schon zu reichen, eine hohe "Homes Passed" Zahl in ihrem Geschäftsbericht auszuweisen, selbst wenn die Take-Up Rate miserabel ist.
 
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Überleg mal, wie lang Drückerkolonnen für die gleiche Anzahl von potenziellen Kunden bezahlt durch die Gegend streifen müssen, während dort hunderte oder tausende WEs in einem Rutsch verhandelt sind.
 
Sage ich doch: Nur Quantität, die Qualität der Kundenakquise ist egal. Wenn der Drücker nur nach gedrückten Türklingeln bezahlt wird, dann ist die Plattenbausiedlung ideal. Um die Anzahl der Abschlüsse (siehe niedrige Take-Up Raten) oder die Höhe der abgeschlossenen Verträge (siehe Gejammere, dass nur die billigsten Tarife gebucht werden) geht es ja ganz offensichtlich nicht.
 
Ich hab so meine Zweifel, dass man in einer CableMax-Gegend (gehe ich mal von aus, Deiner Beschreibung nach) reihenweise hochpreisige Glasfasertarife an den Kunden bringen kann. Und jedes EFH, das sich den Aufpreis spätestens nach der Mindestvertragslaufzeit lieber spart ist entweder totes Kapital (wenn ausgebaut) oder ggf. für Jahrzehnte verloren.
 
robert_s schrieb:
Nur Quantität, die Qualität der Kundenakquise ist egal.
Deshalb Internet bei den Stadtwerken holen denen ist so etwas egal, ob sie eine Plattenbausiedlung anbinden oder die Straße mit den Einfamilienhäusern. Da wird einfach Straße für Straße und Vierten für Viertel mit Glasfaser versehen. 2027 ist meine Stadt zu 100% mit Glasfaser abgedeckt und das von den Stadtwerken. Telekom & Co. sind, glaube bei 30-50% angekommen.
 
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DocAimless schrieb:
Deshalb Internet bei den Stadtwerken holen
Diese Option gibt es in Berlin nicht, denn hier hat man lustig privatisiert, deshalb fehlt hier so manches. Es gibt jetzt zwar wieder gegründete Stadtwerke, aber das einst von den Wasserwerken aufgebaute Berlikomm-Glasfasernetz bekommen die auch nicht von 1&1 Versatel zurück (und Versatel behält sich das für lukrative Geschäftskunden vor)...
Ergänzung ()

incurable schrieb:
Und jedes EFH, das sich den Aufpreis spätestens nach der Mindestvertragslaufzeit lieber spart ist entweder totes Kapital (wenn ausgebaut) oder ggf. für Jahrzehnte verloren.
Verloren hat in diesem MFH die Telekom schon seit Jahren. Seit 2016 ist der APL unbeschaltet, weil alle Bewohner zum Kabel gewechselt haben und auch dabei bleiben. Zu Glasfaser würden vielleicht manche noch wechseln, aber zurück zur Telefonstrippe geht hier keiner mehr.
 
robert_s schrieb:
Aber es könnte schlimmer sein, Vodafone hat ja immerhin Glasfaser bis in den Fibernode an der Straßenecke gelegt, und das Kabelsegment hat schon eine "GPON-artige" Größe und gibt rund um die Uhr Gigabit her. Da würde ein Umstieg auf Glasfaser eh nur noch marginale Verbesserungen bringen.
Ist hier genau das gleiche. Die Nachbarn sagen CableMax funktioniert problemlos mit voller Bandbreite. Mich stören daran allerdings drei Dinge:
  1. 1000 MBit/s down aber nur 50 MBit/s up, Glasfaser ist da viel zukunftssicherer
  2. Vodafone (meine Support Erfahrungen mit denen sind unterirdisch beim ehem. Unitymedia sogar noch drunter)
  3. die bescheuerte HomeBox Politik von Vodafone
Erklärung zum 3. Punkt: Ich buche eine 1000er Leitung und erhalte gerade mal eine Telefonleitung und zwei MSN dazu. Selbst wenn ich eine eigene FRITZ!Box 6690 Cable verwende, bekomme ich nicht mehr. Wenn ich zwei Leitungen und >2 MSN haben will, muss ich für mind. 5,99€ / monatlich die HomeBox Option inkl. Router dazu buchen. Warum Vodafone es nicht hinbekommt, die von ihnen als Premium-Telefonie (bei jedem DSL-Vertrag Standard und im Preis enthalten) bezeichneten Telefoniefunktionen losgelöst von Router-Hardware anzubieten, ist mir ein Rätsel. Ich habe aktuell 7 MSN (2x 3 aufeinander folgende und eine einzelne) und zwei kleine Kinder (3 & 5). Auch wenn Festnetz immer unwichtiger wird (allerdings zur Kommunikation mit meinen Eltern und den Schwiegereltern oft noch verwendet), will ich mir das für die Zukunft nicht einfach verbauen, nur weil Vodafone eine Einnahmequelle wittert.
 
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