Ich glaube du schmeißt hier ganz furchtbar Sachen durcheinander, und auch sonst schreibst du etwas wirr und reduzierst die Problematik für mich unverständlich auf dein Tablet und dein Telefon und machst einen weiteren Problemschauplatz auf, der mit dem Thema gar nichts zu tun hat....
Naja, aber was das "Thema" betrifft:
"Angeboten" wird der Stream nach wie vor vom Streamingdienst, sagen wir mal z.B. Netflix. Mit Netflix hast du einen Vertrag abgeschlossen, und je nach Vertragsmodalitäten stehen dir dort auch bestimmte Qualitätsstufen zu.
Da in der EU Netzneutralität vorgeschrieben ist, heißt das, dass nichts mutwillig exakt GENAU DIESEN Traffic AKTIV beeinflussen darf auf dem Weg von Netflix zu deinem Endgerät, außer die üblichen Routing Prozesse oder eben die Vertragsgeschwindigkeit, mit der dein Internetanschluss oder dein Mobilfunk verbunden ist. Das heißt jeglicher Einfluss auf diesen Traffic darf nicht damit zu tun haben, dass es Streamingdaten von Netzflix sind, denn etwaige Einschränkungen auf der Leitung durch andere Faktoren würden ja auch für alles andere gelten in gleicher Weise. Sprich von generell überlasteten Netzen oder einer schlechten Verbindung oder generell zu knapp gewählter Bandbreite bei deinem Internetvertrag bleibt die Netzneutralität unberührt.
Sagen wir du bist im Telekom-Netz und hast daher StreamOn. Dann geht StreamOn hin und findest zunächst heraus, dass die Pakete Streaming-Pakete sind. Das fällt leicht, denn die Streaming-Anbieter wie Netflix arbeiten hier mit der Telekom zusammen und speisen ihren Traffic in diesem Fall direkt ins Telekom Netz per Routenvorgabe. Ich meine sogar, dass das für die jeweiligen Firmen, die an StreamOn teilnehmen wollen, sogar kostenlos war, aber genau weiß ich das nicht mehr.
Was StreamOn aber auch macht, ist exakt diesen Traffic je nachdem, was du für einen Vertrag mit der Telekom hast, anders zu behandeln. Ist der kleiner, wird hier die Geschwindigkeit EXPLIZIT für diese Pakete gedrosselt, um Netflix eine schlechtere Verbindung vorzugaukeln. Dadurch würde dann die Videoqualität entsprechend reduziert, obwohl dein Vertrag aber sonst schnell genug wäre für HD, würde StreamOn nicht verwendet. Netflix würde dir ja auch von sich aus ansonsten kein SD anzeigen wenn es nicht müsste. Das passiert also nur durch Beeinflussung des Providers. Der Deal war dann, dass der Traffic dafür dann nicht berechnet wird.
Nichts desto trotz wurde dadurch nach Ansicht der Bundesnetzagentur die Netzneutralität verletzt. Ein Urteil des Oberverwaltungsgerichtes zu dem Fall steht eben noch aus, aber das Eilverfahren ist gescheitert. Dadurch gilt die Anweisung der Behörde bis zu einem gegenteiligen Urteil, und die Telekom muss dementsprechend diese Art der Traffic-Beinflussung abstellen. Deine Geschwindigkeit wird folglich nicht mehr beeinträchtigt, was dann in den allermeisten Fällen eben mögliche HD-Qualität bedeutet. Und der Kunde hat StreamOn als Leistungsbeschreibung in seinem Vertrag, also muss das erhalten bleiben, dass dieser Traffic nicht berechnet wird.
Desweiteren wurde die Regel gebrochen, dass im EU-Roamingfall die StreamOn Modalitäten nicht galten, was das EU Recht eben auch verbietet, denn das Internetangebot im EU-Ausland muss mit dem deines Vertrages im Inland vergleichbar sein (Juristen mögen mich hier gerne korrigieren, ich gebe es nur grob wieder).
Ergo: Das gilt eben auch für so Spökes wie StreamOn. Und dadurch zahlt die Telekom natürlich jetzt dick Roaminggebühren an andere Anbieter, wenn jemand in Seelenruhe im EU Ausland z.B. mobil Netflix guckt, was ihm schlicht zusteht.
Du merkst hoffentlich, die Diskussion (oder "Aufregung") hat NICHTS, aber auch GAR NICHTS mit deinem Endgerät zu tun und ob das HD überhaupt kann oder nicht, auch nichtg, dass das schon ein paar Jahre her ist. Es geht rein um den Netzwerkpart. Und schon gleich gar nicht um dein Tablet.
Die Diskussionen (auch hier) gingen und gehen diesbzgl. ja noch weiter. Man kann z.B. darüber streiten, ob es auch schon ein Bruch der Netzneutralität ist, wenn Netflix-Daten mit StreamOn und Co., wie es jetzt der Fall ist, gezielt nicht berechnet werden, denn dann behandelt man ja auch Datenpakete anders als andere. Das Thema ist auf jeden Fall noch immer heiß und das gerichtliche Urteil darüber steht ja noch aus.
Die Telekom mag sich mit so einem Eigentor natürlich nicht abfinden, denn dann müsste man ja das Netz entsprechend üppig ausbauen. Da hilft auch im Prinzip die getaktete Verbindung nicht mehr, denn mit StreamOn und Co. sind ja im Prinzip die großen mobilen Trafficerzeuger abgedeckt und man hat effektiv das Feeling einer "echten" Flat im reinen Consumerfall, mal abgesehen von anderen Downloads, das ist klar.