Moep89 schrieb:
Sind die Blue nicht ganz normale Desktop-HDDs? Also das was man früher einfach als PC-Festplatte bezeichnet hätte? Das worauf der 0815-Anwender OS und den ganzen anderen Kram speichert?
Ja, es sind einfache Desktopplatten, aber das OS dürften die meisten User heutzutage schon auf einer SSD haben. Wenn der 0815 User dann dort seine Daten speichert, sollte ihn SMR auch nicht weiter stören, da dabei nur selten sehr viele GB am Stück geschrieben werden und da diese SMR Platten einen OnDisk Cache (also einen Bereich in dem die Spuren sich nicht überlappen) haben, kann man einige GB auch schnell schreiben und der Controller leert diesen Cache dann im Idle. Auf die Leseperformance hat SMR sowieso keinen Einfluss.
Moep89 schrieb:
SMR ist generell Schrott und gehört eigtl. verboten
Nur gut das jemand mit einer derart intoleranten Haltung nicht darüber zu bestimmten hat!
Tada100 schrieb:
Löblich, WD geht auf die Kritik ein und kommuniziert (offen) was sache ist bzgl. SMR/CMR.
Dies hätte von Anfang an offen kommuniziert werden sollen und sollte auch für die externen HDDs deutlich kommuniziert werden.
bensen schrieb:
Auch der Wahnsinn. Selbst ne Black mit SMR.
Das hat mich auch gewundert, zumal es nur eine 1TB ist und die wäre auch ohne SMR selbst mit nur 7mm Bauhöhe machbar. Außerdem sind die Black ja nicht so billig, da sollte auch ein zweiter Platter vom Preis her drin sein.
marzk schrieb:
Bild 1 aus Update 4 würde bedeuten, dass selbst die alten 2-6TB WD EFRX mit 64MB Cache SMR Platten sind statt nur die neuen EFAX mit 256MB Cache.
Nein, dies gilt natürlich nur für die aktuellen Modelle und nicht rückwirkend für alte Modelle. Es wäre natürlich besser gewesen, wenn WD auch die Modellzeichnungen genannte hätte, aber die scheinen ihre Kunden zu doof zu halten diese dann auch noch unterscheiden zu können.
Piak schrieb:
Was ich nicht verstehe, SMR steigert die Speicherdichte. Aber wozu dann bei kleinen Platten?
Weil man damit einen Platter einspart, denn derzeit sind wir gerade an dem Punkt wo mit SMR 2TB pro Platter erreicht werden können und ohne praktisch noch nicht.
Am 26.12.2019 hat WD die erste 18TB HDD ohne SMR mit 9 Platter angekündigt, also erstmals ohne SMR eine Datendichte von 2TB pro Platter erzielt, aber die verwendet eine nicht näher spezifizierte „energy-assisted magnetic recording technology“ und dürfte daher noch teuer sein.
Nun sind aber die gängigen Kapazitäten vielfache von 2TB, die Zwischengrößen wie 3TB und 5TB sind bei aktuellen Modellen verschwunden und damit wird es gerade im Moment eben sehr interessant 2TB pro Platter zu erreichen um eben jeweils einen Platter und damit bei kleinen Kapazitäten signifikant Kosten einsparen zu können. Bei einer 2TB kommt man so mit einem Platter aus statt sonst mit 2, spart also die Hälfte der Platter ein und bei einer 4TB spart man ein Drittel an Platter ein, wenn sie mit 2 statt 3 realisiert wird.
Piak schrieb:
Das würde ich doch eher bei großen Platten machen um die Dichte zu erhöhen, die Anzahl Platter einzusparen etc.
Bei einer 14TB HDD macht es nun nicht den großen Unterschied ob man 8 oder nur 7 Platter braucht, eine Heliumfüllung ist dafür immer noch nötig und die Ersparnis wäre prozentual viel geringer als bei den kleinen Kapazitäten. Aber es gibt ja auch große Kapazitäten mit SMR, WD hat ja neben der 18TB auch eine 20TB mit SMR angekündigt.
Syrato schrieb:
Was genau ist an SMR so schlimm?
Die Schreibperformance kann massiv in den Keller gehen, wenn der OnDisk Cache voll ist und dies kann zu sehr hohen Antwortzeiten führen, was bei RAIDs zu Problemen führen kann, da RAIDs Platten die zu lange nicht antworten, irgendwann als Defekt einstufen und aus dem RAID werfen. Wieso WD bei den Red die NAS Platten typischerweise auch in RAIDs verwendet werden nun auf SMR setzt, kann ich auch nicht nachvollziehen und außerdem deutet der
Fehler "IDNF" ("Sector ID not found") den sie erzeugen darauf, dass es einen FW Bug gibt. Andere Leute haben nämlich auch mit großen ZFS RAIDs mit den Sewagate Archive SMR Platten keine Probleme gehabt.
Syrato schrieb:
Wären die SMR Festplatten für "Datensicherung" (einmal Daten schreiben, dann so wenig Zugriff wie möglich) zu gebrauchen?
Genau dafür sind solche HDDs mit SMR optimal zu gebrauchen, die ersten HDD mit SMR von Seagate nannten sich auch Archive, eben weil sie für solche Archivierungsaufgaben mit möglichst nur einmal Schrieben und viel Lesen gedacht sind.
gaym0r schrieb:
Und warum nicht auch bei größeren Festplatten? Da würde man doch noch mehr sparen.
Nein, prozentual spart es da weniger, s.o.!
Satan666 schrieb:
Die SSD wird immer billiger, auch in den größeren Größen.
Nein, seit Ende letzten Jahres steigen die Preise wieder, weil der Schweinezyklus wieder in die anderen Richtung gegangen ist. Welche Folgen Corona auf die Preisentwicklung haben wird, muss man abwarten. Aber man sollte nicht erwarten, dass die SSD auf absehbare Zeit pro TB in ähnliche Preisregionen wie HDDs kommen werden.
askling schrieb:
Kennt eigentlich jemand gute Benchmarks von den aktuellen SMR Platten wenn die fast voll sind?
Schon seit die Adressierung mit LBAs statt CHS eingeführt wurde, hat jede HDD auf den äußeren Spuren mehr Sektoren pro Spur als auf den inneren und daher eine etwa doppelt so hohe Transferraten auf den äußersten Spuren als auf den innersten. Dies sieht man schön bei Low-Level Benchmarks wie HD Tune. Da HDDs gewöhnlich von außen nach innen hin gefüllt werden, ist jede HDD deutlich langsamer wenn sie fast voll ist, egal ob mir SMR oder nicht. So ein Benchmark wäre also nicht sehr sinnvoll um etwas über SMR auszusagen, zumal die Leseperformance von SMR ja auch nicht beeinträchtigt wird und die Schreibperformance wird auf den ersten GB vom OnDisk Cache ebenfalls hoch gehalten, erst wenn dieser OnDisk Cache voll ist, dann schreiben die HDDs mit SMR langsam und bei kurzen, zufälligen Schreibzugriffen teils sehr langsam, während SMR bei langen Schreibzugriffen oft kaum auffällt, einfach weil dann alle überlappenden Spuren auf einmal überschrieben werden und damit der Effekt das alte Daten erst gelesen, die neue geschrieben und danach die alten Daten auch wieder geschrieben werden müssen (eben weil sie durch das Überlappen der Spuren überschrieben wurden), gar nicht auftritt.