@micha2
Danke für deine Ausführungen auf meine Anmerkung schonmal.
Wir drehen uns im Kreis. Das eigentliche Problem ist eigentlich nur die Definition von "Grundversorgung" und "Luxus". Die Definition dieser Begriffe wird aber nicht von uns herbeigeführt, sondern ganz einfach von Menschen, die dies für uns entscheiden. Das sind die Politiker. Punkt. Ob wir das nutzen oder nicht ist völlig egal, darum geht es tatsächlich auch nicht.
Es ist also lediglich fraglich, ob man mit "Grundversorgung" die Grundversorgung jedes einzelnen Individuums in Deutschland meint, und somit die Vielfalt die es jetzt gibt damit legitimiert, oder ob "Grundversorgung" einzig bedeutet hat, dass die Möglichkeit jedem Haushalt gegeben ist, Radio und Fernsehen zu konsumieren, was jedoch nur bedeutet dass es mindestens einen Radio- und einen Fernsehsender gibt.
Sieht man sich jetzt den Zwang an, dass der Bürger erst gar nicht gefragt wird, wie hier in diesem Hauptthema ersichtlich (möchten Sie 50 Cent weniger bezahlen, oder möchten Sie mehr bezahlen und dafür ist die ARD/ZDF Werbefrei) kann man davon ausgehen, dass jegliche weitere Entscheidung Bürgerfern, also nicht mehr für den Bürger erfolgt, sondern nur noch für die einzelnen Sendeanstalten.
Und daher ist die Diskussion ansich müßig, denn wo so viel Geld fließt und soviel Macht hintersteht, wie soll man dagegen pfeffern?
wobei dies aber nicht unbedingt demokratiebeinflussend ist, wie das fernsehen. wahllokale gibt es auch im kleinsten ort. dazu brauch ich keinen bus aber zugang zu informationen.
Ich erinnere an 2 Themen, obwohl ich selber davon nicht betroffen bin. Als die Piratenpartei sich gründete wurde in den Medien, wie auch im Fernsehen, eine regelrechte Kastration durchgeführt. Jegliche Schwächen bei der Gründung sowie Anfangsschwierigkeiten wurden verstärkt und die Partei ins Lächerliche gezogen. Die daraufhin erreichten Prozentwerte ließen wenigstens zeigen, dass es einige Menschen gibt, die so denken, wenn auch nur aus Protest.
Die Frage ist, ob sich damit die ÖR nicht eine Freiheit herausgenommen haben, schlechter zu urteilen und somit die Meinung der Verbraucher (Bürger) beeinflusst haben.
Und das zweite Beispiel:
Als es im Fernsehen letztes Jahr ein "Kanzlerduell" gab, wieso wurde dahin nur die Frau Merkel und Herr Steinbrück eingeladen? Auch dies ist eine völlig subjektive Meinung durch die Nutzung von vorherigen Voraussagungen, dass diese beiden tatsächlich Kanzler werden könnten. Ich weiss, dass es utopisch klingt, aber nehmen wir nur mal an, dass dieses Kanzlerduell nur eines tatsächlich bewirkt, dass viele Menschen denken, sie könnten nur zwischen den beiden wählen. Und demnach ihre Stimme auch nur den beiden geben. Und nun? Alle Menschen hätten auch... kA, die FDP wählen können. Oder die Piraten, die Linken, wen auch immer. Aber durch diese einseitige, durch diese Medienaufgeputschte Hochhaltung von 2 Personen, wurde die Wahlfreiheit zwar nicht gefährdet, aber durchaus beeinflusst.
Hätten von jeder Partei jedoch Personen gesessen, wäre ein normales Gespräch nicht zustande gekommen. Das wäre aber demokratische Politik gewesen, mit seinen Vor- und Nachteilen.
Das heißt, das Fernsehen selbst lenkt schon die Interessen der Konsumenten vor dem Fernseher. Und schließt daher für mich persönlich, muss ja nicht jeder so sehen, die Neutralität und somit auch die Glaubwürdigkeit aus. Wenn ein Sender so etwas sendet, wie soll ich ihm in anderen Dingen glauben schenken und meine Informationen von daher beziehen?
Und daher: Wie Demokratiebeeinflussend ist das Fernsehen als Medienbündelung, als Informationsspender oder als Meinungsmacher geworden, und muss diese Meinung von jedem Sender vorgenommen werden? Oder sollte es einen rein informativen Sender geben, der objektiv nur Nachrichten mitteilt, Dokumentationen bringt etc. und einen, der das etwas kritischer nimmt, mit Sendungen wie Polit-Talkshows mit politischen Gästen und Gesprächen, evtl. auch polit. Kabarett etc. ? Sodass man WEISS, diese Sendung hier ist extra auf Gegenkurs, damit man sich eine Meinung bilden kann, der andere Sender informiert mich nur über tatsächliche Ereignisse ohne mich zu beeinflussen.