Unfassbar, diese Ignoranz. Die Musikindustrie hat sich ins Bein geschossen, als sie damals den Markt für das Downloaden digitaler Musik (in GUTER Qualität) nicht erkannte. Dann schaffen sie viele jahre später den Einstieg und jetzt amputieren sie sich gleich wieder, weil sie den verdammten Hals einfach nicht voll kriegen können.
Was sind das eigentlich für Zahlen? Wo kann ich denn durchschnittlich für 65 Cent ein Musikstück bekommen?! Soweit ich das überblicke kosten MP3s aktuell zwischen 99 Cent und einem Euro neunundvierzig. Eine CD mit zwanzig Stücken kostet damit zwischen 20 (!) und 30 (!!!) Euro. Wohlgemerkt eine CD mit schlechtklingenden 128bittern, ohne Hülle, ohne Booklet, über die ich nicht einmal frei verfügen kann - stattdessen schrottet es mir den Rechner für jedes einzelne Stück mit Lizenzen zu und amputiert meine Rechte auf "einmal brennen, zweimal kopieren, nur auf diesem Rechner abspielbnar" oder ähnlichen Schwachsinn. Da kommt man als Plattenboss natürlich sofort ins Grübeln, ob man nicht auch fünfzig Euro für eine solche CD abzocken kann. Widerlich!
Ich habe mir in den letzten fünf Jahren nicht eine einzige neue CD gekauft, weil ich diese Wucherei nicht unterstützen will. Stattdessen kaufe ich - wenn überhaupt - Nice Price Angebote für unter zehn Euro - meistens CDs die aus Zeiten stammen, als man noch Musik produzierte und keine Teenie-Ver**schungs-Massenware. Musik illegal zu saugen kommt für mich ebenfalls nicht in Frage, ich habe kein Interesse daran, die Musiker zu schädigen. Im Internet beschränke ich mich darauf, mir alle Jahrelang Einzelstücke herunterzuladen (legal), aber auch nur dann, wenn sie so gut sind, dass ich schätzungsweise auch in einem Jahr noch gerne mal reinhöre. Was man von den meisten Platten, die heute so hingeschludert werden nicht behaupten kann.
Wenn nicht auch Arbeitsplätze damit verbunden wären, würde ich gehässig sagen - ich hoffe, die Plattenfirmen ersticken an ihrer Gier. Die merken es erst, wenn keiner mehr saugt, keiner mehr in den Laden geht und seine CDs stattdessen billig im Jahresurlaub im Ausland gekauft werden. Die Musiker würden am besten fahren, wenn sie ihre Musik ausschließlich digital selbst einspielen (auch wenn die Qualität vielleicht schlechter wäre) und über die eigenen Homepages günstig zum Download anbieten. Dann fließt jeder Cent dahin wo er hingehört - zu den Künstlern. Wenn die Musikjournale und Stadtmagazine dann noch statt Werbebrei die Angebote dieser Bands bekannt machen würden... Aber es gibt in Deutschland vermutlich rund 5.000 Vorschriften und Verklausulierungen die es verbieten zu verkaufen was einem gehört.
marxx