Micha45 schrieb:
Du hast keinen blassen Schimmer von der Tatsache, dass entdeckte Softwarefehler für Programmierer reproduzierbar sein müssen, um sie beheben zu können.
Ja. Müssen sie und das ist in der Tat ein großes Problem bei vielen Bugs.
Aber genau dafür sammelt ja Microsoft die ganzen Telemetriedaten. Damit sie eben auch besser nachvollziehen können, was auf dem bestreffenden System schiefgelaufen ist und wie die Begleitumstände sind und welche Nebenbedingungen es gibt.
Aber selbst wenn man es nicht reproduzieren kann, kann man ja nicht einfach sagebn "Tjoa. Können wir nicht reproduzieren. Also machen wir den Roll-out".
Micha45 schrieb:
Du hast keinen Dunst, dass behobene Fehler eine Kettenreaktion an anderer Stelle im Code auslösen können, was wiederum zu weiteren Fehlern führen kann.
Auch das ist ein Problem, was man aber durchaus zumindest mindern kann.
Ist ja auch durchaus denkbar, dass Microsoft - ich sags mal so salopp - gar nix dafür kann das solche Fehler passieren. Aber dann müssen sie halt die Konsequenzen ziehen und ihre Upgradepolitik überdenken.
Es ist ja nicht das erste mal das bei einem Windows 10 Upgrade etwas schief geht. Und wenn Microsoft es nicht auf die Kette kriegt, dann müssen sie halt überlegen was sie anders machen und ob die alte Release-Politik vielleicht doch nicht so verkehrt war oder was auch immer.
Ich weiß noch, damals als gerade im Zuge des sich immer ausweitenden Internetgebrauchs die Diskussion um Microsoft und Security in ihrer Software hochkochte.
Das mündete in einer Sicherheitsinitiative (wenn ich mich recht erinnere, war das noch unter Bill Gates oder frühe Balme-Phase; zu Zeiten von Windows 2000 und XP). Die Entwicklung der Entwicklung neuer Features wurde gestoppt und sich ganz auf die Bug-Suche und Behebung konzentriert. Es wurden teilweise auch Analysetools zur Quelltextanalyse aufgekauft und weiter entwickelt und sogar kostenlos veröffentlicht, damit auch Anwendungsentwickler davon profitieren.
Auch der ganze Kram mit NX-Bit für reine Daten-Pages in Windows implementieren mit dem etwas unglücklich eingedeutschten unhandlichen Begriff "Datenausführungsverhinderung" stammt ja aus der Zeit und Vieles mehr.
Microsoft war auch damals schon umstritten, aber sie haben reagiert. Und zwar recht eindrucksvoll und damit auch glaubwürdig.
Ähnlich spektakulär auch die Aufholjagd als man so ein wenig den Anschluss ans Internetzeitalter zu verpassen drohte.
Auch auf die Probleme mit Vista haben sie noch vergleichsweise gut reagiert und ein recht rundes Windows 7 abgeliefert. Auch ne überzeugende Antwort auf die damalige Kritik.
Inzwischen findet das aber irgendwie gar nicht mehr statt hat man das Gefühl. Gut, die Geschäftszahlen geben ihnen ja durchaus Recht.
Und man hat so das Gefühl, dass ist was zählt. Und der Rest ist irgendwie egal. Klar reagiert man immer noch auf Kritik, aber es wirkt halbherzig. Windows scheint keine Chefsache mehr zu sein. Man guckt eher in Richtung Cloud und da die Kunden zu kriegen (was ja auch gut funktioniert; mit Cloud-Diensten verdient man ordentlich). Windows scheint da nur noch Mittel zum Zweck.