AW: Wo entsteht das Geld
@FreeZer_
Das sollte man immer auch lesen und verstehen. Nur so als Anhaltspunkt wieso das rein gar nichts aussagt, ich zitiere:
Die verfügbaren Einkommen der unteren 40 Prozent der Bevölkerung legten in diesem Zeitraum real um etwa zwei Prozent zu. Die mittleren und oberen verfügbaren Einkommen stagnierten dagegen.
Das bedeutet, die unteren 40%, und damit die, die vielleicht, sagen wir 1000€netto haben, hatten demnach 1020€ netto. Wenn wir jetzt die Inflationsrate abziehen, und damit meine ich die tatsächliche, und nicht die von uns benutzte. DENN, und das ist eben das Wichtige an der Inflationsrate , es nützt einem NICHTS, wenn Fernseher um 20% billiger werden, Porsches Boxter 10% weniger kostet und dafür aber Kartoffeln um 20% teurer wurden. Den Porsche und den Fernseher wird sich nicht jeder kaufen können. Kartoffeln muss man jedoch kaufen. Ähnlich sieht es bei Strom, Wasser, Heizung etc. etc. aus. Das wird alles in einen Topf geworfen um daraus eine Inflationsrate zu machen. Was dann dem Bürger vorgehalten wird, so wie du es ja auch machst. 2%, ein Zuwachs ist ein Zuwachs. Wenn aber die Inflationsrate der, und deswegen betone ich das so,
Überlebenswichtigen Konsumgüter steigt, dann hat eben "der kleine Mann" nicht mehr in der Tasche sondern folglich weniger.
Natürlich kommt diese Belastung auch auf den "großen Mann" zu, weswegen er, wenn er denn nur das Lebensnotwendige kauft, ebenso ein minus macht. Da diese Bevölkerungsschicht jedoch die Möglichkeit hat, Unterhaltungselektronik, und da ich das nicht pauschalisieren will, eben Konsumgüter zu kaufen, die NICHT-Lebensnotwendig sind, kann er durch die niedrigeren Kosten für ebendiese Geld sparen, hat also vielleicht ein Plus-Minus-Null Geschäft gemacht.
@maddin91
Den zweiten Punkt, welcher den eigentlichen "Klassenkampf" zwischen Lohnarbeitern und Kapitalisten darstellt, kann man sehr schnell abhaken, indem man sich die Lohnquote anschaut, welche die Entlohnung des Faktors Arbeit im Verhältnis zum Gesamtprodukt ansieht. Diese schwankt seit Jahrzehnten um die 60% in Deutschland. Man kann hier also nicht sagen, dass die Kapitalisten die Arbeiter ausbeuten.
Wieso? Dort ist nicht ersichtlich, wer für 400€ einen Putzjob hat, und wer als Chef einer Bank 1 Million mit nach hause nimmt. Dass diese Lohnquote daher relativ gleich bleibt zeigt nur, dass die Arbeitnehmer im Mittel in etwa dasselbe bekommen im Vergleich zum Volkseinkommen. Das jedoch sagt nichts darüber aus, wieviele in einem Niedriglohnsektor arbeiten oder in einer hohen Verdienstmöglichkeit, noch was derjenige verdient.
während hochqualifizierte Arbeit immer noch Mangelware ist und hier kein so krasser Preisdruck entsteht.
Kannst du das belegen? Gerade im IT-Sektor haben wir ja ein gutes Beispiel gefunden. Hier:
CB zum IT-Fachkräftemangel
Das wird woanders nicht besser sein. Man KANN einfach nicht jeden ans arbeiten bringen.
Einer dieser Gründe ist auch sicherlich die erhöhte Staatsverschuldung. Aber das hat weniger mit dem Zins zu tun, als man denkt. Ganz simples Gedankenspiel: Der Staat schenkt jemandem Geld - sei es eine Subvention. Dann steigen sofort private Vermögen und die Staatsschulden wachsen. Man kann hier damit vielleicht von einer Korrelation sprechen zwischen Staatsschulden und Privatvermögen
Richtig. Es hat nichts mit Zins zu tun, aber es hat sehr viel mit Geld zu tun, das scheinbar sinnlos in Unternehmen anstatt in sozialen Dingen eingesetzt wird. Der Staat schenkt nicht jemandem Geld. Der Staat schenkt den Banken Geld, Milliarden. Die EU, wieviel war das noch gleich, 500 Milliarden? Ebenso der Automobilindustrie. Man denke an die Abwrachprämie. Was noch? Achja, Hotelbesitzer hatten sich auch gefreut, die Stromkonzerne freuen sich ebenso über die Entsorgungskosten der atomaren Brennstäbe, ebenso über die Leitungen die in die Nordsee gelegt werden, ebenso vom Steuerzahler finanziert, der als Ausgleich der Gerechtigkeit dafür dann höhere Stromkosten bezahlen darf. Plus Stromsteuern. Wenn der Staat, also wir, uns dann höher verschulden, müssen auch höhere Zinsen gezahlt werden. Woher kommen die? Na wieder aus den Steuern. Etc. etc. das schaukelt sich hoch, bis nach noch nichtmals die Zinsen zurückzahlen kann, deswegen neue Schulden macht und die Schulen kontinuirlich und unaufhaltsam nach oben gehen. Simple Logik reicht da.
Die USA waren noch nie pleite.
Nunja, die haben Mittel und Wege wie sie ihre Macht durchsetzen.
Der Zins wird dadurch generiert, dass morgen mehr produziert werden kann als heute.
Auch richtig. Aber, irgendwann ist der Markt gesättigt. Irgendwann kann ich nicht noch mehr Flächen für die Landwirtschaft nutzen, da es keine freien Flächen mehr gibt. Ich kann zwar ganz D-Land mit, fiktives Beispiel, Sojaäckern bepflanzen, kann aber wegen meiner geringen Größe des Landes nicht gegen andere Länder konkurrieren. Ebenso vernichte ich dadurch Raum für andere Dinge. Der Zins ist daher ein Übel, weil man um jeden Preis versucht das Maximum heraus zu schlagen, wo eben ein simpler Tauschhandel eine Lösung bringen würde. Z.B. kann man ausrechnen, dass (wieder fiktiv) Dland 10 hochqualifizierte Arbeitskräfte geben kann im Tausch gegen 5 Rinder für die Fleischverwertung. Hat man mehr Menschen in Dland die hochqualifiziert sind, so sinkt der Wert des hochqualifizierten Menschen und später muss man 11 Arbeitskräfte für 5 Rinder abgeben.
Wenn ich dann aber alle Flächen auf der Welt bewirtschafte, dann wird es auch mehr Menschen geben etc. etc. etc. Was das alles "bringt" ist folgendes: Ein Großteil der Menschen wird wie Sklaven "leben" und den ganzen Tag arbeiten und schuften, für andere Menschen, denen diese riesigen Felder gehören, die kleineren Besitzer werden von großen ausgeboten und dann aufgekauft, was sie größer macht und sie mehr produzieren können. Gleichzeitig können die Großen in der Monopolstellung die Preise diktieren um mehr Macht anzuhäufen, die sie dazu benutzen mehr Menschen zu kontrollieren und zu knechten.
Es läuft auf das hinaus, was wir so verallgemeinern: Die Reichen werden reicher, während die Armen ärmer werden. Hier ist das kaum zu erkennen, denn wir leben in einem relativ reichen Land, und wir haben ein super Sozialsystem (ja, es läuft nicht alles rund, und ja es ist ungerecht, aber was ist gerecht? ich meine hier den Vergleich zu anderen Ländern die NICHTS haben). Aber auch hier ändert sich das in der erwähnten Schere. Und die sieht man leider nicht mit dem Link von FreeZer_ , ebensowenig bei dir maddin91. Sondern dort sieht man nur die scheinbare Erhöhung bzw. gleichbleiben der Lohnquote und den niedrigen Einkommen, was aber leider kein bisschen Auskunft darüber gibt, ob die mit dem niedrigen Einkommen auch tatsächlich mehr oder gleichviel einkaufen können wie vor XY Jahren.