Eine Anmerkung möchte ich dazu jetzt doch noch machen.
@boonstyle
Ich habe nie ein Spiel mitentwickelt - da hast sicherlich Recht, dass es dann sehr schwer sein kann ein gutes Balancing zu finden.
WoT ist aber ein MMO, das nun schon seit mehreren Jahren auf dem Markt ist und extrem viele Spieler hat. Zusätzlich dazu sammelt Wargaming auch detailliert Daten zu Spiele(r)statistiken.
Wargaming hat inzwischen einen
riesigen Haufen an Daten. Und diese Daten können sie außerdem exzellent auswerten, sortieren, filtern etc. pp.
Ein paar Beispiele:
Win Rate nach Karte, Win Rate nach Spawnpunkt, Modus, Spieler- und Fahrzeugzusammensetzung auf der Karte, Win Rate nach Panzern, Win Rate von Panzern in Gefechten bestimmter Tierstufen, Karten, Spawns, Fahrzeugzusammensetzung oder Tierstufe. Popularität bestimmter Panzer, Popularität bestimmter Panzer bei Spielern bestimmter WN8 und Gefechtszahl. Durchschnittliche Gefechte je Spieler, der den Panzer besitzt. Verkaufszahlen bestimmter Premiumpanzer nach Spielern bestimmter Rundenanzahl.
etc. pp.
Und der Datensatz wächst stetig. Jetzt haben sie ja bspw. auch noch Daten darüber, wie oft welche Maps von welchen Spielern gebannt werden. Auch das sind wertvolle Daten, aus denen man viel lernen kann.
Es ist sicherlich so, dass wenn man ein Spiel komplett neu entwickelt, man enorm viel Aufwand in das Balancing stecken muss. Es ist aber sicherlich auch so, dass man bei einem dermaßen umfänglichen Datensatz wie Wargaming ihn hat bei Leibe keinen Doktor in Mathematik oder zig Jahre Erfahrung als Spieleentwickler haben muss, um Probleme aufzudecken.
Wenn man diese Daten hat und dann auch noch viel WoT spielt, ist es auch gar nicht so schwer zu beurteilen, warum bestimmte Panzer oder Karten schlecht gebalanced sind und wie man das lösen könnte. Und wegen Ingenieursmathematik: Ich studiere Elektrotechnik und habe schon bald vier Semester Unimathe hinter mir, also immer raus damit, wenn du mir was sagen wolltest, das da etwas Verständnis erfordert.
Selbst aus den Daten, die vbaddict immer hatte - was ja immer noch weit weniger ist, als was Wargaming auswerten kann oder könnte - konnte man schon sehr viel ablesen. Bei Panzern ein sehr guter Indikator ist immer ganz stumpf die Win Rate zu nehmen. Bei den wirklich krassen Fällen, die die Community bemängelt entsprechen die Daten nämlich fast immer genau den Erwartungen. Und Wargaming kann diese Daten ja auch ohne weiteres noch nach bestimmten Spielern oder Karten oder Matches usw. sortieren und filtern - zum Beispiel deine Frage dazu, ob ein TVP nur bei +2 MM oder auch bei xyz zu schwach ist.
Auch bei den Maps hat das immer prima funktioniert - mal eben vbaddict geöffnet und die Win Rates nach Spawn Ponits bestimmter Karten und Tierstufen verglichen und zack - Erwartungen als Spieler bestätigt.
Da sich mein Empfinden zum Balancing mit dem vieler anderer aktiver Spieler und den Datensätzen sehr oft deckt, kann ich einfach nicht zum Schluss kommen, dass Balancing derart komplex ist, dass Wargaming, wo man das hauptberuflich macht und viel mehr Möglichkeiten hat, so schwer damit zu schaffen hat, Panzern wie dem Obj. 430U faire Stats zu geben - sie geben sich da schlichtweg nicht viel Mühe.
Dieser riesige Datensatz, die riesige aktive Community sowie die zahlreichen Testmöglichkeiten (Supertest, Sandbox und öffentlicher Test) sind mit Sicherheit etwas, worum andere Spieleschmieden Wargaming wirklich beneiden können. Wenn dann trotzdem regelmäßig so grobe Schnitzer auftreten, die dennoch ewig nicht korrigiert werden, dann finde ich das ehrlich gesagt einfach schwach.
Ansonsten stimme ich dem zu, was
@BitFox geschrieben hat.