Gigaherz schrieb:
Kann mir einer ein Beispiel nennen, in dem das Teil einen tatsächlichen praktischen Nutzen hatte?
Die Idee dahinter ist simpel: Du hast einen Assistenten, der auf menschlich gestellte bzw. formulierte Fragen antworten kann. Diese Antworten kann er sogar kontextbezogen aufbereiten und ggf. schon so vorbereiten, um direkt weiterzuarbeiten in der Software, in der man gerade ist. Gleichzeitig ist er in der Lage, menschliche Kommunikation zu verstehen als auch selbst zu sprechen. D.h. du musst dir keine großen Gedanken mehr um die Formulierung der Suche in Google etc. machen. Das löst du über freie Formulierung. Das Ganze klingt so natürlich toll. Anwendung davon ist vielseitig, auch für behinderte Menschen ist sowas bestimmt vielseitig hilfreich. Halt ein bißchen so, wie der Computer in Star Trek, der auch jegliche Eingabe verarbeiten kann.
Der Nachteil ist: Damit so etwas gut funktioniert, muss so etwas viel Wissen, es kann nicht Wissen aus dem Nichts erzeugen. Damit es besonders gut für dich funktioniert, muss es zusätzlich auch Dinge über dich wissen. Das liegt leider in der Natur der Sache. Ein privater Assistent in Person kennt ja auch seinen Chef ziemlich gut und muss das auch.
Und bisher gehen die großen Big Data Konzerne mit dem Begriff persönliches Wissen einfach nun mal um, wie ein Staubsauger mit seiner Umgebung. Und das ist einfach übergriffig und distanzlos. Das wäre etwas anderes, wenn man sich bewusst dafür entscheidet, weil man darin einen Mehrwert sieht und weiß, warum man dem System ggf. vertrauen kann und will. Letzteres scheint aber derzeit niemand als Verkaufsargument zu sehen, oder zumindest solange nicht, solange nicht so reguliert wurde, dass das nötig wird, völlig vergessend, dass man doch zu menschlichen persönlichen Assistenten in aller Regel ein ganz besonderes Vertrauensverhältnis aufbaut.
Die weiteren Problematiken um die damit erzeugten Medien usw. stehen noch einmal auf einem anderen Papier, mit ihrem großen Fake-Potenzial. Oder dass solche Systeme gerne mal lügen, wenn sie etwas nicht wissen. Wir haben aktuell einfach den klassischen Fall, dass die Technologie mal wieder, und hier insbesondere, viel schneller vorangekommen ist, als die Gesellschaft selbst bzw. die Gesetzgeber, und das nutzen die Konzerne derzeit so gut sie es können. Staubsaugermodus eben. Diese Situation macht den Menschen Angst.
Daher, wenn auch verspätet und nach maximal peinlichen Kapriolen wie Recall, ist es zumindest nominell konsequent von MS, Copilot in den Store zu packen, und damit zumindest scheinbar Opt-In. Scheinbar deswegen, weil so manche App ihren Weg daraus ungefragt auf den Rechner findet.