Skysnake schrieb:
Das ist doch alles nicht nur Schwarz und Weiß. Auch bei Kernzeit lässt sich viel organisieren.muss ja auch gehen, wenn einer Krank wird, oder bricht dann bei euch der Laden zusammen???
Warum habe ich mich wohl auf die Definition der Kernzeit laut Wikipedia bezogen? Wenn mr der AG eine fixe Kernzeit vorschreibt, in der er mich zwingend benötigt (Produktion, Support, Betreuung von längerlaufenden Forschungsarbeiten, die sich nicht automatisieren lässt), dann bin ich dafür angestellt, in dieser Zeit mit meinen Kenntnissen für den AG zu arbeiten. Dann sollte/muss das AG zwar für eine Krankheits-/Urlaubsvetretung sorgen, aber nicht dafür, dass ich plötzen auch zu normanen Arbeitenstagen diese Kernzeit nicht mehr erfüllen kann.
Wenn meine Arbeit, mit passender Organisation, entsprechend Abwesenheitzeiten zulässt ohne, dass dies zu Lasten der Kollegen geht, kann ich sowas auch nutzen. Wenn ich aber mein Kind erst gegen 7:30 in der Schule abgeben kann und es um 15 Uhr wieder aus dem Hort abholen muss, dann ist eine Stelle, in der ich (vertraglich verpflichtet) Support entweder von 7-11:30 oder von 11:30-16:00 leisten muss (Kernarbeitszeit laut der Defintion von Wikipedia), schlicht nichts für mich und ich kann nicht erwarten, dann ein Kollege Teile der Schicht dauerhaft/regelmäßig für mich mit übernimmt.
Pogrommist schrieb:
Während man in Büro ist, kann man nicht „schnell Wäsche waschen, Kinder zur Kita bringen, Mittagspause machen, Netflix schauen“, ohne dass es Kollegen auffällt.
Büro heißt nicht zwingend, dass man dutzende km von seiner Wohnung, der Kita o.A. entfernt lebt. Viele meiner Kollegen (mich eingeschlossen) wohnen keine 3 km davon entfernt, da ist man in spätestens 15 Min mit dem Rad zu Hause.
Pogrommist schrieb:
Ich selber tendiere dazu, mich mehr ablenken zu lassen, wenn ich im HO bin. Deshalb mache ich es nur in Ausnahmefällen.
Ich persönlich werde viel mehr im Büro (seit vielen Jahren Großraumbüro) abgelenkt. Daher hatte ich auch schon lange vor der offiziellen HO-Erlaubnis Zeiten, in denen ich projektbezogen ein paar Tage in der Woche HO machen durfte. Für das Projekt, und damit für den AG, war das gesamthaft effiktiver. Mit dem Ende dieses (Teil-)Projektes war das dann natürlich wieder vorbei.
Pogrommist schrieb:
Aktuell bin ich mit einigen meiner Teammitglieder ziemlich unzufrieden. Wenn es so weiter geht, muss ich nach Rücksprache mit dem Chef die Leute ins Büro bitten.
Passt ja, wenn Du das (hoffentlich) auch schon lange vorher mit ihnen im Personalgespräch angesprochen hast.
Skysnake schrieb:
Es sollte klar sein, dass der Bandarbeiter nicht einfach gehen kann, aber wir reden hier ja eher über Bürojobs.
Tun wir das? FiSi ist auch IT, die betreuen bei uns u.A. die Produktions-IT. Sowohl in Sachen HW wie in SW. Dazu kommen noch diverse 2nd -Level Supprtstellen in der IT. Letzteres ist oft auch im HO möglich, aber auch da nur mit den passenden Kernarbeitszeiten (=Pflicht der Erreichbarkeit und annähernd sofortigen Möglichkeit zum Start der Problemanalyse). Nicht jeder Bürojob ist vom AN nahezu frei inder Arbeitszeit einteilbar.
Wenn jemand die Supportschicht hat, kann er nur dann früher gehen, wenn ein Kollege einspringen kann. Dann sind wir wieder bei Deinem "motivierten Mitarbeiter". Muss ich als jemand, der eher keine ext. Einflüsse auf seine Arbeitenszeut hat, öfters oder gar regelmäßig einspringen, mag zwar der Kollege, der privat seine Termine nicht auf die Reihe bekommt, motiviert sein und bleiben, ich bin es aber irgendwann nicht mehr.
Nicht nur, dass ich meine Planungen regelmäßig über den Haufen werfen darf, ich darf beim nächsten Personalgespräch mit Pech auch sowas sagen wie: "Sorry Chef, mein Projekt verzögert sich mal wieder, dafür bin ich X mal für den Kollegen eingesprungen, der seine Kinder früher aus der Kita/Schule/Hort abholen musste."
Passiert sowas, z.B. wegen Krankheit, längerfristig, werden die Schichten neu verteilt und/oder die Aufgaben in der Gruppe neu priorisiert. Und schon ist für jeden wieder ales planbar, und zwar mit Absegnung durch den Chef der zu recht erwartete, dass wie seltene, unregelmäßige Ausfälle selber in der Gruppe klären.
Aber was solls, die älteren MA müssen ja nicht mehr motiviert werden, die bleiben es schon dadurch, dass ihnen nicht mit Kündigung gedroht wird.
Skysnake schrieb:
Und klar ist das ein Problem wenn jemand z.b. immer um 14 Ihr weg muss um sein Kind von der Kita zu holen, aber nochmals die Mitarbeiter haben da überhaupt keine Wahl! Und es ist ne begrenzte Zeit. Kinder gehen maximal so 5 Jahre in den Kindergarten.
5 Jahre sind eine begrenzte Zeit? Aber wie kommst Du auf nur 5 Jahre? Kann das Kind ab der Grundschule alleine zu Hause bleiben oder sind die Horte mittlerweile so gut, dass das alles klappt?
Meine Ex-Chefin, die damals in Teilzeit gearbeitet hat und damit geplant immer um 14 Uhr weg war, hatte oft genug Probleme mit ihrem Hort. Da sie sowieso in Teilkzeit gearbeitet hat, hat man ab Mittags einfach keine Termine mehr eingestellt.
Skysnake schrieb:
Vielleicht denkst du das die Leute einem aufs Dach steigen, weil nen beschissenes Betriebsklima bei euch vorherrscht wo einer dem anderen nichts gönnt, weil er es damals ja auch nicht bekommen hat.
Dem einen wird gegönnt, die anderen baden es aus und halten sich brav an die Vorgaben (wenn es diese denn gibt).
Ich war ohne eigene Familie immer froh, dass ich einen Kollegen mit Familie hatte, der an Weihnachten nie verreisen wollte. Ansonsten waren die Leute ohne eigene Familie immmer die Dummen, die sich an keine Schulferien halten müssen und daher in dieser Zeit Service+Bereitschaft übernehmen können.
Skysnake schrieb:
Ich muss z.b. aktuell jeden Montag und Freitag meine Mutter zum Arzt fahren. Das dauert von Haustür zu Haustür ca 4h. Gibt es damit ein Problem? Nein absolut nicht und das obwohl ich von 11:30-15:30 immer weg bin meist sogar erst wieder ab 16 Uhr da.
Das klappt in Deinem individuellen Job. Besprechungen werden halt nur Vormitags angesetzt. Das wäre bei meinen aktuellen Job zu 80% des Jahres auch möglich. Die FDA oder sonstige Gesundheitsbehörden nehmen darauf aber leider bei Inspektionen keine Rücksicht. Sind diese 1-2 Wochen vor Ort, um unsere neuen Wirkstoffe zuzulassen, gibt es für alle System Owner Urlaubssperren und man muss auch dann anwesend sein, wenn vorab keine Agendpunkte genannt wurden. Klar gäbe es zur Not (Krankheit) einen Ersatz, wenn der aber bei allen Inspektionen einspringen muss, kann man sich gleich einen neuen Arbeitsplatz suchen.
Und was passieren würde, wenn um 11 Uhr die Produktion wegen IT-Problemen steht und der ebenefalls gut eingearbeitete Kollege in Urlaub oder Krank ist, müsste mein Chef entscheiden. Genauso, ob ich dann einfach keine Dienstreisen mehr machen dürfte/müsste, weil ich ja als Vollzeitkraft Mo+Fr immer zu Hause sein muss. Bei der erwähnten Führungskraft in Teilzeit wurde vor 10 Jahren noch "erwartet", dass sie solche "Ausnahmen" privat lösen kann. Das hat bei ihr auch, genauso wie die Übernahme der 7-Uhr Serviceschichten, funktionieret.