Arbeiten in der IT

In meiner "Bubble" - ITler (ex-kommilitonen von mir - Winfo) verdienen alle zwischen 80k - 100k. Wir sind alle anfang 30. Einige Verwandte von mir sind im Vertrieb und verdienen mit ihren Provisionen i.d.R. über 100k.
 
Skysnake schrieb:
Ne auch da nicht. Du musst erst einmal in die entsprechende Entgeldgruppe kommen und dann auch noch nen 40h Vertrag haben und danach X Jahre abwickeln bis die ganzen Zuschläge voll gezahlt werden.

Das ist richtig! IGM ist auch nicht IGM. In BaWü wird meist höher eingruppiert und mehr gezahlt.

Wenn man mal den Online-IGM-Gehaltsrechner anwirft, sieht man das 100k nicht so ganz leicht zu haben sind. 40h statt 35h, fast höchste Stufe und hohe Leistungszulage.

https://metall-tarif.info/gehaltsrechner/

Bei großen IGM-Betrieben arbeiten aber durchaus etliche Angestellte als AT. Und da sprechen wir dann von 100k+.

Ist aber egal. Solche Gehälter erreichen in Deutschland nur jeder 30. Angestellte.

Natürlich sieht der SW-Architekt bei Apple in München oder der Investment-Banker in FFM in seiner Blase nur noch Spitzenverdiener und glaubt dann das wäre normal.
 
Ja, AT sieht die Sache dann nochmals etwas besser aus. Daher bin ich auch bestrebt da schnellstmöglich hinzukommen. Aber einfach ist das auch definitiv nicht. Da musst du schon auch was leisten und zwar kontinuierlich.

Ich gehe dafür auch die Extrameile und habe in diesem Jahr wohl so ca 30 unbezahlte Überstunden auf dem Schwarzzeitkonto gesammelt. Die Versuche ich halt nächstes Jahr wenn möglich einzustreuen und verbuchen das teils auch unter Investition für mehr Leistungszulage bzw Aufstieg in AT.

2-3 Jahre wird das aber wohl leider sicherlich noch dauern. Ich würde da gerne schneller sein, aber selbst mit Topleistung ist man da am Ende limitiert.
 
Meine ehrliche Meinung. Warum AT? Damit man noch mehr Steuern an Vater Staat zahlt? Dann lieber mehr Freizeit. Ob man jetzt 100k verdient oder 115k ist zumindest für mich nicht ausschlaggebend.

In der Gehalts-Region zahlt man ohnehin den Spitzensteuersatz und maximale Sozialabgaben + Soli.
 
Bitte was? Also zumindest als Familie mit gemeinsamer Veranlagung sind wir noch weit weg von Spitzensteuersatz von 42% denn das wird ja auf uns aufgeteilt und meine Frau verdient bei weitem nicht so gut wie ich. Ansonsten würde ich auch wohl weniger Ambitionen haben und mehr Freizeit gerne mitnehmen.

Vor allem bedenke das 62k das zu verstehende Einkommen sind. Da sind wir nur geringfügig drüber weil wir uns in der Steuererklärung halt mit Aufwand arm rechnen. Lohnt aber eben.

Ansonsten muss ich sagen, habe ich selbst mit den 41% kein Problem. Ich zahle ja dann keine Sozialabgaben mehr. Und da ich eben effektiv noch nicht den Spitzensteuersatz zahle, bleibt für mich noch genug übrig.

Vor allem wenn ich 100€ mehr pro Monat bei 4k Netto habe ist das was ganz anderes als bei 2k.

Ich habe die 100€ ja quasi voll zur Verfügung weil ich mir vorher eigentlich schon alles leiste was ich benötige. Es ist dann also nur noch für Luxus oder für Kapitalaufbau da.

Wobei ich aktuell noch alles in Konsum fürs Haus stecke. Wenn das aber in paar Jahren dann durch ist, geht das voll in die Tilgung und eben in weiteren Kapitalaufbau für die Rente.

Irgendwann kommt halt das Dach, Dämmung, Heizung usw.

Da hast du nie genug Geld und Wenn's dann ne Zweitwohnung in der Stadt wird fürs Alter und nen Ferienhaus in den Bergen. Was auch immer.

Mit AT bekommst du aber vielleicht auch noch ein Team und kannst dann mehr deine Vorstellungen umsetzten. Für mich die Hauptmotivation um ehrlich zu sein statt mehr Geld für mich.

Ich will mehr Einfluss um mehr zu bewegen, daher Schiele ich auch auf den Abteilungsleiter. Da hatte dann so Größenordnung 100 Leute unter dir. Da kannste dann echt was bewegen bezüglich der eigenen Visionen.
 
Ich möchte mal Leute abholen die hier (so wie ich) den Thread finden und damit spielen eine Karriere in der IT anzufangen, insbesondere mit dem Argument hohe Gehälter.
Ich bin selbst in der IT tätig und habe schon verschiedenste Stationen durch, von einfachem IT-Support über Administrator, Consultant bis zu IT-Abteilungsleiter und IT-Manager. Habe Master Studium, zahlreiche Zertifikate und logischerweise inzwischen viel Berufserfahrung.
Hohe Gehälter findet man (bis auf Ausnahmen) fast nur bei größeren Firmen in Großstädten. Das ist auch in vielen anderen Branchen so.

Wie hier 2 andere auch angemerkt haben sind die Durchschnittsgehälter deutlich niedriger als das was hier so genannt wird, auch sollte man sich den Median ganz genau anschauen (gibt viel auf google zu finden)
Am Anfang meiner Karriere war es für mich und die meisten Kollegen völlig normal im Bereich 40-60k zu verdienen, wobei die obere Ebene schon nicht viele erreichen, das ist ja bereits das Gehalt eines Filialleiters im Einzelhandel (um mal einen Vergleich zu bemühen)

Höhere Gehälter gehen nur mit Berufserfahrung und dann Personalverantwortung, es gibt auch da ein paar wenige Ausnahmen, bei z.B. Entwicklern oder wenn man mehrere wichtige Positionen begleitet das man auch so in den Bereich 60-90k kommt. Aber als einfacher ITler sind solche Gehälter sehr unrealistisch, ich kenne viele ausgeschriebene Stellen, da wird bei 60k schon massiv geschluckt und gesagt das wären Summen die nicht bezahlbar sind. Kann ich auch bei kleinen Firmen oder gerade im öffentlichen Bereich auch verstehen. Nur mal als Vergleich, diese Summen wären da bereits nah am Maximum.

Alles darüber hinaus geht beim Angestelltenverhältnis eigentlich nur wenn man eine ganze Abteilung leitet und hohe Verantwortung trägt. Diese Positionen begleiten in der Regel absolute workaholics, ein Meeting reiht sich an das nächste. Sprich hohe Belastung und man ist eben längst kein normaler ITler mehr.

Inzwischen verdiene ich auch sechsstellig, aber das dauert und ich bin mir bewusst das es die allermeisten nicht tun (ich hatte neben diverser Anstrengungen und Weiterbildungen einfach auch Glück) normale Itler dümpeln bei Monatsgehältern von 3k bis 5k Brutto pro Monat. Darüber hinaus gehört man schon zu den genannten 10% der Elite und hat nichts mehr mit normalen ITlern zu tun, da bewegt man sich in Bereichen die man sonst nur als Firmenchef begleitet. Ist ja auch klar, irgendwie muss sich eine Position finanzieren. Ein ganz normaler ITler ohne besondere Kenntnisse wird uU nicht mal 60k erreichen, selbst nach Jahren nicht. Das ist Wunschdenken.

Im Verhältnis ist IT natürlich wirklich sehr gut bezahlt, aber da muss man sich umschauen. Wenn sich hier bestimmte Poster ehrlich machen würden wäre etwas mehr Demut dabei und auch das Wissen das es etwas besonderes ist und um einen herum 90% eben nicht diese Gehälter haben, selbst in der eigenen Branche. Man ist also durchaus gezwungen Firmen zu wechseln um entsprechende Gehälter zu erreichen, es sei denn man ist sofort bei einer Firma die überhaupt solche Gehälter bereit ist zu bezahlen. Aber das sind nur die Top Firmen. Daher ganz klar nicht "normal" wer das so raus posaunt erfindet das einfach oder lebt in einer Blase. Man sollte immer out of the box schauen. Dazu kommt viele verhandeln nicht gut, ich kenne viele die ewig in niedrigen Gehältern fest hängen, da sie entweder die Firma nicht wechseln wollen oder einfach keinen Plan haben. Ich kenne genug für die in der IT ein Gehalt von 50k bereits als "sehr gut" durchgeht. Vor Jahren habe ich das sogar noch ähnlich gesehen, da ich in einem kleinen Systemhaus angefangen habe. Ich kann hier jetzt nicht alles sagen, aber auch in der IT wird versucht zu sparen, wenn man jemanden aus Indien holt für den das bereits ein Spitzengehalt ist, dann muss man als ITler immer weiter und höher kommen von der Qualifikation, die unteren Bereiche sind richtig schlecht bezahlt. Das ist einfach so.

Es gibt im Übrigen im Netz viele Schmutz-Seiten bei denen Gehälter viel zu niedrig angegeben werden, man muss lange suchen um entsprechende Gehälter zu finden, kununu finde ich eine realistische Adresse, da dort die AN selbst die Gehälter angeben. Ich war auch erstaunt von diversen Zeitarbeitsfirmen die immer wieder Jahresberichte heraus geben, bei Führungskräften ist es definitiv so das Gehälter im Bereich 100k drin sind, aber das ist eben weit weg von durchschnittlicehn Itlern und dafür muss man viel leisten, locker 10 Jahre in der Branche sein und hohe Verantwortung tragen. Also keinen Bären aufbinden lassen das Gehalt sei "normal" und wäre so überhaupt möglich, zahlreiche Firmen zahlen das definitiv nicht, es gibt Firmen da verdienen selbst die IT-Leiter deutlich weniger. In der IT muss man ständig an seiner Qualifikation arbeiten, sonst wird das mit hohen Gehältern nichts.
Ich kenne andersrum aber auch ein paar Beispiele ohne jede Qualifikation, die sind als einfach Itler im Bereich 30-40k unterwegs und finden das ein gutes Gehalt. Es gibt einfach so viel... das mit den 100k und "normal" hat mich in dem Thread aber doch stark verwundert, wer das verdient sollte sich anders reflektieren können und nicht anderen ein schlechtes Beispiel geben. Gerne mal ausgeschriebene Stellen abklappern und was man überhaupt können muss um das annähernd zu verdienen ;)
 
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Skysnake schrieb:
Mit AT bekommst du aber vielleicht auch noch ein Team und kannst dann mehr deine Vorstellungen umsetzten.
Mir reichts, wenn die Idioten über mir sind. Ich brauche nicht noch Idioten unter mir. ;)
Skysnake schrieb:
Ich will mehr Einfluss um mehr zu bewegen, daher Schiele ich auch auf den Abteilungsleiter. Da hatte dann so Größenordnung 100 Leute unter dir. Da kannste dann echt was bewegen bezüglich der eigenen Visionen.
Die Visionen bekommst du aber auch gerne von oben vorgesetzt und es besteht die Gefahr, das du einfach nur ein Durchlauferhitzer wirst und nur reagieren kannst anstelle zu agieren.
 
Skysnake schrieb:
Bitte was? Also zumindest als Familie mit gemeinsamer Veranlagung sind wir noch weit weg von Spitzensteuersatz von 42% denn das wird ja auf uns aufgeteilt und meine Frau verdient bei weitem nicht so gut wie ich. Ansonsten würde ich auch wohl weniger Ambitionen haben und mehr Freizeit gerne mitnehmen.

Jetzt kommt wieder die Story von der gemeinsamen Veranlagung.

Nicht jeder kann seine Steuerlast minimieren, indem er den Steuerfreibetrag von der Haus-Mutti nutzt oder dem geringbezahlten Partner die 5 aufdrückt und selbst mit der 3 die Füsse hochlegt.

Ich spreche von den normalen Steuerklassen 1 und 4 und da liegt die Abgabenlast bei rund 42 % bei über 80k.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Erzherzog schrieb:
Man ist also durchaus gezwungen Firmen zu wechseln um entsprechende Gehälter zu erreichen, es sei denn man ist sofort bei einer Firma die überhaupt solche Gehälter bereit ist zu bezahlen. Aber das sind nur die Top Firmen.
Firmenwechsel ist meiner Meinung nach unverzichtbar. Ich war auch in nem Systemhaus das schon kein Mittelständler war, aber die Stellen waren besetzt und eben eine gewisse Gehaltsstruktur vorgegeben. Rendite musste auch stimmen. Wenn es nichts oder wenig zu verteilen gibt, dann kommt man halt auch nicht weit wenn man bei den Topleuten ist und daher viel bekommt. Ich war z.b. bei Reallohn mehr oder weniger Null. Andere Kollegen hatten wohl nicht mal das geschafft.

Da kommt man halt nur in Trippelschritten weiter. Selbst wenn man sein Jahresgehalt zick mal wieder rein holt....

Bei nem Jobwechsel sind 10-20% durchaus drin. Mit etwas Glück auch 30-40% ohne größere Verantwortung....

Leider weiß man nur bei den Großen was drin ist beim Gehalt durch den Tarifvertrag. Finde daher die Vorgabe in Kalifornien zur Gehaltstransparenz. So sitzt man halt Jahre auf ner Stelle ohne Perspektive. Ich hatte nach 3 Jahren schon mal den Absprung gesucht aber NICHTS besseres gefunden und daher gelassen um mal etwas Kontinuität in den Lebenslauf zu bekommen und eben mehr Erfahrung zu sammeln.

Ich habe z.b. den Eindruck das mir meine Erfahrungen aus dem KRITIS Bereich schon sehr geholfen haben. Wenn du aber nicht wechselst, dann bringt das halt alles nichts

rezzler schrieb:
Die Visionen bekommst du aber auch gerne von oben vorgesetzt und es besteht die Gefahr, das du einfach nur ein Durchlauferhitzer wirst und nur reagieren kannst anstelle zu agieren.
Ja, daher ist auf den Ebenen ja auch viel Politik dabei. Und klar muss man aufpassen wie man da durch kommt. Je nachdem kann man ja auch den Schritt in die Geschäftsleitung suchen, aber für mich ist das allein vom Alter her wohl schon durch.

Selbst Abteilung ist wohl unrealistisch. Ich wäre schon sehr zufrieden wen eine Stufe drunter wird. Das sehe ich an sich auch durchaus als realistisch an. Aber klar man muss sich reinhängen.

Die Frage ist auch ob ich nach der erste Personalverantwortung 2 Jahre weiter mache und dann versuche bei Porsche/Daimler oder sonst was ähnlichem rein zu kommen.

In den Ebenen funktioniert dann ja durchaus auch so langsam die Drehtür. Sprich man geht um dann nach 1-2 Jahren in der höheren Stelle wieder zu kommen.
 
@StefanSchultz2
Welchen Unterschied macht es noch mal am Ende des Jahres, ob man 3/5 oder 4/4 wählt?

@Skysnake
Nicht immer muss man wechseln, aber man muss schon Glück und eine Perspektive haben, wo man hin möchte, und natürlich auch die richtige Firma, in der das überhaupt möglich ist. (Wie man sieht viele Variablen, leider.)
 
StefanSchultz2 schrieb:
Nicht jeder kann seine Steuerlast minimieren, indem er den Steuerfreibetrag von der Haus-Mutti nutzt oder dem geringebezahlten Partner die 5 aufdrückt und selbst mit der 3 die Füsse hochlegt.
Du bist da ganz schön abwertend...

Meine Frau arbeitet zu 60, eher 70 Prozent als Krankenschwester und verdient dafür ein ganz anständiges Gehalt. Aber klar ist das weit weg von den 62k zu versteuerndes Einkommen selbst bei 100%.

Was kann ich dafür das Sie sich für diesen Beruf entschieden hat? Ich hatte es durchaus versucht ihr bei der Ausbildung auszureden, aber Sie erfüllt der Beruf und irgendwer muss ihn ja machen. Und Sie würde nie nur Hausfrau machen, selbst wenn ich mit ner Million im Jahr heimkommen würde....

Und klar wenn wir jetzt beide gleich verdienen würden wäre die Situation anders, aber warum soll man da unnötig bluten weil einer eben nicht so weit hochgekommen ist.

StefanSchultz2 schrieb:
Ich spreche von den normalen Steuerklassen 1 und 4 und da liegt die Abgabenlast bei rund 42 % bei über 80k..
Das zu versteuernde Einkommen ist relevant nicht das Brutto.... durch Versicherungen etc kann man das ganz gut drücken....
 
nospherato schrieb:
@StefanSchultz2
Welchen Unterschied macht es noch mal am Ende des Jahres, ob man 3/5 oder 4/4 wählt?

Was heißt Unterschied? Das Ehegattensplittung, die gemeinsame Veranlagung und die Steuerklassen sind eine deutsche Erfindung. Die gibts in vielen anderen Ländern nicht.

Ich habe nicht geschrieben, dass es einen Unterschied macht ob man 3/5 wählt oder 4/4. 4/4 wählt man aber meist genau dann, wenn beide ungefähr gleich viel verdienen.
Ergänzung ()

Skysnake schrieb:
Das zu versteuernde Einkommen ist relevant nicht das Brutto.... durch Versicherungen etc kann man das ganz gut drücken....

Was für Versicherungen? Riester? Ja, gibt paar Euro raus, die später dann versteuert werden müssen.
 
Skysnake schrieb:
Ich war auch in nem Systemhaus das schon kein Mittelständler war,
Grundsätzlich lässt sich hier einfach sagen, wer mit seinem Beruf Geld erwirtschaften muss, der hat vom Prinzip schlechtere Chancen auf einen guten Verdienst und erst recht auf ein entspanntes Arbeitsleben. Am besten hat hat man als ITler schlichtweg gar nichts mit dem operativen Geschäft zu tun, sondern sorgt nur dafür, dass andere das Geld ungestört in Haus bringen können.

Mag sicherlich Ausnahmen geben, vor allem in der Softwareentwicklung, aber vom Grundsatz ist man in einem Konzern oder öffentlichen Dienst schlichtweg entspannter. In einem IT Systemhaus kannst du deinen Mitarbeitern nun mal nur so viel Geld bezahlen, wie die IT erwirtschaftet hat.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ne auch das hilft nicht zwingend. Ich hatte als Entwickler gearbeitet und ein Konkurrenzprodukt zur Konkurrenz entwickelt wodurch die Firma erst konkurrenzfähig war. Hätte man nämlich die Software vom Dritten eingekauft hätte man dafür im Schnitt wohl pro Jahr dann 5-10 mal mehr bezahlt als die Entwicklung im eigenen Haus gekostet hat. Und das war jetzt nur bei "kleinen" Projekten. Wäre man gewachsen wären die eigenen Kosten fast konstant geblieben also den doppelten Umsatz hätten wir mit maximal einer Person mehr gestemmt zur Not auch mit der gleichen Anzahl. Mit einer Person mehr wären aber auch Faktor 3-4 drin gewesen. Wir hatten da verdanmt gut skaliert.

Die Firma hatte sich aber halt nicht an derart große Projekte getraut. Muss man akzeptieren. Das Risiko ein Projekt nicht zu gewinnen wird halt auch immer teuerer. Und bei 100Mio+ Projekten ist das halt schon kritisch. Da kannste dich dran verschlucken.
 
Erzherzog schrieb:
Höhere Gehälter gehen nur mit Berufserfahrung und dann Personalverantwortung, es gibt auch da ein paar wenige Ausnahmen, bei z.B. Entwicklern oder wenn man mehrere wichtige Positionen begleitet das man auch so in den Bereich 60-90k kommt.

Da stellt sich die Frage: Wieso überhaupt in der freien Wirtschaft arbeiten? Das lohnt sich gefühlt nicht. Ein normaler IT'ler bekommt im ÖD ohne Probleme eine E11 Stelle. Das sind zum Einstieg - direkt nach dem Studium - 51k und nach 15 Jahren vollkommen automatisch 77k sowie die regelmäßige Inflationsanpassung durch Verdi. Mit ein wenig Ehrgeiz wird es vielleicht sogar eine E12 / E13 Stelle mit 84k brutto.

Wenn man von extern kommt winkt sogar, je nach Dienstherrn, die Fachkräftezulage. Diese kann zusätzlich nochmal bis zu 1000€ pro Monat betragen. In der Regel sind das aber nur 200-300 EUR pro Monat zusätzlich.
 
p64y schrieb:
Da stellt sich die Frage: Wieso überhaupt in der freien Wirtschaft arbeiten? Das lohnt sich gefühlt nicht. Ein normaler IT'ler bekommt im ÖD ohne Probleme eine E11 Stelle. Das sind zum Einstieg - direkt nach dem Studium - 51k und nach 15 Jahren vollkommen automatisch 77k sowie die regelmäßige Inflationsanpassung durch Verdi. Mit ein wenig Ehrgeiz wird es vielleicht sogar eine E12 / E13 Stelle mit 84k brutto.

Das Problem im ÖD sind die oft sehr langweiligen Tätigkeiten.

Aber ja. Wer bei in-tech oder Bertrandt als normaler ITler arbeitet, kann gehaltstechnisch gleich beim Öffentlichen Dienst anheuern und dort seine Zeit bis zur höchsten Stufe innerhalb der Entgeltgruppe absitzen.

Vielleicht springt dann sogar eine Verbeamtung raus.

Ein weiteres Problem beim ÖD ist, dass dort die Eingruppierung streng nach Abschluss geht. Leistung spielt da eher eine untergeordnete Rolle.
 
StefanSchultz2 schrieb:
Ich habe nicht geschrieben, dass es einen Unterschied macht ob man 3/5 wählt oder 4/4. 4/4 wählt man aber meist genau dann, wenn beide ungefähr gleich viel verdienen.
Da du es so formuliert hast, als hätte man mit 3/5 irgendeinen Vorteil habe ich diese Frage gestellt.
Denn am Ende des Jahres ist es eben egal. Im einen Fall hast du mehr monatlich und zahlst ggfs. nach; im anderen Fall bekommst es halt am Ende des Jahres zurück.
Ergänzung ()

p64y schrieb:
Da stellt sich die Frage: Wieso überhaupt in der freien Wirtschaft arbeiten? Das lohnt sich gefühlt nicht. Ein normaler IT'ler bekommt im ÖD ohne Probleme eine E11 Stelle.
Weil im ÖD bis heute leider oft nur der Abschluss zählt und nicht, was du kannst. Ganz im Gegenteil (nur meine Erfahrung, mag anderswo anders sein) zur freien Wirtschaft, wo mich nach 10Jahren+ Erfahrung keiner mehr nach irgendwelchen Abschlüssen gefragt hat.
(Ich bin aber auch nicht im Management, da wäre es sicher anders; da sitzen aber eh zum Großteil BWLer)
War es nicht so, dass man als IT'ler beim ÖD ohne Studium meist bei E9 endet?
 
Zuletzt bearbeitet:
p64y schrieb:
Da stellt sich die Frage: Wieso überhaupt in der freien Wirtschaft arbeiten? Das lohnt sich gefühlt nicht. Ein normaler IT'ler bekommt im ÖD ohne Probleme eine E11 Stelle. Das sind zum Einstieg - direkt nach dem Studium - 51k und nach 15 Jahren vollkommen automatisch 77k sowie die regelmäßige Inflationsanpassung durch Verdi. Mit ein wenig Ehrgeiz wird es vielleicht sogar eine E12 / E13 Stelle mit 84k brutto.
ÖD lohnt sich nur wenn man einen "sicheren" Job bevorzugt der langweilig ist und es einem total egal ist wenn die IT um Jahre hinterher hinkt. Gerade in dieser Branche ist der Wandel sehr schnell und ÖD frustriert viele ITler, da es nur um alte Vorschriften geht und Änderungen dauern Jahre.
Dazu wird schlicht nur nach Qualifikation und den Jahren bezahlt, die Leistung ist eigentlich egal. Totale Schläftertruppe. Habe bisher jeden angebotenen Job im ÖD dankend abgelehnt, geht auch vielen meiner Kollegen so.
Ich muss aber fairerweise sagen der Hauptgrund ist das Gehalt. Wer sich gut anstellt verdient in der freien Wirtschaft deutlich mehr als im ÖD. Wer nicht verhandeln kann, nicht viel drauf hat ist im ÖD (gemein gesagt) besser aufgehoben. IT studiert zu haben heißt ja erst mal noch gar nichts, in der freien Wirtschaft wird deine Stelle in der Regel gegen gerechnet, wenn es sich nicht refinanziert bist du raus.

nospherato schrieb:
War es nicht so, dass man als IT'ler beim ÖD ohne Studium meist bei E9 endet?
Ich weiß nicht ob die das immer noch haben, habe ich vor Jahren auch mal gehört, aber aus Verzweiflung wirst du inzwischen bei Druck locker 3-4 Gruppen höher eingeordnet, was aber meist immer noch nicht mit der freien Wirtschaft konkurrieren kann, da du ja dann noch die Stufen mit den Jahren hast. Im ÖD kommst du in den ersten Jahren auf keine konkurrenzfähigen Gehälter. Ich werde hier nicht zu viel aus dem Nähkästchen plaudern, aber es gibt Stellen bei Behörden in denen man für ganze Cloud Infrastrukturen, etc... verantwortlich ist und ein Pappnasen Gehalt für die Stelle ausgeschrieben ist. Meist ist der ÖD sehr starr, es bringt nichts eine schlechte Gruppierung in eine mittelmäßige zu ändern.
 
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