Ich bin nach dem Aus von Antergos über ArcoLinux gestolpert. Und ein paar Wochen später gibts die News von CB. - Interessant.
Bzgl. Rolling Release vs. stable Distribution:
Stabile Releases sind getestete Gesamtpakete, bei denen sicher ist, dass etwas genau so funktioniert, wie sich alle Beteiligten das vorgestellt haben. Patches gibt es üblicherweise/oft "nur" auf Fix-Ebene (keine Feature-Updates, die weitere Schwachstellen einbringen könnten). Das stabilisiert den Testumfang - so als System-Admin einer Firma z.B. - bei Updates erheblich, da man keine geänderten Funktionsweisen neuer Pakete mittesten muss.
Ein Rolling Release hat keine fest definierten Zustände der Pakete zueinander. Kommt ein Update eines Paketes, wird das in den Repos angeboten. - Ohne in jedem Fall auf alle Abhängigkeiten zu achten. Das haben der Paketinstaller und der Admin zu verantworten. - Auch mit den Konsequenzen, dass man sich mit neuen Versionen ggf. komplett unbekannte Sicherheitslücken oder Bugs einfängt.
Daher bin ich bei Sv3n, wenn er sagt, dass man Rolling nicht produktiv verwenden sollte.
Es kommt auch dazu, dass man bei stabilen Releases den Vorteil hat, dass man zwischendrin weniger im System "rumfingern" muss. Denn erstmal läuft (weitestgehend... wie immer
hust) alles "out of the box" und ist mit wenigen Konfigurationsdateien erledigt. Hat man aber mal das Problem, dass ein "zu neues" Paket geänderte Konfigurationen von Abhängigkeiten voraussetzt, die noch niemand auf diesen Stand angehoben hat, schmiert das Paket (und im schlimmsten Fall das ganze System) erstmal aus unersichtlichen Gründen ab. Dann viel Spaß, herauszufinden, was wieso wegkachelt und wie man es behebt (wenn überhaupt).
Zu den Arch-Update-Problemen der vergangenen Tage... vermutlich meint ihr
diese Probleme mit dem X-Server-Cleanup? Bin ich auch 2 Tage lang drüber gestolpert. Aber eine kurze Suche bei Tante Guugel mit der Meldung der fehlerhaften Abhängigkeiten brachte an erster Stelle den korrekten Fix. (Das ist das klassische Problem bei Rolling Releases. Bei stabilen Releases werden solche Pakete bei einem Distributions-Update notfalls zwangs-deinstalliert.)
Bei Flatpak und Co werde ich allerdings etwas giftig. Wenn ich mir schon anschaue, wie gut Docker-Container durch die Anbieter aktuell gehalten werden, kriegen wir die gleiche DLL-Security-Hell, die wir schon lange im MS-Umfeld haben/hatten. Jeder darf seinen Schmarrn "fire and forget" abladen und Patches für mitgelieferte Libs gibts nur beim nächsten Feature-Update. - Wenn überhaupt. Klasse. :S
Regards, Bigfoot29
Nachtrag:
Manjaro ist ein von Arch unabhängiges System. Es arbeitet ähnlich (wenn auch etwas näher dran als bei meinem Beispiel) wie Ubuntu auf Basis von Debian arbeitet(e). Beide haben komplett eigene Repos. Und wenn was kaputt ist, muss man erstmal zum Manjaro-Support um dort ein Ticket aufzumachen, bis die sagen, dass die Quellen original Arch oder was-auch-immer sind. Bei Arch bist Du deutlich näher an den Devs. Ich behaupte mal, letztlich liegt nur Gentoo noch näher am "original". Das hilft gerade bei Fehlersuchen weiter. Deswegen bin ich auch direkt zu Arch gegangen anstatt Manjaro zu benutzen. Sicher eine gute Distri. Aber bei topaktuellem System damals (Ryzen 1800X 2 Wochen nach Release gekauft) ging lediglich mit aktuellen Kerneln und Paketen etwas. Insbesondere in Bereichen wie Virtualisierung, PCI-Passthrough oder VirGL3D. Soweit waren die klassischen Distris damals lange noch nicht. (Wiederholt sich gerade mit den 3000er Ryzens.)