News ArcoLinux 19.12.16: Rolling Release nicht nur für fortgeschrittene Anwender

benneq schrieb:
Wobei das ja nichts miteinander zu tun hat

Natürlich schließt das eine das andere nicht aus, aber wenn man beispielsweise mit einer LTS-Version unterwegs ist, hat man grundsätzlich ältere, dafür aber stabilere Pakete auf dem System.

Ein Rolling Release geht in der Regel auch immer mit dem Risiko von neuen und weniger stabilen Paketen einher.

Mit einer regulären Distribution oder gar LTS lässt sich sowas doch weitestgehend ausschließen.
 
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Ich find das BSD-Modell an der Stelle toll mit den Ports.

Da sind OE und Portsystem voneinander getrennt. Welche OS-Version man verwendet hat keinen Einfluß darauf, welche Pakete man nutzen kann.
Es gibt stattdessen verschiedene Ports-Branches: quartalsmäßige (Q1-Q4/Jahr) und ein -current. Von den Qx-Branches kann man jederzeit nach oben zum nächsten Q (nicht notwendigerweise unmittelbar das nächste).

Ich hab bei mir den Stable-Branch der OE und den Current-Branch für die Ports und laufe damit sehr gut.

(ps, bezogen auf FreeBSD; man kann aber auch ein einheitliches Portsystem pkgsrc nutzen (aus dem Hause NetBSD). Dann ist man sogar von der Betriebsumgebung unabhängig und kann seine Konfiguration auf ein anderes BSD mitnehmen.
 
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Tolles Projekt und danke für's erwähnen, das hatte ich bisher auch noch nicht auf dem Radar.
Arch mag ich sehr und mit Manjaro ist das schon wirklich alltagstauglich geworden. Ist halt immer die Frage wie lange so eine Distro dann lebt, da war ich anfangs bei Manjaro auch etwas skeptisch. Aber jetzt einige Jahre später hat es sich ja doch etabliert.
 
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RalphS schrieb:
Ich find das BSD-Modell an der Stelle toll mit den Ports.
Fedora geht mit Silverblue in eine ähnliche Richtung (Trennung von OS und Anwendungen). Das OS-Image ist dort read-only (man kann aber noch eigene (System-)Pakete integrieren) und der Rest läuft über Flatpaks und Toolboxes. Anfangs etwas verwirrend, aber durchaus interessant, wenn man sich erst einmal darauf einlässt.
 
Endlich wird mal was über ArcoLinux geschrieben. Ich feier den Erik. Habe viel gelernt in Sache Arch über ihn.

Habe aber auch was zu bemängeln, das ich mittlerweile Manjaro vorziehe. Ich mag Openbox oder I3 als Desktop. Hier macht Manjaro im ganzen mehr in Sache Aussehen und Bedienbarkeit. Erik Icons finde ich altbacken und seine vorinstallierten Programme wie Terminal, Wallpaper Switcher und einiges andere finde ich nicht so toll. Habe mich an die Standard Programmme gewöhnt und es muss nicht extra was anderes sein wie es nun mal Erik macht. In Sache Sprache (Beschriftungen oder Tastatur (Desktop oder Terminal) ) läuft bei Arco auch nicht immer alles sofort.
 
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NJay schrieb:
Wie haeltst du denn mit z.B. Ubuntu dein System auf dem aktuellsten Stand? Also so, dass du immer die neuesten Versionen von Programmen und Kernel hast?
Darum ging es eigentlich gar nicht. Aber dafür kann man Debian sid o.Ä. nehmen, wenn man unbedingt will.
Rolling Release garantiert dir auch keine top aktuelle Software, sondern es wird so gearbeitet, dass der Nutzer (hoffentlich) von riesigen Release Upgrades verschont bleibt. Wie schlecht das funktionieren kann wurde schon mehrfach von "Sabayon Linux" demonstriert. Meine letzten Tests (vor 2015) verliefen alle ähnlich: Das System darf nicht angefasst werden - zumindest nicht so wie ein Gentoo -, falls man es in Zukunft über die offiziellen Quellen updaten möchte.
Ansonsten: Siehe 3 Zeilen weiter unten.

SV3N schrieb:
Natürlich schließt das eine das andere nicht aus
Es ging eher darum, dass es bei dir so klang, als wenn man beides gemeinsam haben müsste. Aber man kann eben auch nur Bleeding Edge (ohne RR), oder nur Rolling Release haben mit steinalter Software.

Stabilität und Rolling Release stehen auch in keinem Widerspruch. Es kommt halt darauf an wie viele Pakete, wie häufige Updates und wie viel Personal man hat. Man könnte sicherlich eine extrem stabile minimal Rolling Release Distribution zusammenschustern, wenn man die Personalgröße von Debian und/oder Ubuntu hätte.

Bei Arch und Gentoo heißt es meist nur (vereinfacht) "Lib X hat 'ne neue Stable Version? Kompiliert und läuft bei mir. Dann nehmen wir das Paket in unser Repository auf". Da gibt's keine mehrstufigen Releases und riesige Armeen von testenden Angestellten (und Usern), die sicherstellen, dass alles problemlos auf 99,9% der verfügbaren Hardware läuft.

Rolling Release sagt überhaupt nichts über die Stabilität oder Aktualität der ausgelieferten Software aus. Sonst gäbe es bei Arch und Gentoo (und anderen) sicherlich nicht (mindestens) 2 unterschiedliche Branches: Stable und Testing. Und die Stable Pakete sind oft auch nicht sooo weit von Debian Stable entfernt :evillol: . Und trotzdem ist es Rolling Release.
Und genau so verspricht einem da auch niemand, dass man täglich mit dem neusten Shit im Testing Branch versorgt wird. In's offizielle Repository kommt, was (zumindest grob) getestet wurde. Und durch das kleine Personal natürlich auch nur dann, wenn ein Maintainer die Zeit dafür findet.
 
Kann manchmal aber auch nicht ganz nachvollziehen warum man noch eine Distro bauen muss. Ich meine der Arch-Markt ist eigentlich mit Manjaro sehr gut bedient; Es hat eine große Community und durch seine eigenen Repositories wird man auch nicht tagtäglich mit neuen Paketen beschossen. Also ein wenig fehlt mir hier der Mehrwert ggü. Manjaro.

Gibts eigentlich mal einen einfachen Ansatz für Gentoo? Dort ist mir die Installation wirklich zu stressig.
 
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SV3N schrieb:
Linux ist von Haus aus an Menschen mit ganz anderen Bedürfnissen und einem anderen technischen Background adressiert.

Da würde ich differenzieren.
Heutzutage sind für 99,9% der Nutzer die Betriebssysteme ein reiner Applauncher.
Irgendwelche Treiber installieren oder sonst irgendwo rumfrickeln braucht man heutzutage nicht mehr.

SV3N schrieb:
Egal ob Windows XP, Windows Vista oder Windows 7, jedes dieser Betriebssysteme war nach dem ersten respektive zweiten Servicepack erheblich besser als zuvor.

Microsoft sieht wohl selbst keine Zukunft mehr im Betriebssystemgeschäft, der Fokus liegt halt woanders und man nutzt Windows nur noch um die abhängigen Kunden zu melken.
 
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Ich bin nach dem Aus von Antergos über ArcoLinux gestolpert. Und ein paar Wochen später gibts die News von CB. - Interessant. :D

Bzgl. Rolling Release vs. stable Distribution:
Stabile Releases sind getestete Gesamtpakete, bei denen sicher ist, dass etwas genau so funktioniert, wie sich alle Beteiligten das vorgestellt haben. Patches gibt es üblicherweise/oft "nur" auf Fix-Ebene (keine Feature-Updates, die weitere Schwachstellen einbringen könnten). Das stabilisiert den Testumfang - so als System-Admin einer Firma z.B. - bei Updates erheblich, da man keine geänderten Funktionsweisen neuer Pakete mittesten muss.
Ein Rolling Release hat keine fest definierten Zustände der Pakete zueinander. Kommt ein Update eines Paketes, wird das in den Repos angeboten. - Ohne in jedem Fall auf alle Abhängigkeiten zu achten. Das haben der Paketinstaller und der Admin zu verantworten. - Auch mit den Konsequenzen, dass man sich mit neuen Versionen ggf. komplett unbekannte Sicherheitslücken oder Bugs einfängt.

Daher bin ich bei Sv3n, wenn er sagt, dass man Rolling nicht produktiv verwenden sollte.

Es kommt auch dazu, dass man bei stabilen Releases den Vorteil hat, dass man zwischendrin weniger im System "rumfingern" muss. Denn erstmal läuft (weitestgehend... wie immer hust) alles "out of the box" und ist mit wenigen Konfigurationsdateien erledigt. Hat man aber mal das Problem, dass ein "zu neues" Paket geänderte Konfigurationen von Abhängigkeiten voraussetzt, die noch niemand auf diesen Stand angehoben hat, schmiert das Paket (und im schlimmsten Fall das ganze System) erstmal aus unersichtlichen Gründen ab. Dann viel Spaß, herauszufinden, was wieso wegkachelt und wie man es behebt (wenn überhaupt).

Zu den Arch-Update-Problemen der vergangenen Tage... vermutlich meint ihr diese Probleme mit dem X-Server-Cleanup? Bin ich auch 2 Tage lang drüber gestolpert. Aber eine kurze Suche bei Tante Guugel mit der Meldung der fehlerhaften Abhängigkeiten brachte an erster Stelle den korrekten Fix. (Das ist das klassische Problem bei Rolling Releases. Bei stabilen Releases werden solche Pakete bei einem Distributions-Update notfalls zwangs-deinstalliert.)

Bei Flatpak und Co werde ich allerdings etwas giftig. Wenn ich mir schon anschaue, wie gut Docker-Container durch die Anbieter aktuell gehalten werden, kriegen wir die gleiche DLL-Security-Hell, die wir schon lange im MS-Umfeld haben/hatten. Jeder darf seinen Schmarrn "fire and forget" abladen und Patches für mitgelieferte Libs gibts nur beim nächsten Feature-Update. - Wenn überhaupt. Klasse. :S

Regards, Bigfoot29

Nachtrag:
Manjaro ist ein von Arch unabhängiges System. Es arbeitet ähnlich (wenn auch etwas näher dran als bei meinem Beispiel) wie Ubuntu auf Basis von Debian arbeitet(e). Beide haben komplett eigene Repos. Und wenn was kaputt ist, muss man erstmal zum Manjaro-Support um dort ein Ticket aufzumachen, bis die sagen, dass die Quellen original Arch oder was-auch-immer sind. Bei Arch bist Du deutlich näher an den Devs. Ich behaupte mal, letztlich liegt nur Gentoo noch näher am "original". Das hilft gerade bei Fehlersuchen weiter. Deswegen bin ich auch direkt zu Arch gegangen anstatt Manjaro zu benutzen. Sicher eine gute Distri. Aber bei topaktuellem System damals (Ryzen 1800X 2 Wochen nach Release gekauft) ging lediglich mit aktuellen Kerneln und Paketen etwas. Insbesondere in Bereichen wie Virtualisierung, PCI-Passthrough oder VirGL3D. Soweit waren die klassischen Distris damals lange noch nicht. (Wiederholt sich gerade mit den 3000er Ryzens.)
 
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DaZpoon schrieb:
warum man noch eine Distro bauen muss

Der Erik ist schon eine ganz Weile dabei. Arco ist auch nicht das erste Projekt von ihm. Eigentlich wer er vor Manjaro zu ziehen. Besonders was Lernbereitschaft angeht. Der hat einiges an Videos gemacht. Einfach Super der Mann.
 
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SV3N schrieb:
Ein Rolling Release geht in der Regel auch immer mit dem Risiko von neuen und weniger stabilen Paketen einher.

Mit einer regulären Distribution oder gar LTS lässt sich sowas doch weitestgehend ausschließen.
Eine RR nicht mehr oder weniger regulaer als eine fixed release Distribution. Und "stabiler" ist auch keins von beidem, falls das ein Qualitaetskriterium sein soll. Ist es in dem Kontext nicht. Was verstehst du hier unter "stabil"? Es geht da rein ums release-Modell. Eng. "stable" im Sinne von "gleichbleibend", nicht stabil im Sinne von "nicht stoeranfaellig".

Und mit einer fixed release distri hat man dafuer alle 2 oder 5 Jahre einen sehr disruptiven Wechsel. Das hat dann mit "stabil" auch recht wenig zu tun. Da hat man dann idR. auch mehr zu tun als mit einer Rolling Release ueber die 2-5 Jahre hinweg.
 
Als Gamer ist eine Arch oder Fedora Richtung nur von Vorteil. Das sieht man mittlerweile an die wachsende Gamer Gemeinschaft auf YouTube. Kein Arsch verwendet mehr was in Richtung Debian oder Ubuntu.
 
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Aus welchem Grund?
 
@flmr: Sorry, Deine Aussage unterschreibe ich nicht. Bei einem RR bist Du dauerhaft am Testen. Bei einem "disruptiven Wechsel" machst Du das 1 Mal je Anwendungsgebiet und bist durch. Gerade bei den Distris wie Debian brauchst du nichtmal drüber nachdenken und kannst die regelmäßig kommenden Patches durchwinken (wenn man sich die Patch-Doku kurz durchliest). Wer RR im Betrieb einsetzt, fährt mit Schleudersessel und kurzschlussgefährdetem Auslöser...

Im Privatumfeld gehe ich noch ein Stück weit mit. Aber auch dort braucht es ein gewisses Maß an KnowHow, um mit Defekten umgehen zu können. Wie krieg ich bei X-Server-Fail ne Shell? Wie kann ich ggf. via chroot von nem externen Boot-System drauf? Hab ich ein snapshot-fähiges Dateisystem, um ggf. einfach zurückrollen zu können? Warum zur Hölle zickt jetzt mein Sound? (...)

Regards, Bigfoot29

Nachtrag:
@DannyA4 : Rolling Releases haben brandaktuelle Pakete. Wine wird für (Windows-)Spiele benötigt. Ich hab gestern 5.0 angeboten bekommen. Stabile Distris sind oft ganz ein paar Nummern - und damit einige Bugfixes oder Feature- und Performance-Improvements hinterher. Und in der letzten Zeit hat sich viel getan. Vulkan krämpelt gerade die komplette Spiele-Welt unter Linux um. Damit kann man wesentlich effektiver DirectX11/12 darstellen. DX12 geht ohne Vulkan quasi gar nicht. Selbst für OpenGL - die Schnittstelle ist für Linux eigentlich so ziemlich immer vorhanden, da für GUIs an vielen Stellen benutzt - überlegen sich die "Linuxer" gerade, ob sie das nicht auf Vulkan fußen lassen sollen. Somit bringt gerade jeder kleine Schritt mitunter massive Leistungszuwächse. Dass man dafür gelegentlich mal was in den Tiefen des Systems reparieren muss, nimmt man dann in Kauf.
 
Zuletzt bearbeitet: (Privatumfeld / Nachtrag hinzugefügt)
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DannyA4 schrieb:
Aus welchem Grund?
Ich denke es liegt an der guten Paket Verteilung was das Gaming angeht. Aktualisieren der Pakete. Kernel, Mesa, DXVK, D9VK und vieles mehr was in die Richtung geht.

Dann Arch und Fedora harmonieren im ganzen auch mit neuer Hardware und System Aktualisierungen.
 
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flmr schrieb:
Das ist voelliger Unsinn.
Danke für diese umfangreiche und glasklare Erläuterung der Meinungsäußerung.

Regards, Bigfoot29
 
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Deine Aussage war auch nicht umfangreich. Beweis durch Behauptung? Alles klar.

Du kannst schon einfach eine low-effort Behauptung aufstellen. Dann musst du halt auch mit low-effort Widerspruch rechnen.
 
Ich arbeite seit einem Jahr - vorher in anderen Abteilungen - als Admin im Sicherheitsbereich für ne Firma mit mehr als 30.000 Angestellten. Schwerpunkt: Linux-Administration (Debian/Ubuntu-Basis und ein paar SLES-Maschinen). Nein, das ist keine Behauptung sondern eine Tatsachen-Wiedergabe. (Ebenfalls was die Docker-Thematik angeht...)
Wir nutzen z.T. Kali-VMs für einige Tests. Die Nutzer verwalten die in Eigenregie, weil ein stabiler Betrieb damit schlicht nicht möglich ist, die User aber die hochaktuellen Programmversionen für Tests benötigen.

Ich weiß, wovon ich rede.

Regards, Bigfoot29
 
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