Jesterfox schrieb:
Schlussendlich geb ich meine Stimme aber lieber einer Kleinpartei die sich halbwegs mit meinen Ansprüchen deckt als das ich keine Stimme abgebe.
Auch wenn das der eigentlich richtige Weg ist - das Problem daran wird auch wieder sein, dass ein sagen wir vorheriger Nichtwähler, der seine Stimme dann einem Dritten gibt auch nicht viel ändern wird.
Es ist einer mehr auf der Liste der Wahlbeteiligten - aber die, die ihr Kreuz bei den großen Parteien machen, werden weiter ihren großen Anteil bekommen.
Im Resultat kommt was ähnliches raus, wie es in Deutschland fabriziert wird. GroKo - mMn ein Mittel, was nur zum scheitern verurteilt sein kann, weil Gegensätze nur um eine Mehrheit zu bekommen immer Kompromisse bedeuten. Genau an der Stelle fängt der Spaß mit dem Bruch der Wahlversprechen/die leeren Worte aber schon an. Und wenn das in Zukunft noch breiter wird - wirds noch schwieriger auf Mehrheiten zu kommen.
perfid schrieb:
exactly ... wenn der markt etwas will, beugt sich die politik, hebt ihr röckchen hoch und cremt sich das hinterteil mit vaseline ein. amüsanter aspekt hierzu: so oft und so hart, wie die politik schon rangenommen wurde, könnte man sich die frage stellen, ob überhaupt noch ein gleitmittel nötig wäre.
Wie war das?
Nein Mann, ich nehm kein Gleitgel - ich brauch nur ein bisschen Anlauf?
Relaxo32 schrieb:
Die einzige Lösung wäre eben siehe oben: wenn unabhängig von der Partei die Interessen der Bevölkerung vertreten werden, auch wenn es einem hinsichtlich der eigenen Vorstellungen nicht vollends in den Kram passt.
Naja, die Jenigen, die jetzt konkret in der Urheberrechtsreform bevorzugt werden sind ja auch EU Bürger - dass es nicht für das Volk wäre kann man so nicht unbedingt sagen. Was aktuell aber klar ersichtlich ist, dass man eben Argumente vors Loch schiebt um eine Gruppierung von Personen/Firmen zu Bevorteilen. Die Frage ist halt, wie viel Volk provitiert davon und wie viel Volk hat dadurch Nachteile?
Die Ideen in Teilen zumindest, gerade das Thema, Geld von den großen Internetkonzernen abzuholen, welche Umsatz und Gewinn in Teilen durch Urheberrechtsverletzungen kreieren, ist ja nicht verkehrt. Aber das WIE ist hier einfach völlig falsch angegangen.
Oder eben völlig richtig, wenn man es nie anders wollte respektive das Argument der Content Creators eben nur vors Loch geschoben ist...
Relaxo32 schrieb:
Das ist einfach verwerflich für den Journalismus und das Verlagswesen, welches sich seit 2011/12 selbst solchen Anschuldigungen in Form von "Lügenpresse" anhören muss und sich dagegen, teils ebenso mit argumentum ad hominem, zu wehren versucht.
Damit zerstört man sich auch noch die Vertrauensbasis der jüngeren Generation, einzig und allein weil man die Marktentwicklung zum Großteil verschlafen bzw. ignoriert hat und nun händeringend nach neuen Einnahmequellen sucht.
Dabei bietet sich das Thema perfekt an, um gerade bei der jüngeren Generation Vertrauen und auch Kundschaft zurückzugewinnen, da die ältere Leserschaft einfach nach und nach quasi wegstirbt.
Das Problem ist doch nicht, dass man neue Einnahmequellen sucht - würde ich zumindest behaupten. Das Grundproblem hinter dem Argument hinter bspw. Artikel 13 ist, dass mittlerweile gesehen wird, wie man auf Google, Facebook, Twitter und Co. unsummen Geld einnehmen kann OHNE dass man eigentlich der Jenige ist, der die Rechte am Content hat. Es verdient also der, der den Spaß verbreitet, es verdient auch der, der die Urheberrechtsverletzung initial begangen hat - wer aber verdient nichts dran? -> der, der eigentlich die Rechte am "Werk" hat.
Warum aber gerade die Presse da nicht sturm läuft, ist mir auch bisschen rätzelhaft. Keine Ahnung, habe außer Artikel 13 auch die Texte nicht gelesen geschweige denn lesen können. Bspw. findet sich zu Artikel 12 nichts... Weis nicht ob da am Ende die Presse nicht sogar mehr Nutznießer als Geschädigter ist. Gerade die größeren Vertreter abseits freier Journalisten haben offenbar mit Artikel 12 ein heißes Eisen im Feuer. Warum also dagegen "Stunk" machen?
Nichts sagen ist ja keine Form der "Lüge"
PS: was Vertrauen in der Zukunft angeht - es sterben nicht nur die alten Wähler weg auf kurz oder lang, sondern auch die alten Politiker
Politik ist extremst sprunghaft, es reicht ein einziges Thema, was richtig stark polarisiert und wo dann eine CDU/CSU die richtige Aussage trifft (und vllt auch mal durchzieht) und der ganze alte Reis von gestern ist vergessen... Zur Not werden einfach ein paar der Mitglieder gegangen oder andersweitig ausgetauscht und die Sache ist geritzt. Es braucht halt nur noch ein Brennpunktthema, wo man die gleiche Zielgruppe der Generation YT anspricht.