Der Unterschied zwischen Ü-Eiern und hartem Glücksspiel ist schwer zu leugnen. Es gibt vielfältige Unterschiede. Auch zu Kartenspielen, wo sich der Spielverlauf mit der Wahl des Decks usw. beeinflussen lässt. Bei Poker wiederum steht doch Geldeinsatz im Mittelpunkt. Klar, es geht auch ohne, wird aber idR nicht so gespielt - und das ist dann der ausschlaggebende Punkt. Btw: Wenn, dann bitte die gesamte Definition von Wikipedia ziehen:
Das Problem ist weitgreifend, alle aufgeführten Sachen stehen zum Glückspiel, du kannst auch von Ü-Eiern süchtig werden und haufenweise Geld reinstecken. Dabei ist völlig egal, ob du nun Geld investierst oder nicht. Es geht mir um die Sucht. Deine Definition ist nur eine erweiterte unter Geldeinsatz. Allgemein ist es immer Zufall und Glück und daher auch ein Glücksspiel. Ein Unterschied ist praktisch nicht vorhanden.
Die besagte Studie ist kein Beweis? Sie ist noch nicht veröffentlicht, dennoch: Wenn man schon in Mass Effect 3 Nutzer hat, die 15.000 Dollar in das Spiel stecken, dann kann wohl kaum von "gerne Geld in das Spiel stecken" sprechen. Diese Boxen sind quasi Roulette, nur unreguliert.
Richtig, noch nicht veröffentlicht, zudem kann die Studie nicht sagen, wer spielsüchtig sei oder woher diese Einnahmen genau kommen, dazu muss die Studie massenweise Farmer miteinberechnen. 15.000 Dollar kommen normalerweise auch nicht von einer einzigen Person. Ehrlich, und wie viele Leute sind vorhanden, welche so viel ausgeben? Wenn diese Leute existieren, brauchen sie sich um Geld wahrscheinlich keine Sorgen zu machen. Die Anzahl der Leute, welche wirklich soviel einsteckt und danach verschuldet ist, dürfte wahrlich gering sein. Unter den Jugendschutz fallen diese Leute bestimmt auch nicht, ich kann es mir schlecht vorstellen, dass Eltern da keine Kontrolle mehr haben. Wenn dem doch so wäre, sollte man eine bessere Aufklärung bei diesen Parteien finanzieren. Bis jetzt kamen aber keine genauen Zahlen, solange ist das ziemlich unklar.
Zu deinem Zitat: Dann müssen die Kartenspiele wie Gwent eben keine Packs verkaufen, sondern Add-Ons, in denen ganze Decks als Set offeriert werden. Wie tragisch.
Du hast die Zitate wohl nicht gelesen, noch einmal:
Nur um dich mal in die Realität zu holen. Keine Lootboxen werden sicherlich nicht dazu führen dass man dann mehr geboten bekommt. Sondern man wird andere Wege suchen eben um Geld zu machen. Und wenn man den Exakt gleichen DLC Content dann eben statt für 20 Euro, für 100 Euro verkauft und den Laden dicht macht wenn das keiner will. Ich bin mir sicher dass viele Entwickler gerne ein Spiel entwickeln und sicherlich oft selbst leidenschaftlichen Spieler sind. Aber Firmen geht es auch ums Geld und nicht nur darum Spieler zu bespaßen.
Du kannst nicht einfach die Wirtschaft eines Unternehmens verändern, viele würden da gleich abspringen, wenn man Karten nur beim Kauf eines DLC bekommt, der Laden würde Pleite gehen und die Nutzerzahlen sinken.
Wenn Unternehmen nun eine Möglichkeit weniger zur Profitmaximierung haben - wo wäre das schlecht? Wenn sie die Preise erhöhen, dann ist Angebot wenigsten ehrlich und moralisch sauber, wenn das das keiner kauft, das Angebot wohl extrem schlecht. Die Umsatz- und Gewinnsteigerungen in den Bilanzen laufen parallel mit der Zunahme an Lootbox-Systemen und Mikrotransaktionen. Also: Es ginge auch anders.
Siehe oben. Wenn der Content statt 20 Euro jetzt 100 Euro kosten würde, dann fehlt dir eine große Menge der Kundschaft. Jeder BWLer würde sich den Kopf zusammenschlagen. Ein Unternehmen denkt wirtschaftlich, bei ESO ist das Angebot gut, aber eine Erhöhung des Preises würde eher schaden. Du kannst auch als Unternehmen nicht immer bessere Angebote entwickeln, dafür muss man die Arbeiter extra bezahlen und deutlich mehr ausgeben. Auch wenn das Angebot gut wäre, würde ich selbst nichts mehr kaufen.
Gewinn ist das nach den Unkosten. Oder man entwickelt das Spiel halt mal mit weniger Unkosten, dann braucht man auch weniger Monetarisierung bzw. Einnahmen. Oder man bietet die kosmetischen Goodies halt in Sets, Bundles usw. im Direktkauf an, dann hätte man ein Spending-Cap und trotzdem Einnahmen.
Dem stimme ich auch zu, aber wie stellst du dir vor, wie man etwas entwickeln soll ohne große Unkosten zu machen? Bei Einzelspieler gebe ich dir Recht, so sollte es auch sein. Wo soll man den sparen? An der Vertonung, Musik? Wenn Spiele für eine längere Zeit existieren sollen und auf die Masse ausgerichtet sind, dann bekommst du schon erste Probleme damit. Die Strategie welche EA fährt sollte aber wirklich verboten werden.
Das ginge alles. Es ist nur weniger gewinnträchtig als diese blöden Boxen. Man nimmt den Unternehmen doch gar nicht die Existenzgrundlage. Nicht einmal im Free-to-Play-Bereich. Ich erinnere mich an Spiele, in denen es keine Lootboxen gab und die trotzdem profitabel sein konnten. World of Tanks z.B.?
Boxen an sich sind weder gut noch schlecht, da hängen auch andere Faktoren zusammen. Im Free2Play-Bereich setzt eine gigantische Anzahl von Spielen auf Boxen. Mit einem Verbot nimmst du einigen das Standbein. Heute wird ein Online-Spiel nicht mehr groß und lange existieren, wenn es darauf nicht setzt. F2P wäre dann nicht mehr haltbar und du kannst daraus kein Pay2Buy machen, wenn keine Nutzer vorhanden sind. Solche Sachen wären aber eine Alternative, alle können dies nicht bewerkstelligen. ESO hatte damals ein Abo-Modell, die Nutzerbasis blieb aus, du kannst nicht einfach frech behaupten, dass das Angebot schlecht wäre. Jetzt muss man es nur einmal kaufen, dies wäre schon eine Möglichkeit.
Noch einmal, ja die Thematik ist sehr groß, aber man muss die ganzen Sachen differenziert betrachten, ein Verbot ist nicht gleich hilfreich. Ich wünsche mir ebenfalls eine Regulierung oder eine Kennzeichnung, um andere zu schützen. Wie @U-L-T-R-A mag ich auch keine Beuteboxen in einem Singleplayer. Die ständige aggressive Werbung und Einblendung von Lootboxen auf dem Hauptbildschirm, welchen man auch nicht ändern kann, bei Blizzard, halte ich für sehr kritisch. Man kann aber nicht alle Entwickler über den Haufen scheren und einfach sagen, es geht ohne Boxen und man kann sofort alles ändern. Dann sollte man auch den BWL-Kurs nachholen. Außerdem muss man viele Aspekte betrachen. In ESO, Hearthstone, Gwent, bekommt man beim verwerten, Edelsteine oder Manastaub, damit kann man sich keine zusätzliche Box kaufen, sondern man kann sich direkt im Store den ensprechenden Gegenstand aussuchen, diese Möglichkeit muss man auch beachten, auch wenn man Pech hat, kann man sich die passenden Gegenstände holen. Bei solchen Sachen sehe ich ehrlich gesagt auch kein Problem.