Brauchen wir die Kirche(n) noch?

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Zur Not kann man sie ja noch an andere Weltreligionen, die weniger mit Mitgliederschwund zu tun haben, untervermieten.;)
 
naja ich bin nicht sonderlich religiös, werde es wohl auch nie sein ;) ich kenne aber schon einige religiöse Menschen in meinem Umfeld und denen sollte man ihren Glaube nicht nehmen... außerdem gibt es Momente wo ich die Kirche nicht missen will (vllt haben einige nicht daran gedacht)... beispielsweise Hochzeit und Beerdigung... oder wenn jemand stirbt, dann ist es bei "einsamen" Menschen die Kirche die sich um einen kümmert, so ist es bei uns jedenfalls... Also ich werde wegen den genannten Gründen nicht aus der Kirche austreten ;) in diesen Punkten bin ich Froh, dass ich jemanden helfen kann der anderen hilft ;)

achja die Kirche als Bauwerk gehört einfach zur Umwelt :P also auch diese nicht abreißen ^^
 
Lol Kirchen abreissen ich glaubs hackt, die sind eh fast alle unter Denkmalschutz die Modernen okey sind teils auch häßlich aber die Alten nicht.

Ich finde der Glaube gehört zum Menschen, genauso wie eine Kirche( was währe Deutschland ohne Kirchen) ich gehe zwar selten nie in die Kirche aber glauben tue ich dennoch, es auch ein gefühl von zusammengehörigkeit, eine Taufe ist etwas sehr schönes genauso wie eine Hochzeit, Komunijon, Firmung usw.

Ich Zahle meine Kirchensteuer gerne, denn wenn jemand einen rat braucht oder nur beistand zb. Todesfall wird dir geholfen Seelsorger , klar die giebts auch ohen religößen Hintergrund.

Es muss jeder selber wissen, was er macht ich halte Religion aber nicht für überholt, es kommt immer darauf an wie mann diese auslebt. Und ist es wirklich so schlimm wenn mann an eine höhere Kraft glaubt die dem Leben vielleicht noch etwas mehr sinn zu geben scheint.
 
Bin grad bei meiner Freundin die sehr gläubig ist und auch eigentlich Sonntags in die Kirche geht aber das länger schlafen hatte diesen Sonntag einfach einen größeren Reiz :)
Ich selbst bin gar nicht gläubig.
 
ich finde auch wenn das jetzt bisschen schulkram ist ^^ hat Feuerbach das alles richtig auf den Punkt gebracht.

Der Mensch sehnt sich nach Vollkommenheit und Frieden, da er allerdings im realen Leben viele negative Lebenserfahrungen macht (Tod, Ängste,...) projiziert er seine Wünsche (Zufriedenheit,..) auf ein höher gestelltes Wesen (Gott), damit es ihm besser geht.
Da wir also nicht wirklich an Religion glauben liegt wahrscheinlich daran, dass es uns einfach gut geht und wir keine schlechten Lebenserfahrungen/Ängste auf ihn projizieren müssen.
Bei älteren Leuten die schwer krank sind die ihren Lebensgefährten verloren haben oder selber kurz vorm sterben sind ist die Einstellung zur Religion oftmals ganz anders selbst wenn sie vorher in unserem alter auch unreligiös waren. Ein weiteres beispiel sind zb. die 3te Welt länder wo täglich Menschen verhungern etc., diese haben alle einen viel engeren Bezug zur Religion.

-->hier ist die Projektionstheorie nochmal anschaulich erklärt.
 
Ich glaube man kann diese Frage, ob wir die Kirchen (sowohl Institution und Gebäude) noch brauchen, ganz leicht durch ein Gedankenexperiment beantworten.
Angenommen ganz Deutschland wäre konfessionslos, 100% Atheisten. Doch die Menschen sind die gleichen, also einige wären gläubig, andere nicht.

Würden sich nun die Gläubigen zusammenschließen, eine Gemeinschaft bilden, Gebäude bauen und Mitgliedsbeiträge von ihren Mitgliedern einziehen? Wenn ja, welcher Umfang hätte das? Auf jeden Fall wären dann nicht 60% aller Menschen in so einer Organisation, das kann ich mir nicht vorstellen.

Kirche braucht man immer, wenn es einem schlecht geht. Nach dem zweiten Weltkrieg waren die verbliebenden Kirchen propevoll aber heutzutage sieht es anders aus. Junge Leute holen sich ihre Seelsorge bei Problemen von Gleichaltrigen, Eltern, Freunden oder Internetforen.
Ich glaube, es sind nur deshalb soviele Alte beim Gottesdienst, weil das Rentner sind, die sowieso mehr Zeit haben für sowas und man dort noch in einer Art Gemeinschaft ist, die einem fehlt. Und wer nicht mehr lange zu leben hat, denkt wahrscheinlich, dass es nichts schaden kann, wenn man noch ein wenig gläubiger wird - denn man hat ja nix zu verlieren ;)

Vielleicht kann man ja verallgemeinern: Je besser es dem Menschen geht, desto unreligiöser wird er. Da unsere Lebensqualität stetig steigt, ist es also nur noch eine Frage der Zeit, bis die Großkirchen nur noch einen minimalen Bruchteil der (unglücklichen) Menschen vertreten und die Menschen lieber in Mini-Religionen sind, die ihrer Lebensauffassung eher entsprechen.
 
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es ist gut das es kirchen gibt, da es genug leute gibt die sie besuchen, aus verschiedensten gründen. ob der schönheit wegen, oder wegen derer probleme, wünsche, oder auch verbrechen.

kirchen abreissen um ein anderes gebäude zu erbauen ist lachhaft, genau diese art des denkens ist auch das problem ,was die leute nicht verstehen. im kosovo sollen zum beispiel kirchen die 1000 jahre alt sind an eine andere völkergruppe übergeben werden, die sie aus hass zerstören würde.

aber den anderen menschen ist das egal, den der glauben ist egal, hie zulande glauben die meisten nur noch an den Pfarrer "marlboro", oder den priester "Augustiner Hell" und das ist eher schlimm.

mfg

tenk

edit: @ Drago schön gesagt
 
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@drago

Deinen Glauben will Dir ja keiner nehmen. Das ist Deine Privatsache. ..und auch nicht schlimm.
Die Frage ist, ob Nichtgläubige von Deinem Glauben beeinflußt werden bzw. ihn mitfinanzieren müssen.

MFG
 
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meine meinung ist das die menschen heutzutage viel zu gebildet sind um an irgendwas zu glauben. heutzutage weiß man einfach vieles :)
warum bin ich eigentlich noch nicht aus der kirche ausgetreten wenn sie mir auf gut deutsch am arsch vorbei geht? Vielleicht hab ich ja mal ne freundin die kirchlich heiraten will oder sowas da spar ich mir lieber die probleme mit dem wiedereintritt was ja nicht so ohne weiteres geht
 
Wir brauchen keine Kirche, aber Jungs weint net wenn es auch keine Kirchlichen Feiertage gibt ;)

Ich mag die Kirche auch net und zahl auch keine Kirchensteuer. Aber gibt genug Leute die da anders denken, aber wenn man so welche mal im Tv sieht, denkt man sich wie können die in der freien Welt überleben.

Kirche is pure Gehirnwäsche und Grimms Märchen.
 
@ lamo200
heiraten wär doch dann was feines, aber woher weißt du ob deine frau das in der kirche will oder darf, vielleicht ist sie ja von einer anderen religion?

und warum an einem ort heiraten an den du nicht glaubst, weils mode is?
 
Tenk333 schrieb:
es ist gut das es kirchen gibt, da es genug leute gibt die sie besuchen, aus verschiedensten gründen. ob der schönheit wegen, oder wegen derer probleme, wünsche, oder auch verbrechen.

kirchen abreissen um ein anderes gebäude zu erbauen ist lachhaft, genau diese art des denkens ist auch das problem ,was die leute nicht verstehen.

Genug Leute? Geh mal an einem x-beliebigen Tag in die Kirche. Die wird mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit leer sein, da sind maximal 3 Leute drin. Und selbst an einem Sonntag kann man von "voll" nicht reden. Die Gottesdienstbesucher sind nur noch eine Minderheit und da finde ich es langsam überholt, dass die ihre Messe in so zentraler Lage abhalten können. Wenn an dieser Stelle z.B. eine Bäckerei wär, könnten viel mehr Leute davon profitieren.
 
x-beliebige tage ist ja klar da viele arbeiten, oder da es die grossen gottesdienste immer nur am sonntag oder betsimmten besonderen tagen gibt. unter der woche gibt es meistens kleine abendmessen die nicht langdauern.

kenn genug kirchen die am wochenende voll sind mit leuten, ob katholisch , evangelisch oder orthodox. aber wie gesagt, jeder muß es selber wissen. keinem wird sein glauben aufgezwungen, sind ja alles gute menschen.

bin selber ab und zu in der kirche, bin froh das es sie gibt
 
Pff, Menschen und gebildet. Der Mensch ist heute wie früher recht dumm. Schau doch einfach mal, was derzeit alles schief läuft und was dagegen gemacht wird. Nein, Wissen alleine ist noch lang keine Handlung und nur weil seit Jahren fleißig aus der kath. und ev. Kirche ausgetreten wird bedeutet das noch lange nicht, dass die Menschen an nichts mehr glauben.

Sogar das Gegenteil ist der Fall.

Ich hatte mal vor nicht allzu langer Zeit einen Bericht darüber gesehen, dass die Deutschen sich alternativen Glaubensrichtungen zuwenden. D.h. es wird immer geglaubt, nur die Ausgestaltung des Glaubens ändert sich institutionell.

Dabei hat die Kirche genau so ein Problem wie Firmen. Als Google noch klein und neu auf dem Markt war, fanden alle diesen coolen Dienst nett und neu und irgendwie rebellisch gegen die Größen des Marktes. Mittlerweile ist Google etabliert und so groß, dass die ehemaligen Größen kaum mehr mitkommen. Entsprechend hat sich auch die Einstellung der Menschen gegenüber Google geändert. Da wird geklagt bis der Arzt kommt und von "Datenkrake" geredet.

Genauso verhält es sich auch mit organisiertem Glauben in Deutschland. Sobald das Gebilde zu groß wird, finden's alle voll doof und dann trifft man sich eben im kleinen Kreis. Sobald der Kreis zu groß wird, ist wieder Zeit, von vorne anzufangen.

Der Mensch und gebildet? Nicht wirklich.
 
Odium schrieb:
Stell dir vor, du bist ein Unternehmen, dass seit Jahrzehnten an Kunden verliert aber die Anzahl deiner Filialen die gleiche ist. Irgendwann wird man die einfach schließen müssen ;)
Ja, aber das hat dann auch das Unternehmen Kirche als Besitzer zu entscheiden, ich diskutiere ja schließlich genauso wenig darüber dass Unternehmen xyz lieber die Standorte abc abreißen sollte weil es nicht mehr gut geht und ich sowieso nicht hineinschau.

PS: Hochzeiten feiern kann man soviel schöner und individueller ohne Kirche.
 
Kirchenabrissgeschichten:

http://www.berlinonline.de/berliner-zeitung/archiv/.bin/dump.fcgi/1997/1025/none/0045/index.html

Die Kirche von Saaringen ist nur eines von 200 Gotteshäusern in Brandenburg, das verfällt. Insgesamt gibt es 1 600 Kirchen, für die nicht genug Geld da ist. Matthias Hoffmann-Tauschwitz vom Bauamt der Evangelischen Kirche befürchtet daher die Signalwirkung, die von dem Abriß ausgehen könnte. "Das ist für uns ein absolutes Tabu." Vielmehr müsse man sich überlegen, von den "hehren Ansprüchen" abzugehen, mit denen Kirchen an Mitnutzer und Sponsoren vergeben werden. "Künftig muß jede Art von gewinnbringender Nutzung denkbar sein, die nicht menschenfeindlicher Natur ist", sagt er, "es gibt genug Sportinstitute, die eine Halle brauchen."
http://www.shortnews.de/start.cfm?id=698161

Im Stadtteil Hamburg-Barmbek hat am Dienstag der erste Abriss einer evangelischen Kirche in Hamburg nach 1945 begonnen. Die Heiligengeistkirche ist 1903 geweiht worden und somit über hundert Jahre alt. An ihrer Stelle sollen bald 65 Neubauwohnungen stehen.
http://www.zeit.de/1995/52/Kauft_Kirchen_

Fünfzehn bis zwanzig Prozent der Bevölkerung gehören einer Konfession an, und davon ist die große Mehrheit älter als 65. Von Taufe oder Konfirmation haben viele Jugendliche zwar schon mal gehört, aber mehr auch nicht. Beim Gottesdienst könne es vorkommen, erzählt Berlin, daß er vor leeren Bänken steht.
 
Zuletzt bearbeitet: (Rechtschreibfehler)
"Künftig muß jede Art von gewinnbringender Nutzung denkbar sein, die nicht menschenfeindlicher Natur ist"

Ich habe kürzlich von einem Projekt gelesen, bei dem eine Kirche nur noch zur Hälfte für die Belange des Glaubens eingesetzt werden soll. Die andere Hälfte soll Geschäfte und Ärzte beherbergen. Dafür wird eine Zwischendecke eingezogen, was wiederum die Heizkosten reduziert (die sind wirklich enorm!).

Hohe Decken benötigt man ohnehin nicht mehr. Früher hat man die Gläubigen damit beeindruckt. Für die einfachen Menschen sah das wirklich so aus, als sei der Himmel in der Kirche. Heutzutage lockt man den Kino-Verwöhnten aber nicht mehr vor dem Hocker vor.

Tenk333 schrieb:
soll es dann eher so laufen ?

Das halte ich für gänzlich falsch. Kirchen sind Ausdruck einer gesellschaftlichen Kultur, die durch Vermischung an Identität verliert.
 
GaTeXx schrieb:
Wir brauchen keine Kirche, aber Jungs weint net wenn es auch keine Kirchlichen Feiertage gibt ;)

Och, das ist kein Problem. Wir schauen einfach, wer von den guten Christen dann die wertvollen Urlaubstage auf die alten kirchlichen Feiertage verlegt.
 
Tankred schrieb:
Das halte ich für gänzlich falsch. Kirchen sind Ausdruck einer gesellschaftlichen Kultur, die durch Vermischung an Identität verliert.
Meinst du das eigentlich ernst?

Ich bin auch dafür aus kirchlichen Feiertagen zusätzliche Urlaubstage zu machen...
 
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