Elcrian schrieb:
Es koennte euch schlimmer treffen. Comcast! $70, 100Mbit
Falls das ein Vergleich mit den USA werden soll, laß es bitte. Die deutsche Internet-Infrastruktur ist um einiges besser aka dichter ausgebaut (genauso wie unser Eisenbahnnetz auch).
joel schrieb:
Ich finde die durschnittlich 35.- Euro für eine 100Mbit Leitung einfach zu teuer!
Finde ich nicht, wenn man mal so bedenkt, wie billig schnelles Internet hierzulande geworden ist. Ich hab nen uralten 100er Tarif bei UM (reines IPv4), zahle 33 und das gerne. Kein ödes rumgezicke von wegen DualStack Lite und die damit verbundenen möglichen Probleme, keine Fritzbox die mehrfach im Jahr ein Update braucht und bis auf 2-3x im Jahr minimal Schluckauf in der Leitung immer voll verfügbar. So wie eben auch=
- MechBuster - schrieb:
Habe ne 400 Leitung bei UnityMedia. Nur bei Steam komme auf Max 35-37 Mb/s. Sonst meistens unter 30 Mb/s. Sehr schwankend das ganze je nach Tageszeit und Auslastung. Bin nicht ganz Zufrieden.
Ohne jetz gegoogelt zu haben, es gab mal ein Geschwindigkeitsversprechen von UM, galt oder gilt das nicht auch für die große Leitung?
Brötchenesser schrieb:
ich habe eben mal getestet bei mir...ping zu Computerbase=40ms
Bitte heise.de nutzen, bessere Anbindung=
NuminousDestiny schrieb:
Ist die Überschrift und die Aussage nicht schlichtweg falsch - Klickbait?
So, BTT=
Die Überschrift ist schon richtig und Schuld haben sowohl die Anbieter als auch die Kunden.
Die Anbieter haben im Laufe der Jahre nahezu alle kleinen Tarife verschwinden lassen, so das es fast überall mit einem 16000er Tarif startet (DSL) so das gerade auf dem Land die Kunden einen Tarif haben, wo nichtmal die Hälfte von der magischen Zahl ankommt. Das hat klar technische Gründe, die vielerorts allerdings dank regionaler Anbieter weitgehend aus der Welt geschafft werden.
Es gibt sowohl bei Kabel als auch bei DSL das Problem der Überbuchung. Ist dasselbe auch bei 3G/4G, heißt ganz einfach wie die meisten hier ja wissen, das "weiter hinten" im Netz-Zugang einfach zuwenig Bandbreite zur Verfügung steht. Es ist also am Ende ALLES ein shared Medium, wenn man es genau nimmt.
Bei Kabel ist halt aufgrund dessen, das der "shared" Zustand viel weiter vorne erreicht wird (nämlich noch im Haus) das Problem mit der Überbuchung viel schneller da wenn zuviele im Haus ganz schnelle Leitungen haben und die zu Stoßzeiten belasten. Klarer Fall. Wobei man den Punkt nicht den Kunden anlasten kann, denn das ist wiederum ein Problem des Anbieters. Allerdings mit der Folge unzufriedener Kunden.
Der Unterschied ist, das bei DSL jede Teilnehmerleitung auch als solche aus dem Haus geht bis zum nächsten Knoten, während beim Kabel üblicherweise wirklich nur ein Kabel im Haus ankommt. Hier mal ein Foto von meinem HüP=
Für die, die es nicht wissen= Das dicke schwarze ist das Erdkabel welches von draußen reinkommt, das weiße läuft zu dem ersten Verstärker und den dann folgenden weiteren Verstärkern + Verteilern. Bei DSL wiederum kommt ein oft noch dickeres schwarzes Erdkabel ins Haus, das an einem meistens noch dickeren Kasten endet, in dem die Teilnehmerleitungen dann gleich einzeln in die jeweiligen Wohnungen gehen. Weiterhin gibt es bei DSL normalerweise keine Leitungsverstärker im Keller, die Verkabelung ist daher einfacher und übersichtlicher.
Allerdings SOLLTE bei Internet über DSL die Leitung von der Telefondose/dem Splitter bis zum Modem (meist im Router integriert) so kurz wie möglich sein (grade bei ländlichen Anschlüssen sehr wichtig, weil solche Leitung oft sehr lang sind und daher ne irre hohe Dämpfung haben!) und daher raff ich bis heute nicht wieso grade AVM oft ~5 Meter lange DSL-Kabel in den Karton packt. Hab ich letzte Woche bei jemand gesehn, dem ich nen 50er 1&1 Anschluß mit der umlackierten Fritzbox eingerichtet habe, dieses Kabel ist seit jeher streng genommen zu lang.
Weiterhin spielt bei grenzwertig laufenden DSL-Anschlüssen die Eigendämpfung des Modems eine Rolle und in dem Punkt sind grad viele der älteren Fritzboxen schlecht.
Bei Kabelanschlüssen ergibt sich das Problem mit der Dämpfung
innerhalb der Hausverkabelung normalerweise nicht, weil die Verstärker im Keller von den Technikern eingestellt werden.
Die Kunden machen es sich teils bei Umfragen /Speedtest-Statistiken auch relativ leicht: Sie gehen von der Zahl des Tarifs aus und logisch, wenn da nur ein Bruchteil reinkommt, ist man verärgert. Was ja auch an den Anbietern liest -würden die für ländliche Gebiete weiterhin vermehrt die 2000er oder 6000er Tarife anbieten, so würden alle Zufriedenheitsumfragen wohl etwas schöner aussehen. Weiterhin müßten mehr Leute auf das Sternchen achten, welches ja besagt, das die Geschwindigkeit oft "bis zu" bedeutet bzw bei VDSL es diesen "Bandbreiten-Korridor" gibt. Das mal für DSL, Kabel spielt auf dem Land eine unbedeutende Rolle.
ABER es gibt viele ländliche Gebiete, die zwar von der Telekom und deren Mitbewerbern nur krüppelhaft mit DSL versorgt werden, dennoch findet man oft einen regionalen Anbieter, der eigene Leitungen verlegt hat und daher auch mehr Geschwindigkeit anbieten kann. Dafür muß man halt mal über den Telekom-Tellerrand hinausgucken.
Wir sehen, wir drehen uns im Kreis und es fassen zusammen=
- Die Anbieter müssen die Bandbreite der Netzknoten erhöhen
- Die Kunden müssen das kleingedruckte lesen und gegebenenfalls zu einem Alternativ-Anbieter wechseln