Das eigentliche Problem ist doch Hobby vs Profi.
Wer das Internet als Hobby nutzt hat eher wenig Rechte.
Wer das Internet als Profi nutzt, um damit Geld zu verdienen (Verlage, Content-Insudstrie etc.), möchte natürlich deutlich mehr Rechte. Wer sich ausrechnet, dass er mehr Geld verdienen möchte, wird sich natürlich auch sehr stark ins Zeug legen, um mehr Rechte für sich durchzusetzen.
Die grössten Probleme gibt es wahrscheinlich, wenn sich die Bereiche überschneiden. Lade ich ein Video von meinem Geburtstag hoch und im Hintergrund laufen 17 Sekunden Urheberrechtlich geschützte Musik, habe ich verloren. Klar, wenn ich durch das Hochladen des Videos kein Geld verdiene, darf ich es rechtlich gesehen, muss dann aber erstmal Einspruch einlegen, was nervt und Zeit braucht.
In der Schweiz ist es meines Wissens nicht illegal, für den Privatgebrauch Filme oder Musik zu kopieren/herunter zu laden. Mich würde mal eine Statistik interessieren, ob die Urheber in der Schweiz dadurch deutlich weniger Gewinn machen. Ich vermute, sie machen genauso viel Gewinn wie anderswo. Auch wenn es nirgends Filme oder Musik zum Herunterladen gäbe, würde ich trotzdem nicht ins Kino gehen. Vielleicht würde ich TV schauen (eher nicht) oder mehr Bücher lesen. Die kann man ja ganz gut gebraucht bekommen. Auch da verdient der Urheber nicht am Weiterverkauf an Dritte. Nur bei digitalen Werken, wo es recht einfach ist, einen Kopierschutz/Aktivierung einzubauen, um den Weiterverkauf zu verhindern, da wird es auch durchgesetzt.
Ich halte es eher für einen Wunschtraum, dass das Internet (also dessen Inhalte) frei zugänglich, einfach bedienbar und weitgehend kostenlos für nicht-Profis bleibt. Alles was geldliebenden Menschen dabei hilft, mehr Geld zu verdienen, wird früher oder später auch in irgendeiner Form umgesetzt werden. Dass es bis jetzt so lange dauert liegt wohl eher daran, dass Gesetze nicht direkt von der Wirtschaft erlassen werden, sondern vorher noch durch die Politik genehmigt werden müssen.
OT: Im Christentum (unter anderen) gab es früher mal ein Zinsverbot. Als sich das Christentum weiter verbreitet hat - wer hätte es gedacht - wurde auch das aufgelöst.