Wir, also die nicht mehr ganz jungen Menschen, sind in einer interessanten Situation: Wir haben den Aufstieg des IBM PC und die masenhafte Verbreitung direkt miterlebt. Die Benutzung war jedoch nicht ganz trivial und für eingie Dinge waren schon recht fundierte Fachkenntnisse erforderlich. Wer also einfach nur ein wenig "digital basteln", PC Spiele daddeln, Musik produzieren und etwas später im Internet "surfen" wollte, der musste einiges an Wissen aneignen. Wir haben verstnaden, wie ein PC funktioniert, welche Dateisysteme es gibt, wie IRQ Adressen vergeben werden, welche Jumper wo sitzen mussten - von der oft mühsamen Installation von Betriebssystemen und deren Nutzung ganz zu schweigen.
Das alles auch oft mit Unterstützung solcher Sendungen! Sie waren goldwert und haben Neugier geweckt.
Wir haben unseren Eltern erklärt, wie das Internet funktioniert. Heute ist alles so simplifiziert, die Technik unter der "Motorhaube versteckt... es steht nur noch der Konsum von Inhalten im Mittelpunkt. In der breiten Bevölkerungsschricht haben wir das Peak IT-Wissen bereits hinter uns. Viele junge Menschen haben im Mittel erheblich geringere IT Kenntnisse. Ich habe das mal so gelesen:
Wir 40 Jährigen haben unseren Eltern erklärt, dass das blaue "e" nicht "das" Internet ist. Und unseren Kindern erklären wir, dass das blaue "f" nicht "das" Internet ist. Wobei das Zitat auch schon etwas älter ist, heute wäre es natürlich der Violinschlüssel, ein stilisierter Fotoaparat oder die eckige "9" von 9gag.
Ich vermisse diese Bastelzeit.
PS: In der Retroperspektive hat selbst "Giga TV" mehr Fachwissen vermittelt, als die Teenager heute im Mittel haben. Die digital natives können digital quasi nur konsumieren. Wie immer bestätigen Ausnahmen die Regel, aber als Ausbilder erlebe ich den Wissensverlust hautnah. Auch die Zahl kompetenter Quereinsteiger ("Computer sind mein Hobby") ist quasi bei 0 angekommen.
PPS: Giga TV! Da hat - ich glaube es war Shu - mal gesagt, man dürfe Festplatten nicht öffnen, da sonst ein Vakuum entweichen würde
D
