Der Brexit ist da!

@KTelwood

Was ist denn in der EU Zeit besser geworden?
Der Vermögenszuwachs in Deutschland ist bis zu den 70er exorbitant hoch gewesen. Jetzt sind es nur noch die Schulden.
Die Schere zwischen arm und reich war überschaubar.
Es gab keine No-Go Areas.
Es gab kaum grenzüberschreitende Kriminalität.
Es gab keine marodierenden Banden.
...

Es gehört eben nicht nur Geld dazu, sich wohl zu fühlen.
 
hallo7 schrieb:
@Cool Master:

Das stimmt doch nicht. Die Entscheidungen treffen die Staats- und Regierungschefs der Mitgliedsländer bzw. deren Gesandten....

Und warum brauch man dann überhaupt eine EU wenn man die Entscheidungen, im Fall Deutschland, auch direkt im Bundestag erledigen könnte?
 
Cool Master schrieb:
Und wer ist daran Schuld? Wie gesagt die EU ist seit Jahren dieser Gigant in Brüssel und Luxemburg die einfach Entscheidungen treffen.

Ich bringe da mal ein Zitat eines deutschen Musikers. Groß ist nur das, was man nicht versteht.

Genau solch plakative und unreflektierte Argumente bringen niemanden etwas. Dieses Argument kannst Du auch weit kleiner ansetzen. Ich denke nicht, dass Du in Gänze weißt, was Dein Stadtparlament so treibt. Nur als Beispiel. Die da oben im Stadtparlament machen auch vieles, was Dein Leben beeinflusst. Und Dir nicht immer gefallen wird.

Ich würde bei weitem nicht Behaupten, die EU und seinen Apparat voll zu kennen und zu verstehen. Aber er ist mehr, als 100 Watt Glühbirnen Verbieter, Plasma TV Begräber usw.

Ich sehe keine ernsthafte Alternative für die EU. Aber das auch die EU sich verändern muss und über sich nachdenken, dass steht spätestens seit heute außer Frage.
 
Zuletzt bearbeitet:
@KTelwood:
Aber es kann nicht sein, dass Europa zurückfällt in eine Ideologie des Nationalismus. Der Sinnstiftung durch eine "Anti-Irgendwas" haltung.
du vermischt grad nationalismus mit rassismus. für etwas zu sein ist nicht das gleiche wie gegen etwas zu sein. man kann nationalstolz besitzen ohne deshalb andere zu hassen. das beste beispiel ist der fussball. jeder fiebert mit seiner mannschaft. das ist positiv. hooligans hingegen sind nicht für ihre mannschaft, sondern gegen die fans der anderen. das ist negativ und verachtenswert.

ich persönlich bin der meinung, dass eine nationale oder besser noch regionale identität etwas gutes ist. das gefühl einer zugehörigkeit. und dieser zusammenhalt, diese zugehörigkeit geht immer mehr verloren, je größer das konstrukt wird. die eu ist schon ein verdammt großes konstrukt, und mal ehrlich: wer fühlt sich denn als eu-bürger?
ich fände es besser als team aus regionen und kulturen an einer gemeinsamen europalösung zu arbeiten anstatt alles gleichzuschalten und immer mehr in anonymität zu verfallen. einen gemeinsamen rahmen indem aber jeder seine nationale identität bewahrt.
ich bin zwar nicht gegen die eu, aber ich bin schon dagegen, dass diese die nationale und regionale identität der menschen und ihre kultur und mentalität verdrängen und die menschen gleichschalten soll.
ich reise gern in andere länder und freue mich über die mentalität und die kultur anderer menschen. egal ob spanier oder ire oder pole, alle haben sie ihre eigenarten, sind stolz auf ihre geschichte, ihre kultur, ihre küche und ihr land. imho eine sehr gute sache, solange es eben nicht zum hass gegen andere missbraucht wird wie es die rechten so gern und letzteren wieder erfolgreich tun.
 
Zuletzt bearbeitet:
Cool Master schrieb:
Und warum brauch man dann überhaupt eine EU wenn man die Entscheidungen, im Fall Deutschland, auch direkt im Bundestag erledigen könnte?

Naja, weil eine einheitliche Linie für die Unternehmen aber auch Konsumenten/Arbeitnehmer einfacher ist, als wie wenn jeder seine eigenen Regelungen hat. Wofür braucht es einheitliche Standards? Die Antwort auf diese 2 Fragen ist die selbe.
 
Das größte Problem ist, daß die EU nach "Süden" und "Osten" hin vergrößert wurde.

Die Volkswirtschaften sind viel zu weit auseinander. Da hätte man zwei "Organisationen" daraus machen müssen.

So fließt das Geld nur in eine Richtung. Und die Volksvermögen ebenfalls.
Das hätte alles viel langsamer erfolgen müssen aber Kohl und Merkel wollten eben in die Geschichtsbücher.

Die Flüchtlings- und Migrantenkatastrophe ist der zweite große Fehler. Geht ja nun aus diversen Wahlen hervor.
 
@Lübke

Sehr gut gesagt dem kann man nur zustimmen.

@hallo7

Für Standards langt es aber ein Konsortium zu haben und da man viele Gesetze als Standard ansehen kann müsste man halt als Nationen an einen Tisch kommen. Sei es Jährlich oder alle zwei Jahre und immer in unterschiedlichen Ländern. Das wäre 100 mal effektiver als eine EU.
 
Die EU ist nicht perfekt. Es geht so viel Energie, Zeit und Geld verloren, die man alle sinnvoller investieren kann.
Genauso wie in den einzelnen Staaten (BER, Elbphilharmonie, S21....)
in jdem Bundesland
in jeder Kommune.
In jeder Firma
und in jedem Haushalt.


Aber das "Brüssel die EU regiert" stimmt nicht. Es stimmt einfach nicht.
die Gewalt über Gesetzgebung bleibt immernoch bei den gewählten Regierungen und Parlamenten. Nur haben die sich gedacht, es wäre unsinnig in einer zusammenwachsenden Welt jedes Gesetz und jede Regelung unkompatibel in Eigenregie zu entwickeln.
Und darum überlässt man hier Bürkokratische und auch gestalterische Aufgaben der EU. Wobei es oft genug die Gewählten Resort Minister sind die sich treffen und was erarbeiten. Warum auch nicht. Was bringt es wenn jeder seine eigenen Vorstellungen hat, und die
dann wieder revidieren muss, weil es inkompatibel ist.
Wer nationalistisch denkt, der muss sich auch Wirtschaftlich einschränken.


Man kann die EU bestimmt schlanker machen, aber was UK da gewählt hat basiert auf Lügen, starken vereinfachungen und Halbwahrheiten.
 
Gabriel hat mal wieder die Lösung vorgestellt.
Schulden machen, um den Leuten das Gefühl zu geben, am Wohlstand teilzuhaben.

Unverantwortlich. Das ist der Weg zum Zusammenbruch, denn das geht momentan nur noch, indem die Staaten davon ausgehen, die Schulden niemals zurückzuzahlen.

Die SPD ist am Ende und hat nichts verstanden.
 
@Cool Master:

Dann wäre also ein Konsortium aus Gemeinden effektiver als ein Bundesland oder ein Konsortium aus Bundesländern effektiver als Deutschland? Ich wäre mir da nicht so sicher. Genauso wie im Bundestag die Abgeordneten ihre Agenden einbringen und dadurch Gesetze in Deutschland gestalten, machen das die Abgeordneten in der EU/Brüssel.

Der Vorteil von diesem System ist, dass Länder die etwas eigentlich nicht umsetzen wollen einen Kompromiss eingehen müssen, wenn sie selbst etwas umgesetzt haben wollen. Das nennt man dann Politik und ist mir auf einer geregelten EU Ebene lieber, als wie wenn sich einzelne Nationalstaaten untereinander verabreden und unter Umständen damit ein Land ausgrenzen.
Vermutlich seh ich das als Österreicher aber auch etwas anders, weil ich genau weiß, dass unser Land bei Einzelverhandlungen kaum Handlungsspielraum hätte.

Jedenfalls würde das Ausgrenzen einzelner Länder aber schwerwiegende Folgen haben, wenn man sich die Geschichte ansieht.
 
die nationale und regionale identität der menschen und ihre kultur und mentalität verdrängen und die menschen gleichschalten soll.
Und wie greift die EU da aktuell ein? Nimmt die EU den Bayern die Brezn weg oder den Franzosen das Baguette? Zwingt mich die EU um 8:30 zu fruehstuecken oder darf ich doch noch wie ein Italiener um 10h mir schnell nen Espresso kippen? Oder gehoert es zur regionalen Identitaet, ne 100W-Gluebirne benutzen zu wollen?

Ich glaub es ist kein Zufall, dass der Grossteil der jungen Leute gegen den Brexit gestimmt hat, da sie eben Europa schon erfahren haben durch Reisen, Erasmus usw. Ich sehe absolut nicht, wo mir die EU meine regionale Identitaet weggenommen hat bisher bzw wie sie mir die wegnehmen will? Dank EU Vereinheitlichungen wie SEPA Verfahren, Roaming-Gebuehren usw. ist es mir sogar viel einfacher geworden, Kontakt zu meiner Heimat zu halten (ja ich wohn grad in der Schweiz, aber auch in der Schweiz gelten sehr sehr viele Regelungen der EU, da koennen sich die Englaender mal angucken, dass man nicht einfach alle EU Regeln kicken kann...).

Und mittlerweile habe ich wie viele andere nicht mehr nur eine regionale Identitaet. Ich bin schon ein paar Mal weit umgezogen in meinem Leben und jedesmal habe ich eine andere regionale Identitaet kennen gelernt und die hat meine eigene Identitaet erweitert und mir nie etwas wegenommen von meiner Alten.
 
Aber das "Brüssel die EU regiert" stimmt nicht. Es stimmt einfach nicht.
tuts auch nicht, aber die menschen haben einfach keinen bezug zu brüssel. sie fühlen sich dem nicht verbunden und sind entsprechend abweisend und skeptisch. und genau das sehen wir gerade am brexit. natürlich ist der dumm und kurzsichtig. wirtschaftlich totaler unsinn. aber der zusammenhalt der menschen auf dieser ebene ist einfach nicht mehr da. und wenn jetzt ein klatschblatt oder rechtskonservative institutionen den menschen einreden "die da drüben, die anderen, die gehören nicht zu uns und sind schuld an unseren problemen", dann sind viele menschen leider sehr empfänglich dafür.
die EU hat einfach ein imageproblem.

Man kann die EU bestimmt schlanker machen, aber was UK da gewählt hat basiert auf Lügen, starken vereinfachungen und Halbwahrheiten.
...und auf der angst vor dem verlust seiner kultur.
 
Für Standards langt es aber ein Konsortium zu haben und da man viele Gesetze als Standard ansehen kann müsste man halt als Nationen an einen Tisch kommen. Sei es Jährlich oder alle zwei Jahre und immer in unterschiedlichen Ländern. Das wäre 100 mal effektiver als eine EU.

Genau das ist doch die EU.
Nur ohne das Herumgereise. Hast du ne Ahnung was der Weltwirtschaftsgipfel, ein G7-Treffen oder die Münchener Sicherheitskonferenz kosten? Da kann man sich auch auf Brüssel einigen.

Edit:
Gesetzliche Schnellschüsse die man in 2 Wochen zusammenklatscht funkitionieren halt nicht. Siehe Herdprämie, Erbschaftssteur, Maut..
Es braucht shcon einem Längeren Vorlauf. Und wenn dann noch viele Themen auf den Tisch kommen...dann braucht man de Dauerhaufte Konferenz.
...AKA EU.


Die EU hat keine Aufgabe in der Identifikationsstiftung. Sie soll den Handel und das Miteinander erleichtern. Wenn ich als Deutscher in Frankreich arbeiten will soll ich mir keinen Kopf um Visa und Rente machen, wenn ich als Firma nach Italien exportiere nicht über Zölle und Einfuhrquoten.
Deine Regionale Identität darfst du doch behalten.

Nur versteht man "das Bürokratiemonster EU" halt nicht auf den ersten Blick.
Aber es gibt diese "Bürokratiemonster" überall. In Verwaltungen, in Großen Firmen...

Und es ist einfach etwas zu dämonisieren, was viele Leute nicht verstehen. Wofür sie sich nicht interessieren.
 
Zuletzt bearbeitet:
hallo7 schrieb:
Wofür braucht es einheitliche Standards?

Die es in der EU nicht gibt und auch nicht geben wird, dem Prinzip der gegenseitigen Anerkennung sei dank und selbst dieses wird hintenrum wieder ausgehebelt

Das Prinzip der gegenseitigen Anerkennung folgte auf ein Urteil des Europäischen Gerichtshofs aus dem Jahr 1979 (Cassis-de-Dijon-Urteil). Seinerzeit war die Gemeinschaft bemüht,
die vielen nationalen Vorschriften über Zusammensetzung, Qualität, Abmessungen und
Kennzeichnung von Waren zu harmonisieren.

Der EuGH stellte in seinem Urteil den Grundsatz auf, dass der Verkauf einer Ware, die in einem Mitgliedstaat rechtmäßig hergestellt wurde, in anderen Mitgliedstaaten nicht verboten werden darf.
Das Prinzip der gegenseitigen Anerkennung besagt demnach, dass in allen Bereichen, in
denen auf Gemeinschaftsebene keine Harmonisierung besteht, jeder Mitgliedstaat verpflichtet ist, in sein
em Hoheitsgebiet den Verkauf von Waren zu akzeptieren, die in einem anderen Mitgliedstaat nach dort geltenden Vorschriften rechtmäßig hergestellt wurden, auch wenn für inländische Erzeugnisse andere technische oder qualitative Vorschriften gelten.

Ausnahmen gibt es nur, wenn zwingende Erfordernisse des Allgemeininteresses wie Gesundheit, Verbraucherschutz oder Schutz der Umwelt Vorrang haben. Im Dienstleistungsbereich gilt dasselbe Prinzip.

Da wird also nichts harmonisiert oder vereinheitlicht oder vereinfacht, es heißt jeder kann machen was er meint und die anderen sollten das akzeptieren, wenn sie aber nun wirklich nicht wollen, können sie zwar nicht das Produkt als solches verbieten, sondern die gesamte Produktgruppe durch eine entsprechende Regelung, denn sonst wäre Cannabis in der ganzen EU legal, da es auch in den Niederlanden legal hergestellt und verkauft werden darf.
 
@KTelwood: in der sache ist alles mit der EU richtig (naja mehr oder weniger). es ist ein reines imagproblem. die EU muss imho namentlich wieder mehr in den hintergrund rücken. die leute sollen mehr sehen "das hat unser land (also "wir") zusammen mit befreundeten staaten bewirkt". ist natürlich in der sache das selbe, aber im bewusstsein der leute etwas vollkommen anderes.
 
im endeffekt kann man nur sagen, abwarten und tee trinken. es dauert jetzt wahrscheinlich 2-3 Jahre ehe GB aus der EU ist und im Oktober gibts nen neuen Premier
 
Es sind die Nationalisten wie Farage und LePen die die EU statt als Instrument der Zusammenarbeit als Instrument des "Fremdregierens" und der "Bremserei" bezeichnen.

Die den Leuten Einreden das sie Fremdregiert seien. "Die da oben", dass sind jetzt "Die in Brüssel.

Darauf gebracht wurden sie von Politikern aller etablierten Parteien, die nichts besseres zu tun hatten, als für ungeliebte Einschnitte "die EU" verantwortlich zu machen.


@Machiavelli...

nein nein, dieser Bus, die Aussagen und die Plakate...alles nur ein "mistake, a missunderstanding"...
 
ich habs ja weiter vorne schon geschrieben: ich erwarte ein freihandelsabkommen und visafreiheit gegen entsprechende beiträge der britten und defacto wird sich nichts wirklich ändern. es ist primär eine imageveränderung. england tritt dann eben nicht mehr als ein gleichgeschaltetes EU-bruchstück auf, sondern als suveräner staat der eng mit der EU zusammenarbeitet. also im bewusstsein der briten.
 
Diese "Nationalisten" haben aber nicht ohne Grund Zulauf.

Wenn sich Menschen ausgegrenzt fühlen, dann ist daß das Ergebnis der langjährigen Politik.
Und wenn diese "Nationalisten" die Mehrheit bekommen, dann haben das die "Anderen" zu akzeptieren und sollten nach den Fehlern suchen, die sie begangen haben.
 
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