Die Unterschicht in Deutschland

"Der Großteil der "Unterschichtenkinder" lebt ungebildet und unerzogen weiter vor sich hin."
Jetzt mal stopp, e-ding, das sind doch bloß Spekulationen und Mutmaßungen.
Unterschicht heißt doch nicht, dass das ungebildete und mittellose Anhänger der Anarchie sind. Die Einteilung der Schichten erfolgt auf Basis des Einkommens, nicht nach Bildung oder Leistung der Kinder. Damit sind etwa Auszubildene, Studenten oder mittelfristige Arbeitlose Teil der Unterschicht, während die ziemlich hübsche, aber leider ziemlich blöde neue Frau des Abteilungsleiter nun zur Oberschicht zählt.

Und ich kenne auch Fälle, da vernachlässigen wohlhabende Eltern ihre Kinder. Nicht, indem sie dem Kind keine Bildung zukommen lassen, sondern indem gar keien richtige Erziehung stattfindet.
 
DugDanger schrieb:
dein letzter Post war ziemlich arrogant.
das war nur eine realistische Einschätzung der aktuellen Situation.

DugDanger schrieb:
Nee, aber Ganztagsangebote auf allen Ebenen (Kindergarten, Schule, Oberschule usw...)
Mir ist die Hypothese "Unterschicht bracht Bildung" bestens bekannt. Der Staat hat wohl Angst, dass der Wirtschaft die hochqualifizierte Kräfte ausgehen. Tja, dann soll der Staat dafür sorgen, dass die Ober- Mittelschicht mehr Kinder bekommt.
 
Zuletzt bearbeitet:
Richtige Erziehung ist für mich, wenn man dem Kind abends etwas vorliest oder sich einfach Zeit dafür nimmt. Keine richtige Erziehung ist, wenn ein 7 jähriger schon mehr Technik in seinem Zimmer hat, als ich überblicken kann und mehrere Stunden am Tag irgendwelche Shooter spielt.
Die Eltern von denen ich sprach, glauben, dass sie die richtige Erziehung einfach kaufen können.
 
keshkau schrieb:
Mir ist klar, dass auch Zahlen aus dem zweiten LInk nicht ganz aktuell sind. Aber haben sich z. B. die Mieten seit 2003 oder seit 2005 wesentlich verändert? Es geht doch darum, wie viel man insgesamt zur Verfügung hat und wie viel davon in den Küchenindex fließt. Wie man dem ersten Link entnehmen kann, hängt dies ganz erheblich von der Höhe des gesamten Nettoeinkommens ab.

vielleicht sind die mieten nicht so rapide angestiegen, dafür aber sämtliche andere kosten, egal ob strom, wasser, gas, öl, lebensmittel etc - suchs dir aus.
im selben atemzug wird das aber nicht ausgeglichen - ergo bleibt weniger zum leben und auf dem teller - im gegenteil, einige sind sogar der meinung das wäre noch zuviel, und man könne den satz auf 160€ drücken - das war das erste mal das ich mich über eine aussage von fr. merkel freute, weil sie dem vorschlag eine abfuhr erteilte.

es war damals mit dem geld vom sozi oder arbeitsamt schon nich einfach über die runden zu kommen - trockene scheibe toast mit abgepackter salami scheibe oder spaghetti mit ketchup waren da die regel als ich aufwuchs. hätts nich ab und zu noch n glas saft gegeben... aber lassen wir das.
worauf ich hinaus will dürfte klar sein.
wenn man auf die staatliche hilfe angewiesen ist, ist es so schon schwer genug, wenn man dann tatsächlich von allen möglichkeiten gebrauch macht, weil irgendwo noch was fehlt, gilt man in der mittelschicht als schmarotzer.
mit dem urteil vom letzten freitag dürfen sich die ämter nun noch die kontoauszüge vorlegen lassen, ob da nich noch zufällig jemand versucht nebenbei was zu verdienen und wenn das zuviel is, (wer legt da die grenze fest?) wird die unterstützung gestrichen. man wird also absichtlich klein gehalten bis man entweder n regulären job gefunden hat der die unterstützung ablöst oder in schulden erstickt ist.
und dann seh ich hier manche noch die meinen das sei alles noch viel zu gut hier - "bloss" weil es in anderen ländern noch schlechter aussieht. ich versteh diese mentalität nicht.
irgendwie frag ich mich wie diese leute ticken oder wie und wo die leben, denn das kann doch echt nich wahr sein. :freak:

PS: und weil ich das noch nachträglich gelesen hab: "es fängt ja schon damit an wenn die eltern kein geregeltes leben vorleben und nicht aufs frühstück pochen und kein schulbrot mitgeben".
1. wenn sie ein "geregeltes leben" hätten wären sie wohl kaum in der "unterschicht".
2. fürs frühstück ist doch kaum was da
3. viele gehen zum mittagessen mitlerweile zur tafel.

was haste darauf für argumente?

/edit:
im ernst jungs und mädels.. hört mal auf euch ne meinung aufgrund von talkshows oder dem reality tv zu bilden, und macht erst recht nich den mund auf beim thema armut (und womit sich gut leben lässt) wenn ihr irgendwo aufm land innem doppelhaus lebt und der benz/bmw vor der tür steht.
 
Zuletzt bearbeitet:
wenn man auf die staatliche hilfe angewiesen ist, ist es so schon schwer genug, wenn man dann tatsächlich von allen möglichkeiten gebrauch macht, weil irgendwo noch was fehlt, gilt man in der mittelschicht als schmarotzer.
Habe ich nicht behauptet. Man hat ein Recht auf das, was einem zusteht.

mit dem urteil vom letzten freitag dürfen sich die ämter nun noch die kontoauszüge vorlegen lassen, ob da nich noch zufällig jemand versucht nebenbei was zu verdienen und wenn das zuviel is, (wer legt da die grenze fest?) wird die unterstützung gestrichen
Ich habe das nachgelesen. Wer Hartz IV bezieht, kann 100 Euro verdienen, die ihm als Aufwandsentschädigung bleiben. Was darüber hinausgeht (101-800 Euro), darf zu 20 Prozent behalten werden. Von höheren Beträgen (800-1.200 Euro) verbleiben 10 Prozent. Wenn jemand noch mehr verdient, muss er sich fragen lassen, ob er überhaupt bedürftig ist.

Beispiel: Jemand verdient in einem Monat zusätzlich 900 Euro. Die ersten 100 Euro bleiben unangetastet. Die nächsten 700 Euro (101-800) werden zu 80 Prozent angerechnet. Es bleiben somit 20 Prozent von 700 Euro übrig (= 140 Euro). Die letzten 100 Euro (801-900 Euro) werden zu 90 Prozent angerechnet. Es verbleiben also 10 Prozent von 100 Euro = 10 Euro. In der Summe ergibt das den normalen Hartz-IV-Satz plus 100+140+10 Euro = 250 Euro in bar.

Will heißen: Die Durchsicht der Kontoauszüge ist wichtig, damit die Leistungsbezieher die ARGE (und damit den Sozialstaat) nicht bescheißen können. Die korrekte Erfassung der Einkommen dient darüber hinaus der Leistungsberechnung.

1. wenn sie ein "geregeltes leben" hätten wären sie wohl kaum in der "unterschicht".
2. fürs frühstück ist doch kaum was da
3. viele gehen zum mittagessen mitlerweile zur tafel.
Der Sozialhilfesatz ist nicht so bemessen, dass für Kinder weder ein Frühstück noch ein Mittagessen drin ist. Wenn man zur Tafel geht, weil es kostenlos oder günstiger ist, geht das in Ordnung. Aber man muss als Erziehungsberechtige nicht bis 10 Uhr schlafen, wenn man ein (Grundschul-)Kind hat, das zur Schule muss. Auch Arme können sich einen Wecker stellen, um es überspitzt zu formulieren.
 
keshkau schrieb:
Habe ich nicht behauptet. Man hat ein Recht auf das, was einem zusteht.
du vielleicht nicht. aber der großteil derer die am rummalochen sind und irgendwelche punks inner fußgängerzone schnorren sehen oder faulen säcke aus talkshows gleichsetzen mit dem großteil der empfänger dieser leistung. und dieses bild ist seitdem kaum noch aus den köpfen zu bekommen.

Ich habe das nachgelesen. Wer Hartz IV bezieht, kann 100 Euro verdienen, die ihm als Aufwandsentschädigung bleiben. Was darüber hinausgeht (101-800 Euro), darf zu 20 Prozent behalten werden. Von höheren Beträgen (800-1.200 Euro) verbleiben 10 Prozent. Wenn jemand noch mehr verdient, muss er sich fragen lassen, ob er überhaupt bedürftig ist.

Beispiel: Jemand verdient in einem Monat zusätzlich 900 Euro. Die ersten 100 Euro bleiben unangetastet. Die nächsten 700 Euro (101-800) werden zu 80 Prozent angerechnet. Es bleiben somit 20 Prozent von 700 Euro übrig (= 140 Euro). Die letzten 100 Euro (801-900 Euro) werden zu 90 Prozent angerechnet. Es verbleiben also 10 Prozent von 100 Euro = 10 Euro. In der Summe ergibt das den normalen Hartz-IV-Satz plus 100+140+10 Euro = 250 Euro in bar.
und bei dieser rechnung soll nochmal jemand sagen er verstehe schwarzarbeiter nicht.

Will heißen: Die Durchsicht der Kontoauszüge ist wichtig, damit die Leistungsbezieher die ARGE (und damit den Sozialstaat) nicht bescheißen können. Die korrekte Erfassung der Einkommen dient darüber hinaus der Leistungsberechnung.
sicher ist das wichtig, das der staat weiss, das er nicht um die leistung die er erbringt beschissen wird. aber irgendwie endet es im laufe der zeit immer mehr so, das der empfänger sich beschissen fühlt, weil an allen ecken und enden dann doch wieder was weggenommen wird. wo is da die relation? wenn jemand schon was dazu verdienen muss um klar zukommen bleiben ihm davon 20%? mit welchem recht? und wieso nich wenigstens 40% sodass man sich denken kann, okay, es lohnt sich wenigstens und ich muss mir nich direkt was schwarz suchen?

Der Sozialhilfesatz ist nicht so bemessen, dass für Kinder weder ein Frühstück noch ein Mittagessen drin ist. Wenn man zur Tafel geht, weil es kostenlos oder günstiger ist, geht das in Ordnung. Aber man muss als Erziehungsberechtige nicht bis 10 Uhr schlafen, wenn man ein (Grundschul-)Kind hat, das zur Schule muss. Auch Arme können sich einen Wecker stellen, um es überspitzt zu formulieren.

stimmt... dafür ist das kinder- oder wie es neuerdings ja heisst erziehungsgeld da. nur wir alle wissen wie kinder mit ihren klamotten umgehen und das ein kind nich von einer scheibe toast und nem halben teller spaghetti satt wird. davon das damit nichtmal ansatzweise die nötigen nährstoffe weitergereicht werden will ich gar nicht erst anfangen.
aber wenn intakte familien aufgrund von arbeitslosigkeit mit einem mal zur tafel gehen müssen, weil sie sonst nich wissen wie sie was zu essen mittags auf den tisch bekommen sollen, frag ich mich was noch alles passieren muss, damit mal jemand die frage aufwirft "ist das eigentlich genug was sie zur verfügung haben?" statt "ach, da müssen wir weiter kürzen um druck auszuüben damit die faulen säcke sich ne arbeit suchen".

PS: tschuldige das es so aggressiv wird, aber dieses thema treibt mir echt die ader auf die stirn. is nix gegen dich persönlich. :)
 
Zuletzt bearbeitet:
wenn jemand schon was dazu verdienen muss um klar zukommen bleiben ihm davon 20%? mit welchem recht?
Das ist die Sichtweise deren, die ihren Sozialhilfesatz einstreichen, ohne darüber nachzudenken, dass sie für dieses Geld keinen Finger gekrümmt haben. Die gesellschaftlich und politisch korrekte Sichtweise wäre: Ich arbeite z. B. 15 Stunden pro Woche, verdiene 800 Euro brutto und habe am Monatsende den Sozialhilfesatz plus 240 Euro verdient. Das ist dann schon wieder ein ganz erträglicher Stundenlohn.

"ist das eigentlich genug was sie zur verfügung haben?"
Das kann ich nicht beurteilen und das ist auch nicht mein Job. Tatsache ist aber, dass zu hohe Leistungen tendenziell die Arbeitsmoral verringern. Hier kommt es dann auf den Einzelfall an: Der eine kann aus verschiedenen Gründen nicht arbeiten oder findet partout keinen Job. Der andere könnte arbeiten, wenn er sich nur richtig bemühen würde. Die erste Gruppe ist angeschmiert, wenn die Sozialhilfe zu niedrig angesetzt ist. Die zweite Gruppe wird damit zur Arbeit gedrängt, weil es sich finanziell eben doch lohnt, einem Job nachzugehen. Auch das hängt wiederum vom Einzelfall ab (Qualifikation, Art der Tätigkeit und Bezahlung). Aber genau dort liegt das Spannungsfeld.
 
das problem ist aber das beide "unterschiedlichen parteien" über einen kamm geschert werden - und die die tatsächlich nicht können, haben immer mehr die pappnase auf.
 
Völlig richtig. Wenn man es fairer gestalten wollte, müsste man den Sozialhilfesatz anheben, aber gleichzeitig der zweiten Gruppe dermaßen auf die Finger hauen und in den Hintern treten, dass es ihnen keinen Spaß mehr machen würde, von der ARGE "gegängelt" zu werden. (Also das Gegenteil dessen, was die Befürworter des bedingungslosen Grundeinkommens wollen.)

Nur klappt das leider nicht, weil das Personal und das Geld dafür nicht vorhanden sind. Eine Intensiv-Betreuung gibt es nur für echte Problemfälle (Jugendliche mit Alkoholproblemen oder mit Vorstrafen usw.). Da geht der ARGE-Fallmanager schon mal mit, um einen Praktikumsplatz klarzumachen.

Daher ist es einfacher und preiswerter, die Daumenschrauben anzuziehen. Es soll nicht attraktiv sein, von der Sozialhilfe leben zu müssen (auch wenn sich manche damit eingerichtet haben). Wer allerdings auf sie angewiesen ist, hat in der Tat einen schweren Stand.
 
ich bin auch kein befürworter des bGe, weil das meiner meinung nach nur das eigentliche problem kaschiert - nämlich das fehlen der individuell gestalteten hilfe.
was mich aber hingegen sehr stark wundert ist, das dafür kein geld oder personal vorhanden sein soll, wenn im selben atemzug zig millionen an irgendwelche fluten in hinterpusemuckel gespendet wird und zig helferlein da runterfliegen samt politischer führung um sich n bild davon zu machen - was suggeriert das von beidem genug da ist.
und das wirkt jetzt vielleicht nach stammtisch niveau, aber da fragt man sich echt wo das ganze geld hin is, das an allem eingestrichen wird, denn grundlegende dinge haben sich nich geändert meiner meinung nach.
abgesehen davon sind bestimmt einige unter den arbeitslosen die mit förderung diese posten besetzen könnten. damit würde man sogar 2 fliegen mit einer klappe schlagen, getreu dem motto, zeig einem hungernden wie man fische fängt, statt ihm n fisch zu geben.
 
Zuletzt bearbeitet:
Die Helferlein, wenn es nicht gerade das THW ist, machen sich freiwillig auf die Socken. Und diese Gruppen arbeiten zu einem guten Teil auf der Basis von privaten Spenden: Caritas, Ärzte ohne Grenzen, Rotes Kreuz usw.

Was die anderen Helferlein angeht: Du willst sicher keinen Zeitsoldaten als "Sozialarbeiter" haben.

Wenn ich daran denke, dass z. B. zwei Millionen Familien individuelle Hilfe brauchen könnten, dann müsste man dafür eine Menge Leute abstellen. Einer allein kann ja schlecht 20 Familien übernehmen bei 20 Arbeitstagen pro Monat. Da stellt sich außerdem die Frage der Qualifikation. Wenn man Pech hat, scheitert es schon an der fremden Sprache, die in manchen Familien gesprochen wird:

Wenn nur der Sohn oder die Tochter einigermaßen Deutsch spricht, dann brauchst Du den Nachwuchs möglicherweise als Dolmetscher. Jetzt kann es Dir passieren, dass Du als männlicher Sozialarbeiter nicht weiter als bis zur Haustür kommst, weil die streng muslimische Ehefrau nicht mit fremden Männern redet. Und wenn doch, wird der verzogene Sohnemann Dir nicht übersetzen, dass er seit zwei Monaten die Schule geschwänzt hat.

Die Probleme liegen wie immer im Detail.
 
sicher sollte da genauer ausgesiebt werden bei der besetzung, aber unter denen sind vielleicht auch n paar mit nem studium oder vergleichbares. aber es ist ja auch nicht mein job dafür ne lösung zu finden, sonst wär ich inner politik und würd mich hauptberuflich darum kümmern, statt mich hier in meiner freizeit drüber auszutauschen.

wo du das beispiel mit den muslimen bringst. in dem punkt würd ich dann sagen "integration gescheitert" oder "da herrscht nachholbedarf in irgendeiner form".
aber sowas als grund dafür durchgehen zu lassen so eine individuellere förderung nicht durchzubringen wäre dann doch sehr fadenscheinig wenn das von nem größeren geäussert werden würde, denn damit würde man sich gleichermaßen eigene fehler eingestehen und im grunde liegt meine vermutung für die ursache auch an genau dem punkt. da diskutiert man dann nämlich lieber über n paar gelder, da das thema die masse bewegt.
 
Odium schrieb:
Jetzt mal stopp, e-ding, das sind doch bloß Spekulationen und Mutmaßungen.
Unterschicht heißt doch nicht, dass das ungebildete und mittellose Anhänger der Anarchie sind. Die Einteilung der Schichten erfolgt auf Basis des Einkommens, nicht nach Bildung oder Leistung der Kinder. Damit sind etwa Auszubildene, Studenten oder mittelfristige Arbeitlose Teil der Unterschicht, während die ziemlich hübsche, aber leider ziemlich blöde neue Frau des Abteilungsleiter nun zur Oberschicht zählt.

Eine Verallgemeinerung war nicht meine Absicht. Ich halte, aus den von Dir genanntan Gründen, eine Schichteneinteilung nur aufgrund des Einkommens eben für unzureichend.

Natürlich gibt es durch alle Schichten Erziehungsmankos. Wenn man jedoch das Ergebnis betrachtet, z.B. die Erwerbstätigkeitsquote anhand der Schicht aus der man stammt betrachtet, so schneidet im Schnitt das Kind einer blöden Frau und eines Abteilungsleiters eben besser ab, als ein Kind aus einer Familie, die seit mehr als einer Generation auf staatliche Hilfe angewiesen ist. Einkommen ist hier doch nur eine Einflußgröße.

Mit "Unterschichtenkindern" waren nicht alle Kinder aus Familien mit niedrigem Einkommen pauschal gemeint. Hab mich da vielleicht etwas ungenau ausgedrückt.

MFG
 
@KL0k
Das Beispiel mit den Muslimen ist nur eines von vielen möglichen Schwierigkeiten. Da ist die Integration aus irgendwelchen Gründen fehlgeschlagen, sofern sie überhaupt versucht wurde. Aber Schuldzuweisungen bringen im Nachhinein für diese Fälle nichts. Man kann höchstens versuchen, es in Zukunft besser anzugehen.

Es kann Dir auch passieren, dass Du als "Sozialarbeiter" bei einer völlig kaputten Familie landest, wo die Eltern an der Flasche oder an der Nadel hängen oder psychisch krank sind (ohne dass man es auf Anhieb merkt). Die Hürden können vielschichtig sein. Deshalb habe ich das mit der Qualifikation des eingesetzten Personals betont.

Ich behaupte einfach mal, dass wir gar nicht genug "Helfer" hätten, die der Aufgabe fachlich und psychisch gewachsen wären.
 
@keshkau
klar, die möglichkeit besteht tatsächlich. und ich würde sogar die vermutung anstellen, das die hälfte der "helfer" dann selbst währenddessen betreut werden muss. psychotherapeuten als beispiel brauchen ja auch einen supervisor, also gehen quasi selbst in therapie, da sie sonst darunter eventuell kaputt gehen würden. aber eben auch dieses supervisor beispiel ist eine möglichkeit wie man so etwas entschärfen kann.
nur müsste da tatsächlich mal jemand den mut aufbringen diesen vorschlag vorzutragen und mal genauer zu schauen ob es vielleicht auf lange sicht gesehen nicht doch besser wäre, diesen weg in angriff zu nehmen, statt hier und da n bisschen rumzukürzen und zu verschieben und dadurch das problem nur zu verlagern oder eventuell sogar die kontrolle darüber zu verlieren.

denn irgendwas muss da bald mal passieren. denn auch diese generation wird sich fortpflanzen und wie man oft genug sehen kann schaukeln sich verhältnisse da doch gern noch ein bisschen hoch in punkto aggressivität, kriminalität, usw. und ich glaube niemand hier will das es hier so wird wie dort wo sie immer mit dem finger hinzeigen wenn sie beweisen wollen das es uns hier doch noch besser ginge.
 
Zitat:
Zitat von MunichRules Beitrag anzeigen
Ich finde es wichtig dass Kinder so erzogen werden, dass sie in der Lage sind frei von Vorurteilen und Ideologien ihrer Eltern entscheiden können.
aha

Wenn du denn Satz nicht verstanden hast, dann hättest du dir Antwort sparen können ! :rolleyes:

Genauso wie "ich sehe kein Potential" ! Wer bist du, um sowas einschätzen zu können ? :freak:

Wir tragen auch für die Taten Verantwortung, die wir unterlassen ! :mad:

@Odium = (lat. = Hass, kein positiver Ansatz ;)

Ich finde du überschätzt deine Rolle als Vater und Erzieher. In erster Linie bist du nur dafür zuständig deine Gene weiterzugeben. Einen geistigen Klon deiner selbst zu schaffen, nur um Werte zu vermitteln von denen du absolut überzeugt bist, halte ich für gefährlich.

Frei heraus gefragt:
Welche Werte vermittelt denn der Staat, die man als Elternteil ablehnen muss ?



Bildung und Erziehung unterliegt den einzelnen Bundesländern.
Am Sonntag sind Landtagswahlen in Bayern.

Die SPD (nehme ich mal stellvertretend her;)) schreibt in ihrem Wahlprogramm:
Bayern ist ein reiches Land. Aber auch in Bayern gibt es Armut. Sie trifft familien, Kinder und Ältere. Sie trifft Menschen mit und ohne Arbeit. Mehr als 100.00 arbeitende Menschen brauchen ergänzende Hilfe. Fast 140.000 Kinder leben in Armut... /QUOTE]

So, und was wollen sie dagegen tun:
a) Probleme erkennen -> Sozialbericht
ist ok, ber wie gesagt es muss rechtzeitig gehndelt werden
b) Mindestlöhne flächendeckend ("Guter Lohn für Gute Arbeit)
finde ich gut
c) Kinder aus der Armutsfalle holen
ist ja schön aber wie ?
d) solidarische Bürgersicherung gegen existentielle Risiken
nette Idee, nach dem Motto einer für alle ...., aber ....
e) qualitativ höherwertige Pflege der alten Menschen
sehr guter Punkt, es wird immer mehr alte Leute geben, aber woher kommt das Geld für die Finanzierung und woher das Fachpersonal ?

weiter gehts:
Kinder sind das köstlichste Gut eines Volkes." So steht es im Artikel 125 der Bayerischen Verfassung. Und: Familien sind das Fundament unsere Gesellschaft

Was wollen sie dafür tun:
a) Kostenfreiheit für Kindergärten und Kinderkrippen
bin ich absolut dafür
b) Familien entlasten: mehr Kindergeld, Elterngeld ...
bin ich auch einverstanden, es muss aber sicher gestellt werden, dass Geld auch für die Kinder verwendet wird
c) Warmes MIttagessen vor allem finanzierbar
ich würde noch weitergehen: Frühstück für jedes Schulkind, es geht sehr viel POtential verloren wenn die Kinder morgens mit hungernden Magen im Unterricht sitzen
....
d) Kinder haben Rechte, kostenfreier Zugang zu Bildung
Absolut meine Meinung, und das gilt natürlich auch für die Universitäten= keine Studiengbühren

Die Rahmenbedingung sind also da, er muss nur alles umgesetzt werden. Und solange die Mehrheit CSU wählt :( .......

Zum Abschluss möchte ich noch Beispiel bringe aus meiner Schulzeit am Gymnasium:
Zum Jahresanfang in der 7. KLasse hat unsere Klassenlehrerin mal wieder ein Farbe für den Umschlag der Schulhefte bestimmt. Dies ist sinnvoll um die Korrekturen von Hausaufgaben zu erleichtern. Zu dieser Zeit, war es " in Mode gekomme" Hefte aus Recyclingpapier zu kaufen. Zum einen galten diese als umwelfreundlich, zum anderen waren sie auch billiger als die normalen Hefte. Unsere Lehrerin hatte aus zwei Gründen etwas dagegen: Erstens würde die Tinte immer so verlaufen. Und zweitens sahen die Farben so billig aus (es war halt kein Knallton :freak:). Die Mehrheit unsere Klasse hatte auch kein Problem damit, nur die, deren Eltern knapp bei Kasse waren oder diejenigen, in den der Uweltgedanke schon aufkeimte ! ;) In meinen Augen jedenfalls, war es die mangelnde Sensibiltät oder auch das Einfühlvermögen für "sozialschwache Kinder". Unsere Lehrerin jedenfallswollte nicht zulassen, Hefte aus Recyclingpapier zu verwenden. Sie wollte dies erst tun, wenn die betreffende Schüler Hefte nach ihren Vorstellungen mit zum Unterricht bringen würden. Nur weil wir uns als Klasse geschlossen und solidarisch gegen die Leherin stellten, konnten wir durschsetzten, dass jeder ein Heft nach seinen Möglichkeiten mitbrachte.
In meinen Augen jedenfalls war die Haltung dieser Lehrerin eine mangelnde Sensibiltät oder auch ein fehlendes Einfühlvermögen für "sozialschwache Kinder" und ein absolute Diskriminierung !

Dies ist nur ein Beispiel von vielen und zeigt wie sehr der soziale Status der Eltern den Kinder in der Schule Probleme bereiten konnte und heute umso mehr bereiten wird !
 
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MunichRules schrieb:
Wenn du denn Satz nicht verstanden hast, dann hättest du dir Antwort sparen können ! :rolleyes:

Genauso wie "ich sehe kein Potential" ! Wer bist du, um sowas einschätzen zu können ? :freak:
Ich verstehe weder den Satz, noch den Rest deines Postings. Und es liegt nicht nur an deinem Deutsch. Die "Befreiung" der Kinder von Einfluss der Eltern ist nicht möglich und auch nicht erwünscht (bis auf ein paar Einzelfälle). Solltest du nur die Unterschicht gemeint haben, ist so ein Vorgehen auch nicht sinnvoll, da die Kinder dort paradoxerweise eine starke Eltern-Kind-Beziehung aufweisen.

MunichRules schrieb:
Ich finde du überschätzt deine Rolle als Vater und Erzieher. In erster Linie bist du nur dafür zuständig deine Gene weiterzugeben. Einen geistigen Klon deiner selbst zu schaffen, nur um Werte zu vermitteln von denen du absolut überzeugt bist, halte ich für gefährlich.

Frei heraus gefragt:
Welche Werte vermittelt denn der Staat, die man als Elternteil ablehnen muss ?
und so bekommt "Vater Staat" eine völlig neue Bedeutung. Fällt für mich eindeutig in die Kategorie http://www.stupidedia.org/stupi/Geistiger_Dünnschiss
 
Hier ist jemand ganz unten angelangt.
http://www.stern.de/politik/panorama/%3aSozialstaat-Hilfe%2C/640418.html?p=2

Ein Fall, wo jemand völlig mit unserer Welt völlig überfordert ist. Ich frage mich hier, ob Hilfe überhaupt noch sinnvoll ist. So wie der Stern das schildert, hat sich in drei Jahren gar nichts geändert und ihre Kinder werden aller Voraussicht nach dem Staat auch viel mehr kosten, als das sie etwas einbringen.

So wie es aussieht, hat sie völlig den Bezug zur Realität verloren.
Aber Frau Thiel zieht nicht mit. "Die Frau Zauber kann den Florian nicht leiden", glaubt sie und sträubt sich gegen die Idee eines Hauptschulabschlusses. "In dem Florian steckt mehr. Ich will, dass er Archäologe wird. Aber da braucht man Abitur."

Trotzdem, der Autor schreibt
Frau Thiel braucht jemanden, der sie an die Hand nimmt. Nicht nur in einem Teilbereich ihres Lebens, sondern nahezu überall. Nicht nur für die Dauer einer Maßnahme, sondern kontinuierlich, über eine lange Zeit.
So eine Sichtweise finde ich sehr schlimm. Er verlangt danach, jemanden zu entmündigen. Ich finde, das darf nicht geschehen, egal wie es jemanden geht.
 
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das liegt wohl eher daran, das unser staat über-bürokratisiert ist (gibts das wort überhaupt? :lol:), soll heissen, man muss für jeden funz zu einer anderen stelle, und bei dieser dann wieder zig anträge ausfüllen, um dann am ende nur wieder ne zahlenschieberei zu erleben oder in irgendwelchen maßnahmen zu verschwinden die einen nicht wirklich weiterbringen.
wenn dann noch von einem der sachbearbeiter dann irgendwas in der akte steht, um den vorfall zu vereinfachen, weiß man teilweise nichtmal mehr was man in den antrag schreiben soll, ohne das man schon wieder von a nach b und wieder zurück laufen muss. und das spielchen wiederholt sich dann alle paar monate (selbst erlebt - grauenhaft).
selbe mit der GEZ - seit jahrzehnten kriegt man es nicht geregelt, die anträge zu kombinieren. stattdessen wird man dazu gegängelt ne beglaubigte antragskopie zu holen, was selbiges beispiel von oben quasi zum teil nochmal wiederholt - anstatt das man das gleich in zweifacher ausfertigung bekommt, damit man es der gez zukommen lassen kann in einem atemzug.

jeder der seinen job verliert oder neu in dieses land kommt sieht sich konfrontiert mit einer masse an unterschiedlichen stellen die für teilbereiche zuständig sind, die dann auch nochmal unterteilt sind für verschiedene gruppen - bis man wirklich den überblick verliert.
alles sehr penibel und geordnet - aber vollkommen überzogen und unnötig verkompliziert - typisch deutsch eben.

/€
musste über das entmündigen nochmal nachdenken... wenn man anfangen will menschen zu entmündigen, die probleme mit unserer bürokratie haben, wie weit sind wir dann noch weg von einer modernen diktaturform? wir sind doch jetzt schon kurz davor das die wirtschaft die politik diktiert und sich immer mehr zwielichtige ideologien breitmachen, und dann will man noch menschen seiner rechte berauben die aus dem system fallen (durch welche umstände auch immer)?
das halte ich für einen sehr gefährlichen weg. und allein schon das äussern dieser "idee".... das widert mich um ehrlich zu sein an.
 
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