Auch wenn uns manchmal die Zehennägel hochrollen, wenn wir sehen, wie Eltern mit ihren Kindern umgehen: Das bleibt Sache dieser Leute. Da muss man einfach objektiv sagen, dass die weitaus meisten Eltern, ihre Kinder zu guten Bürgern erziehen und was hat da der Staat zu suchen? Es gibt aber auch deutliche Anzeichen, dass der Staat einigen Bürgern keine Selbstständigkeit zugesteht. Wo? Bei der Hartz4 (und Arbeitslosengeld 2 auch? keine Ahnung) und der Miete. Dort übernimmt der Staat direkt die Mietzahlungen, anstatt den Betrag auf das Konto der Menschen zu überweisen. Meine Interpretation: Da trauen sich die Behörden nicht, den Bürger als mündig anzusehen. Zu groß ist wohl die Gefahr, dass diese Leute sich mit ihrem Geld verkalkulieren und von ihrem Vermieter herausgeworfen werden. Aber das ist meine Sicht, vielleicht hat ja jemand da eine andere Erklärung.
Ich finde du überschätzt deine Rolle als Vater und Erzieher. In erster Linie bist du nur dafür zuständig deine Gene weiterzugeben. Einen geistigen Klon deiner selbst zu schaffen, nur um Werte zu vermitteln von denen du absolut überzeugt bist, halte ich für gefährlich.
Klar, man kann das so sehen. Dann gehörst du jetzt (oder später) zu jenen Eltern, die meinen, dass Lehrer mit an der Erziehung ihrer Kinder teilhaben müssen. Darüber gibt's ja auch ständig Streit.
Aber was meinst du mit gefährlich? Ich bin (das weißt du ja wenn du meine Beiträge hier liest) eher ein Anhänger der Liberalen statt der Linken. Und diese Weltanschauung gebe ich ja auch weiter (falls meine Frau da einverstanden ist ^^). Das passiert ganz automatisch, das kann man gar nicht bewusst vermeiden. Wenn man, salopp gesagt, die Welt heutzutage versteht und Kinder kriegen will um bewusst seine Werte weiterzugeben, weil man herausgefunden hat, dass das gute Werte sind, dann finde ich das völlig ok. Wo sollen da Gefahren sein? Denkst du vielleicht an so eine Familie (
Youtube-Video)?
Frei heraus gefragt:
Welche Werte vermittelt denn der Staat, die man als Elternteil ablehnen muss ?
Der Staat vermittelt gar nichts. Ich sage, dass man erstmal einen Haufen Bildung braucht um zu erkennen, dass unser Staat ein ganz gute Sache ist. Wo diese Bildung fehlt, wo die Eltern an dieser Stelle versagen und Mama am Frühstückstisch immer nur auf den Staat schimpft, da läuft etwas schief.
Das heißt, wenn ich tatsächlich nur meine Gene weitergebe ohne meine Erfahrung in Ethik, Recht und Unrecht usw. mitgebe, dann besteht die Gefahr, dass Fernsehen, Bild und andere in diese Nische springen und es dann in eine Richtung läuft, die ich so eigentlich nicht wollte. Das hat nichts mit dem freien Willen und der Pupertät zu tun, sondern mit der Frühphase der kindlichen Entwicklung, in der ein Kind alles glaubt und es einfach nicht reicht, wenn man eine Schale Müsli macht und den "Rest" etwa der Grundschüle überlässt.