Die Unterschicht in Deutschland

Odium schrieb:
So eine Sichtweise finde ich sehr schlimm. Er verlangt danach, jemanden zu entmündigen. Ich finde, das darf nicht geschehen, egal wie es jemanden geht.

Der Umgang mit Entmündigung ist ein schmaler Grad. Solange Menschen wie Frau Thiel nur für sich verantwortlich wären, sehe ich auch keine Gründe dafür.
Schwierig wird es, wenn Kinder eine Rolle spielen. Wenn Menschen nicht in der Lage sind, einfachste Aufgaben des alltäglichen Lebens zu meistern, halte ich es für unverantwortlich, ihnen die Erziehung von Kindern zu überlassen. Das ist dann aber eher eine Frage der Erziehungsberechtigung und nicht von Entmündigung. Geld schien bei Frau Thiel ja nicht das Thema zu sein (Ernährungsprofil, Haustiere).

Also noch mehr praktische Unterstütung?
Die deutsche Antragswut macht es nicht einfacher aber auch dafür existieren Hilfen.
Hilfe muss aber akzeptiert werden.

MFG
 
Ich verstehe weder den Satz, noch den Rest deines Postings. Und es liegt nicht nur an deinem Deutsch. Die "Befreiung" der Kinder von Einfluss der Eltern ist nicht möglich und auch nicht erwünscht (bis auf ein paar Einzelfälle). Solltest du nur die Unterschicht gemeint haben, ist so ein Vorgehen auch nicht sinnvoll, da die Kinder dort paradoxerweise eine starke Eltern-Kind-Beziehung aufweisen.

Ja klar ;) Sprache ist ein Ausgrenzungskriterium, gell ?
Warum haben denn die Kinder eine Bindung zu ihren Eltern, hmm ? Weil sie auf ihre Eltern geprägt sind ! Da gibt es kein Paradoxon ! Oder glaubst du ein 3-Jähriger erkennt schon, dass sein Vater anders ist als die anderen Väter? Dass er er etwa der Unterschicht angehört ?


Die Mehrheit der Eltern bringt ihren Kindern den selben Käse bei, den sie auch von ihren Eltern beigebracht bekommen haben. Wenn dich deine Eltern aber nichts gelehrt haben, wird es sehr schwer eigene Kinder aufzuziehen. Dann darf die Großmutter eingreifen, die hat ja Erfahrung ! :rolleyes:

Ich finde du überschätzt deine Rolle als Vater und Erzieher. In erster Linie bist du nur dafür zuständig deine Gene weiterzugeben. Einen geistigen Klon deiner selbst zu schaffen, nur um Werte zu vermitteln von denen du absolut überzeugt bist, halte ich für gefährlich.

Frei heraus gefragt:
Welche Werte vermittelt denn der Staat, die man als Elternteil ablehnen muss ?

Mein Güte, wenn du die Prinzipien der Natur nicht erkannt hast kann ich dir auch nicht weiterhelfen. Manchmal fällt der Apfel weit vom Baum oder der Sohn ist nicht wie der Vater ! ;) Aber in deiner Welt gibt es sowas nicht gell ?
 
Auch wenn uns manchmal die Zehennägel hochrollen, wenn wir sehen, wie Eltern mit ihren Kindern umgehen: Das bleibt Sache dieser Leute. Da muss man einfach objektiv sagen, dass die weitaus meisten Eltern, ihre Kinder zu guten Bürgern erziehen und was hat da der Staat zu suchen? Es gibt aber auch deutliche Anzeichen, dass der Staat einigen Bürgern keine Selbstständigkeit zugesteht. Wo? Bei der Hartz4 (und Arbeitslosengeld 2 auch? keine Ahnung) und der Miete. Dort übernimmt der Staat direkt die Mietzahlungen, anstatt den Betrag auf das Konto der Menschen zu überweisen. Meine Interpretation: Da trauen sich die Behörden nicht, den Bürger als mündig anzusehen. Zu groß ist wohl die Gefahr, dass diese Leute sich mit ihrem Geld verkalkulieren und von ihrem Vermieter herausgeworfen werden. Aber das ist meine Sicht, vielleicht hat ja jemand da eine andere Erklärung.

Ich finde du überschätzt deine Rolle als Vater und Erzieher. In erster Linie bist du nur dafür zuständig deine Gene weiterzugeben. Einen geistigen Klon deiner selbst zu schaffen, nur um Werte zu vermitteln von denen du absolut überzeugt bist, halte ich für gefährlich.
Klar, man kann das so sehen. Dann gehörst du jetzt (oder später) zu jenen Eltern, die meinen, dass Lehrer mit an der Erziehung ihrer Kinder teilhaben müssen. Darüber gibt's ja auch ständig Streit.
Aber was meinst du mit gefährlich? Ich bin (das weißt du ja wenn du meine Beiträge hier liest) eher ein Anhänger der Liberalen statt der Linken. Und diese Weltanschauung gebe ich ja auch weiter (falls meine Frau da einverstanden ist ^^). Das passiert ganz automatisch, das kann man gar nicht bewusst vermeiden. Wenn man, salopp gesagt, die Welt heutzutage versteht und Kinder kriegen will um bewusst seine Werte weiterzugeben, weil man herausgefunden hat, dass das gute Werte sind, dann finde ich das völlig ok. Wo sollen da Gefahren sein? Denkst du vielleicht an so eine Familie (Youtube-Video)?
Frei heraus gefragt:
Welche Werte vermittelt denn der Staat, die man als Elternteil ablehnen muss ?
Der Staat vermittelt gar nichts. Ich sage, dass man erstmal einen Haufen Bildung braucht um zu erkennen, dass unser Staat ein ganz gute Sache ist. Wo diese Bildung fehlt, wo die Eltern an dieser Stelle versagen und Mama am Frühstückstisch immer nur auf den Staat schimpft, da läuft etwas schief.
Das heißt, wenn ich tatsächlich nur meine Gene weitergebe ohne meine Erfahrung in Ethik, Recht und Unrecht usw. mitgebe, dann besteht die Gefahr, dass Fernsehen, Bild und andere in diese Nische springen und es dann in eine Richtung läuft, die ich so eigentlich nicht wollte. Das hat nichts mit dem freien Willen und der Pupertät zu tun, sondern mit der Frühphase der kindlichen Entwicklung, in der ein Kind alles glaubt und es einfach nicht reicht, wenn man eine Schale Müsli macht und den "Rest" etwa der Grundschüle überlässt.
 
@ Odium

Das passiert ganz automatisch, das kann man gar nicht bewusst vermeiden

Automatisch = unbewusst
vermeiden = bewusst

Es geht also schon nur heisst verdammt viel Arbeit ;)

so viel dazu ;)

Den Beitrag über diese Familie kenn ich. Was mich interessieren würde ist denn was geschehen, seitdem ?
Wenn alle Nazis sich auch als solche zu erkennen geben würden, dann hätten wir auch kein Problem gegen sie vorzugehen. Aber so ....

Was heist den liberal, die FDP bekennt sich dazu. Ist aber eine Partei, die eine kleine Elite repräsentiert, nämlich die Besserverdiener.

Ich verstehe unter liberal Offenheit. Und zwar gegenüber denen die so sind wie ich und denjenigen die es nicht sind.

Deshalb finde ich, dass Kinder ihre eingenen Erfahrungen machen müssen. Sie können zum Beispiel im Kindergarten die ersten Grundlagen lernen wie man mit anderen Kindern umgeht. Wenn jetzt da immer ein Elternteil dabei ist und jeden Schritt überwacht findet keine eigene Entwicklung statt.
Im KIndergarten sind die Vorurteile noch nicht so entwickelt. Einem Kind ist es total gleichgültig ob das andere Kind arm oder reich ist. Hauptsache sie können miteinander spielen und haben Freude daran.
Der Störfaktor sind immer die Eltern. "Nein, mein Kind soll nicht mit armen Kindern spielen" oder "Nein, Ausländer dürfen nicht mit meinem Kind spielen". Das ist alles Quatsch!
Das Problem besteht nur darin, dass der reiche Papa nichts mit dem armen Papa zu tun haben will. Aber dafür können die Kinder doch nix.

Eltern haltet eure Kinder aus den Problemen der Erwachsenen heraus !

Zum Thema Staat:
Die Bundeskanzlerin hat absolute Vorbild-Funktion für alle Bürger. Auch wenn sie nicht von allen gewählt wurde. Sie vermittelt damit auch Grundwerte, an die jeder "anständige" und "ehrbare" Bürger sich halten sollte.

Das heißt, wenn ich tatsächlich nur meine Gene weitergebe ohne meine Erfahrung in Ethik, Recht und Unrecht usw. mitgebe, dann besteht die Gefahr, dass Fernsehen, Bild und andere in diese Nische springen und es dann in eine Richtung läuft, die ich so eigentlich nicht wollte. Das hat nichts mit dem freien Willen und der Pupertät zu tun, sondern mit der Frühphase der kindlichen Entwicklung, in der ein Kind alles glaubt und es einfach nicht reicht, wenn man eine Schale Müsli macht und den "Rest" etwa der Grundschüle überlässt.

Das ist richtig. Ethik,Recht und Unrecht hat der Staat oder die Schule ja auch geregelt (Gesetz oder Schulordnung). Eltern und Staat müssen aber Hand in Hand arbeiten. Sie müssen zusammen an der Gestaltung eines Lehrplans mitwirken. Die Schule muss auch auf das Leben danach vorbereiten können.
 
Zuletzt bearbeitet:
gebt allen mehr Geld, dann gibts au kei Unterschicht mehr :D
Oscar Lafontaine for Kanzler!

Der der sich für die armen Leute einsetzt, die keine Lobby haben.
 
Robert Neumann schrieb:
wie wäre es die Hartz4 Empfänger unter die arme zugreifen und das Existenzminimum von 340 Euro auf 1000 Euro zu erhöhen? Dann würden sie nicht so dahinvegetieren.
Das war der Beitrag Nr. 65 auf Seite 4 dieses Threads. Seither hat sich bei Dir argumentativ nicht viel getan. Und wenn ich mir Deinen aktuellen Beitrag im Afghanistan-Thread durchlese, habe ich allmählich auch keine Hoffnung auf Besserung mehr.

Im Klartext: „Talk to the hand“. Ich für meinen Teil werde auf Deine Beiträge jedenfalls nicht mehr antworten.
 
@ tosihanok

Willst du mitdiskutieren oder nur inhaltsleere Halbsätze in en Raum werfen (hier und Unerschichten Thread)?
 
Nun ich glaube nicht das viele Probleme (wie auch in dem Spiegel Artikel) einfach durch mehr Geld gelöst werden können. Bei vielen besteht ja einfach das Problem das sie nicht mit Geld umgehen können und den Verlockungen des Marketings / Werbung einfach erliegen. Klar wäre es einfach zu sagen das sich entsprechende Personenkreise mit mehr Geld das dann auch leisten könnten, nur sollte es eher in Hilfe zur Selbsthilfe gehen, also das Verständnis das man selber auch lecker (für wenig geld) was kochen kann anstatt sein Geld zu McDonalds zu tragen. (soll nur ein einfaches beispiel sein)
Eine andere Frage die sich in diesem Thread ja auch gestellt hat, ist denn überhaupt ein Anreiz gegeben aus dieser Lage wieder herauszukommen ? Sicherlich sind nicht alle glücklich damit mit wenig auszukommen, aber wie es scheint gibt es doch einige die sich damit zurechtfinden, was macht man mit solchen ?
 
@ blubberbrause:

sehe ich ähnlich.
Ein Anreiz wäre bspw. das Arbeitslosengeld zu senken. Stattdessen mehr Güter Transfers. Mit Blick auf Familien, in denen Kinder an Unterernährung leiden aber 2 Plasma Tvs in der Wohnung stehen,ein durchaus sinnvoller Vorschlag.
 
das ist doch der größte schwachsinn..
solche menschen, eben die die der werbung erliegen, halten doch die wirtschaft am laufen. wenn wir jetzt massig geld in die bildung stecken und dem kleinen in der unterschicht beibringen das er das alles gar nicht braucht, wofür er sich sogar in schulden stürzt, bricht doch n teil der wirtschaft weg. wer das nicht glaubt, denkt mal genauer drüber nach.
wenn jeder "weiß", das er selbstgemacht besser und gesünder isst, wer kauft dann noch bei der burgerkette um die ecke? ergo machen die weniger umsatz und stellen weniger leute ein, ergo ist das weniger lukrativ und das angebot bzw die filiale fällt komplett weg, ergo sitzen am ende mehr auf der straße als vorher. und das selbe gilt für sogut wie alle bereiche, die mit ihrem großen namen glänzen sodass sich statussymbolsüchtlinge davon angezogen fühlen.
das was ihr somit fordert ist ein ebenso großer umbruch wie das gießkannen prinzip a la bGe und somit vollkommen realitätsfremd.
und genau das ist doch das problem am kapitalismus. man braucht arme und dumme menschen auf deren rücken das alles getragen wird.
 
@ klok

das ist deine Meinung.

Wenn sich durch die Anreizsenkung nur ein Teil der Abeitslosen wieder für ein Erwerbsleben entscheidet, würde dies die von dir angesprochenen Effekte klar überwiegen.

Klar ist das ein umstrittener Vorschlag, für mich, nicht weniger umstritten wie die Erhöhung von Hartz 4.

Fakt ist, dass einige Menschen sich mit der Arbeitslosigkeit arrangieren, dass sie nicht mit Geld umgehen können und dass die Kinder in diesen Familien den gößten Schaden haben.
Wie begegnest du diesem Problem?
 
Sicherlich ist es ein "schaden für die Wirtschaft" wenn dinge nicht mehr von leuten die es sich nicht leisten können nicht mehr gekauft werden können. Nur denke ich das es unter umständen besser wäre "Anrechtsscheine / gutscheine" (egal wie man das nennen will) zu verteilen um in bestimmen läden (obwohl da sicherlich das argument der ghettoisierung kommt) einkaufen zu können um einfach dem fall zu begegnen das jemand nicht mit geld umgehen kann trotzdem für seine nahrungsmittel gesorgt bekommt.
 
DugDanger schrieb:
Fakt ist, dass einige Menschen sich mit der Arbeitslosigkeit arrangieren, dass sie nicht mit Geld umgehen können und dass die Kinder in diesen Familien den gößten Schaden haben.
Wie begegnest du diesem Problem?

das war aber auch schon vor hartz 4 alles so. der einzige unterschied ist, das wir mitlerweile mehr davon haben die auf diese hilfe angewiesen sind bzw. selbige nutzen.
ich denke man sollte bei dem ansetzen wo man noch eine chance auf einfluss hat - die kinder unterstützen, bessere und vermehrt bildungsmittel stellen, kostenlose förderangebote egal in welche richtung sich der nachwuchs orientieren möchte, sinnvolleres und individuell gestaltetes bildungssystem generell etc.
soll heissen: wenn die eltern das nicht schaffen, haben dann so vielleicht wenigstens deren nachkommen eine chance auf besserung.
mit geldern kürzen bzw. erhöhen oder sonstiger zahlenschiebereien, tut man jedenfalls weder ihnen einen gefallen noch dem steuerzahler der dann wieder mehr zur kasse gebeten wird.
denn die einzigen die dann darunter leiden sind die, die wirklich auf die stütze angewiesen sind, beispielsweise durch krankheit oder sonstiges.
aber einen gewissen teil an erwerbslosen hat es immer gegeben und wird es immer geben, egal wie hoch oder niedrig die geburtenrate oder das angebot auf dem arbeitsmarkt aussieht.

/€
und da ich grade das über mir lese:
diese "gutscheine", sind doch nichts weiter als ein weiterer ausbau für eine 2klassengesellschaft, in der man dann sogar in den geschäften öffentlich gebrandmarkt wird. das kanns nicht sein. sowas wäre maximal als ergänzung denkbar, wenn es wirklich so sehr drückt das man gar nicht mehr weiss woher man es bekommen soll.
 
Zuletzt bearbeitet:
Es führt nach deiner Ansicht zu einer 2 klassen gesellschaft, nur ist es nicht besser wenn diese Familien was zu essen bekommen anstatt das sie für das Geld einen Flachbildfernseher kaufen und dann sagen das sie zu wenig geld haben um überleben zu können ? (ich weiß ist ein überspitztes Beispiel)
 
das beispiel ist sogar so überspitzt, das ich darauf nichtmal eingehe, weil es einfach absurd ist. _niemand_ der hunger hat, geht sich statt was zu essen einen plasma kaufen.
 
Tja dann wird halt anderer "schnickschnack" gekauft, das es solche Fälle zur Genüge gibt wirst du ja nicht bestreiten. Und grade für solche braucht es eine Lösung auch wenn damit eine vermeintliche 2 Klassen Gesellschaft generiert wird.
 
MunichRules schrieb:
Die Bundeskanzlerin hat absolute Vorbild-Funktion für alle Bürger. [...] Sie vermittelt damit auch Grundwerte, an die jeder "anständige" und "ehrbare" Bürger sich halten sollte.
ligtdubbel.gif
ligtdubbel.gif
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Danke, @MunichRules, selten so gelacht. Wenn ich die Vorbilder bräuchte, würde ich mich spontan für "Ärzte ohne Grenzen" http://de.wikipedia.org/wiki/Ärzte_ohne_Grenzen entscheiden und nie und nimmer für die Politiker.

Die Erziehung ist die Sache der Eltern, was ist daran so schwer zu verstehen?
 
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