Marcel55 schrieb:
Ich sehe die Kopfhörer doch da schon auf einem Messkopf sitzen.
Wo ist die Messung?
Würde mich freuen wenn sich das bei Audioprodukten etabliert dass der Graph gleich mit angegeben wird. Das schafft Transparenz und Kunden die sich auskennen kaufen nicht die Katze im Sack.
und wie du trotz messungen die katze im sack kaufst. in erster linie zeigt die messung, wie das messmikrofon an position x, winkel y und abstand z irgendwelche schallwellen aufnimmt, die von dem kopfhörer in den dummykopf abgegeben werden. das hängt dann auch noch von äußeren faktoren ab, wie bspw. verstärkerelektronik, material der polster, anpressdruck, luftfeuchtigkeit, luftdichte, kalibrierung der mikrofone, auswertung der messdaten usw. die variablen sind zahlreich wie komplex.
das ergebnis verändert sich mit jedem mm positionsveränderung des kopfhörers. dazu sind die treiber hier auch noch gewinkelt, was in der theorie gut ist, aber bei einem messmikrofon in einem plastikkopf sicherlich schlechtere messungen produziert als ein perfekt paralleler treiber zur mikrofonmembran.
der mediale hype mit den messköpfen in letzter zeit produziert ein paar gefährliche fehleindrücke bei den käufern. die messköpfe helfen entwicklern dabei ihre beobachtungen zu quantifizieren und änderungen zu protokollieren, aber dabei haben die auch alle messparameter für sich selbst zu managen. da werden daten produziert, die für endkunden völlig nutzlos sind und nicht einmal von a nach b vergleichbar sind, während man hier jetzt nach außen den eindruck erweckt, dass man hier harte belastbare fakten schafft, die 1:1 mit wiedergabequalität am menschlichen ohr korrelieren. tun sie nicht.
ein guter messwert bedeutet nur, dass man einen guten messwert hat. von so einer frequenzganzkurve kann man allerhöchstens eine grobe klangcharakteristik erahnen, aber über die letztendliche klangqualität auf einem menschlichen kopf mit echten ohren sagt so eine messung quasi nichts aus. zumal man bei einer "schlechten" kurve nur den kopfhörer auf dem messkopf herumbewegen muss, bis die kurve etwas gefälliger wird.
klar kann man mit diesen komplexen messinstrumenten noch mehr messen als schnöde frequenzganzkurven - aber die diagramme muss man dann auch erst einmal korrekt interpretieren können und die aussagekraft für die klangqualität ist auch da nur begrenzt gegeben.
ich weiß, dass es frustrierend ist, dass man audiogeräten von außen die klangqualität nicht ansieht, und dass ein dringender wunsch besteht, die klangqualität irgendwie zu quantifizieren - eine zahl, die einem sagt, wie gut das ding klingt. aber mit einer einfachen messung + kurve ist das nicht getan.
es ist einfacher eine gute messkurve als einen guten kopfhörer zu produzieren. wenn messkurven wichtiger als klangqualität sind, ist ja wohl auch klar, in welche richtung sich die branche dann bewegt. bigger number better.