News Elektronikhersteller: EU-Kommission verhängt 111 Millionen Euro an Bußgeld

Amazon, Otto und Media-Saturn machen sich erst Mal 'nen Sekt auf.
Der lokale Einzel-/Fachhandel, der durch solche Aktionen von Herstellern geschützt wird, schaut in die Röhre.
Naja egal, dann bestelle ich mir demnächst 10 AVRs und schicke 9 davon nach dem Probehören in den heimischen vier Wänden wieder zurück.
Schon ne bekloppte Welt.
 
Paddii schrieb:
Ich verstehe jetzt ehrlich gesagt nicht so richtig was daran jetzt so negativ sein soll? Die Hersteller versuchen so halt den lokalen Einzelhandel etwas zu schützen.

Die Hersteller versuchen einizig und alleine ihren Gewinn zu schützen! Der lokale Händler kann und will solche Preise gar nicht anbieten, hier konzentriert man sich schlichtweg auf die Dienstleistung oder überteuertes Zubehör.

Sei es drum, zumindest in der EU sind solche Preisvorgaben verboten und die Hersteller sind mit einem blauen Auge davon gekommen. Wenn jemand seine Produkte teuer verkaufen möchte, soll es sie teuer an die Distribution abgeben und sich nicht darüber beschweren, dass einige sie mit 0,5% Marge weiter verkaufen und andere zu Preissenkungen zwingen.
 
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Haben die es immer noch nicht verstanden?
Das unerwünschte Verhalten (Preisabsprachen) wird durch so niedrige Strafen doch praktisch erzwungen. Wer es als Unternehmen nicht macht, verliert bares Geld! Die Strafen müssten so hoch sein, dass die Unternehmen nicht mehr mit Gewinn raus gehen, wenn sie erwischt werden.
 
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tidus1979 schrieb:
Das unerwünschte Verhalten (Preisabsprachen) wird durch so niedrige Strafen doch praktisch erzwungen.

Wenn du das erste mal etwas klaust oder dich mit Drogen erwischen lässt. kommst du auch noch glimpflich davon. Die EU hat einen Warnschuss abgegeben und ein Urteil als Basis für Schadensersatzklagen geliefert. Ich glaube kaum, dass es bei weiteren Vergehen bei den kleinen Summen bleibt.

Wir sollten uns freuen, dass die Frau Vestager auf dem Kriegspfad ist und überhaupt agiert statt ständig ein Auge zuzudrücken. Da sitzt eine überzeugte Linke in einer Führungsposition und scheint von ihrem Job was zu verstehen.
 
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Da gibt's leider zahllose Beispiele. Hat jemand schonmal nennenswerten Rabatt auf Sonos Lautsprecher bekommen? (Abgesehen von offiziellen Aktionen wie Play 1 Paar)
 
hroessler schrieb:
111 Mios? Haha, die EU ist eben doch eine Witzveranstaltung! Wie wäres es mal mit 50% des Jahrumsatzes. Dann würde sich was bewegen, aber doch nicht wegen des Taschengeldes...

Dann würde sich in der Tat was bewegen, nämlich alle Mitarbeiter nachhause, da sie nun arbeitslos sind. Kaum ein Unternehmen kann mal eben 50% des Jahresumsatzes zahlen, das ist utopisch.
 
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Ich verstehe hier die Diskussion nicht. Mir als Händler muss es freigestellt sein zu welchem Preis ich das Produkt verkaufen kann. Es kann doch nicht sein, das ein Hersteller mir als Händler bestimmt welchen Mindestpreis ich einzunehmen habe. Er kann mir maximal eine UVP mitgeben. Mehr aber auch nicht. Alles andere ist illegal.
Wie soll ich als Händler denn Aktionen gegenüber anderen konkurrierenden Händlern durchführen können, wenn alle Produkte den gleichen Mindestpreis bei den Händlern haben müssen?
Das hat auch nichts mit der Gewinnmaximierung der Hersteller zu tun. Denn der Verkaufspreis an die Händler bleibt ja gleich.

Finde ich richtig, dass das geahndet wird.
 
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@xexex
Kommt ganz darauf an.
Klau mal nen Porsche oder lass dich mal mit ein paar Gramm von einer nicht-Einstiegsdroge erwischen.
Ist eine Frage der Menge und des Wertes.
Man hätte da nachforschen müssen, wie hoch die Gewinne sind, die durch eben jene Vorgaben erzielt wurden und daran die Strafe bemessen.
Wenn man die Strafe anhand der erzielten Gewinne bemessen würde, so würden sich viele Hersteller das ganze nochmal überlegen...
Siehe Google: 4,3 mrd. Strafe in diesem Quartal und dennoch knapp 3 mrd Gewinn in genau den selben Quartal
 
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Lord_Ariakus schrieb:
Siehe Google: 4,3 mrd. Strafe in diesem Quartal und dennoch knapp 3 mrd Gewinn in genau den selben Quartal

Du vergisst bei der Google Klage einen viel wichtigeren Punkt!
Gemäß dem Beschluss der Kommission muss Google dieses illegale Verhalten innerhalb von 90 Tagen nach dem Beschluss endgültig abstellen. Im Falle einer Nichteinhaltung der im Beschluss der Kommission dargelegten Bestimmungen müsste Google Zwangsgelder von bis zu 5 Prozent des durchschnittlichen weltweiten Tagesumsatzes der Muttergesellschaft Alphabet zahlen.

Die Strafen sind bezahlbar, weil man sonst wenig erreichen würde, außer jahrelanger Verhandlungen. Google wird vermutlich zahlen und die Missstände innerhalb 90 Tagen beheben. Hätte man hier einfach 50 Mrd verlangt, wäre auf jeden Fall eine Klage zur Strafhöhe zu erwarten. Da es keine Schadensersatzklagen sind, lässt sich die Höhe gar nicht richtig festlegen oder beweisen und am Ende würden wir vielleicht mit nichts da stehen.

Das gleiche gilt auch für die aktuelle Klage. 111 Millionen sind nicht unbedeutend und die Unternehmen zeigten sich kooperationsbereit. So war das ein einfacher und für die EU günstiger Urteil, der möglicherweise die Missstände behebt. Wenn nun ein Konkurrent meint er wäre durch diese Preisabsprachen benachteiligt worden, kann er darauf basierend eine eigene Klage einreichen.
 
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Der Hersteller setzt eine echte Untergrenze für Verkaufspreise fest, und zwar indem er seine Produkte nur zum Preis XY verkauft. Klar kann ein Händler die dann immer noch verramschen (unter EK), aber das macht man nur kurz vor oder in der Insolvenz (oder weil man sein Gewinn gerne an die Kunden verschenken will).

An sich finde ich erstmal wichtig, dass es überhaupt zu Strafen kommt. Ich denke auch, dass sich diese am Volumen der Absprachen orientieren. Die Strafen sollen zumindest nicht unter Portokasse laufen, aber da sehe ich die hier im Artikel genannten Zahlen auch nicht. Deutlich härter - wurde aber auch schon gesagt, - muss die Strafe bei Wiederholungstätern oder immer wieder auffälligen Unternehmen (erst Masche a, dann b, dann c) liegen. Von den genannten habe ich aber nichts in Erinnerung, dass es da schon mal was in der Art gab.
 
Luke S. Walker schrieb:
Gelbußen + Ermäßgung, ist doch ein Witz oder purer Ernst?
Nein, ist im Rechtsstaat eigentlich immer so. Sogar der Polizist hat einen Ermessenspielraum (bis hin es bei einer Ermahnung zu lassen). Genauso auch Richter wenn man sich kooperativ verhält, ....

EDIT:
Mach ich bei meinen Kindern übrigens auch so, Strafen (z.B. Fernsehverbot) wird auch bei guter Führung verkürzt oder wenn offen die Missetaten bekannt werden (incl. Verständnis dafür, warum das falsch ist, und es nicht mehr gemacht werden darf) grundsätzlich abgemildert (aber nicht bei Wiederholungstätern :-)).
 
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Bei Asus ist das einfach nur lachhaft.
Auf 4 Jahre einen Umsatz von 16 Milliarden gemacht und dann zahlen sie nur 66 Millionen das tut ja richtig weh..
 
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aivazi schrieb:
Bei Asus ist das einfach nur lachhaft.
Auf 4 Jahre einen Umsatz von 16 Milliarden gemacht und dann zahlen sie nur 66 Millionen das tut ja richtig weh..
Sind 0,4125%.
1. Umsatz ist nicht Gewinn
2. Andere Maßnahmen (abstellen des Verhaltens) greifen zusätzlich

Anderes Beispiel:
Jemand fährst innerorts immer 15 km/h zu schnell, außerorts auch mal gerne 19 km/h. Er wird dann nach 4 Jahren einmal geblitzt (weil die festen Blitzer kennt derjenige).
In 4 Jahren verdient er 4x50.000€ = 200.000€ brutto, also "Umsatz". Die Strafe liegt bei (außerorts 19 km/h zu schnell) 30€ Bußgeld. Also 0,015%. (In der Schweiz ist die Rechnung eine ganz andere ;D).

EDIT: Und ja, mir ist schon klar, dass das nur bedingt bis gar nicht vergleichbar ist. Um die Relation zu zeigen, hilft es aber mal eine "normale" Strafe in Relation zum Einkommen zu sehen, das ist auch fast nix. Mich haben die 2 oder 3 mal falsch Parken Knöllchen (5 oder 10€) über >20 Jahre Autofahren aber trotzdem jedesmal massiv gestört, aber ich bin auch Schwabe. :)
 
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Hersteller verkauft Geräte mit Preisangaben an Vertreiber. Vertreiber willigt ein da es ihm mehr bringt als es nicht zu tun. 2 Parteien haben sich gewaltlos geeinigt. Aber den machtsüchtigen Geldsaugern kann es ja nicht passen. Also wird mal wieder kräftig in fremde Taschen gelangt mit der Begründung der Service werde so verbessert. Der Witz wird alt.
 
Wie ich meinen AVR (Denon) gekauft hab, hat mir ein Händler unter der Hand ein besseres Angebot gemacht, weil er das Vorgängermodell nicht mehr Lieferbar hatte.
Er meinte er könne ihn so kurz nach Release offiziell nicht günstiger verkaufen, das würde Denon "nicht gerne sehen". Jetzt weiß ich, was es damit auf sich hatte. Schon fies.
 
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aivazi schrieb:
Bei Asus ist das einfach nur lachhaft.
Auf 4 Jahre einen Umsatz von 16 Milliarden gemacht und dann zahlen sie nur 66 Millionen das tut ja richtig weh..

Du solltest mal die Verhältnismäßigkeit zum entstandenen Schaden sehen. ASUS hat in Deutschland und in Frankreich einzelne Unternehmen aufgefordert einen bestimmten Preis nicht zu unterschreiten. Also darfst du schon mal nicht die weltweiten Umsätze als Grundlage für eine Strafgebühr ansetzen sondern bestenfalls die in Deutschland und Frankreich erwirtschafteten Gewinne.

Dann wurde anscheinend weder abgemahnt, noch den Händlern die Ware verweigert oder sie anderweitig am Verkauf gehindert. Dazu hat man sich auch offen dazu bekannt und hat nicht versucht die Sache zu verschleiern. Es macht eben einen Unterschied ob du mit 10kmh zu schnell auf einer Landstraße unterwegs bist und dich reumütig zeigst oder 100kmh zu schnell in einer 30er Zone fährst dir anschließend Verfolgungsjagd mit der Polizei lieferst.
 
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hroessler schrieb:
111 Mios? Haha, die EU ist eben doch eine Witzveranstaltung! Wie wäres es mal mit 50% des Jahrumsatzes. Dann würde sich was bewegen, aber doch nicht wegen des Taschengeldes...

greetz
hroessler
Kein Unternehmen der Welt würde so eine Strafe zahlen. Was soll die EU machen? Einfuhrverbote? lol
 
60kgNerdlauch schrieb:
Kein Unternehmen der Welt würde so eine Strafe zahlen.

Und damit auch gar nicht erst in Versuchung kommen. Wenn Strafen so extrem hoch sind, dass es den Ruin bedeutet, ja würde man das dann wohl tun für ein paar Euro mehr, die man am Ende dann viel härter zurück zahlt?
Aber letztlich würde das auch die absurden Preise von Asus Produkten erklären, insbesondere bei GPUs auch wenn sie nicht die Besten sind.
 
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