Elterngeld abschaffen?

Das Kapitalerträge pauschal mit 25% versteuert werden ist halt nur für Reiche ein guter Deal. Grade jene, die viel Kapital haben erwirtschaften dort ihr Geld und nicht über Lohnarbeit. Ein Privatier, der rein von Kapitalerträgen lebt, hat einen maximalen Steuersatz von 25%. Selbst wenn er 2 Mio im Jahr damit macht. Um mit Lohnarbeit auf 25% Durchschnittsteuersatz zu kommen, musst du wirklich nicht viel verdienen.

Die pauschale Besteuerung der Kapitalerträge war und ist die massivste Bevorteilung von Reichen bei den Einkommensarten. Habecks Vorschlag, dass abzuschaffen war mit das vernünftigste seit langem aus der aktiven Politik. Erwartbar riesig war der von Reichen entfachte Shitstorm, den sich dann, ähnlich wie bei der Erbschaftssteuer viele anschlossen, die mit einer Erhöhung des Freibetrages und einer Behandlung der Kapitalerträge wie alle anderen Einkommensarten auch, merklich besser weggekommen wären. Das ist halt stets das Problem, wenn Meinung Fakten überlagert.
 
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Finde die Änderung Okay, ist doch noch extrem hoch die Einkommensgrenze.

Aber mMn sollte man eher beim Bürgergeld sparen und das wieder auf 360€ runter ziehen oder wieviel das damals war bevor Bürgergeld kam.

Finde den Ansatz aber falsch:
Ich finde gerade Elterngeld und Elternzeit sind ein wichtiges Instrument um den Fachkräftemangel LANGFRISTIG in den Griff zu bekommen. Naja im Endeffekt das einzige Instrument wenn man die Einwanderung aufs Minimum begrenzt.
 
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Auch vor dem Bürgergeld gab es ja regelmäßig anpassungen der Leistungssätze.
Und da vor allem Lebensmittel teurer geworden sind wäre auch H4 etwa gleich gestiegen.

Ich habe einige Bekannte die aufgrund von PostCovid ins Bürgergeld gerutscht sind und vorher normal verdient haben, also so ca 4k brutto.
Die sind jetzt nach einiger Zeit doch sehr ausgeblutet, haben das Moped verkauft und können sich viele Dinge nicht mehr leisten - die Ersparnisse sind eben leer.

Man kann, wenn man keine Ansprüche hat auch mit Bürgergeld leben - aber schön ist das nicht.

Nur wenn man wirklich vollkasko vom Staat lebt, also Wohnung und alles bezahlt bekommt - kommt man im Vergleich zu einem Single mit normalem Gehalt recht gut weg. Das ist wirklich mies.
 
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Ich sehe das mit gemischte Gefühle.

Auf einerseits ist das für die armen Eltern eine wirkliche Notsituation. Woher sollen sie ihre Kinder unterstützen? Alles wird teurer, so oder so.

Auf andererseits, was die Leute, die gar keine Kinder haben, melden mehrere Kinder nur um einfach zu kassieren.
Ich nenne nur zwei Beispiele:
Vor paar Jahren meldete ein Nordafrikaner gleichzeitig 6 Kinder! Dabei war er selbst erst 23 Jahre alt ... Erst später wurde herausgefunden, dass diese Kinder nicht die eigene waren. Aber trotzdem bekam er Kindergeld.
Der andere Fall war vor etwa Halbjahr erschienen: Wieder auch ein Mann aus einem Land, das vor kurzem in die EU eingetreten ist, meldete wiederum mehrere Kinder, obwohl er unverheiratet und als Notbedürftiger angemeldet ist.
Ich frage mich einfach, wer kontrolliert überhaupt diese Unterstützung? Ob sie stimmen oder nicht, da muss einer da sein!

Mir tun wirklich die notdürftigen Eltern echt Leid.
 
Einzelfälle mag es da geben. Aber auch nur dort wo keine validen Dokumente existieren oder durch Bürgerkrieg oder sonstwas nicht nachprüfbar sind.

99,5% der Leute kommen nicht aus Ländern wo man keine Dokumente zur Elternschaft bekommt.

Diese Anekdote hat in etwa die Relevanz wie die tote Oma im Gefrierschrank für die weiter Rente kassiert wird.
 
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Naja es ist wie mit allen Sozialen Leistungen, es wird immer Menschen geben die das schamlos ausnutzen.
Man muss sowas eben konsequent verfolgen und dementsprechend den Missbrauch bestrafen und das konsequent und mit mehr Härte. Wenn nämlich den Leuten klar wird dass das erschleichen von Leistungen ernsthafte Konsequenzen hat und nicht immer nur "du du bitte nicht nochmal machen" gesagt wird dann löst sich das Problem von allein.
 
Naja man sollte nach wie vor Elterngeld und Kindergeld trennen. Hier ging es ja um ersteres.
 
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Lost_Byte schrieb:
@Martyn es ist aber durchaus ein Unterschied, ob das Kind ein Jahr zu Hause betreut werden kann oder mit 3 Monaten in die Kita muss.

Für die kindliche Entwickling ist eher die Situation ab 30 Monaten aufwärts entscheidend, aber da ist man ja eh längst aus dem Elterngeld oder auch Elterngeld Plus raus.

Ausserdem würde ich sagen das man die Kita-Betreuung eh ohnehin eher macht damit die Kindern mehr aus dem Haushalt rauskommen und relativ früh Kontakte zu Gleichaltrigen bekommen. Denn in finanzieller Hinsicht lohnt sich die Kita ja eh nicht.

Ob sein Kind mit so 23 Monaten dann täglich 5 Stunden von 8-13 Uhr in die Kita gibt, und dann als Eltern dafür entweder klassisch 38,5 + 12 Wochenstunden oder alternativ fastsymetrisch 27,5 + 23,75 Wochenstunden arbeitet

oder

Ob man sein Kind komplett selbst betreue würde und als Eltern dann entweder als Alleinverdienerpaar 38,5 + 0 Wochenstunden arbeitet oder alternativ wieder fastsymetrisch 20 + 18,75 Wochenstunden arbeitet

Kommt finanziell eh fast aufs gleiche hinaus. Das was man in den zusätzlichen 12 - 12,5 Stunden Erwärbstätigkeit verdient, geht eh fast für die Kita und die zusätzliche Fahrerei drauf.

Corto schrieb:
BTW: Ich verdiene heute 2,5 mal soviel wie mein Vater in DMark, also eigentlich 5 mal soviel :D
Oftmals ist aber heute auch das Gegenteil der Fall, das die Kinder trotz besserem Abschluss weniger verdienen als ihre Eltern.

Kenne viele Familien wo z.B. der 58 jährige Vater obwohl er nur einen Hautschulabschluss und einen Abschluss als Industriemechaniker hat seine 3.000€ Netto verdient, aber der 27 jährige Sohn mit Fachabi und Abschluss als Sport- und Fitnesskaufmann und die 24 jährige Tochter mit Gymnasialabitur und Abschluss als Buchhändlerin nur jeweils 1.900€ Netto bekommen.

Erkekjetter schrieb:
Das Kapitalerträge pauschal mit 25% versteuert werden ist halt nur für Reiche ein guter Deal. Grade jene, die viel Kapital haben erwirtschaften dort ihr Geld und nicht über Lohnarbeit. Ein Privatier, der rein von Kapitalerträgen lebt, hat einen maximalen Steuersatz von 25%. Selbst wenn er 2 Mio im Jahr damit macht. Um mit Lohnarbeit auf 25% Durchschnittsteuersatz zu kommen, musst du wirklich nicht viel verdienen.
So gut sind die 25% Kapitalertragssteuer jetzt auch wieder nicht!

Erstmal sind es garnicht 25% sondern es kommen noch zwingend 5,5% Solidaritätszuschlag und 8-9% Kirchensteuer oben drauf. Sind also eher im Regelfall 28,625%.

Aber wenn man mit seinem Depot 6,4% Gewinn bei 2,3% Inflation einfährt, hat man eigentlich nur 4,1% Realgewinn erwirtschaftet. Die Kapitalertragssteuer muss man aber auf die vollen 6,4% zahlen.

Also sind wir bei 28,625% * 6,4 / 4,1 = ca. 44,7% echte Steuerlast

Dann kommen noch die sonstigen Sozialversicherungen. Rentenversicherung und Arbeitslosenversicherung kann sich der Privatier zwar in der Tat sparen, aber Kranken- und Pflegeversicherung sollte er schon auch haben, auch wenn es keine gesetzliche Pflicht dazu gibt.

Es gibt zwar natürlich schon die ein oder andere Abschreibungsmöglichkeit und das ein oder andere Steuerschlupfloch, aber so gering ist die Steuerlast und die Abgabenpflicht für Privatiers dann auch nicht, wie es auf den ersten Blick aussieht. Vorallem arbeitet ein guter Steuerberater der alle Abschreibungsmöglichkeiten und Steuerschlupflöcher findet auch nicht kostenlos.
 
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Martyn schrieb:
Es gibt zwar natürlich schon die ein oder andere Abschreibungsmöglichkeit und das ein oder andere Steuerschlupfloch, aber so gering ist die Steuerlast und die Abgabenpflicht für Privatiers dann auch nicht, wie es auf den ersten Blick aussieht. Vorallem arbeitet ein guter Steuerberater der alle Abschreibungsmöglichkeiten und Steuerschlupflöcher findet auch nicht kostenlos.

Wenn man es mit den existierenden Vermögenssteuern übertreibt, dann gehen einfach die Superreichen. Bspw. Michael Kühne wird zwar weiterhin als reichster Hamburger bezeichnet, ist aber schon seit den 1960iger Jahren Schweizer Staatsbürger. Es muss halt nur aufpassen, dass er nicht mehr als 180 Tage sich in Deutschland aufhält, damit er hier nicht steuerlich belastet wird. Seine Unternehmen selbst führen hier in Deutschland Unternehmenssteuern ab, er muss aber auf seine Dividenden keine Ertragssteuern in Deutschland zahlen.

Das Problem bei Superreichen ist einfach, Sie sind super mobil. Sie brauchen die Infrastruktur in Deutschland nicht.
Klar kann man alles verstaatlichen, dann haben wir aber DDR 2.0. Hat bei der DDR 1.0 schon nicht funktioniert.
 
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@Skaiy

Wir haben schon eine Wegzugssteuer in Deutschland. Du besteuerst zwar den Wegzug der Superreichen heute schon. Dennoch ist dies dann eine EINMALIGE Steuereinnahme. Danach hast du 0 Euro Steuereinnahmen mehr durch Vermögenssteuern.

Erhöhen wir diese Wegzugssteuer noch mehr, dann wird direkt noch mehr im Ausland investiert und nicht mehr in Deutschland. Machst du ein neues Werk in Polen auf - zahlst du keine Wegzugssteuer. Du beteiligst dich direkt an dem polnischen Werk.

An der Stelle haben einfach die Superreichen deutlich mehr Spielräume. Es gibt ausreichend Staaten die mit geringen Steuersätzen locken und je stärker du vor Ort eine Besteuerung vornimmst, umso stärker wirst du auch die komplette Verlagerung der Unternehmen triggern und hohe Arbeitslosigkeit in Deutschland triggern.

Mal als Gegenbeispiel:
-> Trump will ja massiv die Zölle erhöhen und lockt mit Steuererleichterungen, wenn die Firmen aus Mexico, Kanada & Co wieder ihre Produktionsanlagen in die USA verschieben.
Sein Ziel ist an der Stelle somit nicht, seine Zölleinkünfte zu erhöhen, sondern die Arbeitslplätze wieder in die USA zu ziehen.
(nein, ich bin kein Trump Fan, er haut auch massiv miese Entscheidungen raus - ist aber hier ein super gegen-Beispiel)

edit:
PS bitte immer daran denken, die Superreichen haben auch immer den Zeitvorteil - es müsste ja erst mal ein Gesetzesvorschlag im Bundestag vorbereitet werden und dann nachher im Bundesrat verabschiedet werden ... das ist ausreichend Zeit noch vor finalen Beschluss schon dein Vermögen abgezogen haben um dann nicht durch extreme Vermögenssteuern belastet zu werden
 
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Es gibt durchaus die Möglichkeit Reichtum stärker zu besteuern. Man könnte bspw. im Inland gelegenes Verwaltungsvermögen mit einer vermögensteuer belegen.

Im Vorliegenden Fall ist die Problematik, dass die Koalition noch eine Haushaltslücke von grob 30 Mrd€ für 2025 hat, die schnell erreicht werden müssen. Über höhere Einnahmen ist das nur sehr begrenzt möglich. Es muss geguckt werden, wo gespart werden kann, sodass die Frage nicht ist Elterngeld oder keine Vermögensteuer. Die Frage ist vielmehr kein Elterngeld oder keine Erhöhung der Mütterrente (oder andere Maßnahmen).
 
Martyn schrieb:
So gut sind die 25% Kapitalertragssteuer jetzt auch wieder nicht!
Doch sind sie. Und kirchensteuer drauf rechnen ist halt unfug. Die mehrheit der deutschen ist in keiner kirche mehr. Der soli fällt an, ist aber vernachlässigbar gering. Jeder, der sich damit auskennt, weiss das der noch on top kommt. Niemand schreibt deswegen 26,xx%…

Bei deiner restlichen berechnung frage ich mich grad echt, ob du das ernst meinst. Das ist dermassen falsch….
 
d3nso schrieb:
Naja man sollte nach wie vor Elterngeld und Kindergeld trennen. Hier ging es ja um ersteres.
Und was sind denn Eltern/Kinder ohne Kinder/Eltern? Komische Gesetze sind das ...
Erkekjetter schrieb:
Die mehrheit der deutschen ist in keiner kirche mehr.
Rund 41 Millionen Menschen in Deutschland zahlen Kirchensteuer. Das sind 41 Millionen Menschen, Mitglied einer anerkannten christlichen Glaubensgemeinschaft. Wenn man wirklich die Mehrzahl rechnet, das sind ja so zusagen, die Mehrheit der Bevölkerung.
 
@Lost_Byte

Wir haben Vermögenssteuern für:
-> nicht mobiles Vermögen, nennt sich Grundsteuer und bemisst sich nach dem Wert der Immobilie/Grundstück, also dem Vermögen
-> liquides Vermögen in Form von Kapitalertragssteuer, so dass sowohl Dividenden als auch Kursgewinne besteuert
 
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