Elterngeld abschaffen?

_killy_ schrieb:
PS ein Geringverdiener ist es der bessere Deal, sich bei Schwangerschaft kündigen zu lassen. Weil das Bürgergeld dann definitiv höher ausfällt, als das Elterngeld. Bürgergeld ist an der Stelle auch zeitlich nicht auf 12 Monate limitiert.

Schwachsinns-Idee: Der Arbeitgeber kann garnicht kündigen, außer in schweren Fällen (Straftaten wären da ein Grund). Jeder Personaler, der sowas mitbekommt, wird einem da ernsthafte Fragen stellen. Man verliert eventuell eine längere Betriebszugehörigkeit (längere Kündigungsfristen und manchmal bessere Zusatzleistungen bei längerer Betriebszugehörigkeit zumindest möglich). Achja, und der Job, der auch nach dem Elterngeld wieder zur Verfügung stehen muss, wäre dann auch weg. Also neue Bewerbung ... und da konkurriert man mit Kind(ern) plötzlich nicht mehr auf demselben Level wie Kinderlose.

Deine nächste Träumerei ist ja das mit dem Spitzensteuersatz. Mit über 3000 € netto kommt man in den meisten Ecken Deutschlands noch ganz vernünftig aus ... auf alle Fälle deutlich besser als mit 2500 € netto oder noch weniger. Die verstecke Aussage, das man ärmer wird, umso mehr man verdient, will ich nicht so recht glauben ...
 
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_killy_ schrieb:
Auf deine Widerlegung des Spitzensteuersatzes warte ich immer noch.
Schon in dem von Dir selber dazu verlinkten Artikel wurde doch widerlegt, dass man heute dadurch mehr Steuern zahlt.
_killy_ schrieb:
Und der Spitzensteuersatz greift schon sehr früh - selbst bei Tarifangestellten.
Dafür ist er deutlich niedriger, als früher.
_killy_ schrieb:
Ich gehe mal ganz fest davon aus, dass du selbst nicht arbeitest
Sei unbesorgt, ich zahle auch für Deine Rente ;).
 
Lost_Byte schrieb:
Der Bearbeitungsaufwand ist schon extrem, da es fast 0 digitalisiert ist.
Sag ich ja. Die Daten zu den Einkünften liegen für die allermeisten ja schon beim Finanzamt vor. Müsste man nur abrufen. wird immer mit DSGVO argumentiert, was völliger Unfug ist (Behörden haben in der DSGVO gewisse Sonderechte) bzw. definitiv regeln ließe. Soll halt nur darüber hinwegtäuschen, dass schlicht die technischen Gegebenheiten dafür nicht vorliegen.
 
@Incanus

Der %-Wert ist niedriger als 1960 - du hast recht. Dafür musste man 1960 aber das 18 fache des Ø-Einkommens haben um diesen zu zahlen, nicht das 1,6-fache. Und dass du meine verlinken Quellen auch nicht bis zum Ende liest, hab ich entsprechend auch dokumentiert.

Schade, es ist einfach nur dein Sozialneid auf reguläre Arbeitnehmer. Statt hier vernünftig zum Thema beizutragen, deklarierst du diese als Großverdiener.

Und nein - "Bürgergeld-empfangen" zahlt nicht meine Rente.

@Knergy

Nein, ich schreibe nicht, dass man ärmer wird, je mehr man verdient. Man trägt aber deutlich mehr zur Finanzierung des Sozialsystems bei, als der Personenkreis der niedrigen Einkommen. Über 50% des Einkommenssteueraufkommens wird von weniger als 10% der Steuerpflichtigen gezahlt.
Je höher also das Einkommen, umso höher die proportionale Abgabenlast.
 
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Bitte lasse Deine Unterstellungen sein. Nur weil Du die Progressionstabellen nicht lesen kannst, sondern nur auf eine einzelne Zahl, eigentlich nicht mal das sondern nur auf ein Wort reduzierst 'Spitzensteuersatz', musst Du anderen keinen Sozialneid attestieren.
Tornavida schrieb:
Na klar oder wie sollen sonst knapp 17k Beiträge seit Registrierung zusammen kommen? Alternativ im Ruhestand, jedenfalls kann das nicht viel Arbeit sein
Auch Du kannst Deine Unterstellungen lassen, ich kann ja nichts dafür, dass Du so wenig beizutragen hast.
 
_killy_ schrieb:
Ich würde die völlig bezugslose maximale Grenze von 1.800 Euro Brutto abschaffen. Das Elterngeld beträgt einfach 64% vom Monatsbrutto für 12 Monate - basta. Wer viel verdient, soll auch viel bekommen.
Wenn der Staat Geld im Überfluss hätte könnte man das meinetwegen machen. Aber da der Staat ja momentan auch relativ knapp bei Kasse ist, sollte man die knappen Mittel schon so einsetzen das man den maximalen Effekt hat.

Wer soviel verdient, der hat in der Regel auch ein paar Rücklagen und einen ähnlich gut oder noch besser verdienenden Partner, und wird auch bei einem gedeckelten Elterngeld keinen gesellschaftlichen Absturz fürchten müssen.

_killy_ schrieb:
PS ein Geringverdiener ist es der bessere Deal, sich bei Schwangerschaft kündigen zu lassen. Weil das Bürgergeld dann definitiv höher ausfällt, als das Elterngeld. Bürgergeld ist an der Stelle auch zeitlich nicht auf 12 Monate limitiert.
Rein finanziell betrachtet hast du damit recht, allerdings ist der Status "Bürgergeldbezieher" eben ein Makel den viele Leute vermeiden möchten.

Und geade das Elterngeld sollte dafür da sein, das das vermieden wird. Das Elterngeld sollte natürlich den Eltern erstmal etwas mehr Geld bringen, aber eben auch diesen Statusabstieg vermeiden.

Knergy schrieb:
Man verliert eventuell eine längere Betriebszugehörigkeit (längere Kündigungsfristen und manchmal bessere Zusatzleistungen bei längerer Betriebszugehörigkeit zumindest möglich). Achja, und der Job, der auch nach dem Elterngeld wieder zur Verfügung stehen muss, wäre dann auch weg.
Das ist aber leider meistens ohenhin so!

Denn eine Rückkehr in den alten Job ist meistens nur möglich wenn man mit mindestens 60% Standardpensum einsteigen kann und auch wenn nötig Überstunden und Dienstreisen antreten kann und das ist in den meisten Familien eben für mindestens einen Elternteil längee Zeit nicht möglich.
 
175k bzw. 85k/Elternteil finde ich eine ordentliche Grenze die auch z.T. regionale Unterschiede bei z.B. Mieten in München oder so berücksichtigt, mit 7k Brutto wird das wohl keiner ernsthaft brauchen bzw. hat sich ein finanzielles Polster angehäuft, außer er lebt wie Krösus.
 
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@Tomislav2007 : Der Gedanke zur Inflationsanpassung kann natürlich nur für zukünftige Bezieher von EG gelten. Grundsätzlich gilt halt, dass das EG nur noch rund die Hälfte der Kaufkraft von 2008 aufweist, eine deutliche und dauerhaft dynamisierte Anpassung an die Inflationsquote also sachlich richtig und angemessen wäre.


Davon ab. Die aktuelle Regelung zur Berechnung ist schon okay, Mindest- und Höchstbeträge sind sozial gerechtfertigt.
 
Confused Johnny schrieb:
7k Brutto wird das wohl keiner ernsthaft brauchen
finde ich schwierig ehrlich gesagt. Mit 7K Brutto hast dann ca. deine 4K netto. Jetzt überleg mal du hast 2 Jahre vor ein Kind bei dir zu behalten. was sinnvoll wäre aus verschiedenen Gründen. Dann gehen dir einfach mal 108.000€ durch die Lappen. Die hat man einfach mal so zu verschenken als gut verdienende Familie, die aber weit weg von reich ist? Dazu kommen generell höhere Kosten durchs Kind. Der eine Elternteil muss also mit seinem Einkommen alle Kosten stemmen.
Also mal vor Augen halten, welche monatlichen Kosten man so hat...bei uns sind es fix mit allen Kosten + Essen und Mobilität knapp 3,5K, die jeden Monat auf jeden Fall weg vom Konto gehen.

Ich gehe davon aus, dass so eine Familie, die nun kein Elterngeld mehr bekommen würde, noch mal höhere Kosten hat, weil größere Immobilie, die man abstottert usw. Dann kommst du mit einem Gehalt von 4K nicht sehr weit. Musst also an deine Ersparnisse.

Durch das Kind würden also: 108.000€ netto Gehalt in 2 Jahren verloren gehen + höhere Kosten durch das Kind und man müsste noch an seine Ersparnisse.

Das soll also ein Anreiz für diese Familien sein, Kinder in die Welt zu setzen? Weiß ja nicht was die Leute hier glauben, dass alle solchen riesen finanziellen Polster haben sollen, um sowas mal eben spielend zu überbrücken.
 
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getexact schrieb:
Das soll also ein Anreiz für diese Familien sein, Kinder in die Welt zu setzen? Weiß ja nicht was die Leute hier glauben, dass alle solchen riesen finanziellen Polster haben sollen, um sowas mal eben spielend zu überbrücken
Dann hast Du eventuell Dein Leben und Deine Finanzen schlecht geplant? Wie kann ich denn erwarten, dass ich mein ganzes Geld für eigene Bedürfnisse ausgebe und der Staat soll dann für meine Kinder aufkommen?

Meiner Meinung nach sollten solche Unterstüzungenen denen dienen, die sonst unter das Existenzminimum fallen, aber nicht denen, die einfach nur -etwas provokativ gesagt- ihr Luxusleben ein wenig einschränken müssen.

Denn ich weiß nicht, wo und wie Du lebst, aber wenn Du hier von 7k brutto nur eines der Partner redest, ist das ein mehr als nur ein ‚guter Verdienst‘.
 
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Incanus schrieb:
Meiner Meinung nach sollten solche Unterstüzungenen denen dienen, die sonst unter das Existenzminimum fallen
das ist aber deine Meinung und hat nichts mit der Zielsetzung des Elterngeldes zu tun.

Denn gerade das hier wurde damit verfolgt: "Bundeskanzlerin Angela Merkel betonte, dass die Koppelung des Elterngeldes an die Höhe des bisherigen Gehalts insbesondere auch Akademiker dazu bewegen solle, sich für mehr Kinder zu entscheiden."

Du siehst: es sollte Anreize schaffen zeitweise aus dem Berufsleben auszuscheiden, aber seinen Lebensstandard halten zu können. Niemals war es ein Instrument um Menschen am Existenzminimum zu unterstützen. Warum auch? Die bekommen schon durch andere Maßnahmen wie Wohngeld usw. Geld vom Staat.

Die Zielsetzung war klar und ist klar.

"Das Elterngeld versucht seiner Konzeption nach, den sogenannten Achterbahn-Effekt abzumildern. Dieser Effekt folgt daraus, dass im Rahmen moderner Partnerschaften, in denen beide Partner erwerbstätig sind, nach der Geburt eines Kindes gewöhnlich ein Elternteil (meistens die Frau) für kürzere oder längere Zeit die Erwerbstätigkeit aufgibt. Dadurch verringert sich das Familieneinkommen erheblich und der nicht mehr erwerbstätige Partner wird vom anderen Partner ökonomisch abhängig. Erst wenn das Kind so alt ist, dass beide Partner wieder (voll) erwerbstätig sein können, nähert sich das Einkommen wieder dem vorherigen Niveau an und die ökonomische Abhängigkeit endet – bis zur Geburt des nächsten Kindes. Da dieser Achterbahneffekt bei höheren Einkommen besonders deutlich spürbar ist, gilt er als zentraler Grund für die geringe Geburtenrate von ‚Hochqualifizierten‘.

Incanus schrieb:
Dann hast Du eventuell Dein Leben und Deine Finanzen schlecht geplant?
Wieso das denn jetzt? Was hat das mit mir zu tun?
 
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Nicht mit Dir persönlich, das ‚Du‘ in so einem Satz Bezieher sich auf denjenigen, den Du da beschreibst.

Ändert alles nichts an meiner Meinung, dass ich diese Vollkaskomentalität völlig daneben finde. Soll der Staat mir auch ein Haus finanzieren, weil das ja einen erheblichen Einschnitt in meine finanziellen Möglichkeiten bedeutet?

Ich finde es in dem Zusammenhang auch sehr zynisch davon zu sprechen:
getexact schrieb:
Niemals war es ein Instrument um Menschen am Existenzminimum zu unterstützen. Warum auch? Die bekommen schon durch andere Maßnahmen wie Wohngeld usw. Geld vom Staat.
Aber ausgezeichnet Verdienende müssen ja unterstützt werden, damit sie bloß nicht an ihr Erspartes müssen.
 
Kinder mit Häusern zu vergleichen ist schon ein bisschen ein verzweifelt wirkender Ansatz eines Argumentes...

Meine Kinder zahlen auch deine Rente, pflegen dich später, erbringen deine Dienstleistungen, produzieren deine Waren. Du solltest aufhören, Kinder als rein privates Vergnügen deiner Mitmenschen zu betrachten. Selbst wenn der Staat für alle Kosten eines Kindes aufkäme (rein fiktiv), wäre das immer noch von den Eltern enorm viel Leistung für die Gesellschaft.
 
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Erkekjetter schrieb:
Kinder mit Häusern zu vergleichen ist schon ein bisschen ein verzweifelt wirkender Ansatz eines Argumentes...
Zu behaupten, ich hätte das getan ist viel verzweifelter. Da finde ich Deine Ansicht, Kinder als Dienstboten zu betrachten viel problematischer.
 
Incanus schrieb:
Soll der Staat mir auch ein Haus finanzieren, weil das ja einen erheblichen Einschnitt in meine finanziellen Möglichkeiten bedeutet?
Das ist eine Gleichsetzung mit dem Fall eines Kindes. Von Dienstboten hab ich hingegen nirgends gesprochen.... Danke für das Gespräch.
 
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Erkekjetter schrieb:
Das ist eine Gleichsetzung mit dem Fall eines Kindes.
Nein, ist es nicht, ein anderes Beispiel zu nennen heißt nicht etwas auf gleiche Stufe zu setzen.
Erkekjetter schrieb:
Von Dienstboten hab ich hingegen nirgends gesprochen....
Ach nein?
Erkekjetter schrieb:
Meine Kinder zahlen auch deine Rente, pflegen dich später, erbringen deine Dienstleistungen,
q.e..d.

Insgesamt liegst Du aber eh komplett neben dem eigentlichen Thema.
 
Incanus schrieb:
Nein, ist es nicht, ein anderes Beispiel zu nennen heißt nicht etwas auf gleiche Stufe zu setzen.
Aber nicht alles was hinkt, ist ein Vergleich. ;) Wie @Erkekjetter schon verdeutlich hat mit seinen Beispielen, werden sie irgendwann mal arbeiten, Steuern zahlen und somit ihren Teil zur Gesellschaft beitragen. Egal in welcher Form. Ein vom Staat finanziertes Haus wird dies wohl nicht in dem Maße tun, wie es Kinder tun, die dann zu Erwachsenen herangewachsen sind.
 
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Die Kinder werden nicht nur irgendwann mal arbeiten, sondern sie werden arbeiten. Die Bertelsmann-Stiftung gibt doch immer fleißig ihre Berichte raus, über die Durchlässigkeit von beruflichen und akademischen Ausbildungswegen. Dort steht immer schön schwarz auf weiß - dass Kinder von Arbeitern und Akademikern mit einer sehr hohen Wahrscheinlichkeit ebenfalls Arbeiter und Akademiker werden und ihren Lebensunterhalt verdienen.
Kinder hingegen von Transfergeldempfänger, werden sehr wahrscheinlich auch eher Transfergeldempfänger lt. Studien der Bertelsmann-Stiftung.

Möchte der Staat also auch in Zukunft Fachkräfte haben und damit Menschen die in das Sozial- und Steuersystem einzahlen, sollte der Staat dafür Sorge tragen, dass Arbeiter und Akademiker weiterhin auch Kinder bekommen. Deshalb sollte es im Interesse des Staates sein, das Elterngeld nicht nur zu behalten, sondern attraktiv zu machen für Arbeiter und Akademiker.
 
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Eine erstaunliche Sichtweise, dass der Staat dafür Sorge tragen soll, dass seine Untertanen Kinder bekommen. Ich dachte dafür wären diese selber zuständig.
Ich tue mich weiterhin schwer damit, dass einem 12k Brutto Haushalt der Staat unter die Arme greifen muss, damit der sich Kinder leisten kann. Da sind für mich Prioritäten hier wie da falsch gesetzt.
 
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