damn80 schrieb:
bei denen geht aber auch die entwicklung dahin das immer weniger bezahlt wird und der "einfache bandaffe" gar nicht mehr bei VW z.b. direkt eingestellt wird sondern bei ner tocherfirma oder sogar nur nem dienstleister/zeitarbeitsfirma.
die werden sich iwann mal wundern warum keiner mehr dir neuen autos kauft (kaufen kann)
So geht's uns doch allen "bald", wenn KI/Automatisierung auch zunehmend Bürojobs kostet. Ganz substanzlos ist es nicht, dass es eine der großen Herausforderungen der nächsten Jahrzehnte sein soll einen Weg zu finden die Kaufkraft noch irgendwie bei den dann ehemaligen Arbeitern zu erhalten. Sonst stellen die Roboter bald viele tolle Sachen her, die nur noch das eine Prozent kaufen kann. Aktien würden natürlich hier einen Ausgleich schaffen, aber wenn man kein Startkapital hat und vom eigenen Einkommen auch noch leben und nicht nur sparen will, dann ist man von dieser Entwicklung weitestgehend ausgeschlossen.
Die beste Altersvorsorge ist immer noch ein gutes Einkommen. Die Chancen darauf kann man für sich mit einem Studium erhöhen, vor allem im MINT-Bereit oder mit BWL. Das muss man nicht mögen, ist aber so.
Wenn ich lese, dass jemand versucht mit befristeten Verträgen und/oder geringem Einkommen noch monatlich was wegzulegen oder in Aktien und Fonds zu investieren, dann halte ich das für den falschen Schritt.
In meinem Freundeskreis (28-35 Jahre) haben fast alle MINT oder BWL studiert und du wirst es vermutlich nicht glauben, aber so gut wie keiner von uns hat einen Spitzenjob bekommen und die meisten krebsen mit befristeten Jobs rum, seit Jahren. ;-)
3x Informatiker: 1x Zeitarbeit mit langweiligem Job und Bezahlung auf TVÖD 13 Niveau, 1x arbeitlos (kA wieso, liegt vermutlich an der Person selbst), 1x Superjob bei einem Mittelständler;
3x Chemiker: 2x arbeitslos, 1x perspektivloser Unijob (befristet, 13er Stelle);
7x BWL: 1x Hausmann, 1x Fahrkartenverkäufer (Ja, richtig gelesen), 1x dauerarbeitslos seit dem Abschluss (liegt an der Person selbst, hat den besten Abschluss von uns allen), 1x "Spitzenjob" mit Depression und allem drum und dran, 3x normalo Bürojobs mit TVÖD 9-13 Niveau (1x unbefristet, der 9er);
1x Zahnarzt mit eigener Praxis, Schuldenberg, Depression;
1x Architekt nach mehreren Jahren Deutschlandtour mit verschiedenen Jahresverträgen jetzt unbefristet in der Heimat, aber auch unterdurchschnittliche Bezahlung.
Niemand von uns verdient nennenswert mehr als ein Bandarbeiter bei VW oder ein Chemikant bei BASF, die meisten weniger bei einer um viele Jahre längeren Ausbildung.
Zurück zum Thema: Ich bin einer von den BWLern und habe sogar mit Richtung Finanzierung studiert und stehe der ganzen Sache trotzdem nicht weniger ratlos gegenüber. Meine Sparquote ist zurzeit relativ hoch, insofern mache ich mir keine großen Sorgen, aber das wird auch nicht immer so sein. Wenn man von einem Rentenniveau von unter 40% und einer Stelle auf TVÖD 13 Niveau ausgeht, was bleibt dann noch bei weiteren 35 Jahren Inflation? Rente auf Sozialhilfeniveau, yeah!