Die Amerikaner haben halt zum einen sehr gute Erfahrungen gemacht in der Vergangenheit wenn es darum geht Monopole zu zerschlagen, damit negative Effekte ausgemerzt werden und neue, kleinere Teile des alten Riesen , auch in Konkurrenz zueinander, wieder innovativer werden und damit der Gemeinschaft mehr nützen, als so ein Riesenkonzern, der nur noch nach der Dividendenrenditeerwartung des Marktes agiert, aber einer gewissen Größe immer so. Ein berühmtes "Tech" Beispiel ist die 1984er Zerschlagung des Riesen AT&T gewesen in kleinere "Baby-bells". Das ist für die Amis nix neues, die haben Erfahrung damit.
Die Gründe warum FB so ins Fadenkreuz der Öffentlichkeit gekommen sind und damit auch die Politik sind zum einen die massive Steuervermeidung indem man weltweite Steueroasen nutzt. Die Tech Giants hatten ein goldenes zeitalterm aber so gut wie keine Steuern bezahlt im Gegensatz zu der "alten" Industrie. Am Anfang solcher neuer Geschäftszweige mögen ja steuerbefreiungen noch förderlich sein, damit neue Zweige auf die Beine kommen, aber den Punkt haben diese Multimilliarden-Tech Firmen ja schon vor langer Zeit hinter sich gelassen, beschenkt wurden nur noch die Aktionäre, die Gesellschaft als ganzes und damit Kindergärten, Highways, Feuerwehren, Gesundheit etc. schauen aufgrund fehlender Steuermilliarden in die Röhre und sind die Leidtragenden. Steuervermeidung waren also die ersten "Red Flags" wie die Amis sagen.
Grund 2 ist die notorische Niedrigbezahlung. Gerade Amazon hat einen heftigen Kampf hinter sich, da der Präsidentschaftskandidat Bernie Sanders monatelang, Öffentlichkeitswirksam diesen Konzern an den Pranger stellte, da über die Hälfte der Beschäftigten nur den staatl. garantierten Mindestlohn von 7.25$ pro Stunden erhielt. Davon kann hier keiner Leben und eine Familie ernähren und dort noch weniger. Sanders fordert einen staatl. Mindestlohn von 15$ pro Stunde und nach ein paar Monaten Kampf knickten sie endlich zähneknirschend ein. Jeff Bezos als Besitzer ist ja auch der reichste Mann der Welt, pervers wenn man sein Unternehmen auf reine Ausbeutung aufbaut. Selbst mit dem neu erkämpften Mindestlohn bei Amazon USA sind die Gewinne immer noch im Milliardenbereich, also bei weitem nicht geschäftsschädigend, wie die ewig marktradikalen Jünger einem immer glauben lassen wollten.
Grund 3 ist die Macht und Einflußnahme im Vorfeld demokratischer Wahlen und hier besonder FB im Fokus. So etwas kann demokratieschädigend sein. Aber das muss ich nicht weiter ausführen, darüber wurde zuhauf berichtet. Und es ist ja auch nicht so, dass diese Unternehmen nicht finanziell auch erheblich bestimmte Politiker und Parteien beschenken, von denen sie sich eine "gütige" Gesetzgebung erhoffen, auch da gibts genug Fälle und offensichtliche Interessenskonflikte.
Grund 4: Innovationskraft wiederherstellen.
Diese Riesen sind träge geworden. Facebook war als einzelnes Unternehmen, innovativ und wegweisend, ab einer gewissen größe kann man aber kaum noch wachsen, außer durch Zukäufe. Die zugekauften Unternehmen waren auch einzeln mal sehr innovativ, siehe WhatsApp oder zB Instagramm. Alles unter einem Dach aber muss sich nur noch dem Diktat des Marktes gefügt werden, Gewinnmaximierung über alles zugunsten der Aktionäre. Ist WhatsApp seit dem Kauf "besser oder toller" geworden? Nein. Instagramm ebensowenig. Man hat nur noch mehr Daten und kann so im Hintergrund noch mehr Geld mit uns verdienen, ein Mehrwert für die Bevölkerung wird daraus nicht mehr generiert.
Wo wir schon beim letzten Punkt wären, denn nach der klassischen volkswirtschaftlichen Definition hat die Wirtschaft die Menschen mit Waren und Dienstleistungen zu versorgen. Das konnte Fb, WhatsApp und Insta auch schon vor dem Zusammenschluss. Die einzige Versorgung die verbessert wurde, war die finanzielle für Aktionäre, das wars.
Wenn man sich die Umfragewerte so ansieht, dann gibt es durchaus Mehrheiten dafür in den USA, denn über 80% sind der Meinung, dass die TechRiesen Steuern zahlen sollten und nicht wie Amazon 0$ in den USA. Da hat Warren auf jedenfall einen guten Punkt im Portfolio der ganz gut ankommt bei der Bevölkerung. Man darf gespannt sein ob aus Facebook bald "BabyBooks" werden, wie damals bei AT&T ;-)