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- März 2009
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Noch mal ein kleines Feedback bezüglich DT 990 und ASR:
Ich habe gestern Abend die parametrischen Settings von Amir ausprobiert und musste feststellen, dass die grundsätzliche Tendenz meines DT 990 Pro (250 Ohm) zur Sibilanz zwar etwas gemildert, keines Falls jedoch behoben wurde.
Um Ungereimtheiten aufzudecken ist mein Standardtest (neben Musik natürlich) das Abhören von pinkem bzw. weißem Rauschen. Methodisch gehe ich nach dem Loudness-Prinzip vor und versuche, störende Frequenzbereiche per EQ zu isolieren und auszugleichen. Nach circa einer Stunde bin ich bei folgender Kurve gelandet, hier im Direktvergleich zu Amirs Empfehlung:
Die blau dargestellte Kurve empfinde ich subjektiv als ausgewogen, ohne offensichtliche Berge und Täler, die die Detailabbildung beschneiden oder andere Bereiche überbetonen könnten. Wie es aussieht, nehme ich die Resonanzen, die er auf seinem Ear & Cheek Simulator gemessen hat nicht wahr. Ob das daran liegt, dass dieses System einfach nicht dazu in der Lage ist, mein Hören abzubilden, ist schwer zu sagen. Möglich wäre die Überlegung, dass meine Pads bereits so "eingebrannt" sind, dass diese Peaks nicht mehr so stark durchschneinen. Siehe dazu den Vergleich DT 990 old vs new Pads bei Oratory1990. Eigentlich habe ich die aktuellen Pads noch nicht so lange getragen. Bei dem hohen Anpressdruck des Pro Modells ist es aber durchaus möglich, dass sich die Pads schon sehr schnell akustisch verändern.
In jedem Fall bevorzuge ich eine relativ fließende Absenkung der Höhen, mit einem eindeutigen Peak bei rund 12 kHz. Die Settings von Amir, wie er sie empfiehlt, machen den DT 990 gegnüber dem Ausgangszustand schon besser, keine Frage. Es bleibt aber immer noch eine gewisse Schärfe und Unausgewogenheit. Mein per Loudness-Verfahren erstelltes Setting erscheint mir bei Musik natürlicher und ausgewogener.
Zweiter Test - Philips Fidelio X2HR:
Hier sieht es schon etwas anders aus.
Der Peak bei rund 5 kHz ist in beiden Settings deckungsgleich, daher mit hoher Wahrscheinlichkeit eine Eigenresonanz des Kopfhörers. Darüber bevorzuge ich allerdings ganz andere Einstellungen. In diesem Fall viel feinere als die von Amir vorgeschlagenen. Über die Breite (Q) der Filter kann man sich streiten. Im Noise-Test kann ich jedenfalls all diese Resonanzen im A/B-Test mit relativ großer Sicherheit ausmachen.
Der subjektive Eindruck beim Hören von Musik ist ähnlich der obigen Erfahrung mit dem Beyer. Mein Loudness-EQ erscheint mir harmonischer, natürlicher, weniger sibilant.
Ich habe beide KH auch exemplarisch gegen die Settings von Oratory1990 verglichen und gleichermaßen Imbalancen in den Höhen herausgehört. Diese Erfahrung bestätigt mir wieder einmal, dass die per GRAS Ear & Cheek Simulator erstellten Korrekturen nur selten mit meinem subjektiven Hören übereinstimmen. An den Korrekturen unterhalb von 1kHz habe ich grundsätzlich nichts auszusetzen. Gelegentlich etwas weniger Bass. Ansonsten finde ich das Harman-Target aber durchaus gut. Je höher man im Frequenzbereich geht, desto weniger aussagekräftig erscheint mir jedoch das "Referenzsystem".
Diese Beobachtungen decken sich mit meinen bisherigen Recherchen und auch eigenen Untersuchungen über die Resonanzen des menschlichen Ohres, die an vielen Stellen Schwierigkeiten für generalisierte EQ-Kurven aufdecken. Diese Problematik ist auch im wissenschaftlichen Feld bereits hinreichend belegt. Leider werden die praktischen Variablen und deren Belege von Amir jedoch häufig heruntergespielt.
In so fern bleibt es bei meinem Urteil bezüglich Kopfhörermessungen mittels GRAS Simulatoren: Grobe Orientierung ja, Detailanalyse keines Falls.
Ich habe gestern Abend die parametrischen Settings von Amir ausprobiert und musste feststellen, dass die grundsätzliche Tendenz meines DT 990 Pro (250 Ohm) zur Sibilanz zwar etwas gemildert, keines Falls jedoch behoben wurde.
Um Ungereimtheiten aufzudecken ist mein Standardtest (neben Musik natürlich) das Abhören von pinkem bzw. weißem Rauschen. Methodisch gehe ich nach dem Loudness-Prinzip vor und versuche, störende Frequenzbereiche per EQ zu isolieren und auszugleichen. Nach circa einer Stunde bin ich bei folgender Kurve gelandet, hier im Direktvergleich zu Amirs Empfehlung:
Die blau dargestellte Kurve empfinde ich subjektiv als ausgewogen, ohne offensichtliche Berge und Täler, die die Detailabbildung beschneiden oder andere Bereiche überbetonen könnten. Wie es aussieht, nehme ich die Resonanzen, die er auf seinem Ear & Cheek Simulator gemessen hat nicht wahr. Ob das daran liegt, dass dieses System einfach nicht dazu in der Lage ist, mein Hören abzubilden, ist schwer zu sagen. Möglich wäre die Überlegung, dass meine Pads bereits so "eingebrannt" sind, dass diese Peaks nicht mehr so stark durchschneinen. Siehe dazu den Vergleich DT 990 old vs new Pads bei Oratory1990. Eigentlich habe ich die aktuellen Pads noch nicht so lange getragen. Bei dem hohen Anpressdruck des Pro Modells ist es aber durchaus möglich, dass sich die Pads schon sehr schnell akustisch verändern.
In jedem Fall bevorzuge ich eine relativ fließende Absenkung der Höhen, mit einem eindeutigen Peak bei rund 12 kHz. Die Settings von Amir, wie er sie empfiehlt, machen den DT 990 gegnüber dem Ausgangszustand schon besser, keine Frage. Es bleibt aber immer noch eine gewisse Schärfe und Unausgewogenheit. Mein per Loudness-Verfahren erstelltes Setting erscheint mir bei Musik natürlicher und ausgewogener.
Zweiter Test - Philips Fidelio X2HR:
Hier sieht es schon etwas anders aus.
Der Peak bei rund 5 kHz ist in beiden Settings deckungsgleich, daher mit hoher Wahrscheinlichkeit eine Eigenresonanz des Kopfhörers. Darüber bevorzuge ich allerdings ganz andere Einstellungen. In diesem Fall viel feinere als die von Amir vorgeschlagenen. Über die Breite (Q) der Filter kann man sich streiten. Im Noise-Test kann ich jedenfalls all diese Resonanzen im A/B-Test mit relativ großer Sicherheit ausmachen.
Der subjektive Eindruck beim Hören von Musik ist ähnlich der obigen Erfahrung mit dem Beyer. Mein Loudness-EQ erscheint mir harmonischer, natürlicher, weniger sibilant.
Ich habe beide KH auch exemplarisch gegen die Settings von Oratory1990 verglichen und gleichermaßen Imbalancen in den Höhen herausgehört. Diese Erfahrung bestätigt mir wieder einmal, dass die per GRAS Ear & Cheek Simulator erstellten Korrekturen nur selten mit meinem subjektiven Hören übereinstimmen. An den Korrekturen unterhalb von 1kHz habe ich grundsätzlich nichts auszusetzen. Gelegentlich etwas weniger Bass. Ansonsten finde ich das Harman-Target aber durchaus gut. Je höher man im Frequenzbereich geht, desto weniger aussagekräftig erscheint mir jedoch das "Referenzsystem".
Diese Beobachtungen decken sich mit meinen bisherigen Recherchen und auch eigenen Untersuchungen über die Resonanzen des menschlichen Ohres, die an vielen Stellen Schwierigkeiten für generalisierte EQ-Kurven aufdecken. Diese Problematik ist auch im wissenschaftlichen Feld bereits hinreichend belegt. Leider werden die praktischen Variablen und deren Belege von Amir jedoch häufig heruntergespielt.
In so fern bleibt es bei meinem Urteil bezüglich Kopfhörermessungen mittels GRAS Simulatoren: Grobe Orientierung ja, Detailanalyse keines Falls.
Ist übernommen.3125b schrieb:Du könntest den Startpost vielleicht noch um die Dynamic Range Database (http://dr.loudness-war.info/) und den RAA Dämpfungsfaktor-Grapher (https://reference-audio-analyzer.pr...1=1141&idav11=0&idar11=0&idmain=953#gsc.tab=0) ergänzen.