Sammelthread [Fachgespräche] HiFi

lamda schrieb:
Ob man das deutlich hört hängt eben stark von den Kopfhörern ab.
Mit 250Ohm DT880 höre ich eigentlich normal nichts.
An meinen DT 770 Pro mit 80 Ohm höre ich auch nichts. Bei den Standard Kabel-Inears z.B. von Samsung rauscht es unerträglich, geht gar nicht.

Aber der Crosstalk bei Headsets ist hörbar bei höheren Lautstärken, wobei das wohl eher ein Problem des Kabels ist, also je länger die gemeinsame Masse im Kabel ist, wenn ich das richtig verstanden habe
 
Was die Leser an der Dezibel-Skala verwirren könnte der Unterschied zwischen Spannung (20 * log) und Leistung (10 * log) - und natürlich, dass es sich um eine logarithmische Skala handelt.
Aber da man im Audiobereich die Angaben immer so findet, weil es einfach mit dem menschlichen Gehör korreliert, muss man die Begriffe schon einführen wenn man ernsthaft etwas zu dem Thema schreiben und Geräte testen will.
Wenn man jetzt sagt, dass man 120dB SNR (JDS Atom im Low-Gain) als Ziel für "sehr gut" setzt, ist 60dB ja nicht der doppelte, sondern der tausendfache Störsignalpegel (bei gleichem Nutzsignal).
Sowas zu verstehen muss man von den Lesern eines Technikmagazins schon erwarten können.
 
Aus aktuellem Anlass hier mal ein paar Messungen zum Behringer UMC202HD.
Input: RME Babyface Pro, 6.35 mm Instrumenteneingang, 1 mOhm.

Kopfhörerausgang @ 10 Uhr:

10h-3dBFS.png

Kopfhörerausgang @ 11 Uhr:

11h-3dBFS.png

Kopfhörerausgang @ 12 Uhr:

12h-3dBFS.png

Kopfhörerausgang @ 13 Uhr:

13h-3dBFS.png

Kopfhörerausgang @ 14 Uhr (-3 dBFS):

14h-3dBFS.png

Kopfhörerausgang @ 14 Uhr (-6 dBFS):

14h-6dBFS.png

Der Störabstand liegt im unkritischen Bereich (bis kurz nach 13 Uhr) irgendwo zwischen 85 dB und 100 dB. Das ist für ein Allround-Gerät dieser Preisklasse durchaus ordentlich und praktisch eigentlich jenseits der Hörbarkeitsschwelle. Probleme hat das Behringer jedoch nach wie vor mit Clipping bei höheren Wiedergabepegeln. Bei Sinus-Vollaussteuerung (-3 dBFS RMS) fängt das Interface kurz nach 13 Uhr hart an zu zerren. Der Umstand mildert sich etwas, wenn man den Pegel um 3 dB reduziert (-6 dBFS RMS). Dies aber natürlich auch auf Kosten der Leistung.

Praktisch kann das UMC202HD bei Vollaussteuerung grob 1,4 V sauber ausgeben. In dem Bereich würde ich die SINAD als völlig unkritisch bezeichnen. Wer nicht sonderlich laut hört bzw. halbwegs effiziente Kopfhörer hat, sollte mit dem Interface meines Erachtens keine Probleme bekommen.

An den Beyer DT 770/880/990 mit 250 Ohm sollten die 1,4 V für grob 105 dB Peak reichen. Mir persönlich reichen bereits 85 dB Peak. Ich scheine aber auch eher zur gedämpften Fraktion zu zählen. :D

VG
Kabelbinder

Ergänzung:
Die obigen Messungen wurden ohne Treiber gemacht, also einfach Plug 'n' Play angeschlossen. Die Installation der Herstellertreiber hat leider keine Besserung gebracht.

Sehr bemerkenswert ist übrigens, dass Behringer Ende Februar noch ein Treiberupdate für die gesamte UMC-Serie zur Verfügung gestellt hat. Das ist angesichts des Alters und Preises dieser Serie wirklich lobenswert!
 
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Nicht übel, deckt sich vom Pegel her nicht ganz, aber vom Verhalten: https://www.audiosciencereview.com/...ringer-umc204-hd-audio-interface-review.9856/
Für den Preis ist es halt immer schwer zu meckern. Mit einem hochohmigen KH ist man allerdings am OnBoard Sound eines ordentlichen Mainboards auch nicht wirklich schlechter bedient.
Um solche Geräte zu messen ist der ADC des Babyface ja mehr als ausreichend, da ist man schon nicht so schlecht mit bedient.
 
Bei ASR habe ich bisher leider keine Messungen zum UMC202HD Kopfhörerausgang finden können. Die Performance des DAC ist ja auch noch mal eine andere Sache.

Bezüglich ADC habe ich gerade mal geschaut, wie sauber der Mikrofoneingang (XLR, symmetrisch) bei mittlerem bis hohen Gain arbeitet. Die SINAD liegt in meinem Fall durchgehend bei grob 80 dB @ -3 dBFS Vollaussteuerung. Auch das ist für die Preisklasse "okay".

Das Grundrauschen (Equivalent Input Noise) liegt mit einem 150 Ohm Widerstand gemessen (repräsentativ für ein dynamisches Standardmikrofon) bei -128 bis -129 dB. Das sind sogar sehr gute Werte.
 
Oh man ...
Also ich hab gerade gesehen, dass der RME ADI-2 FS für 666€ praktisch die gleiche AD-Performance (bis auf den maximalen Eingangspegel) hat wie der Pro FS (1670€ neu, gut 1000€ gebraucht) - aber keinen USB Anschluss, sondern nur AES und SPDIF (Toslink). Prinzipiell hätte z.B. die SB Z einen optischen Ein- und Ausgang, müsste also funktionieren (außer ich übersehe etwas).
Ist das eine schlechte Idee? Ich sehe es schon in nie enden wollendes Gebastel ausarten ...
Mit dem Digiface USB zusammen ist man preislich schon bei einem gebrauchten Pro FS, das ist es dann nicht mehr so wirklich wert. Ich will ja hier kein Studio einrichten.
Gut, die ganze Nummer ist eine Bildungsaufwendung - kann ich das bei einem Gebrauchtkauf steuerlich geltend machen? Ok, dafür braucht es vielleicht ein anderes Forum :)


Ok, hat sich erledigt. Wenn, dann wird es ein gebrauchter ADI-2 Pro FS, das nimmt sich preislich nichts. Und ja, kann man von der Steuer absetzen. Also falls sich das irgendjemand mal fragen sollte :)
Für meinen aktuellen Stack bekomm ich ja auch noch was, der wäre mit dem RME natürlich obsolet.
 
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Der Kabelbinder schrieb:
Den Mailtext hab ich vorhin zitiert.
das habe ich glatt überlesen. Mir sind nur die 5 Jahre Garantie ins Auge gesprungen ☺️

3125b schrieb:
sehen die nicht gut aus
Beziehst du dich auf den Hochtonbereich? Laut den Aussagen des Herstellers soll sich der Frequenzgang des S4X nach der Harman Kurve orientieren, allerdings mit einem etwas abgeschwächten Tiefton.

Der Kabelbinder schrieb:
Habe mal mit dem Gedanken gespielt, den offenen S4X auszuprobieren.
Das solltest du auf jeden Fall tun 😉

In 2019 bot Ollo einen 50% Rabatt an. Voraussetzung war eine ehrliche Review auf Headfi. Jedoch weiß ich nicht ob dies immer noch Gültigkeit hat.

Da ich aktuell noch nach einem Planar suche, würde der von Avantone eher in mein Beuteschema passen.
Jedoch soll der auch ein paar QC Probleme mit den Treibern haben. Zumindest könnte man diesen über Thomann bestellen 🤔

Hi pitu,

Thank you for applying to become our endorser. In your application you mentioned you’re not a pro in audio engineering rather a casual listener. We normally don’t grant endorsements to non pro audio people. But in your case what intrigues me is the connection with head.fi de forum. So if this is acceptable by you I’d like to grant you endorsement pricing in exchange for a post/rei on the forum. A honest one, just your hones opinion with all the pros and cons,...
Let me know if this is acceptable. If yes we’ll prepare a paypal invoice for half the price.
Looking forward to your update,
Best,
OLLO audio | Endorsement
Rok Gulič CEO
Mobile: 00386 40 835 099
www.olloaudio.com

p.s..: Ich war niemals aktiv auf Headfi, nur ein registrierter User.

edit: Ersatzpads für die Avantone KH können über den Distributor Audiowerk.eu bestellt werden.
 
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pitu schrieb:
Laut den Aussagen des Herstellers soll sich der Frequenzgang des S4X nach der Harman Kurve orientieren, allerdings mit einem etwas abgeschwächten Tiefton.
Laut Hersteller eine Mischung aus Harman und dem 60318-1 Standard, mit Tendenz zu Letzterem. Nach dem, was ich bisher gelesen habe, wollte/will man in der Entwicklung auch nicht zuu ohrspezifische Anpassungen vornehmen. Daher wohl die Entscheidung für die anatomisch eher unspezifische 60318-1 Variante (ohne Silikonohr) als Referenz.

pitu schrieb:
p.s..: Ich war niemals aktiv auf Headfi, nur ein registrierter User.
Und, bestellt und Review geschrieben? :D
 
Zuletzt bearbeitet:
pitu schrieb:
Daher die große Absenkung bei 5,5kHz? Welche Vorteile ergeben sich daraus?
Das verwendete System (GRAS 45CC) ist meines Wissens eigentlich eher für die Qualitätssicherung als für die Entwicklung gedacht. Durch den Mangel von Ohrmuschel und Gehörgang ergibt sich ein ähnlicher Frequenzgang wie bei den "Flat Plate" Messungen von bspw. DIY Audio Heaven. Heißt: relativ gerade, keine starke Höhenanhebung (-> keine Resonanz von Ohrmuschel und Gehörgang).

45cc_response.png


Hier sieht man, dass der Frequenzgang ab 700 Hz grundsätzlich nahe der Freifeldantwort eines Kopfhörers liegt. Soll heißen: Die Konstruktion selbst nimmt verhältnismäßig wenig Einfluss auf das, was der im Kopfhörer verbaute Treiber ausgibt. Die Differenz im Bassbereich ergibt sich dadurch, dass die Freifeldantwort tatsächlich über keinerlei Abdichtung verfügt. Die Pads liegen nirgendwo auf, das Ding schwebt einfach frei in der Luft vor dem Mikro. Bei der 45CC Messung hingegen wird der Schall an den Pads komplett abgedichtet und dann durch den metallenen "Trichter" (genauer: Coupler) geleitet.

Der CEO von OLLO sieht den Vorteil des 45CC Systems darin, dass es eben keine Ohren simuliert, die sich praktisch immer von Nutzer zu Nutzer unterscheiden und damit für Schwierigkeiten bei der Vorhersage des effektiv vom Nutzer zu hörenden Frequenzgangs sorgen. Ob das eine valide Strategie sein kann, ist unter Experten umstritten. Die meisten Ingenieure sind der Überzeugung, dass ein Kopfhörer genau so entwickelt werden sollte, wie er auch praktisch eingesetzt wird: auf dem Ohr. Ob das das eigene Ohr eines Entwicklers ist oder ein nach Mittelwerten geformtes Silikonohr, sei an der Stelle mal dahingestellt. Der entscheidende Punkt ist, dass ein Kopfhörer auf dem eigenen Kopf ganz andere Resonanzen erzeugt als auf einer metallenen Platte oder einem simplifizierten Trichter. Weiter noch: Die besagten Resonanzen sind nicht nach einem fixen Modell simulier- geschweige denn kompensierbar, sondern variieren immer mit der Größe, dem Abstand und dem Winkel des Treibers. Auch die Gestaltung des Gehäuses sowie die Pads können immensen Einfluss auf diese Wechselwirkungen haben.

In so fern könnte man sagen, gehen die bisher von OLLO entwickelten Kopfhörer von der Annahme aus, dass sich der mit einem bewusst simplifizierten System gemessene Frequenzgang grundsätzlich besser auf das Ohr des Nutzers übertragen lässt. Ob das die richtige oder falsche Herangehensweise ist, ist pauschal schwer zu beurteilen und liegt womöglich im Bereich der Unternehmensphilosophie. Ich würde jedoch festhalten, dass man damit kaum Dinge beurteilen kann, die mit der menschlichen HRTF zu tun haben. Aspekte wie bspw. die Bühne/Soundstage fallen also grundsätzlich willkürlich aus. Kein Wunder also, dass die OLLO nicht sonderlich häufig für ihre besonders gelungene räumliche Abbildung gelobt werden. Das gibt das Equipment einfach nicht her.

Da öffentlich kaum jemand mit dem 45CC System von GRAS arbeitet, sind die Messungen von OLLO letztlich nur schwer einzuordnen. Bleibt einem also nur, die Pegelunterschiede innerhalb der Reihe zu betrachten.

VG und schönes Wochenende
Kabelbinder
 
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Der Kabelbinder schrieb:
Bleibt einem also nur, die Pegelunterschiede innerhalb der Reihe zu betrachten.
Wenn ich mir die Ergebnisse mal so anschaue und mit denen von DIY Audio Heaven vergleiche, ist die Korrelation bei den meisten KH nicht so schlecht, aber die Darstellungsweise schadet dem schon deutlich, sehr starke Glättung (bzw. geringe Auflösung) und andere Achsenskalierung. Allerdings muss man positiv hervorheben, dass da eine gute Auswahl an KH zum Vergleich ist.
 
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Die Rohdaten zu den Messungen kann man sich tatsächlich aus dem Quellcode der Seite ziehen. Ich bin mir aber nicht sicher, ob das das Problem mit der Auflösung verbessert.

Davon abgesehen würde mir immer noch eine verlässliche Referenzkurve fehlen. Die gibt es für das 45CC aber leider nicht.
 
Oh man, 20 Jahre hat mein HD 600 unbeschadet überstanden, kaum hab ich ihn eine Woche mache ich eine Delle in das Gitter :(
Wie auch immer, wenn alles nach Plan läuft, kann ich in ein paar Tagen auch mal mit Messungen anfangen. Ich hätte einen FiiO E10K im Angebot, den europäischen Apple Adapter, und natürlich ein paar Mainboards. Einen Sharkoon DAC habe ich leider nicht und kenne auch niemanden der einen hat, aber wenn ich mal einen bei Kleinanzeigen finde, würde ich den zu gerne richtig messen. Vielleicht finde ich auch noch ein paar andere Dongles, da hätte ich gerne mehr Überblick.
Ich habe noch nie Elektronik mit REW gemessen, aber die größte Schwierigkeit wird mein ADC sein, fürchte ich. Erstmal 100 Seiten Bedienungsanleitung lesen.
 
Welcher ADC ist es dann geworden?
Sag Bescheid, wenn du Unterstützung bei REW brauchst. :)
 
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Da ich das jetzt als Facharbeit mache, ist es einfach ein gebrauchter RME ADI-2 Pro FS geworden. Der ersetzt dann auch meinen aktuellen Stack und bietet endlich symmetrische Ausgänge für meine LS (und eventuelle KH). Der RME hat mehrere Empfindlichkeitsstufen für die Eingänge und eine Art digitale Gain-Vorwahl für die Ausgänge und natürlich die DSP Funktionalität und dann gibt es irgendwie noch eine Software dafür (auch für iOS aus irgendeinem Grund) - die Bedienungsanleitung hat halt irgendwie so 100 Seiten, ich muss das dann nachlesen wenn ich ihn hier stehen hab. RME hat auch eine eigene Messoftware dafür, die schau ich mir auch mal an.
Mit REW komm ich klar, ist ja wirklich einfach. Nur einen Skin hätte ich gerne für das Ding.
 
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Für die 100 Seiten wäre ich dankbar! 😁
Solche Infos sucht man bei anderen Herstellern vergebens. Selbst im gehobenen Pro Audio.

REW hat einen Nachtmodus. Auch die Standardfarben für die Kurven kannst du vordefinieren.
Wüsste aber nicht, dass es ansonsten noch Themes dafür gäbe.

Was wird denn das Thema der Arbeit sein, wenn ich fragen darf?
 
Tja, da fragst du was :)
Die Sache ist noch nicht ausgereift, das ist ein ... organischer Prozess der einer gewissen natürlichen Entwicklung bedarf.
Das ist ein Techniker für Energietechnik und Prozessautomatisierung, also mein schafferischer Anteil wird woanders als in den Messungen selber liegen. Aber da das nichts mit meiner beruflicher Herkunft aus der Gebäudetechnik zu tun hat, ist das halt mal was neues.

Die Bedienungsanleitung ist auch gut, das ist so als Semi-Fließtext geschrieben und mit Bildern illustriert, das ist schon verständlich, aber halt umfangreich, ich habe so ein Gerät ja bisher nicht mal aus der Ferne gesehen.
Das mit REW schau ich mir mal an, danke.
 
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Amir bringt es auf den Punkt. Wer misst, misst Mist 😁

 
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