Sammelthread [Fachgespräche] HiFi

Im Fachhandel würde ich aufpassen. Da wird dir schnell überteuerter Unsinn angedreht.

5-10 cm sind relativ wenig. Hier kannst du dir mal den frequenzabhängigen Wirkungsgrad modellhaft berechnen lassen:
http://www.acousticmodelling.com/porous.php
Strömungswiderstand würde ich mal irgendwas zwischen 5.000 und 12.000 Pa*s/m2 ansetzen. Das läuft ohne zusätzlichen Wandabstand dann auf minimal 400 Hz als untere Grenze für eine effektive Absorption hinaus. Reicht, um hochtönigen Hall zu dämpfen. Nicht aber, um tieferfrequente Raummoden zu bekämpfen, die oft für einen dumpfen, verwaschenen Klang sorgen.
Wenn du zu viel solcher Hochmittenabsorber einsetzt, hast du auch das Problem, dass du im oberen Spektrum relativ viel Pegel verlierst, während das untere Spektrum mit all seinen raumakustischen Problemen weiter vor sich hin resoniert. Der Sound bekommt dadurch eine unangenehme Senke in Richtung Höhen, die zwar effektiv Hall unterdrückt, klangqualitativ ansonsten aber vor allem die Probleme im Bass hervorhebt.

Aus diesen Gründen sollte man wann immer möglich auf so genannte Breitbandabsorber setzen, die - wie der Name schon sagt - möglichst das gesamte Spektrum angehen. Problematisch ist aber auch hier wieder die Dicke des Absorbers. Denn eine effektive Bassabsorption braucht mindestens 30 cm Stärke, weil die langwelligen Resonanzen sonst einfach nicht berührt werden.

Schau dich mal nach Basotect um. Wenn DIY infrage kommt, dann kannst du auch mit Mineralwolle arbeiten.
Von einfachem Pyramidenschaumstoff etc. solltest du dringend Abstand nehmen, weil die weder effizient noch frequenzlinear arbeiten.
 
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Vielen Dank für den Ausführungen Beitrag ich werde mal mit ein paar Zahlen rumspielen und schauen was ich dabei rausbekomme. Das mit den Dicken Absorbern habe ich bereits befürchtet leider ist dafür bis auf der neben dem Schreibtisch einfach kein Platz nur da werden die wohl eher weniger bringen.
 
Dann sollte man vielleicht bei der Einrichtung anfangen. Dicker Teppich und Vorhänge, Sofa etc. helfen schon.
 
Einrichtung wird nicht gehen das ist ja kein eigener Raum nur ein teil des voll eingerichteten Wohnzimmers der unter der dachschräge ist, sind ca. 2x3Meter und durch die Schräge (1,6-2,5M) recht niedrige Decke. Ich sitze also Quasi in einer zur einen Seite offenen Box. Leider kann ich da außer an der Wand rechts oder im oberen Teil der Rückwand nicht mit all zu dicken Elementen Arbeiten.

Jetzt war die Idee hinter bzw. neben den Bildschirmen und auf der Dachschrägen oder im oberen Teil der Rückwand was anzubringen und wenn es was bringt ggf. auch die Wand rechts zu bearbeiten, dort ginge dann auch was richtig dickes. Bei der Größe der Elemente bin ich mir allerdings etwas unsicher, ich schätze das werde ich Versuch herausfinden müssen. Oder gibt es da eine Faustformel?



Unbenannt.PNG
 
Viele Raumecken sind leider schlecht, weil sich dort immer der Bass staut. Dort laufen nämlich viele reflektierende Ebenen zusammen, die dann für entsprechende Druckmaxima sorgen.

Die tiefste Frequenz, die durch den Absorber in Abhängigkeit der Materialstärke/Tiefe effektiv berührt werden kann, kannst du dir nach obigem Modell ja ausrechnen.

Ich würde möglichst viel dort anbringen, wo sehr tiefe Absorber möglich sind. Ansonsten (wo nur flache Absorber passen) wirklich sparsam rangehen.

Mineralwolle oder Basotect. Je nach dem, wie viel Budget bzw. Lust zum DIY da ist.

Links, rechts und hinten ist immer besser als hinterm Bildschirm. Auf so kleinem Raum muss man aber wohl einfach das nutzen, was da ist.
 
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Am effektivsten ist es, die Absorber auf der Fläche anzubringen, wo die Erstreflexion auftritt. Das hängt dann natürlich von deiner Position in dem Raum ab. Prinzipiell ist das eine sehr ungünstige Aufteilung da, du darfst nicht zu viel erwarten.
Wenn es nur um Sprache geht, brauchst du dir um den Tiefbassbreich keine Gedanken machen, was die Dicke der notwendigen Absorber reduziert.

Mineralwolle ist günstig, aber wenn ich das schon lese bekomme ich als (Ex)Handwerker PTSD :)
Die müsstest du auf jeden Fall ordentlich verpacken, viele machen so halboffene Panels damit, halte ich für eine schlechte Idee.
Basotect ist wesentlich teurer, in 10cm Stärke kostet der Quadratmeter knapp 60€. Das würde auf jeden Fall genügen, absorbiert 100% bis 160Hz.

Mit der Aufteilung musst du in dem Kabuff aber mal ein paar verschiedene Anordnungen ausprobieren um ein einigermaßen homogenes Bild hinzubekommen, ein Raum mit komplett abnormaler Akustik fühlt sich unangenehm an.
 
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Die Erstreflexionstheorie wird hier denke ich kaum anwendbar sein, da er im extremen Diffusfeld sitzt. Davon abgesehen breiten sich Schallwellen immer kugelförmig aus, weshalb die Sache mit den Erstreflexionspunkten sowieso ein wenig fragwürdig ist. Kann zwar nicht schaden. So dogmatisch muss man es aber auch nicht sehen.

Und ja, Mineralwolle sollte man gut einpacken. :)
 
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Vielen Dank.
Ich werde mal Basotect besorgen und etwa testen es soll ja auch kein Ton Studio werden ich möchte gerne ohne Badezimmer Vibe am Schreibtisch Telefonieren oder im Discord Sprechen können.
 
Hallo zusammen,

eine Freundin von uns hat aus einem Angebot verschiedener Geräte eines Hobby-Tonstudios zwei gebrauchte Kopfhörer gekauft. Ich habe beide KH auf ihre Funktion überprüft und es gibt nichts zu beanstanden. Dabei war unsere Freundin anwesend und hat die Kopfhörer über meinen Apogee Groove KHV gehört, was sie dann
als verblüffend kraftvollen, schön klingenden Unterschied zum bloßen Notebookanschluss ohne Verstärker
empfand.

Die KH wurden offenbar nur selten benutzt und sehr pfleglich behandelt, denn das Aussehen kann man bei beiden als neuwertig bezeichnen. Nebenbei sei noch zum Grund des Kaufs angemerkt, dass sich vier Damen zum gemeinsamen Musizieren zusammengefunden haben und zum Abhören ihrer aufgezeichneten Musik halbwegs taugliche Kopfhörer gesucht wurden.
https://geizhals.de/audio-technica-ath-r70x-schwarz-a1226087.html
https://geizhals.de/akg-k712-pro-schwarz-a937683.html

Soweit, so gut. Nun kommt aber ein altbekanntes Problem ins Spiel, nämlich zu wenig Leistung beim Anschluss der Kopfhörer an ihrem Notebook. Das wurde ihr vom Verkäufer schon warnend prognostiziert, da sie sich mit ihm über die geplante Verwendung der Kopfhörer unterhalten hat. Er bot ihr einen Kopfhörerverstärker an, der laut seiner Aussage zwar der Preisgünstigste aus seiner Sammlung zu verkaufender KHV ist, aber es nichtsdestotrotz "ein Gerät fernab von schlecht" sei. Es handelt sich dabei um einen The Element (nicht The Element II) der Firma JDS Labs.

Sie hatte nicht genügend Bargeld für den Kauf des kompletten Konvoluts (die zwei KH + KHV) dabei, außerdem war sie sich nicht sicher, ob der Kauf wirklich lohnenswert in puncto Klang am Notebook sein würde. Daraufhin ist der Verkäufer so entgegenkommend ihr einen Tag Bedenkzeit einzuräumen. Der KHV soll 100 Euro kosten und würde ihr mit Rechnung aus dem Jahr 2019 übergeben werden. Sie fragte mich nun nach meiner Meinung, ob sie den KHV kaufen sollte, da die beiden Kopfhörer ihrem Empfinden nach tatsächlich wenig dynamisch bzw. zu leise an ihrem Notebook klingen. Die Hörprobe mit einem KHV überzeugte sie halt vollends. :)

Ich hätte aufgrund der von ihr in tadellosem Zustand erworbenen Kopfhörer keine Bedenken. Es gibt im Preisbereich von 100 Euro zwar auch neue Geräte, aber die Reviews des The Element lesen sich eigentlich insgesamt verlockend-positiv, speziell was dessen Leistung selbst bei hochohmigen Kopfhörern angeht. Den AKG K712 Pro habe ich übrigens selber.

Der braucht schon etwas Dampf am Anschluss, was bei Notebooks üblicherweise eben nicht gegeben ist. Auch der Audio Technica profitiert enorm von einem KHV, was ich angesichts seiner Impedanz von 470Ω aber auch nicht erstaunlich finde.

Erwähnt sollte vielleicht noch werden, dass der KHV zum reinen Abhören von Musik Verwendung finden soll und zusätzliche Features, z. B. für Gaming, nicht von Belang sind. Mikrofonanschlüsse etc. sind also nicht erforderlich.

Ein Meinungsaustausch ist ja nie von Übel, daher: Kaufen zum Preis von 100 Euro?

Vielleicht hat ja jemand Lust dazu was zu schreiben.

LG
 
Der The Element war die erste Generation des "Premium"-Kombigeräts von JDS. 100€ ist ein fairer Preis denke ich, kompetentes Gerät (wenn auch mit einigen messtechnischen Schwächen verglichen mit neueren JDS) mit ordentlicher Haptik und reichlich Leistung. Billiger bekommt man nichts Vergleichbares, auch nicht gebraucht.
Die RCA Ausgänge sind Line-Outs bei dem, dafür hat er Line-Ins, der Fokus liegt also ganz klar auf dem KHV, als Zuspieler für aktive LS ist das nicht das praktischste Gerät.
 
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Für 100€ ist der Element absoluter nobrainer.

Kann man bedenkenlos kaufen, fürs gleiche Geld (gemeint sind hier die 100€) gibt es nichts vergleichbar gutes.
 
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Danke für eure Antworten. :daumen: Sie holt den Element morgen ab. Ich denke da genauso wie ihr, dass der
KHV zu diesem Preis ein nobrainer ist.
 
Ist das denn nur ein KHV, oder auch mit integriertem DAC?
Weil der fehlt vielleicht sonst noch, müsste man noch einen beschaffen :D
 
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Beide Kopfhörer sehen allgemein sehr interessant aus ;)

Gehe von nem straßenpreis von 200-250€ in Deutschland aus, der DT900 wird dann sofort zum erscheinen gekauft.
 
Ich liebäugle ja etwas mehr mit dem DT 700, open backs hab ich schon genug :D

Wir dürfen gespannt sein. Zwischen den 110-150€ der DT 770/880/990 Reihe und 400-500€ vom DT 1770, 1990, Amiron ist durchaus noch Platz.
 
Sieht einfach schickt aus und ich kann mir eine Meinung bilden bevor mein Geist durch Reviews verdorben ist :D

Und immerhin haben sie das dumme festverbaute Kabel abgeschafft. Bin gespannt wie die Pads montiert werden.
 
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DuckDuckStop schrieb:
Kann man bedenkenlos kaufen, fürs gleiche Geld (gemeint sind hier die 100€) gibt es nichts vergleichbar gutes.

Das war ein sehr guter Deal. Der Element ist in einem top Zustand und sie ist glücklich mit dessen üppiger
Leistung, was sie so nicht erwartet hätte. Klanglich kommt ihr der Unterschied wie Tag und Nacht vor, hört sie
die Kopfhörer nun über den KHV. Ganz besonders gefällt ihr der große Lautstärkeregler, mit dem sie die von ihr bevorzugte Lautstärke sehr komfortabel und fein justieren kann. Ihre Sennheiser IE 500 Pro In-Ears, die sie gerne beim Spielen ihres E-Cellos einsetzt, hat sie mit dem low gain Preset des Element ebenfalls getestet. Auch mit denen hat sie jetzt viel mehr Spaß am Notebook, klingen die doch nun weitaus "lebendiger", wie sie es nennt.

Freue mich für sie. :)
 
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