@Schrotty74
Brummschleifen sind Brummschleifen. Daran kann auch ein "besonders hochwertiges" Kabel nichts ändern. Ob der Innenleiter nun ein-zwei mm² dicker ist, mit 85% oder 99% Geflechtschirm umzogen ist, bunt angemalt ist oder nicht ... kann ja alles nichts daran ändern, wenn bspw. zwei Geräte mit unterschiedlichen Potenzialen auf der Masseleitung aufeinandertreffen.
Ein Line-Isolator bzw. Massetrennfilter ist da genau der richtige Schritt.
@Suspektan
Er wird den Lautsprecher wohl im Nahfeld ohne Kopf im Schallfeld kalibriert und dann mit seinen In Ear Mikrofonen die kopfbezogenen Resonanzen gemessen haben. Das Delta daraus kann man dann von der Messung eines Over Ears abziehen. Dadurch erhält man theoretisch die Färbung des Kopfhörers als Abweichung zum linear eingemessenen Lautsprecher.
Ich würde mich da erst mal fragen, ob und wenn ja wie die Mikrofone überhaupt kalibriert wurden. Bei einer 0° Messung muss der Druckstaueffekt berücksichtigt werden. Eben dieser prägt sich bei einer Lautsprechermessung auf Hauptachse unter Umständen völlig anders aus als ein direkt aufs Ohr gesetzer Kopfhörer, dessen Treiber ein In Ear Mikrofon auf Winkel anspielt. Den Resonanzen unter der Kopfhörermuschel kann man nicht unreflektiert mit einer 0° Freifeldkalibrierung gerecht werden. Das tendiert schon eher in Richtung Diffusfeld beziehungsweise Druckfeld (180°). Zudem variieren die Muster immer ein wenig von Design zu Design, je nach Größe, Abstand, Winkel des Treibers, der Dämpfung drumherum etc.
Wenn man diese Ungewissheiten mal beiseite lässt, dann finde ich es schon erstaunlich, wie gut die Messung des Sennheisers mit der des Lautsprechers korreliert. Seine Over Ear Messung per In Ear Mikrofon scheint die
Pinna Notch jedenfalls hinreichend zu aktivieren. Ich würde mich da aber noch nicht so weit aus dem Fenster lehnen und vergleichende Urteile über einzelne Kopfhörer vornehmen. Dafür wäre mir die potenzielle Variabilität, die sich aus der unterschiedlichen Interaktion der Kopfhörerdesigns mit dem Ohr bzw. dem In Ear Mikro ergibt, noch zu groß. Am sichersten wäre tatsächlich eine Messung per Miniaturmikrofon direkt vorm Trommelfell. Damit fängt man nämlich den "korrekten" individuellen Frequenzgang ein, der sich bei komplett geöffnetem Gehörgang ergibt. Erst damit könnte man auch Rückschlüsse auf In Ear Kopfhörer ziehen und diese der HRTF entsprechend entzerren. Eine Annäherung per Ohrsimulator (IEC 711 / 60318-4 Coupler) ist letztlich halt auch nur eine Annäherung, aber keine reale Messung, die das eigene Ohr abbilden kann.
Den Rest des Videos nach 10 Min. habe ich mir aus zeitl. Gründen gerade nicht mehr reingezogen. Ich hoffe nur, dass Oluv nicht schon wieder versucht hat, von seiner HRTF auf andere zu schließen. Die Variabilität der ohrbezogenen Resonanzen ist mit dem derzeitigen Stand der Technik einfach (noch) nicht völlig hintergehbar. Wenn es anders wäre, dann wären Targets wie etwa das von Harman viel spezifischer. Und die arbeiten wohl gemekert mit deutlich ausgefeilteren Methoden als Oluv.